Highlight-Strategie: Mehr Fokus für wirklich Wichtiges

Termine, E-Mails, Anrufe, Meetings – da kommt man zu nichts und die To-Do-Liste wächst. Dem Gefühl, nichts wirklich zu schaffen, wirkt die Highlight-Strategie entgegen: Sie schafft mehr Zeit für wichtige Aufgaben und richtet den Fokus am Tag vor allem darauf. So einfach funktioniert die Strategie…

Highlight Strategie Zeiteinteilung Fokus Jake Knapp John Zeratsky

Einfach erklärt: Was ist die Highlight-Strategie?

Die Highlight-Strategie ist eine Methode aus dem Selbstmanagement. Dabei lenken Sie den vollen Fokus auf die wichtigste Aufgabe des Tages und geben dieser die höchste Priorität.

Entwickelt haben die Highlight-Strategie die beiden Ex-Google-Mitarbeiter Jake Knapp und John Zeratsky, die darüber auch ein Buch geschrieben haben – Originaltitel: „Make Time“. Beide Autoren hatten permanent volle Terminkalender, die sie aber nie abarbeiten konnten. Dann erkannten sie: Nicht schneller werden, löst das Problem, sondern mehr Zeit in die wirklich wichtigen To-Dos investieren.

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Wie funktioniert die Highlight-Strategie?

Die Highlight-Strategie besteht im Kern aus vier Schritten, die Sie jeden Tag aufs Neue wiederholen können. Knapp und Zeratsky haben die Schritte so benannt:

  1. Highlight

    Zuerst definieren Sie das Highlight des Tages – die wichtigste Aufgabe mit der höchsten Priorität. Das kann ebenso eine dringende berufliche Aufgabe sein wie etwas Privates. Bei der Zeiteinteilung räumen Sie diesem To-Do 60-90 Minuten Zeit ein. Genug Zeit, um etwas zu erreichen und gerade so viel, dass es noch in jeden Tagesplan geschoben werden kann.

  2. Laserstrahlmodus

    Nun richten Sie Ihre gesamte Konzentration – wie bei einem Laserstrahl – auf dieses eine Highlight. Das bedeutet zugleich: alle Zeitdiebe und Ablenkungen ausschalten! Dadurch geraten Sie zusätzlich in den Flow und arbeiten schneller und effektiver.

  3. Energie tanken

    Damit Sie durchhalten und die Konzentration nicht nachlässt, sollten Sie zwischendurch Energie tanken – zum Beispiel durch kleine Pausen (siehe: Pomodoro-Technik) oder indem Sie Ihr Highlight entsprechend Ihrer persönlichen Leistungskurve in eine Hochphase legen.

  4. Rückblick

    Am Ende des Tages ziehen Sie Bilanz: Wie lange haben Sie für die Aufgabe gebraucht? Wie konzentriert waren Sie bei der Sache? Welche Methoden haben Sie angewandt? Mithilfe des Rückblicks können Sie Ihre persönliche Highlight-Strategie stetig verbessern, bessere Zeit einplanen oder Methoden effektiver nutzen.

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Wie wähle ich mein Highlight aus?

Zeratsky und Knapp sind sich sicher, dass die meisten Anwender mit zunehmender Erfahrung automatisch das passende Highlight auswählen werden. Für den Anfang geben die Autoren drei Leitfragen als Hilfestellung vor:

1. Ist es dringend?

Gibt es eine wichtige Deadline oder einen dringenden Termin? Dann sollten Sie dieser Aufgabe die höchste Priorisierung geben – wie beim Eisenhower Prinzip.

2. Macht es zufrieden?

Wer schafft, was er oder sie sich vornimmt und Aufgaben erledigt, ist glücklich und zufrieden. Gibt es eine Aufgabe, die Sie schon immer erledigen und abhaken wollten, aber stets vor sich herschieben? Dann ist das Ihr Highlight!

3. Macht es Spaß?

Auch der Spaßfaktor spielt bei der Strategie eine zentrale Rolle. Beim klassischen Zeitmanagement kommt der oft zu kurz. Mittels Highlight-Strategie wählen Sie aus, was Ihnen so richtig Freude macht – zum Beispiel das Konzept für Ihr Herzensprojekt schreiben. Oder ein Mittagessen mit Ihrem Lieblingskollegen.

Natürlich kann ein Arbeitstag nicht nur aus Highlights bestehen. Muss er auch nicht. Indem Sie aber mindestens ein Highlight am Tag bewusst setzen und erreichen, schaffen Sie mehr motivierende Erfolgserlebnisse und damit auch insgesamt mehr.

Generell ist die Highlight-Strategie als Methode gedacht, die Ablenkungen und damit Energieverluste verhindert und benötigte Zeit für mindestens eine wichtige Sache am Tag freischaufelt. Was sie so erfolgreich macht, ist ihre Einfachheit – und die eigene Disziplin.


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