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Brett vor dem Kopf: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht

Warum einfach, wenn’s auch umständlich geht? Das ist nicht nur ein Spruch, sondern für viele eher eine Art Lebensmotto. Selbst wenn sich geradeaus eine Tür öffnet, wird nach dem Weg um die Mauer herum gesucht – im Zweifelsfall auch mittendurch oder oben drüber. Das sprichwörtliche Brett vor dem Kopf macht die Menschen blind für das Einfache, Offensichtliche und Naheliegende. Stattdessen wird alles verkompliziert, bis aus einem simplen Problem zu eine schier unlösbare Herausforderung wird. Geht dann etwas schief, ist nicht nur der Frust groß, sondern auch die Frage, wie es überhaupt soweit kommen konnte. Aber warum haben wir so oft ein Brett vor dem Kopf – und was können Sie dagegen tun?


Brett vor dem Kopf: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht

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Brett vor dem Kopf: Wie kommt es dazu?

Das bekannte Brett vor dem Kopf ist ein Phänomen mit verschiedenen Namen, die im Grunde alle das gleich bedeuten: Man nehme etwas einfaches und mache es unglaublich kompliziert. Die sprachlichen Bilder greifen dabei alle ein ähnliches Motiv auf:

  • Ein Brett vor dem Kopf haben
  • Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
  • Nicht nach rechts und links schauen

In beruflicher Hinsicht könnte auch von Betriebsblindheit gesprochen werden. Es geht jedoch immer darum, dass die einfachste Lösung für ein Problem nicht gesehen oder als solche erkannt wird.

Ursprünglich war das Brett vor dem Kopf übrigens ganz genau das: Ein Stück Holz, allerdings nicht vor dem menschlichen Kopf, sondern wurde Ochsen oder anderen Arbeitstieren vor den Augen befestigt, um ihnen die Sicht zu nehmen und die störrischen Tiere leichter zur Arbeit animieren zu können.

Aber wieso haben wir so oft ein Brett vor dem Kopf, obwohl die offensichtliche Antwort zum greifen nah ist? Schuld daran sind in der Regel die eigenen festgefahrenen Denkmuster. Es wird sich gar nicht wirklich mit dem vorliegenden Problem beschäftigt, sondern versucht, vorgefertigte Denkschubladen zu verwenden.

Wir betrachten nicht die Realität, sondern sehen nur das, was wir sehen wollen. Das Brett vorm Kopf kann sogar eine Frage der Gewohnheit sein. Sind Sie es gewohnt, immer abstrakt und um die Ecke zu denken, weil dies beispielsweise im Job erforderlich ist, kann es manchmal schwierig sein, sich auf das Offensichtliche zu konzentrieren.

Brett vorm Kopf kann entstehen, wenn es zu einfach ist

Ein weiterer Grund für das Brett vor dem Kopf ist das Misstrauen gegenüber allem, was zu einfach erscheint. Dies lässt sich häufig bei Klausuren, aber auch bei Quiz-Sendungen im Fernsehen beobachten. Scheinbar kinderleichte Fragen werden manchmal zum größten Problem.

Die Erklärung dahinter: Wir können einfach nicht glauben, dass es so leicht sein soll – und so beginnt das Gehirn, nach möglichen Fallen, Tricks oder Informationen zu suchen, die möglicherweise bisher übersehen wurden. Das Gefühl, etwas geschenkt zu bekommen, löst enormen Argwohn aus.

Anstatt also die einfachste und offensichtliche Antwort zu nehmen, wird lang und angestrengt darüber nachgedacht, wo der Haken an der Sache ist. Nach außen sieht das dann aus wie das klassische Brett vorm Kopf, Sie selbst wollen hingegen verhindern, dem Fragesteller auf den Leim zu gehen – das Ergebnis bleibt allerdings gleich: Sie verkomplizieren, wo es doch so einfach sein könnte.

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So werden Sie das Brett vor dem Kopf wieder los

Das Gegenteil vom ständigen Verkomplizieren ist das sogenannte KISS-Prinzip. Für das Akronym gibt es mittlerweile diverse Übersetzungen, zu den häufigsten zählen Keep it simple, stupid, Keep it simple and stupid oder auch Keep it short and simple. Die Idee ist klar: Wenn es gelingt, ein Problem auf die einfachste Art und Weise zu lösen, ist dies meist der beste Weg.

Auch andere Ansätze verfolgen dieser Theorie der Simplifizierung. Ockhams Rasiermesser geht etwa davon aus, dass von mehreren möglichen Erklärungen die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen ist. Und auch Albert Einstein sagte bereits Wenn du es nicht einfach erklären kannst, hast du es nicht gut genug verstanden.

Ist das Brett vor dem Kopf allerdings erst einmal da, ist der Weg zurück zur einfachen Lösung gar nicht so leicht – aber auch nicht unmöglich. Diese Tipps können Ihnen helfen, das Brett wieder loszuwerden:

  • Akzeptieren Sie, dass es einfach sein kann

    Mit der richtigen Einstellung wird es leichter, das eigene Brett vor dem Kopf herunterzunehmen und sich stattdessen auf die simplen Lösungen zu konzentrieren. Versuchen Sie sich klar zu machen, dass es nicht immer schwierig sein muss. Einfache Lösungen kommen genauso häufig vor wie komplizierte – und stehen anderen in nichts nach. Es ist schlichtweg ein Irrglaube, dass die schwierigen Lösungen zu besseren Ergebnissen führen könnten.

  • Drehen Sie die Frage einmal um

    Manchmal kann es helfen, aus dem eigenen Denken auszubrechen, wenn Sie die Frage oder das Problem, mit dem Sie sich auseinandersetzen, einmal komplett umdrehen. Dies wird in den Fragetechniken als paradoxe Frage bezeichnet. Aus einem Wie kann es funktionieren? wird dann ein Wird wird es auf jeden Fall nicht klappen? Das ermöglicht einen ganz neuen Blick – auch darauf, wie einfach es sein kann.

  • Fragen Sie andere nach ihrer Meinung

    Jeder hat manchmal ein Brett vor dem Kopf, recht unwahrscheinlich ist es hingegen, dass gleich mehrere gleichzeitig davon betroffen sind. Deshalb ist es oftmals ein direkter Perspektivwechsel der effektivste Weg. Geben Sie zu, dass Sie gerade scheinbar auf dem Schlauch stehen, nicht weiter kommen und bitten Sie um Hilfe. Dafür werden Sie vielleicht den ein oder anderen dummen Spruch ernten, doch da sollten Sie drüber stehen oder einfach mitlachen können. Vielleicht fühlen Sie sich auch manchmal vor den Kopf gestoßen – aber das zeigt immerhin, dass das Brett nicht mehr im Weg ist.

[Bildnachweis: Doppelganger4 by Shutterstock.com]

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