Was ist ein Jobwechsel wegen Überlastung?
Ein Jobwechsel wegen Überlastung bedeutet, dass Sie Ihren bisherigen Arbeitsplatz verlassen, weil die Arbeitsbedingungen dauerhaft zu stressig, zu fordernd oder gesundheitlich belastend sind.
Wichtig ist: Dabei geht es nicht ausschließlich um körperliche Anstrengung. Überlastung äußert sich oftmals auch emotional oder psychisch – und entsteht, wenn Anforderungen oder Erwartungen und Ihre verfügbaren Ressourcen nicht mehr im Gleichgewicht sind.
Gründe: Wann ist es Zeit für einen Jobwechsel wegen Überlastung?
Die Gründe für eine Überlastung am Arbeitsplatz sind vielseitig: wachsende Arbeitsverdichtung, steigende Überstunden, schlechte Unternehmenskultur oder ein neuer Chef, mit dem Sie nicht klarkommen…
Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr weitergeht – und auch nicht mehr weitergehen sollte, um sich selbst zu schützen! Typische Anzeichen, dass die Zeit für einen Jobwechsel wegen Überlastung gekommen ist:
- Chronische Erschöpfung, Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme
- Gereiztheit, Lustlosigkeit oder ständige Unzufriedenheit
- Gefühl, nie fertig zu werden oder ständig am Limit zu sein
- Vernachlässigung von Familie, Freunden oder Freizeit
Treten diese Symptome über einen längeren Zeitraum auf, ist ein Jobwechsel meist unvermeidlich. Das ist jedoch kein Aufgeben oder ein Zeichen der Schwäche, sondern notwendige Selbstfürsorge.
Was tun Sie gegen die Überlastung?
Ein Jobwechsel wegen Überlastung ist aus vielen Gründen legitim. Nennen sollten Sie diese in der Bewerbung aber nicht: „Ich war im letzten Job ständig erschöpft und genervt.“ – Damit überzeugen Sie niemanden, im Gegenteil: Sie wecken Zweifel an Ihrer Leistungsfähigkeit.
Wichtiger ist, was Sie selbst dagegen unternommen haben. Das interessiert auch Personaler. Dahinter steckt die Frage nach Ihrer Eigenverantwortung und Problemlösungskompetenz. Müssen Sie später einen Jobwechsel wegen Überlastung begründen, sollten Sie folgende Lösungen formulieren:
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„Ich habe mein Selbstmanagement optimiert“
Überarbeitung kann durch mangelhaftes Selbstmanagement entstehen. Versuchen Sie zunächst, den Arbeitstag und die anfallenden Aufgaben besser zu organisieren und zu strukturieren. Dabei helfen To-do-Listen ebenso wie das sogenannte Batching.
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„Ich habe Arbeit delegiert“
Manche Arbeit lässt sich schon aufgrund der Masse nicht bewältigen – auch nicht bei bester Planung. In dem Fall müssen Sie lernen, Nein zu sagen und Aufgaben zu delegieren. Tatsächlich kann es eine Schwäche sein, alles selber erledigen zu wollen.
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„Ich habe das Gespräch gesucht“
Der wichtigste Punkt bei Überlastung ist, dass Sie sich nicht in die Opferrolle flüchten, sondern aktiv das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten und gemeinsam nach Lösungen suchen. Erst wenn Sie selbst alles versucht haben, brauchen Sie kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie den Job wechseln.
Wie kann ich den Jobwechsel wegen Überlastung begründen?
Sie haben alles versucht – trotzdem konnten Sie nichts ändern oder verbessern? Oder der Chef zeigt sich uneinsichtig? Dann ist ein Arbeitsplatzwechsel sinnvoll. Kein Job ist es wert, dass Sie dafür Ihre physische und psychische Gesundheit opfern!
Aber wie den Jobwechsel begründen? Die Überlastung sollte dabei niemals im Fokus stehen. Nach einem kurzen Arbeitsverhältnis können Sie den Wechselwunsch mit „neuen Herausforderungen“ begründen – eine solche Hin-zu-Motivation ist ohnehin die beste Strategie.
Begründung nach langer Beschäftigung
Wer schon länger für das Unternehmen arbeitet (5 Jahre und mehr), sollte seinen Jobwechsel mit einer beruflichen Neuorientierung begründen. Auch hierbei spielt die Überlastung keine Rolle – Sie erwähnen diese höchstens auf Nachfrage!
Bei allem Verständnis für gute Gründe: Erklären (nicht rechtfertigen!) Sie hauptsächlich, dass Sie ein neues berufliches Umfeld suchen, weil Sie sich weiterentwickeln wollen. Hier Beispiele und Formulierungen:
- „Nach intensiven und lehrreichen Jahren möchte ich mich beruflich neu ausrichten und meine Energie auf Aufgaben konzentrieren, die stärker meinen Interessen und Kompetenzen entsprechen.“
- „Ich habe gelernt, wie wichtig ein nachhaltiges Arbeitsumfeld ist, um dauerhaft leistungsfähig zu bleiben.“
- „Ich habe gemerkt, dass ich meine fachlichen Stärken und Erfahrungen in einem Umfeld einbringen möchte, das mehr Raum für Qualität und langfristige Entwicklung bietet.“
- „Ich suche eine Position, die besser zu meinen persönlichen Arbeitsweisen und beruflichen Zielen passt und in der ich nachhaltige Ergebnisse erzielen kann.“
Nie negativ über Job oder Chef sprechen!
Eines dürfen Sie nie tun, wenn Sie einen Jobwechsel begründen: negativ über den bisherigen Chef oder Arbeitgeber sprechen! Das wird immer zum Bumerang. Sie machen sich dabei klein und zum Opfer; der Jobwechsel sieht dann nach Flucht und nicht nach einem strategischen Karriereschritt aus.
Auch bei einem Jobwechsel wegen Überlastung treten Sie nicht verbal gegen das Unternehmen nach. Argumentieren Sie besser mit dem Blick nach vorne und zeigen Sie Ihre Motivation und die Ziele für den neuen Job.
Tipps für einen Jobwechsel wegen Überlastung
Der Jobwechsel wegen Überlastung ist ein schwieriger, aber in einigen Fällen notwendiger Schritt. Trotzdem sollte er gut überlegt und vorbereitet sein. Diese Tipps helfen dabei:
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Achten Sie auf Warnsignale
Körperliche Beschwerden, ständige Müdigkeit oder Gereiztheit sind erste Anzeichen. Ignorieren Sie sie nicht. Suchen Sie frühzeitig nach Lösungen und warten Sie nicht ab, bis Sie unter den Folgen der Situation leiden.
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Analysieren Sie die Ursachen
Für das akute Problem und eine Besserung in der Zukunft müssen Sie die Ursachen verstehen. Was ist der Grund für Ihre Überlastung? Liegt es an den Aufgaben, dem Arbeitspensum, der Organisation oder anderen Faktoren? Nur mit dem Wissen über die Ursachen können Sie diese in Zukunft vermeiden.
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Führen Sie ein offenes Gespräch
Suchen Sie zunächst das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung. Vielleicht lässt sich die Situation verbessern – etwa durch Aufgabenverteilung, flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice. Solche Lösungsversuche sind auch ein guter Punkt für spätere Bewerbungen.
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Priorisieren Sie Ihre Gesundheit
Nehmen Sie Überlastung ernst. Wenn die Gesundheit leidet und keine kurzfristige Besserung in Sicht ist, sollten Sie handeln. Gehen Sie auf Jobsuche und bereiten Sie einen Wechsel vor, um sich selbst zu schützen.
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Wählen Sie den neuen Job bewusst
Achten Sie bei Ihrem neuen Arbeitgeber auf realistische Anforderungen, gesunde Arbeitskultur und klare Kommunikation. Fragen Sie im Vorstellungsgespräch nach Workload, Teamgröße und Work-Life-Balance. Sonst stehen Sie nach kurzer Zeit erneut vor demselben Problem.
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Nutzen Sie die Übergangsphase zum Auftanken
Falls möglich, legen Sie vor dem Neustart eine Pause ein. Selbst wenige Wochen bringen neue Energie und Abstand zur vorherigen Situation. So gehen Sie mit klarem Kopf und neuer Einstellung in den Job.
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Entwickeln Sie Stresskompetenz
Wichtiger Tipp für die Zeit nach dem Jobwechsel wegen Überlastung: Finden Sie Ihre persönlichen Wege und Methoden, um mit Stress, Druck oder hohen Erwartungen umzugehen. Hilfreich sind gutes Zeitmanagement und Priorisierung, aber auch Atemübungen oder Achtsamkeit können gegen eine mögliche Überlastung helfen. So bleiben Sie im neuen Job resilient.
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