Was macht Kaffee so gesund?
Welche Effekte hat Kaffee wirklich auf unsere Gesundheit? Mit der Frage haben sich schon zahlreiche wissenschaftliche Studien und Forscher beschäftigt. Es gibt sie wie Bohnen in der typischen 500-Gramm-Packung. Nicht alle sind so unabhängig, wie sie tun. Allerdings kam eine britische Metastudie, die mehr als 200 solcher Untersuchungen auswertete zu dem Ergebnis, dass Kaffee rund 19 positive Effekte auf die Gesundheit habe. Zum Vergleich: Negative Effekte gab es nur sechs. Insbesondere Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle verringere sich durch den Kaffeegenuss.
Was Röstkaffee so gesund macht, sind – laut den britischen Wissenschaftlern – dessen antioxidativen Inhaltsstoffe. Kaffee sei ein „komplexes Gemisch aus über 1000 bioaktiven Verbindungen“ und mehr als 800 Aromastoffen. Die verarbeitet zwar jeder Mensch anders. Dennoch wirken sie zusammen meistens stimulierend, entzündungshemmend, ja sogar krebshemmend. Auch die Bronchien werden beim Kaffeetrinken leicht erweitert, was wiederum die Sauerstoffversorgung verbessert.
12 erstaunliche Gründe, warum Kaffee gesund ist
- Kaffee steigert die Denkleistung
Wie Forscher der Johns Hopkins University in Baltimore festgestellt haben, ist Kaffee beziehungsweise das darin enthaltene Koffein nicht nur ein Wachmacher – er verbessert auch die Gedächtnisleistung. Schon 200 Milligramm Koffein steigern das Erinnerungsvermögen und helfen beim Lernen. - Kaffee kann Schmerzen lindern
Etwa die eines Muskelkaters. Schon moderate Mengen von zwei Tassen Kaffee könnten Schmerzen lindern helfen, ergaben Untersuchungen. - Kaffee kann sexuell erregen
Vor allem Frauen. Das jedenfalls will Fay Guarraci von der Southwestern Universität in Georgetown, Texas festgestellt haben. Danach stimuliert Koffein dieselben Hirnareale, die auch für den sexuellen Erregungsgrad zuständig sind. - Kaffee senkt das Diabetes-Risiko
Genauer: das von Diabetes Typ 2 und zwar um stolze 50 Prozent. Allerdings auch nur bei dem, der täglich vier Tassen davon trinkt. Jede weitere Tasse senke das Risiko noch einmal um sieben Prozent, so eine Studie der American Chemical Society. - Kaffee gegen hilft gegen Mundgeruch
Weil einige Substanzen im Kaffee antibakteriell wirken, sorgen sie für einen besseren Atem und weniger Mundgeruch, so eine Studie der israelischen Universität von Tel Aviv. Kaffee mit Milch verschlechtert den Atem allerdings wieder. Grund: Im Mundraum zersetzen Bakterien Milch und Kaffee wieder in übelriechende Substanzen. - Kaffee beugt Parkinson vor
Das behauptet Ronald Postuma, der bei seinen Forschungen feststellte, dass Menschen, die regelmäßig Koffein zu sich nehmen, weniger häufig an Parkinson erkranken als andere. - Schon Kaffeeduft senkt den Stresslevel
Bei Versuchen mit Ratten konnten Wissenschaftler der Seoul National Universität beobachten, dass jene Tiere, die Kaffeearomen ausgesetzt waren, bereits Unterschiede der Gehirn-Proteine aufwiesen, die wiederum das Gefühl von Stress und Müdigkeit minderten. - Koffein und Glucose machen schlau
Kaffee und Kuchen am Nachmittag – eine gute Idee! Während wir einen Espresso schlürfen und einen süßen Snack naschen, regen wir unsere grauen Zellen an, fand Josep M. Serra Grabulosa von der Universität von Barcelona heraus. Bei Hirnscans im Magnettomographen zeigte sich, dass die Kombination aus Koffein und Glucose die kognitiven Prozesse der Probanden, insbesondere Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Denkeffizienz steigerte. - Kaffee inspiriert
Der Komponist Ludwig van Beethoven machte es sich zu Lebzeiten zur Gewohnheit, regelmäßig 60 Kaffeebohnen abzuzählen, um daraus eine Tasse Mokka zu brauen. Der französische Romancier Honoré de Balzac wiederum trank täglich mehrere Tassen starken Kaffee, um wach zu bleiben. Er arbeitete meist zwölf Stunden am Tag. - Kaffee schützt vor Entzündungen
Zu dem Ergebnis kommen Wissenschaftler der renommierten Stanford Universität. Insbesondere chronischen Entzündungen, die im Alter häufiger auftreten, kann Kaffee vorbeugen und damit vor Herzerkrankungen schützen und das Leben verlängern, sagen die Immunologen David Furman und Mark Davis. - Wer Kaffee trinkt, lebt länger
Das ist das Ergebnis einer Harvard-Metastudie. Die Forscher analysierten dazu mehr als 200.000 Datensätze zu Ernährungsgewohnheiten über einen Zeitraum von 30 Jahren. Resultat: Wer bis zu fünf Tassen Kaffee pro Tag trank, erkrankte seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes als Nicht-Kaffeetrinker. Bemerkenswert: Der Effekt tritt auch bei entkoffeiniertem Kaffee auf. - Kaffee hilft gegen Depression
Laut Studien des National Institute of Health haben Menschen, die täglich vier oder fünf Tassen Kaffee trinken, ein um zehn Prozent verringertes Risiko, depressiv zu werden gegenüber Kaffee-Verweigerern. Grund sind die enthaltenen Antioxidantien, die die Produktion von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin anregen und so im Körper eine Art Hochgefühl auslösen. Bestätigt wird das Ergebnis auch von einer Untersuchung der Harvard School of Public Health. Danach können schon zwei bis vier Tassen Kaffee am Tag das Selbstmordrisiko um 50 Prozent senken.
Wie viele Tassen Kaffee am Tag sind gesund?
Zwischen drei und fünf Tassen Kaffee am Tag sind gesundheitlich völlig unbedenklich und können sich durchaus positiv auf die Gesundheit auswirken – siehe obige Gründe. Wer mehr als fünf Tassen Kaffee am Tag trinkt, könnte davon indes Halluzinationen bekommen.
Das jedenfalls meinen australische Forscher. Als sie die Auswirkung von Koffein und Stress an 92 Probanden untersuchten, stellten sie fest: Ein hoher Koffeinspiegel kombiniert mit Alltagsstress führt zu einem erhöhten Risiko einer Sinnestäuschung. Bei manchen Erkrankungen wird übermäßiger Kaffeekonsum von Ärzten ebenfalls nicht empfohlen. Das sollten Sie aber direkt mit Ihrem Arzt besprechen – oder auf entkoffeinierten Kaffee auszuweichen.
Kaffee und die Nebenwirkungen
Der Vorteil des Kaffees ist zugleich sein Nachteil: Die stimulierende Droge Koffein besitzt einige Nebenwirkungen. Nimmt ein Mensch über längere Zeit hohe Dosen davon zu sich, verändern sich die Nervenzellen. Der Kaffee hemmt die körpereigenen Adenosin-Moleküle. Die verhindern normalerweise die Ausschüttung von belebenden Botenstoffen wie Dopamin oder Noradrenalin. Deswegen regt Kaffee normalerweise auch an.
Bei regelmäßigem Konsum aber bilden die Nervenzellen immer mehr Rezeptoren für Adenosin – solange, bis ein neuer, höherer Ausgleichspegel gefunden ist. Im Fachjargon heißt dieses Phänomen „Toleranz“. Es entsteht bereits nach sechs bis 15 Tagen starken Koffeinkonsums. Setzt man den Kaffee dann abrupt ab, kann es zu regelrechten Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit kommen.
Kaffee ist kein Flüssigkeitsräuber
Entgegen früherer Annahmen ist Kaffee übrigens kein „Flüssigkeitsräuber“. Zwar regt Kaffee den Stoffwechsel an und wirkt harntreibend. Der Effekt selbst ist aber gering und wirkt nur kurzfristig. Gleichzeitig nehmen Kaffeetrinker mit jeder Tasse wieder Flüssigkeit zu sich. Am Ende spült es vor allem die Nieren durch. Auch wieder positiv für die Gesundheit. Franz Kafka wird sogar das hübsche Zitat zugesprochen: „Kaffee dehydriert den Körper nicht. Ich wäre sonst schon Staub.“
Kaffee-Konsum in Deutschland
Mehr als 160 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche jährlich im Durchschnitt. Das entspricht fast 0,45 Liter am Tag – rund zwei Standard-Kaffeetassen. Damit wird hierzulande sogar mehr Kaffee getrunken als reines Wasser: Der Wasser-Verbrauch lag im selben Jahr bei nur 150 Litern pro Kopf. Koffein gibt einem zwar vorübergehend neuen Schwung. Aber zu viel davon und Ihre Finger tanzen Riverdance auf der Tastatur.
Koffein-Kick: Am besten morgens!
Wer sich mittels Kaffee den perfekten Kick geben will, sollte diesen möglichst morgens trinken. Zu diesem Ergebnis kommen Studien um Timothy P. Buckley von der Universität von Arizona in Tucson. Danach steigert der Kaffee am Morgen vor allem die Denkleistung und das Abrufen gespeicherter Informationen. Die aufmunternde Wirkung setzt jedoch erst nach 15 bis 30 Minuten ein, kann dafür mehrere Stunden anhalten.
Bei Frauen wirkt der Stoff teilweise doppelt so lang wie bei Männern. Der Kaffee am Nachmittag hat dagegen kaum noch eine kognitive Wirkung – außer der gegen akute Müdigkeit. Extrovertierte reagieren allerdings anders auf Kaffee als Introvertierte. Laut dem Cambridge-Psychologen Brian Little reichen zwei Tassen der Aufputschdroge, damit Extrovertierte effizienter arbeiten, Introvertierte aber nicht: Sie profitieren nicht von dem Koffein-Kick, sondern seien dadurch eher überstimuliert und gestresst.
Alles Latte: Was Kaffee über Ihre Persönlichkeit verrät
Apropos Kaffeetrinker: Man kann Kaffee natürlich auf die unterschiedlichsten Arten trinken: heiß, schwarz, mit Milch und Zucker, mit Milchschaum, entkoffeiniert, als Instant-Kaffee, als Eiskaffee… Dem individuellen Geschmack und den persönlichen Vorlieben sind kaum Grenzen gesetzt.
Glaubt man einer US-Untersuchung, verrät aber eben diese Art, wie wir unseren Kaffee trinken, einiges über unsere Persönlichkeit. Das ist zwar sehr wahrscheinlich eine dieser typischen Nonsens-Studien aus den USA, jedoch nicht ganz frei von Empirie und Unterhaltungswert. Insbesondere für Kaffeetrinker, Motto: Welcher Typ bin ich?
Kaffeetrinker und Persönlichkeitstypen
Ramani Durvasula, Psychologin an der California State University in Los Angeles, ist Urheberin der Studie und hat dazu mehr als 1000 Kaffeetrinker, deren Vorlieben und Persönlichkeitstypen analysiert. Unter anderem auf Big-Five-Eigenschaften. Herausgekommen sind auffällige Korrelationen (keine Kausalitäten!) von Trinkgewohnheiten und Persönlichkeitsmerkmalen, die sich zum Beispiel so anhören:
- Kaffee latte
Diese Kaffeetrinker sind verschwenderisch – vor allem mit ihrer Zeit. Sie sind hilfsbereit und suchen den Genuss und Komfort. Unter ihnen fanden sich aber auch einige neurotische und manipulative Charatere. - Cappuccino
In dieser Gruppe versammelten sich die anspruchsvollsten Persönlichkeiten. Perfektionisten meist, mit ausgeprägtem Kontrollbedürfnis und Hang zur Pedanterie. Sie waren aber auch besonders sensibel. - Entkoffeinierter Kaffee
Wer seinen Kaffee so trinkt, ist dem Cappuccino-Trinker nicht unähnlich. Auch diese Typen haben gerne die Kontrolle und achten penibel auf Details. - Eiskaffee
Diese Typen probieren gerne Neues aus, sind mitunter unbekümmert und impulsiv und besitzen große Vorstellungskraft. Nicht wenige seien Trendsetter. - Instant-Kaffee
Wer indes sich schnell mal einen löslichen Kaffee „brüht“, ist nicht unbedingt ein Genussmensch, aber Pragmatiker. In der Regel sehr entspannt und gemütlich, aber mit Neigung zum Prokrastinieren. - Kaffee Schwarz
Puristen trinken ihren Kaffee gerne schwarz. Angeblich sind diese Typen beharrlich und effizient, aber auch ein bisschen launisch und veränderungsunwillig.
Wie eingangs erwähnt, kann man das glauben – oder einfach nur amüsant finden. Und auch wenn Sie meinen, die Studienautorin habe vielleicht eher selbst einen an der „Latte“. Ramani Durvasula hat es immmerhin geschafft mit Ihren Untersuchungen zu unseren Ernährungsgewohnheiten einen Bestseller zu landen. Wie sie selbst ihren Kaffee trinkt, bleibt jedoch weiterhin unbekannt.
5 Gründe, warum Kaffeetrinker erfolgreicher sind
Tee ist zwar, global gesehen, deutlich weiter verbreitet. Doch wenn es um den Aufstieg auf der Karriereleiter geht, hat Kaffee die Nase vorn. Sollten Sie also gerade einen gesunden Kaffee genießen, dürfen Sie sich dafür auch noch auf die Schulter klopfen: Mit dem Beruf kann es nur noch bergauf gehen. Aus diesen Gründen…
- Ihr Gehirn arbeitet besser
Kaffee versorgt nicht nur den Körper mit Energie, auch fürs Köpfchen bringt das schwarze Elixier einiges mit, wodurch die kognitiven Fähigkeiten verbessert werden. Wie wir aus obigen Studien wissen ist Kaffee gesund und verbessert Reaktionszeiten und Erinnerungsvermögen. Wer also regelmäßig Kaffee trinkt, kann dadurch seine Gedächtnisleistungen steigern. Gleichzeitig wird das Gehirn geschützt, denn Kaffeetrinker leiden seltener an Alzheimer oder Parkinson. - Sie leben gesünder als andere
Kaffee – wenn er in Maßen getrunken wird – wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Er senkt den Blutdruck, reduziert die Wahrscheinlichkeit für gefährliche Herzerkrankungen und verringert (wenn Sie es mit dem Zucker darin nicht übertreiben) das Risiko an Diabetes zu erkranken. Koffein trägt darüberhinaus aktiv zur Fettverbrennung bei. - Sie fühlen sich glücklicher
Montagmorgen ist der Effekt sicher am deutlichsten spürbar. Auch sonst macht Kaffee glücklich. Als Ursache für diese glücklich machende Wirkung vermuten Wissenschaftler die im Kaffee enthaltenen Antioxidantien. Der Effekt geht sogar so weit, dass eine Harvard Studie zeigt, dass das Selbstmord Risiko von Kaffeetrinkern um bis zu 50 Prozent sinkt. - Sie gelten als Leistungsträger
Kaffee zu trinken, insbesondere starken Kaffee wie beispielsweise Espresso, hat sich zu einem Statussymbol entwickelt. Getreu dem Motto – wer Kaffee trinkt, leistet mehr – haben Kaffeetrinker das Image eines ambitionierten Leistungsträgers inne, der Höchstleistungen vollbringen will und kann. Auch in Umfragen unter Besserverdienenden setzt sich Kaffee gegenüber Tee durch – 7 von 10 bevorzugen Kaffee. - Sie verdienen mehr Geld
Unterschiedliche Gehaltsniveaus gibt auch zwischen Kaffee- und Teetrinkern. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, wonach Kaffeetrinker im Jahr durchschnittlich 2000 britische Pfund mehr verdienen als Teetrinker.
Berufsgruppen: Wer trinkt am meisten Kaffee?
Kaffee ist das „Benzin des Büros“: Ohne dem Brühmittel läuft die Maschine nicht. Es gibt wohl kaum ein Unternehmen, in dem die Mitarbeiter nicht morgens mit einem „Kaffee to go“ in der Hand aufschlagen oder erst mal in der Kaffeeküche verschwinden, um sich den ersten Kick des Tages zu gönnen. Es gibt allerdings Berufsgruppen, die das besonders exzessiv ausleben. Journalisten und Medienleute zum Beispiel. Die britische Agentur Pressat hat dazu rund 10.000 Angestellte aus verschiedenen Berufsgruppen befragt und das Ergebnis in eine Art Ranking der größten Kaffeeverbraucher gegossen. Ganze 85 Prozent der Top10 gaben an, sie trinken mindestens drei Tassen Kaffee am Tag, knapp 70 Prozent gaben sogar zu: „Ohne Kaffee würde ich meinen Arbeitstag nicht schaffen.“ Naja, immerhin ist Kaffee gesund! Hier ist das Ranking:
1. Journalisten
2. Polizisten
3. Lehrer
4. Händler und Handelsvertreter
5. Krankenschwestern und -Pfleger
6. Manager
7. Telefonverkäufer
8. IT-Servicekräfte
9. Verkäufer
10. Taxifahrer
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