Jobangebot beurteilen: Wichtige Details prüfen!
Je länger und anstrengender der Bewerbungsprozess war, desto größer die Gefahr, dass Sie das erstbeste Jobangebot annehmen, ohne dieses zuvor genau zu prüfen.
Auch wenn die Jobsuche erfolgreich war und die Jobzusage erfreulich ist: Unterschreiben Sie keinen Arbeitsvertrag bevor Sie das Jobangebot beurteilen!
Jobangebot prüfen: Diese Punkte beachten!
Lesen Sie sich das Jobangebot bzw. den Arbeitsvertrag bitte erst einmal in Ruhe durch und achten Sie auf folgende Details bzw. potenzielle Warnzeichen, wenn Sie ein Jobangebot erhalten:
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Probezeit
Gibt es eine Probezeit und wie lange dauert sie? Maximal 6 Monate sind erlaubt.
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Gehalt
Wie hoch ist das Gehalt? Gibt es Boni oder Weihnachtsgeld? Wofür werden Sie bezahlt, wofür nicht (z.B. Überstunden!)?
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Arbeitszeiten
Sind die Arbeitszeiten klar geregelt? Wie sieht der Freizeitausgleich aus – oder gibt es flexible Arbeitszeiten?
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Arbeitsort
Wo ist Ihr Arbeitsplatz? Ist der ohne Ihre Zustimmung verlegbar? Wie viele Tage können Sie remote und im Homeoffice arbeiten?
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Urlaub
Wie viele Tage Jahresurlaub haben Sie? Gibt es Sonderurlaub?
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Benefits
Achten Sie auch auf mögliche Benefits wie Mitarbeiterangebote, Sozialleistungen und andere Vorteile, die das Unternehmen bietet.
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Kündigungsfristen
Sie fangen zwar gerade erst an, aber wie schnell können Sie wieder raus? Achten Sie auf eine möglichst kurze Kündigungsfrist für Sie (Standard: 4 Wochen)!
Grundsätzlich können Sie immer um Bedenkzeit bitten (Standard: 3-5 Werktage), um das Angebot in Ruhe zu prüfen – insbesondere wenn Sie mehrere Jobangebote haben. Fragen Sie bei Unklarheiten stets nach – bitte keine falsche Scham, selbst wenn Sie einen gewissen Einkommensdruck haben, weil Sie schon eine Weile arbeitslos sind und das Geld brauchen.
Weitere Beurteilungskriterien nutzen
Um das Jobangebot wirklich beurteilen zu können, sollten Sie noch weitere Informationen recherchieren, die ebenfalls Hinweise auf einen guten bzw. schlechten Arbeitgeber geben:
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Unternehmensdaten
Informieren Sie sich über die Unternehmenskultur, die Werte und Traditionen sowie die Hierarchien und Strukturen. Dies können Ihnen viel über das Arbeitsklima oder mögliche Aufstiegschancen verraten.
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Mitarbeiter
Versuchen Sie über Social Media Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens zu kontaktieren, um noch mehr über die Arbeitsweisen und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erfahren. Hilfreich können dabei auch die Beurteilungen auf Kununu oder Glassdoor sein.
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Vergleiche
Sehen Sie sich andere, vergleichbare Stellenangebote in Jobbörsen an und vergleichen Sie, ob diese bessere Bedingungen bieten.
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Berater
Wer unsicher bleibt, ob ein Angebot das Richtige ist, kann auch einen Karriereberater oder Mentor hinzuziehen und mit der Vertrauensperson über das Jobangebot sprechen.
Wenn Sie alle diese Faktoren sorgfältig beurteilen, können Sie am Ende ein fundiertes Urteil über ein Jobangebot fällen und die für Sie optimale Entscheidung treffen.
Ich will einen Job, der zu mir passt!
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Jobangebot beurteilen: Persönliche Kriterien
Neben den sachlichen Fakten und Bedingungen sollten Sie ein Jobangebot zusätzlich noch nach persönlichen Kriterien beurteilen. Folgende Fragen helfen Ihnen dabei als Orientierungshilfe:
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Ist das wirklich mein Traumjob?
Je länger die Jobsuche dauerte, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich auf Stellen bewerben, die immer weniger Ihren beruflichen Wünschen oder Zielen entsprechen. Prüfen Sie daher nochmal selbstkritisch, ob das wirklich noch der Job ist, der Sie Ihren Karrierezielen näherbringt – oder doch nur eine schlechte Notlösung, die in die Karriere-Sackgasse führt.
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Was sagt mir mein Bauchgefühl?
Manchmal weiß das Bauchgefühl mehr als der Kopf. Selbst wenn Vieles für den Job spricht, hat Ihr Unterbewusstsein vielleicht etwas bemerkt, das Ihnen bisher entgangen ist. Horchen Sie genau in sich hinein und finden Sie heraus, was die Zweifel auslöst.
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Welche Kriterien sind mir wichtig?
Die Entscheidung für oder gegen einen Job hängt von vielen Faktoren ab. Setzen Sie Ihre Auswahlkriterien daher nochmal auf eine Liste und priorisieren Sie diese. Ganz oben steht, was unverhandelbar ist. Gleichen Sie diese Liste nochmal mit dem Jobangebot ab, um einen Tunnelblick zu vermeiden.
Jobangebot beurteilen – Checkliste
Laden Sie sich hier noch kostenlos unsere 2-seitige Checkliste als PDF herunter, mit der Sie in Zukunft Jobangebote beurteilen und prüfen können:
Jobangebot beurteilen – Checkliste (PDF)
Jobangebot annehmen oder absagen? Die Risiken
Ein Jobangebot ist erstmal nur das: ein Angebot. Das sollten Sie stets genau prüfen, beurteilen – und bei berechtigtem Zweifel auch ablehnen. Zu einer seriösen Beurteilung gehört jedoch auch dazu, sich mit den möglichen Folgen und Risiken einer vorschnellen Jobzusage auseinanderzusetzen:
- Werdegang
Wenn Sie merken, dass die Stelle murks ist und Sie deshalb noch in der Probezeit kündigen, sieht das im Lebenslauf nicht gut aus. Schon gar nicht, wenn es bereits das zweite Mal war. - Aufwand
Oder Sie registrieren, dass Sie ausgebeutet werden, zu viel Arbeit haben, die auch noch schlecht bezahlt wird. Zwar können Sie auch hier kündigen und sich neu bewerben. Aber das kostet neue Zeit und Mühen! - Einkommen
Sich aus einer schlechten Stelle und Position heraus neu zu bewerben, hat Nachteile bei der späteren Gehaltsverhandlung. Das aktuelle Gehalt dient meist als Referenz, ebenso bisherige Tätigkeiten und Verantwortungen.
Ein Jobangebot ist erst dann eine Chance und ein Karriereschritt, wenn die Rahmenbedingungen zu Ihren beruflichen Plänen passen. Eine zweitklassige Stelle kann den weiteren Aufstieg blockieren oder zumindest bremsen.
Deshalb: Drum prüfe gründlich, wer sich (für einige Zeit) bindet!
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