Anteilnahme ausdrücken: Mündlich oder schriftlich?
Der Begriff Anteilnahme sagt es schon: Wir nehmen Anteil am Leben anderer. Im Falle eines schweren Unglücks oder Todesfalls bedeutet Anteilnahme, sein eigenes Mitgefühl oder Beileid auszudrücken. Synonyme dazu sind auch: kondolieren, bedauern, trauern, erbarmen, Beileid bekunden. Anteilnahme ausdrücken und den trauernden Hinterbliebenen durch tröstende Worte in schweren Zeiten beizustehen, gilt als wichtige soziale Kompetenz.
Je näher man dem Verstorbenen oder Angehörigen stand, desto persönlicher sollte die Anteilnahme ausfallen. Bei Familie, Freunden oder engen Nachbarn sind ein Telefonat oder kurzer Besuch durchaus angemessen. Bei entfernten Bekannten oder Kollegen reichen schriftliche Beileidsbekundungen – zum Beispiel eine Trauerkarte (privat) oder ein Kondolenzschreiben (geschäftlich). Beide sollten Sie allerdings zeitnah schreiben und verschicken. Ideal: Am selben Tag, an dem Sie vom Todesfall erfahren, spätestens aber nach einer Woche.
Wie schreibt man eine aufrichtige Anteilnahme?
Ein herzliches Beileid und aufrichtige Anteilnahme benötigen Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. Die Hinterbliebenen und Angehörigen erleben eine Ausnahmesituation und sind voller Trauer. Das Wichtigste ist jetzt, dass sie wissen, in der Situation nicht alleine zu sein. Geteiltes Leid mildert den Schmerz und hilft, die Trauer und den Verlust zu verarbeiten.
Viele Worte braucht Ihre Anteilnahme nicht. Die Geste zählt. Oft reichen schon ein kurzes „Ich fühle mit dir.“ Oder: „Ich denke an Dich und trauere mit dir.“ Standen Sie sich besonders nah, sollten Sie der Familie einen kurzen Kondolenzbesuch abstatten. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, auf dem Friedhof, am Grab oder nach der Beisetzung und bei der Trauerfeier den Angehörigen persönlich zu kondolieren sowie Ihr Mitgefühl auszudrücken. Nicht selten liegt bei der Trauerfeier ein sogenanntes Kondolenzbuch aus, in dem Sie ebenfalls schriftlich Ihre Anteilnahme ausdrücken können.
Tröstende Worte zur Anteilnahme
Ob Kollege, Freund oder Nachbar: Für Ihre Beileidskarte können Sie zwar eine edle, vorgedruckte Karte mit Trauersprüchen nutzen. Sie sollten diese aber immer um ein paar persönliche Worte ergänzen. Zum Beispiel:
- „Ich möchte dir hiermit mein aufrichtiges Mitgefühl und tiefe Anteilnahme übermitteln. Meine Gedanken sind jetzt bei dir und deiner Familie. Mit stillem Gruß, auch im Namen aller Freunde und Kollegen.“
- „Dies schicke ich dir, damit du weißt, dass mich das sehr bewegt und ich an deiner Trauer zutiefst Anteil nehme. Mein aufrichtiges und herzliches Beileid. In tiefer Trauer und Verbundenheit.“
- „Ich möchte dir mein aufrichtiges Mitgefühl und mein tiefes Beileid übermitteln. Solltest du in den nächsten Tagen Hilfe benötigen, kannst du dich jederzeit auf mich verlassen. Fühle dich von mir umarmt. Mit stillem Gruß und mitfühlender Anteilnahme.“
Das Wichtigste an der Anteilnahme ist Aufrichtigkeit. Das Beileid und Mitgefühl müssen ebenso glaubwürdig wie authentisch sein. Wählen Sie Ihre tröstenden Worte daher mit Bedacht. Sie sollten pietätvoll, respektvoll und liebevoll sein. Auch positive Erinnerungen an gemeinsame Momente sind erlaubt und können den Hinterbliebenen Trost spenden.
Kein Schwarzer Rand für Briefpapier und Umschläge!
Achten Sie darauf, dass Ihre Beileidsbekundungen und Trauerkarten sowie Umschläge KEINEN schwarzen Rand haben. Dieser ist ausschließlich der Familie und Verwandten vorbehalten, die damit Freunde, Nachbarn und Bekannte über den Todesfall informieren oder diese zur Beerdigung und Trauerfeier einladen.
Passende Worte und pietätvolle Sprüche zur Anteilnahme
Wie beginnen? – Der Einstieg beim Verfassen der schriftlichen Anteilnahme ist oft besonders schwer. Für eine persönlich verfasste Trauerkarte oder einen Kondolenzbrief sind individuelle Formulierungen besonders wichtig. Passende Einleitungssätze können Begegnungen mit dem Verstorbenen sein, an die Sie sich gerne erinnern. Auch große Emotionen dürfen Sie zeigen, wenn Sie Ihre Anteilnahme ausdrücken.
Aufrichtige Anteilnahme Beispiele
- „Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod deiner Frau erfahren. Zu diesem Verlust möchte ich dir von ganzem Herzen mein aufrichtiges Beileid ausdrücken. Ich werde ____ als lebensfrohen und liebevollen Menschen in Erinnerung behalten. Wenn es etwas gibt, das ich für dich in dieser schweren Zeit tun kann, brauchst du nur bescheid zu sagen. In freundschaftlicher Verbundenheit.“
- Als ich in der Zeitung vom Tod Ihres Mannes erfuhr, war ich tief erschüttert. Ich habe Sie beide immer als liebenswerte Nachbarn erlebt. Ihr Mann wirkte immer so vital und fröhlich. Auch wenn Worte kaum ausdrücken, was ich fühle: Mein aufrichtiges Beileid zu diesem tragischen Verlust. Gerne unterstütze ich Sie bei anstehenden organisatorischen Dingen oder auch Einkäufen.“
- „Tief betroffen haben wir von deinem Verlust erfahren. Wir teilen deine Trauer über einen so wunderbaren Menschen aus ganzem Herzen. Sollte es irgendetwas geben, das wir für dich tun können, sind wir jederzeit für dich da. In tiefer Verbundenheit und stiller Trauer.“
- „Mit großer Bestürzung habe ich vom ____ Tod erfahren. Mir fällt es unglaublich schwer, dir meine Trauer und Anteilnahme auszudrücken, so plötzlich kommt der Verlust. Ich werde sie immer als humorvollen, hilfsbereiten Menschen in Erinnerung behalten, auf den ich mich immer verlassen konnte. Ich werde sie schmerzlich vermissen.“
- „Absolute Stille herrschte, als wir vom plötzlichen Tod deiner Frau erfuhren. Worte können nur schwer die Fassungslosigkeit und das Bedauern ausdrücken, das wir empfinden. Auch wenn dich im Moment die Trauer zu überwältigen droht: Vergiss nicht die vielen schönen Momente, die ihr, die wir miteinander hatten. Irgendwann wird die Dankbarkeit dafür überwiegen. In mitfühlender Anteilnahme.“
- „Zum Verlust deines Ehemannes und Vaters möchte ich dir stellvertretend fürs gesamte Team unser Beileid aussprechen. ____ war ein lebensfroher Freund, mit dem mich mehr als nur die Arbeit verband. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke, und ich werde ihn immer in meinen Gedanken behalten.“
Kurze Sprüche für Beileidsbekundungen
Kurze Sprüche der Anteilnahme bieten sich dann an, wenn das Verhältnis zum Verstorbenen oder dessen Angehörigen nicht ganz so eng war. Beispiele für Formulierungen und kurze Worte:
- „Jedes Wort – zu viel und doch zu wenig.“
- „Der Tod ist nicht das Ende, sondern eine weitere Tür.“
- „Dem Auge fern, dem Herzen ewig nahe.“
- „Wenn die Kraft zu Ende geht, ist Erlösung Gnade.“
- „In schönen Erinnerungen lächelt die Vergangenheit.“
- „Wenn die Zeit endet, beginnt die Ewigkeit.“
- „Es ist kein Abschied für immer, es ist ein auf Wiedersehen.“
- „Wir lassen nur die Hand los, nicht den Menschen.“
- „Trauern ist liebevolles Erinnern.“
- „In Liebe geboren. In Liebe gelebt. In Liebe gestorben.“
- „Ein Leben mag enden, doch Erinnerungen sind für die Ewigkeit.“
- „Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung.“
- „Es ist Zeit, die Hand loszulassen – doch niemals den Menschen.“
- „Das Sichtbare ist vergangen, es bleibt nur die Liebe und Erinnerung.“
- „Trauer ist grenzenlos. Trost spendet die Hoffnung auf ein Wiedersehen.“
- „Vergangen ist nur, was man sehen kann. Es bleibt für immer, was gefühlt wird.“
- „Deine Schritte sind verstummt, doch deine Spuren bleiben bestehen.“
- „Wer einen geliebten Menschen verliert, gewinnt einen Schutzengel.“
- „Aus dem Leben bist Du uns genommen, aber nicht aus unseren Herzen.“
- „Die Brücke zu Dir ist Liebe.“
- „In stiller Trauer verbunden.“
Weltliche und religiöse Sprüche für Beileidskarten
Gerne wird bei Trauerkarten oder Beileidskarten auf bewährte Sprüche zurückgegriffen. Hierbei können Sie aus zahlreichen weltlichen und religiösen Sprüchen wählen. Gläubige Menschen finden meist besonders viel Trost in Bibelversen oder Suren aus dem Koran. Wer es weniger religiös mag, findet oft die Zitate berühmter Persönlichkeiten weise und tröstlich. Nachfolgend finden Sie hierfür einige Beispiele:
Kurze Zitate für Trauerkarten
„Du bist nicht mehr dort, wo du warst. Aber du bist überall, wo wir sind.“ (Victor Hugo)
„Danke für den Weg, den Du mit uns gegangen bist. Danke für die Hand, die uns so hilfreich war. Danke, dass es Dich gab.“ (Rainer Maria Rilke)
„Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume: Ich leb‘ in euch und geh‘ durch eure Träume.“ (Michelangelo)
„Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht durchschnitten.“ (Thomas Mann)
„Trennung ist unser Los, Wiedersehen ist unsere Hoffnung. So bitter der Tod ist, die Liebe vermag er nicht zu scheiden.“ (Augustinus)
„Es ist eine Ferne, die war, von der wir kommen. Es ist eine Ferne, die sein wird, zu der wir gehen.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Christliche Trauersprüche
„Von guten Mächten wundersam geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ (Dietrich Bonhoeffer)
„Für jene, die in Gott verbunden sind gibt es keinen Abschied.“ (Papst Pius XII.)
„Die Liebe höret nimmer auf.“ (1. Korinther 13,8)
„Gott hat uns aus der Tiefe seines Herzens für eine Weile ins Leben gerufen und nimmt uns danach wieder in seinen ewigen Schoß zurück.“ (Psalm 18,20)
„Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“ (Psalm 91, 11.12)
„Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.“ (Offenbarung 21, 4)
„In Deine Hände befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, Du treuer Gott.“ (Psalm 31, 5)
Verse der Anteilnahme aus dem Koran
„Überall ist Gott zugegen. Mögest Du ein Heim im Paradies finden.“
„Was immer du auf Erden verschenkst, es wird dich in den Himmel begleiten.“
„Du hast so viel Gutes in unser Leben gebracht, wir werden Dich und deine Güte nie vergessen.“
„Kein Unglück trifft ein, es sei denn mit Allahs Erlaubnis.“
„Wir gehören Allah und zu Ihm kehren wir zurück.“
Verarbeitung von Trauer durch Kondolieren
Anteilnahme zu zeigen, ist nicht nur eine Frage des Anstands oder sozialer Konventionen. Sie kann auch Teil des persönlichen Verarbeitungsprozesses sein. Die Fähigkeit zur Empathie zeigt sich nicht nur gegenüber nahestehenden Personen. Anteilnahme zeigt sich ebenso bei…
- jungen Menschen. Beispiel hierfür sind Kinderhospize wie „Königskinder“, die eine besondere Unterstützung erfahren. Der bevorstehende Tod von Kindern wird als besonders tragisch empfunden, weil sie keine Chance mehr auf ein erfülltes Leben haben.
- vielen Menschen. Davon zeugt die Spendenbereitschaft bei Unglücken, Naturkatastrophen oder Kriegen. Auch Regionen, die besonders stark von Armut und Hunger betroffen sind, wecken das Mitgefühl der Menschen.
- prominenten Menschen. Feierliche Staatsbegräbnisse für Politiker oder herausragende Persönlichkeiten, aber auch Schicksalsschläge dieser Personen rühren viele, obwohl sie oft keinerlei persönlichen Bezug haben.
Hinter diese Anteilnahme steckt tiefes Mitgefühl im Wortsinn. Innerlich spüren wir: Uns könnte es mal genauso ergehen. Oder wir sind zutiefst dankbar dafür, dass es eben nicht so ist. Und der Tod trifft ohnehin ausnahmslos jeden von uns. All diese Gewissheiten lösen bei vielen Menschen Betroffenheit aus und wecken den Wunsch, die eigene Anteilnahme auszudrücken.
Mitgefühl für schwere Krankheit: Vorsicht mit Floskeln!
Es muss nicht gleich ein Todesfall sein, der unsere Anteilnahme weckt. Ein schwerer Schicksalsschlag oder die Diagnose „Krebs“ lösen diese ebenso aus. Unbedingt vermeiden sollten Sie in dem Fall aber leere Floskeln oder Phrasen vom Typ „Ich weiß, wie Du Dich fühlst.“ Oder: „Ich kann mir denken, was Du gerade durchmachst.“ – Wissen Sie nicht, können Sie nicht! Deshalb wirken solche Sprüche meist auch enorm negativ auf die Betroffenen. So manche (beste) Freundschaft hat dadurch schon einen Knacks erlitten.
Sofern Sie selbst keine schwere Krankheit durchgemacht oder schon mal um Ihr Leben gekämpft haben, klingen solche Formulierungen immer latent nach Verharmlosung oder Beschwichtigen. Das spendet weder Trost, noch gibt es den Kollegen, Freunden oder Nachbarn Hoffnung.
Wie tröstende Worte der Anteilnahme finden?
Die meisten Menschen fühlen sich in solchen Situationen hilflos. Es ist ihnen unangenehm, fast peinlich, dass trotz Eloquenz um Worte verlegen sind. Verstehen wir, geht uns zuweilen genauso. Ein Patentrezept für aufrichtige Anteilnahme in jeder Situation gibt es leider nicht. Das hängt nicht zuletzt von den Umständen und der Beziehung zu den Betroffenen ab. Deshalb haben die folgenden Worte nur den Charakter einer Empfehlung:
Sagen Sie nichts
Hören Sie den Hinterbliebene, dem Freund oder Kollegen einfach nur zu. Schalten Sie den Bildschirm aus, legen Sie das Handy sichtbar zur Seite, schließen Sie die Bürotür und signalisieren Sie, dass Sie 100-prozentig und aufmerksam zuhören. Nicken Sie sanft, fragen Sie ab und an nach. Aber nicht zu oft. Es geht nicht um Gesprächsführung, sondern um Mitgefühl und Gemeinschaft. Wenn es Ihre Beziehung erlaubt, legen Sie dem Betreffenden vielleicht noch einen Arm auf die Schulter – aber bitte nicht bei Personen des anderen Geschlechts! Das könnte als sexuelle Annäherung und tückischer Versuch, eine Not auszunutzen, missverstanden werden.
Seien Sie aufrichtig
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mir fehlen die Worte. Aber ich fühle mit dir.“ Der erste Teil relativiert den zweiten. Das nimmt ihm die Schwere und entschuldigt die Einsilbigkeit. Die Kernbotschaft ist: „Du bist nicht allein!“ Ungünstig wäre an dieser Stelle, wenn Sie auf eigene Erfahrungen hinweisen. Die will der Betroffene in dem Moment nicht hören. Sie sind nicht betroffen, es geht gerade um den anderen Kollegen oder Freund. Mit dem Verweis auf Ihre Erfahrungen würden Sie sein Leid zu Ihrer Geschichte machen. Das wirkt eher egozentrisch als mitfühlend.
Bieten Sie Hilfe an
Aber nicht, indem Sie reflexartig etwas machen, um der Situation zu entgehen – eine Tasse Kaffee holen zum Beispiel (obwohl das vielleicht noch okay wäre), sondern indem Sie danach fragen, wie Sie unterstützen können. Damit derjenige das nicht als Almosen empfindet und sich so noch mehr gedemütigt fühlt, muss das gut verpackt werden. Am besten mit dosierter Bewunderung: „Ich finde es toll, wie du mit der Sache umgehst. Ich versuche mir vorzustellen, wie schwer das ist. Wenn ich dich noch irgendwie unterstützen kann, sag es mir bitte…“
Häufige Fragen zu Anteilnahme und Beileid
Ob Trauerkarte, Kondolenzschreiben oder Beileidsbekundung: Die Karte sollte immer handschriftlich und persönlich formuliert sein sowie Ausdruck aufrichtiger Anteilnahme und des ehrlichen und tief empfundenen Mitgefühls sein. Je authentischer, desto besser. Vermeiden Sie daher unbedingt leere Floskeln, weil diese eher noch verletzend wirken können. Zeigen und formulieren dürfen Sie dafür auch die eigene Trauer oder Fassungslosigkeit über den Tod des Verstorbenen.
Der Ausdruck „mein Beileid“ oder „mein herzliches Beileid“ drückt Ihr Mitgefühl aus – und dass Sie mittrauern. Vielen Angehörigen spendet es in der schweren Phase zusätzlichen Trost, wenn Sie wissen und spüren, dass sie mit ihrer Trauer nicht alleine sind. Auch wenn es nicht immer leicht ist, die richtigen Wort zu finden, versuchen Sie wenigstens an ein paar schöne gemeinsame Momente zu erinnern und geben Sie den Hinterbliebenen emotionalen Rückhalt.
Beileidsbekundungen und Kondolenzbriefe richten sich meist an die Ehepartner, Kinder oder Eltern des Verstorbenen. Bei der Bestattung und am Grab ist es üblich, den direkten Angehörigen das persönliche Beileid auszusprechen. Hierbei reicht ein kurzes Händedruck, verbunden mit den Worten „Mein herzliches Beileid“. Mehr müssen Sie nicht sagen und mehr wird auch nicht erwartet. Manchmal wird sogar explizit darum gebeten auf Beileidsbekundungen am Grab oder während der Trauerfeier zu verzichten. Diesen Wunsch sollten Sie unbedingt respektieren.
Auf viele wirkt die Formel „Mein herzliches Beileid“ wie eine Floskel. Ist sie aber nicht, wenn sie von Herzen kommt. Dennoch gibt es ein paar alternative Formulierungen für mündliche Beileidsbekundungen:
- „Mein tiefstes Mitgefühl“
- „Meine aufrichtige Anteilnahme“
- „Ich trauere mit dir und deiner Familie.“
- „In tiefer Trauer fühle ich mit dir verbunden.“
- „Ich teile deine tiefe Trauer.“
Die richtigen tröstende Worte zu finden, hängt stark von der trauernden Person ab. Viel sagen muss man dazu nicht. Oft reichen ein kurzes „Es tut mir so unendlich leid“ oder „Ich bin in Gedanken und Gefühlen ganz nah bei dir“ völlig. Generell geht es darum, den Trauernden zu zeigen, dass man ihren Verlust teil, genauso empfindet und sie in dieser Situation mit dem Schmerz nicht alleine lässt.
Vor Jahren noch war es üblich auf den Umschlag des Kondolenzschreibens oder einer Trauerkarte die Formulierung „An das Trauerhaus (NAME)“ zu schreiben. Das gilt inzwischen als überholt. Beleidsbekundungen und Trauerkarten werden heute, modern direkt an die Angehörigen des Verstorbenen gerichtet. Je näher man sich steht, desto weniger förmlich und umso persönlicher kann die Anrede formuliert werden.