Anmoderationen aus der Hölle: Jetzt mal ehrlich…

Als Anmoderation gelten die sogenannten Begrüßungsworte eines Moderators, meist mit dem Zweck eine andere Person – einen Redner etwa – vorzustellen. Der Leser, Hörer, Zuschauer soll laut Definition über den Kontext und Anlass sowie den kommenden Beitrag informiert werden, die Moderation selbst soll neugierig machen und Orientierung geben. Im Idealfall. Auch in Meetings gibt es solche Anmoderationen – aber anders. Hier gilt das Motto: Es ist zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von allen…

Anmoderationen Meeting Job Tipps

Sprechdurchfall und andere Anmoderationen aus der Hölle

Nicht gerade wenige Konferenzteilnehmer bemessen den Wert ihres Beitrages an der Dauer ihrer Airtime und der Anzahl der verschossenen Worthülsen und gedroschenen Phrasen. Leider. Um die Kollegen mit einem ohnehin schon überflüssigen Einwurf vollends zu zermürben, treiben es manche aber noch auf die Spitze – mit Anmoderationen aus der Hölle. Die folgenden Sätze kennen Sie vielleicht, achwas, ganz sicher, denn sie tauchen überall auf und treiben Zuhörer wahlweise in den Wahnsinn oder ins Wachkoma:

  • „Grundsätzlich ist es ja so…“ – (dass die Sonne morgens aufgeht…)
  • „Also, um ehrlich zu sein…“ – (war bisher etwa alles gelogen?)
  • „Wenn Sie mich fragen…“ – (Nein. Keiner fragt!)
  • „Machen wir uns nichts vor…“ – (Wir nicht, du!)
  • „Jetzt mal im Ernst…“ – (Echt jetzt, kein Scherz?)
  • „Man müsste, man sollte, man könnte…“ – (Lirum, larum, Löffelstiel!)
  • „Ich würde mir wünschen, dass…“ – (Das Leben ist kein Kindergeburtstag!)
  • „Vielleicht könnten alle mal aufzeigen, die…“ (Vielleicht, vielleicht auch nicht!)
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Rede eröffnen – aber richtig

Die meisten Anmoderationen werden schlecht oder zumindest lieblos vorbereitet. Dabei können diese ersten Sätze entscheidend die Erwartung und Offenheit des Publikums prägen. Schon aus dem Grund sollte, wer immer seine eigene Rede eröffnet oder irgendwen anmoderieren muss, sich derlei Phrasen sparen. Sie bleiben Sprechdurchfall. Wesentlich souveräner wirkt, gleich auf den Punkt zu kommen.

Viele Redner moderieren erst sich selbst und dann das Thema an. Fehler! Dasselbe gilt für ausschweifende Hinweise zum Verlauf des Referats. Damit wird jede mögliche Dramaturgie im Keim erstickt. Sagen Sie kurz (!) etwas über sich und dann kommen Sie bitte auch schon zur Sache. Noch besser: Beginnen Sie mit einem Knall, einer Anekdote, einer Pause. Die meisten Zuhörer merken sich ohnehin nur den Auftakt und die Schlusspointe eines Vortrags. Deshalb sollten beide sitzen.

Wem partout nichts einfällt, sagt den Zuhörern wenigstens, warum das Kommende ihr Leben beeinflussen wird. Konzentrieren Sie sich bei dem Beitrag – erst recht wenn er kurz ist – stets auf das Wesentliche. Eine gelungene Präsentation orientiert sich am Zuhörer, folgt einem logischen Aufbau und regt zum Mitdenken an.

Die Grundlagen eines guten Vortrags

So mancher Dampfplauderer hat sich so schon zur Beförderung geredet (mancher allerdings auch um Kopf und Karriere). Wie Sie einen Vortrag eröffnen und halten, der ebenso souverän wie sympathisch wirkt, zeigt diese Schnellanleitung.

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