Was ist eine gesunde Sitzhaltung am Schreibtisch?
Wir sitzen den ganzen Tag im Job und Büro. Zu viel und zu lange, sagen Ärzte und Gesundheitsexperten (siehe: Bürokrankheiten). Umso wichtiger ist eine optimale und gesunde Sitzhaltung.
Das ist vor allem eine aufrechte Sitzhaltung mit geradem Nacken – der Oberkörper gerade, das Becken leicht nach vorn gekippt. Die Oberschenkel befinden sich im rechten Winkel (90°) zueinander, Beine möglichst nicht übereinander geschlagen.
Falsches Sitzen ist das neue Rauchen – und macht krank
Die meisten Menschen sitzen falsch am Schreibtisch: krummer Rücken, schlaffe Schultern, unter dem Tisch gequetschte Beine…
Eine falsche Sitzhaltung ist ein Gesundheitsrisiko. Auf lange Sicht drohen Verspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und andere körperliche Probleme. Sogar die Produktivität und Motivation am Arbeitsplatz lassen dadurch irgendwann nach. Laut einer australischen Studie erhöht sich das Sterberisiko um 11 Prozent, wenn körperliche Aktivitäten fehlen.
Richtig sitzen im Büro: Die wichtigsten Tipps
Richtig sitzen und eine optimale Sitzhaltung sind gar nicht so schwer (siehe: Ergonomie). Schon mit ein paar einfachen Tipps sorgen Sie am Arbeitsplatz und Schreibtisch für eine bessere Sitzhaltung…
1. Gerader Rücken
Die meisten Menschen lassen sich im Sitzen hängen: gekrümmter Rücken, die Schultern fallen nach vorne, der Kopf hängt über dem Schreibtisch. Für Rücken und Wirbelsäule ist das „Lümmeln“ eine Qual, was der Körper bald mit Rückenschmerzen und verspannten Muskeln quittiert.
Der wichtigste Tipp für eine bessere Sitzhaltung: Achten Sie beim täglichen Sitzen auf einen geraden Rücken. Strecken Sie den Hinterkopf nach oben und nach hinten, sodass die Halswirbelsäule gestreckt wird. Bringen Sie die Schultern zudem nach hinten und machen Sie bei der Arbeit keinen Buckel mehr.
2. Häufige Haltungswechsel
Vermeiden Sie einseitige Belastungen. Diese sind ein häufiger Fehler bei der optimalen Sitzhaltung. Es gibt nicht die eine gesunde Haltung – viele verschiedene sind gesünder. Verlagern Sie Ihr Gewicht mal auf die linke, mal auf die rechte Gesäßhälfte. Dadurch wird nicht nur eine Seite des Körpers belastet.
Wechseln Sie immer wieder die Sitzposition und versuchen Sie Ihr Gewicht gleichmäßig auf beide Körperhälften zu verteilen (siehe: 40-15-5-Regel für dynamisches Sitzen): 40 Minuten sitzen, 15 Minuten Arbeiten im Stehen, 5 Minuten bewegen, strecken, dehnen. Das entlastet überdies auch die Beine und fördert die Durchblutung.
3. Beine aktivieren
Apropos Beine: Bei der Sitzhaltung denken viele nur an Rücken und Schultern. Die Beine sind aber ebenfalls wichtig und sollten bei einer gesunden Sitzhaltung ungefähr im 90 Grad Winkel unter dem Tisch stehen. Besonders wichtig ist, dass die Beine genügend Platz haben. Wer seine Beine kaum unter dem Tisch unterbringen kann, verdreht den gesamten Körper.
4. Schreibtisch anpassen
Allein der Schreibtisch kann für eine schlechte Sitzhaltung sorgen. Ebenso kann falsch eingestellter Bürostuhl einen in eine falsche Position zwingen. Die Stuhlhöhe sollte Ihnen erlauben, bequem mit angewinkelten Beinen zu sitzen. Die Armlehnen liegen dabei auf der Höhe des Schreibtischs, so können die Unterarme entspannt aufliegen.
Der Monitor sollte auf Augenhöhe liegen. Wer permanent nach unten oder oben gucken muss, verkrampft den Nacken. Ziehen Sie zudem Maus und Tastatur zu sich heran. Die Tastatur sollte nicht mehr als 10-15 Zentimeter vom Tischrand entfernt liegen. So bleiben die Schultern und der Nacken gerade.
5. Bewegungspausen machen
Mit einer gesunden Sitzhaltung tun Sie Ihrem Körper und Kopf bereits viel Gutes. Trotzdem sollten Sie nicht 8 Stunden täglich im Büro sitzen. Um gelegentliches Aufstehen und Bewegen kommen Sie nicht herum. Gönnen Sie Ihrer Gesundheit immer wieder Sitzpausen, stehen Sie auf – zum Beispiel immer beim Telefonieren, strecken Sie sich oder gehen Sie kurz spazieren – durch den Flur oder um den Block an der frischen Luft.
Wer im Büro bewusst mehr Bewegungsphasen einbaut (Treppe statt Aufzug, zum Kollegen gehen statt E-Mail), der tut seiner Gesundheit und seinem Rücken einen großen Gefallen. Auch Bürogymnastik ist eine gute Idee. Hauptsache, Sie sitzen nicht den lieben langen Tag auf dem Schreibtischstuhl in ein und derselben Sitzhaltung!
Gesundheit am Arbeitsplatz: Checkliste (PDF)
Sitzhaltungen: 7 Sitztypen im Büro
Jeder von uns sitzt anders. Im Laufe des Tages sowieso – hoffentlich: Gelegentliche Bewegung und ein Wechselspiel aus Be- und Entlastung ist gut für die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur. Stehen aber auch. Dauerhaftes Sitzen ist das neue Rauchen, sagen Gesundheitsexperten. Gleichzeitig hat jeder seine persönliche Lieblingsposition und Sitzhaltung.
Wir haben uns mal den Spaß erlaubt, den Sitztypen und Sitzhaltungen ein paar Eigenschaften und Verhaltensmuster zuzuordnen. Aber Achtung, die folgende Charakterisierung könnte Spuren von Ironie enthalten…
Der Zombie

Der Glöckner

Die Rückenschonerin

Der Schläfer

Der Workaholic

Die Artistin

Der Boss

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