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Exzentriker erkennen: Bedeutung und Merkmale

Die meisten Menschen wollen dazu gehören, Teil einer Gruppe sein, sich mit vielen anderen identifizieren – schon aus evolutionsbiologischen Gründen. Exzentriker sind anders. Sie fallen auf, stechen wie ein Paradiesvogel aus der Masse heraus und passen sich nicht an Erwartungen oder gesellschaftliche Normen an. Machen alle etwas auf eine bestimmte Art, wählt der Exzentriker ein eigenes – für die anderen meist abgehobenes und verrücktes – Vorgehen. Mit ihrer Art haben exzentrische Menschen es nicht immer leicht, dabei können viele von ihrer Sicht der Dinge etwas lernen…



Exzentriker erkennen: Bedeutung und Merkmale

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Was ist ein Exzentriker?

Die häufigste Beschreibung lautet: Exzentriker sind anders. Es sind Menschen, die in Verhalten, Denken, Stil, Geschmack, Gewohnheiten oder anderen Bereichen deutlich von der sozialen Norm und dem Durchschnitt abweichen. Sie fallen auf und sind etwas Besonderes. In einer Gruppe von 100 Menschen reicht meist ein einziger Blick, um den Exzentriker zu erkennen.

Wichtig ist: Das muss keinesfalls negativ sein. Exzentriker können auch in einem sehr positiven Sinne anders sein. Es ist keine Krankheit oder Wesensstörung, weshalb es keine Symptome, sondern Eigenschaften und Eigenarten exzentrischer Menschen gibt.

Der Begriff „Exzentrik stammt aus dem Griechischen. Ursprünglich beschreibt das Wort „ékkentros“ (ἔκκεντρος) einen Himmelskörper auf einer anderen Umlaufbahn. Es lässt sich auch mit „außerhalb der Mitte“ übersetzen, was der heutigen Bedeutung sehr nahe kommt.

Exzentriker Synonym

Für viele ist eine exzentrische Persönlichkeit schwer nachzuvollziehen. Es passt nicht zu den eigenen Vorstellungen, Erwartungen und Rollenbildern – entsprechend werden synonym zum Exzentriker meist negative Begriffe verwendet. Dazu zählen: Außenseiter, Spinner, Wirrkopf, Nonkonformist, seltsamer Kauz, Individualist, Sonderling, Eigenbrötler oder Chaot. Noch abwertender ist die Bezeichnungen Freak.

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Berühmte Exzentriker: Auffallend erfolgreich

Es gibt zahlreiche berühmte Exzentriker, die gerade wegen dieser Eigenschaft zu Erfolg, Rum und Bekanntheit gekommen sind. Die Neigung zum Außergewöhnlichen ist dabei nicht von äußeren Umständen abhängig. Natürlich erleichtert eine Menge Geld – wie im Falle des bayrischen Königs Ludwig II. von Bayern – das Ausleben eigener Ideen ungemein. Echte Exzentriker finden aber auch bei widrigen Umständen einen Weg.

Beruehmte Exzentriker Beispiele Albert Einstein Karl Lagerfeld

Ein weiteres Beispiel ist die Künstlerin Nina Hagen. Geboren und aufgewachsen in der kommunistischen DDR, verfolgte sie stets ihren nonkonformistischen Weg. Sie ist Stilikone und Muse zugleich. Weiteres (wenn auch fiktives) Paradebeispiel ist die Figur Sherlock Holmes. In Filmen und Serien wird das exzentrische Wesen des Meisterdetektivs immer wieder hervorgehoben. Die Liste berühmter Exzentriker lässt sich weiterführen:

  • Helena Bonham-Carter
  • Salvador Dali
  • Albert Einstein
  • Olivia Jones
  • Frida Kahlo
  • Klaus Kinski
  • Karl Lagerfeld
  • Charlotte Roche
  • Vivienne Westwood
  • Oscar Wilde

Nicht zufällig sind viele berühmte Exzentriker in irgendeiner Form Kreative: Designer, Künstler, Schauspieler, Schriftsteller – sie alle nutzen Ihre exzentrische Art beruflich. Oder anders: Sie haben ihre Neigung, ihr Hobby zum Beruf gemacht.

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Exzentriker erkennen: Merkmale exzentrischer Menschen

Exzentriker sind das absolute Gegenteil von dem, was die Menschen um sie herum tun und vertreten. Laufen alle in grau herum, treten exzentrische Persönlichkeiten als bunter Paradiesvogel auf. Die Psychologie geht davon aus, dass der Hang zum Exzentrischen bereits ab der Geburt tief in diesen Menschen verankert ist. Umfangreiche Forschungsarbeit leistete der schottische Neuropsychologe David Joseph Weeks.

In einer Exzentriker-Studie führte er Persönlichkeitstest, Intelligenztest und andere Untersuchungen durch. Herausgekommen sind typische Eigenschaften und Merkmale, an denen Sie Exzentriker erkennen:

1. Unangepasstheit

Es stört sie nicht, aufzufallen. Wo es anderen Menschen eher unangenehm ist, freuen sich Exzentriker meist über die Aufmerksamkeit. Sie haben kein Problem mit der eigenen Unangepasstheit und schämen sich auch nicht dafür – egal, wie absurd die Eigenarten auf andere wirken mögen.

Die Engländerin Ann Atkin ist so begeistert von Gartenzwergen, dass Sie 7.500 besitzt und Zipfelmützen für ihre Mitmenschen näht. Weeks nennt in seinem Buch „Exzentriker. Über das Vergnügen, anders zu sein“ auch eine exzentrische Persönlichkeit, die an einer Syntax der Katzensprache forscht.

2. Kreativität

Exzentriker sind unglaublich kreativ in den unterschiedlichsten Bereichen. Ob Malerei, Musik, Fotografie, Design… Überall, wo sie der eigenen Kreativität freien Lauf lassen können, sind exzentrische Menschen gut aufgehoben. Weeks berichtet etwa von einem Probanden, der Kunstwerke aus Müll bastelt. Ein Grund: In der Kreativität und Kunst sind Exzentriker keinen Regeln unterworfen. Sie können sich austoben und ausprobieren.

3. Neugier

Die Neugier und Offenheit für Neues ist schier grenzenlos. Solche Menschen sind ständig auf der Suche nach unbekannten Reizen, neuen Dingen, schauen über den eigenen Tellerrand und wollen erleben, was sie noch nicht kennen. Alles dient ihnen letztlich zur Inspiration für ihre Selbstinszenierung.

4. Idealismus

Exzentriker wissen, dass sie von der Norm abweichen. Umso toleranter sind sie anderen gegenüber. Sie sind mit sich selbst absolut im Reinen und daher sehr zufrieden – dieses Glück wünschen sie auch anderen Menschen. Sie haben den Drang, die Welt zu einem besseren Ort für alle Menschen zu machen.

5. Vielseitigkeit

Sich nur auf eine einzige Sache konzentrieren? Das ist Exzentrikern zu langweilig und nicht abwechslungsreich genug. Sie haben vielseitige Interessen, gehen zahlreichen Hobbys nach und wollen über möglichst viele Dinge gleichzeitig informiert bleiben.

Voraussetzungen für Exzentriker

Exzentriker gibt es überall. Fraglich ist, ob sie ihre Art auch in vollem Umfang ausleben können. Vor allem braucht es dafür eine tolerante Gesellschaft. Restriktive Regime lassen Abweichler kaum zu. Wer hier von der Norm abweicht und auffällt, muss möglicherweise mit Konsequenzen rechnen. Zudem hilft eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit, auch wenn diese nicht zwingend erforderlich ist. Doch wer täglich um sein Brot kämpfen muss, hat andere Sorgen, als möglichst schrill aufzutreten. So betrachtet gönnen sich Exzentriker mit Ihrem Verhalten einen gewissen Luxus.


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Was wir von Exzentrikern lernen können

Durch ihre Art werden Exzentriker natürlich wahrgenommen. Doch von ihnen lernen oder sich in manchen Bereichen sogar eine Scheibe abschneiden? Das machen nur wenige. Ein Fehler! In einigen wichtigen Punkten können exzentrische Menschen gute Vorbilder sein, von denen Sie sich inspirieren lassen können. Großer Pluspunkt: Exzentrische Persönlichkeiten interessieren sich nicht für die Meinung anderer.

Sie sind sich ihrer Außenseiterposition bewusst und genießen ihre unkonventionelle Lebensweise. Statt sich ständig anpassen zu müssen, um bloß nirgendwo anzuecken, sind sie ganz sie selbst. Das macht authentisch, sympathisch und erspart eine Menge Stress. So werden sie oft jünger geschätzt und für besonders glücklich gehalten.

Zusätzlicher Effekt des Nonkonformismus: Sie sind sich ihrer Identität bewusst. Wer sich immer anpassen und verstellen muss, weiß am Ende nicht mehr, wer er selbst ist. Exzentriker hingegen ruhen in sich und haben ein gutes Selbstbild. Das ist bewundernswert. Denn letztlich haben Exzentriker oft etwas Liebenswertes in ihrer Schrulligkeit. Sie öffnen in ihrer Andersartigkeit den Blick für neue Dinge.

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[Bildnachweis: stellarstock by Shutterstock.com]