Was macht ein Bewerbungsberater?
Ein Bewerbungsberater muss zwingend Profi in Sachen Bewerbung sein. Er sagt seinen Kunden präzise, was sie falsch machen und wie sie ihre Bewerbung optimieren müssen, um ihre Bewerbungschancen zu steigern. Der Berater bringt dabei sein Fachwissen und seine langjährigen Erfahrungen ein. Idealerweise ist er auf die jeweilige Zielbranche spezialisiert und hat ein gutes Netzwerk. Er weiß also, was bei Personalern ankommt und was nicht.
Gemeinsam mit dem Bewerbungsberater entwickeln Sie zum Beispiel Strategien für die Jobsuche oder verbessern das Bewerbungsschreiben. Informieren Sie sich unbedingt im Vorfeld, welche Leistungen der Bewerbungsberater genau anbietet. Denn…
Eine Bewerbungsberatung ist kein Coaching! Diese Unterscheidung ist wichtig, weil Sie wissen müssen, welche Hilfe Sie genau brauchen und wer dafür die beste Unterstützung leisten kann. Deshalb gleich zu Beginn ein paar wichtige Abgrenzungen – Sie helfen auch bei der späteren Auswahl.
Coaching, Beratung, Training: Die Unterschiede
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Bewerbungscoaching
Ein Coach leistet in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe. Durch systemisches Fragen hilft er dabei, die eigenen Ziele zu erkennen und eigene Lösungen (für die Bewerbung) zu entwickeln. Einen Großteil des Coachings nimmt die Selbstreflexion ein. Der Bewerbungscoach begleitet und unterstützt seinen Coachee (mental). Er schreibt und formuliert aber keine Bewerbungsunterlagen!
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Bewerbungstrainer
Wer am Vorstellungsgespräch regelmäßig scheitert, unsicher ist oder unter Prüfungsangst leidet, geht zum Vorstellungsgespräch-Training beziehungsweise zum Bewerbungstrainer. Der oder die übt gezielt wichtige Fähigkeiten und Skills, um souverän zu bleiben und Personaler zu überzeugen. Zum Beispiel Stressfragen, Selbstpräsentation oder Gehaltsverhandlung.
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Bewerbungsschreiber
Hierbei handelt es sich genau genommen um einen Werkvertrag. Die Profis formulieren für Ihre Kunden eine professionelle Bewerbung inklusive aller Unterlagen. Die Kosten liegen dabei zwischen 80 und 200 Euro pro Dokument. Wer sich also nicht nur den Lebenslauf schreiben lässt, sondern gleich die ganze Bewerbungsmappe, zahlt mitunter bis zu 500 Euro. Eine Erfolgsgarantie gibt es aber nicht.
Ob Coach, Trainer, Berater oder Schreiber: Das Ziel der Bewerbungshelfer ist zwar immer gleich – Ihnen zum Traumjob zu verhelfen. Die Methoden und Leistungen unterscheiden sich aber erheblich. Ebenso entscheidend ist, in welcher Bewerbungsphase Sie die Hilfe benötigen:
Wer Ihnen in welcher Situation weiterhelfen kann, haben wir daher zusätzlich in DIESEM kostenlosen Bewerbungs-Guide (PDF) zusammengefasst.
Für wen ist ein Bewerbungsberater sinnvoll?
Grundsätzlich ist ein Bewerbungsberater dann sinnvoll, wenn Sie bereits zahlreiche Bewerbungen geschrieben haben, über fertige Unterlagen verfügen, aber nicht weiterkommen oder unsicher sind, ob die Dokumente zur Branche und Position passen. Auch wenn Sie selbst seit Jahren keine Bewerbungen mehr geschrieben haben und sich mit dem aktuellen Prozedere, den Anforderungen und Auswahlprozessen nicht auskennen, kann Sie der Bewerbungsberater unterstützen.
Weniger geeignet ist die Bewerbungsberatung, falls Sie noch ganz am Anfang im Bewerbungsprozess stehen. Also weder Anschreiben noch Lebenslauf formuliert haben oder auch nicht wissen, welcher Job zu Ihnen passt. In diesen Fällen sind Sie bei einem Bewerbungscoach besser aufgehoben.
Auswahl: Darauf beim Bewerbungsberater achten!
Wie in jeder Branche gibt es auch unter den Bewerbungsberatern zahlreiche exzellente Vertreter und ein paar schwarze Schafe und Quacksalber. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt – jeder kann sich so nennen. So kommt es, dass sich manche im Netz als Karriereguru positionieren. Das Wissen dazu haben sich sich im Internet aber allenfalls angelesen oder gar abgeschrieben. Wir kennen solche Fälle aus eigener Erfahrung.
Umso wichtiger ist, dass Sie bei der Auswahl Ihres Bewerbungsberaters auf wichtige Kriterien achten, die Ihnen schon im Vorfeld verraten, ob der oder die Helferin wirklich etwas taugt.
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Hintergrund
Allgemeine Ratschläge erteilen, kann jeder. Durchleuchten Sie den Anbieter deshalb nach dessen Ausbildung, Vorkenntnissen, (Lebens-)Erfahrung und öffentlichem Auftritt. Weiß derjenige wirklich, wovon er spricht oder plappert er nur Internet-Weisheiten nach? Haben Sie ein Störgefühl – Finger weg!
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Methoden
Fragen Sie den Bewerbungsberater vorab mit welchen Methoden er oder sie arbeitet und ob der Dienstleister zwischen Beratung, Training und Coaching unterscheidet?
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Referenzen
Bitten Sie den Berater um Referenzen. Nicht die im Internet – die lassen sich leicht faken. Sie sollten wenigstens zwei echte Kunden anrufen und fragen können, ob sie zufrieden und danach erfolgreich waren.
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Kosten
Wie teuer ist ein Bewerbungsberater? Die Preise liegen zwischen 80 und 250 Euro pro Stunde. Manchmal werden auch Pauschalen für einen Zeitraum vereinbart. Der Preis sollte aber nicht das entscheidende Kriterium sein. Qualität und Erfahrung kosten. Ebenso der Umfang der Leistung. Machen Sie sich bewusst, dass Sie die Kosten mit dem ersten Gehalt meist wieder drin haben.
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Erstgespräch
Bei seriösen Bewerbungsberatern ist das Erstgespräch grundsätzlich kostenlos. Dabei geht es darum, ob Vorstellungen und Methoden passen und zwischen beiden die Chemie stimmt. Die eigentliche Leistung findet da noch nicht statt. Deshalb sollte es auch nichts kosten.
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Verständnis
Ein gutes Indiz ist: Fragt der Bewerbungsberater nach? Geht er auf Ihre Situation und Wünsche ein – oder spult er nur sein Programm ab? Um so auf Sie persönlich reagieren zu können, benötigt der Berater eine genaue Analyse Ihrer Situation. Legt er/sie sofort los, ist das ein schlechtes Zeichen. Wer Ihr Problem nicht versteht, kann nur schlechte Bewerbungshilfe leisten.
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Versprechen
Eine Garantie für eine erfolgreiche Bewerbung kann kein Anbieter geben. Manche bieten aber eine Geld-zurück-Garantie an. Schauen Sie sich die Bedingungen dafür vorher genau an. Manchmal ist das nur ein Marketing-Trick.
Mit diesen Auswahlkriterien lässt sich oft schon die Spreu vom Weizen trennen. Noch besser fahren Sie mit persönlichen Empfehlungen durch Kollegen oder Freunde. Eine professionelle Bewerbungsberatung muss nicht teuer sein – lohnt sich aber oft.
TIPP: Die Investition in die eigene Zukunft wird von Staat gefördert. Alle Ausgaben für Bewerbung und Bewerbungsberatung lassen sich bei der Steuererklärung als „Werbungskosten“ absetzen beziehungsweise steuerlich geltend machen.
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