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Lange Reise: Wann wird die Auszeit zur Lebenslauf-Lücke?

Das Stressniveau in deutschen Unternehmen steigt seit Jahren an. Entsprechend auch der Wunsch, sich davon zu befreien – und sei es nur durch mehr Urlaub, eine lange Reise ins Ausland oder gar ein ganzjähriges Sabbatical. Keine Frage, ein solcher Schritt erfordert Mut und Organisationstalent, aber auch kluge Vorausschau. Vor allem eine Antwort auf die Frage: Was mache ich, wenn ich wieder zurück bin? Für ein Jahr aus seinem Beruf oder aus der Branche auszusteigen, kann (muss aber nicht) für die Karriere fatal sein, insbesondere wer danach nach einem neuen Job sucht. Wann die Auszeit in der Bewerbung zur Lücke wird und wie Sie diese richtig verkaufen…


Lange Reise: Wann wird die Auszeit zur Lebenslauf-Lücke?

Lange Reise: Warum die Auszeit?

Eine lange Auszeit vom Job ist heute – zum Glück – keine Seltenheit mehr. Laut einer Forsa-Umfrage wünscht sich jeder zweite Arbeitnehmer eine solche berufliche Pause – bei den 30- bis 44-Jährigen sind es sogar 61 Prozent. Sie fühlen sich im Job aktuell besonders gestresst und stehen irgendwann vor einem Scheideweg: Weitermachen, alle körperlichen Symptome ignorieren und einen Burnout riskieren – oder auf die Notbremse treten und sich eine Auszeit von mehreren Monaten oder Jahren gönnen und beruflich neu orientieren?

Die gute Nachricht ist: Auch wenn es keinen rechtlichen Anspruch auf eine solche längere Auszeit gibt, wird sie von immer mehr Unternehmen toleriert und unterstützt. Immer mehr Arbeitgeber führen entsprechende flexible Arbeitszeitmodelle ein, wie das der Lebensarbeitszeitkonten. Oder es wird eine klassische Sabbatical-Vereinbarung getroffen: Der Mitarbeiter bekommt für einen bestimmten Zeitraum reduzierte Bezüge bei vollem Arbeitspensum, dafür kann er später seine gewünschte Auszeit nehmen und bekommt diese immer noch (mit entsprechend reduzierten Bezügen) bezahlt.

In Zeiten von Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen sind solche Modelle natürlich auch ein wichtiges Argument beim Employer-Branding. Einerseits.

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Lange Reise gleich Karrierekiller?

Andererseits stellt sich vielen Arbeitnehmern, die sich für eine lange Reise entschieden haben, die entscheidende Frage: Wird mir die Auszeit beruflich nutzen oder eher schaden? Nicht gerade wenige befürchten, dass der Trip einen Knick in der Karriere bedeutet. Geschichten darüber gibt es doch schließlich schon so einige…

Die gibt es tatsächlich. Übersehen wird dabei aber meist, dass es eben nur die Horrorgeschichten sind, die sich überall verbreiten. Die positiven Beispiele dagegen werden gerne übersehen. Genauso wie die vielen Vorteile, die so eine Auszeit mit sich bringt:

  • Die Arbeit in sozialen Projekten öffnet oft die Augen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben – auch bei einem selbst.
  • Eine Reise in fremde Länder erfordert Organisationstalent und Mut.
  • Der Reisende eignet sich selbst häufig zusätzliche Sprachkenntnisse an und trainiert interkulturelle Kompetenzen.
  • Improvisationstalent und Frustrationsgrenze steigen auf langen Reisen in der Regel enorm (Welcher Trip verläuft schon nach Plan?).
  • Und das Wichtigste: Die Auszeit ermöglicht es den Betroffenen, neue Energie zu tanken und sich mal nur auf sich selbst zu konzentrieren, statt auf den Stress im Job.

Zum Karrierekiller werden Auszeiten und lange Reisen daher nur in seltenen Fällen – meist dann, wenn der oder die Betroffene diese Auszeit in seinem Lebenslauf unvorteilhaft erklärt. Dazu kommen wir jetzt…

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Lange Reise: Wann wird die Auszeit zur Lebenslauf-Lücke?

Als erstes sollten Sie sich klar machen: Eine lange Reise ist keine Lücke – weder in Ihrem Leben, noch im Lebenslauf. Sie können diese schließlich sinnvoll erklären.

Bei einer längeren Reise denken zwar manche Personaler und Chefs zuerst an Meer, Strand und Erholung pur. Machen Sie aber deutlich, dass Sie nicht nur auf der faulen Haut gelegen, sondern sich aktiv durch das Land bewegt und Ihren Horizont erweitert haben, sieht die Sache schon ganz anders aus.

Entsprechend gilt es, diese Punkte im Anschreiben und im Lebenslauf hervorzuheben:

  • Machen Sie Ihrem zukünftigen Arbeitgeber deutlich, dass die Auszeit einen stärkeren und besseren Arbeitnehmer aus Ihnen gemacht hat.
  • Stellen Sie die Kompetenzen und Fähigkeiten heraus, die Sie in dieser Zeit trainiert haben – und stellen Sie dabei möglichst einen Bezug zu den geforderten Fähigkeiten in der angestrebten Position her.
  • Behandeln Sie die Auszeit wie ein Projekt, das Sie erfolgreich abgeschlossen haben – mit entsprechenden Erfolgen, also Zielen, die sich sich vorgenommen und erreicht haben. Schon sieht die Reise wie eine Art mobile Weiterbildung und Sie selbst umso zielstrebiger aus.

Beispiel: So kann das Ergebnis im Lebenslauf aussehen:

Lange Reise Lebenslauf Beispiel1

Oder so:

Lange Reise Lebenslauf Beispiel2

Tatsächlich wird soziales Engagement und kulturelles Interesse von vielen Personalern heute hoch geschätzt (das können Sie auch in unserem Arbeitgebercheck nachlesen): Sie zeugen von Flexibilität, Engagement und Mitgefühl.

Vergessen Sie daher auch nicht den größten Vorteil beim Vorstellungsgespräch hervorzuheben: Erklären Sie Ihren Zustand vor der Auszeit und nach der Auszeit – und dass Sie mit aufgetankten Kräften für alle Herausforderungen bestens gerüstet sind.

[Bildnachweis: Yuganov Konstantin by Shutterstock.com]

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