Definition: Was ist die Zahl Pi?
Die Zahl Pi (đ) beschreibt das VerhĂ€ltnis vom Umfang eines Kreises (U) zu seinem Durchmesser (d). Als Formel ausgedrĂŒckt: đ = U/d. Der Kreisumfang ist immer 3,1415926535 und so weiter â egal, wie groĂ ein Kreis ist. Denn die Kreiszahl Pi ist eine mathematische Konstante.
Bedeutet: Pi ist eine unverÀnderliche Zahl und unendlich. Sie gehört zu den reellen, irrationalen Zahlen und lÀsst sich nie in ganzen Zahlen als Bruch darstellen, sondern nur als Dezimalzahl, die unendlich viele Nachkommastellen besitzt. Sie ist zudem nicht periodisch, bedeutet: Die Zahlenfolge nach dem Komma wiederholt sich nie.
Pi einfach erklÀrt
Zeichnen Sie mit einem Zirkel einen Kreis mit einem Durchmesser von einem Zentimeter. Um sich das VerhĂ€ltnis von Umfang zum Durchmesser besser vorzustellen, rollen Sie den Kreisumfang einmal vollstĂ€ndig ab. Der zurĂŒckgelegte Weg (im unteren Beispiel die rote Linie) entspricht immer dem konstanten Wert 3,14⊠also der Kreiszahl Pi (đ):
HĂ€ufige Synonyme fĂŒr die Zahl Pi sind: Kreiszahl, Ludolphsche Zahl oder Archimedes-Konstante. Die beiden letzten Bezeichnungen verweisen auf berĂŒhmte Mathematiker, die sich um die Erforschung und Berechnung der Zahl đ verdient gemacht haben.
Pi Symbol
Pi ist der 16. Buchstabe im griechischen Alphabet und wird mit dem Kleinbuchstaben đ dargestellt, der zugleich das Symbol fĂŒr die Kreiszahl Pi ist. Der Grund: đ ist der Anfangsbuchstabe der griechischen Wörter ÏΔÏÎŻÎŒÎ”ÏÏÎżÏ (perĂmetros, Deutsch: „Umfang“) und ÏΔÏÎčÏÎÏΔÎčα (peripheria, Deutsch: „Randbereich“). Den Buchstaben đ als Symbol fĂŒr die Kreiszahl nutzte erstmals der englische Mathematiker William Oughtred im 17. Jahrhundert.
Verwechseln Sie die Zahl Pi nicht mit der Zahl Phi (Symbol: Ί)! Die Zahl Phi bezeichnet in der Mathematik den „goldenen Schnitt“ und bestimmt das VerhĂ€ltnis der Teilung einer Strecke in zwei Teile. Dies stellt man mit der Formel a / b = ( a + b ) / a dar. Heraus kommt eine andere irrationale Zahl â ungefĂ€hr 1,6180339887.
Pi Zahl Nachkommastellen: 100 Stellen ausgeschrieben
Die Zahl Pi ĂŒbt auf Mathematiker eine groĂe Faszination aus: Zahlreiche Mathematiker haben im Laufe der Jahrtausende versucht, sich der Zahl anzunĂ€hern. Die ersten 100 Stellen nach dem Komma lauten ausgeschrieben:
đ = 3.14159265358979323846264338327950288419716939937510
58209749445923078164062862089986280348253421170679821…
Zur Berechnung des Kreisumfangs reichen meist die ersten drei Nachkommastellen â also: 3,141 oder aufgerundet: 3,142. Dank moderner Computerberechnungen sind heute ganze 100 Billionen Nachkommastellen bekannt, sĂ€mtliche kennt aber niemand â auĂer Chuck Norris vielleicht.
WofĂŒr braucht man Pi?
Kein Kreis, keine Kugel und keine Rundung lieĂe sich ohne Pi berechnen. In der Geometrie ist die Zahl Pi Bestandteil vieler mathematischer Formeln. Beispielsweise können Sie damit Folgendes berechnen:
- FlÀche eines Kreises
A = đârÂČ - Umfang eines Kreises
U = 2âđâr - Volumen einer Kugel
V = (4/3)â đâ đÂł - OberflĂ€che eines Zylinders
O = (2â đâ đÂČ)+(2â đâ đâ â)
Wichtig ist die Kreiszahl đ zudem in vielen anderen mathematischen Teilgebieten, etwa der Physik oder den Ingenieurwissenschaften.
Beispiel: Durchmesser berechnen mit Pi
Bis heute rechnen SchĂŒler in der Schule bei Mathematikaufgaben mit der Kreiszahl Pi. Eine typische Textaufgabe lautet zum Beispiel:
Ein Förster will den Durchmesser (d) eines Baumstamms bestimmen. Mit einem MaĂband misst er den Umfang (U) von 103 Zentimetern. Welchen Durchmesser hat der Stamm?
Die Formel zur Berechnung lautet: d = U/đ.
Lösung: Durchmesser = 103/đ, macht 32,79
Kreiszahl Pi lernen
Die Faszination fĂŒr đ ist so groĂ, dass sich ein regelrechter Sport darum entwickelt hat. Es geht nicht nur darum, möglichst viele Nachkommastellen zu entdecken, sondern diese auch auswendig zu lernen. Viele greifen dafĂŒr zu bestimmten Mnemotechniken aus dem GedĂ€chtnistraining.
Mit 70.000 aufgesagten Nachkommastellen gilt der Inder Rajveer Meena als offizieller Weltrekordhalter. Ăbertroffen wird er durch den inoffiziellen Weltrekord des Japaners Akira Haraguchi, der 100.000 Stellen fehlerfrei aufsagen konnte.
EselsbrĂŒcke fĂŒr Pi
Wer die ersten sieben Nachkommastellen von Pi lernen möchte, dem sei diese EselsbrĂŒcke und der Satz empfohlen: „May I have a large container of coffee…“
Ăbrigens: Der 14. MĂ€rz gilt als internationaler „Pi-Tagâ, weil das dem amerikanischen Datumsformat (3/14) entspricht.
AnnÀherung und Herleitung von Pi
Um möglichst exakte Bauwerke wie Getreidespeicher oder Wasserbecken erstellen zu können, griffen Menschen bereits in der Antike auf Berechnungen zurĂŒck, die der Kreiszahl Ă€hneln. Der griechische Mathematiker Archimedes von Syrakus war im 3. Jahrhundert v. Chr. der Erste, der den heutigen Zahlenwert von Pi bestimmte. FĂŒr seine AnnĂ€herung an Pi nutzte er sog. Vielecke und einen Kreis mit dem Radius 1.
ZunĂ€chst zeichnete Archimedes ein Sechseck in den Kreis und berechnete den Umfang des Sechsecks, dessen Eckpunkte exakt auf der Kreislinie lagen. Diese Berechnungen waren aber nie exakt, weil sie nicht alle Punkte der Kreislinie erfassten. Deshalb wiederholte Archimedes seine Berechnungen mit einem 12-, 24-, 48- und 96-Eck. Danach ermittelte er die Werte fĂŒr den Umfang von Vielecken, die auĂerhalb des Kreises lagen. Archimedes konnte so eine Ober- und Untergrenze fĂŒr Pi berechnen und den Wert auf zwei Nachkommastellen genau bestimmen.
Ludolph van Ceulen
Das Mittelalter fĂŒhrt in Europa dazu, dass viel mathematisches Wissen aus der Antike in Vergessenheit geriet. Erst der deutsch-niederlĂ€ndische Mathematiker Ludolph van Ceulen machte im 16. Jahrhundert wieder Fortschritte bei der Erforschung der Zahl Pi. Er kam mit seinen Berechnungen schon auf 35 Nachkommastellen, weshalb die Kreiszahl bis ins 19. Jahrhundert als Ludolphsche Zahl bekannt war.
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