Erkältung, grippaler Infekt oder Grippe?
Wer sich krank fühlt, schnieft und hustet, sagt häufig: „Ich habe die Grippe.“ Dabei ist es in den meisten Fällen keine Grippe, sondern eine Erkältung (auch: „grippaler Infekt“). Eine echte Grippe, die Influenza, verläuft wesentlich schlimmer und kann sogar lebensgefährlich sein: Die Zahlen schwanken zwar von Jahr zu Jahr, aber jährlich sterben allein hierzulande mehr als 10.000 Menschen an der Grippe!
Sowohl die Erkältung als auch die Grippe werden durch Viren ausgelöst – allerdings auf unterschiedliche Art. Auch die Symptome ähneln sich in einigen Bereichen – beispielsweise kann Fieber auch bei grippalen Infekten auftreten, ebenso wie eine laufende Nase. Das war es aber schon mit den Gemeinsamkeiten…
Unterschiede von Erkältung und Grippe
Ein grippaler Infekt kündigt sich langsam an: Es beginnt meist mit Halsschmerzen, Schnupfen und Husten. Nach einer, manchmal auch 2-3 Wochen sind die Beschwerden vorbei.
Die Grippe hingegen verläuft schneller und stärker. Erkrankte haben wie aus dem Nichts ein Krankheitsgefühl und werden von Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen geplagt. Teils klettert das Fieber noch am selben Tag auf 38-40 Grad. Bei einem unkomplizierten Verlauf kann die Grippe nach einer Woche vorbei sein.
Wichtig ist allerdings, dass Sie sich schonen! Das Gefährliche an der Grippe sind die sogenannten Sekundärinfektionen – also Erkrankungen wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung oder Herzmuskelentzündung. Gefährdet sind vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie Ältere, Kinder, Schwangere sowie chronisch Kranke.
Antibiotika helfen nicht gegen Viren!
Es ist mal wieder Erkältungszeit. Überall – in Bus, Bahn oder Büro – begegnen uns bazillenschleudernde Schnupfnasen. Ein paar durch die Luft wirbelnde Tröpfchen reichen – zack – schon hat man es auch. Viele Betroffene greifen dann schnell zu Antibiotika. Fehler! Antibiotika helfen nur gegen bakterielle Erkrankungen – oder wenn Sie sich zur Erkältung eine Bronchitis hinzugezogen haben. Gegen Viren haben Antibiotika keine Chance!
Dafür schwächen sie Ihre Darmflora. Darin hausen aber wichtige und nützliche Bakterien, die das eigene Immunsystem stärken. So nützlich manche Medikamente sind – oftmals ist es sinnvoller die eigenen Abwehrkräfte zu stärken oder zu unterstützen – mit Hausmitteln oder Vitaminen.
Hausmittel gegen Erkältung: 15 Tipps gegen Erkältungsbeschwerden
Falls es Sie gerade aber noch nicht voll mit einer Erkältung erwischt hat, dann greifen Sie bitte nicht sofort zu Arzeimitteln oder chemischen Superheilkeulen. Fragen Sie lieber Ihren Arzt oder Apotheker – oder greifen Sie auf ein paar bewährte Hausmittel aus Omas Zeiten gegen Erkältungsbeschwerden zurück.
Natürlich ersetzen die folgenden Hausmittel gegen Erkältung keinen Arzt-Besuch, aber sie können den Heilungsprozess unterstützen. Die besten Hausmittel haben wir aus zahlreichen medizinischen Ratgebern destilliert und zusammengesammelt…
Hausmittel gegen Husten
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Eukalyptusöl
Husten lässt sich lindern durch das Einmassieren von Eukalyptusöl oder auch Pfefferminzöl im Brustabschnitt und auf dem Rücken.
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Zwiebeln
Für das Abhusten von hartnäckigem Schleim und bei Bronchitis hilft Zwiebeltee: Schneiden Sie eine Zwiebel in Scheiben und lassen Sie diese für etwa 5 Minuten in einem halben Liter Wasser köcheln. Den Sud anschließend durch ein Sieb abgießen und bis zu vier Tassen täglich heiß trinken. Gegen Husten wiederum kann Zwiebelsirup helfen: Eine große Zwiebel würfeln, mit Zucker bestreuen, zudecken und stehen lassen. Nach einer Stunde den Saft Teelöffelweise einnehmen. Auch bei Ohrenschmerzen sind Zwiebelauflagen nützlich: Eine gehackte Zwiebel in ein dünnes Tuch geben und als Kompresse auf das schmerzende Ohr legen.
Hausmittel gegen Schnupfen
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Fußbad
Ein heißes Fußbad wärmt den Körper richtig durch. Dazu muss man etwa 34 Grad warmes Wasser knöcheltief in eine Schüssel oder Badewanne füllen. Während des Fußbades sollten Sie heißes Wasser hinzugeben, sodass die Temperatur innerhalb von 20 Minuten auf 41 Grad ansteigt. Mit dieser Form des Fußbades fördern Sie die Durchblutung in den oberen Atemwegen.
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Dampf
Heißer Wasserdampf befeuchtet Ihre Nasenschleimhäute und löst festsitzendes Sekret. Als Zusätze für ein Kopfdampfbad können Sie drei Esslöffel Salz oder Kamillentee verwenden. Beides wirkt desinfizierend und schleimlösend.
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Kochsalzlösung
Als Nasenspülung desinfiziert Salzwasser die Nasenschleimhäute und löst den Schleim. In der Apotheke gibt es außerdem spezielle Nasenduschen, mit denen man die Nasengänge und Nebenhöhlen spülen kann.
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Meerrettich
Mit dieser starken Wurzel bekommen Sie Ihre Nase wieder frei. Am besten verzehren Sie Meerrettich roh. Aber Vorsicht: Manche Menschen vertragen Meerrettich nicht, er ist scharf! Also besser erst einmal vorsichtig das Hausmittel testen.
Hausmittel gegen Halsschmerzen
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Salbei
Dieser hilft gegen Hals- und der Mandelentzündungen. Der Tee muss 15 Minuten abgedeckt ziehen. Anschließend sollte man mehrmals am Tag 5-10 Minuten intensiv gurgeln. Neben Salbeitee empfiehlt sich auch Kamillentee, der desinfizierend und entzündungshemmend wirkt. Allerdings trocknet Kamille latent aus.
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Kartoffeln
Diese liefern Ihnen als Halswickel Wärme und helfen gegen Halsschmerzen sowie Bronchitis. Kochen Sie vier bis sechs Kartoffeln weich und zerdrücken Sie diese in einem Tuch oder Küchenkrepp. Um den Hals gelegt wirkt der Kartoffelwickel hervorragend gegen Halsschmerzen. Für einen Brustwickel schlagen Sie das Tuch so ein, dass ein 20 mal 20 Zentimeter großes Päckchen entsteht. Dieses wird auf die Brust gelegt und der Oberkörper mit einem längs gefalteten Frotteetuch eingewickelt. Bei Ohrenschmerzen hilft eine Kartoffelauflage. Zwei Kartoffeln weich kochen, zerdrücken und auf ein Leinentuch streichen. Das warme Tuch als Ohrenauflage für das schmerzende Ohr nutzen.
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Quark
Als Wickel lindert er Halsschmerzen. Dafür etwa 500 Gramm Quark auf Körpertemperatur erwärmen und auf ein Stück Küchenkrepp oder dünnes Tuch geben. Anschließend längs falten und um den Hals herumwickeln. Darüber kommt ein Schal oder ein dickes Handtuch. Der Wickel kann so lange getragen werden, bis der Quark getrocknet ist.
Hausmittel gegen Gliederschmerzen
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Bad
Ein schönes, heißes Wannenbad mit durchblutungsanregenden Substanzen wie Fichtennadeln oder Brennnesseln unterstützt das Immunsystem im Kampf gegen Erreger. Durch den heißen Dampf können Sie gleichzeitig befreiter atmen. Bei Fieber sollten Sie allerdings auf ein heißes Bad verzichten.
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Massageöle
Die Liste von Kräuterölen für eine Massage – gut auch gegen entzündungsbedingte Gliederschmerzen – ist lang: Arnika, Beinwell, Eukalyptus, Fichte, Goldrutenkraut, aber auch Kamille, Kampfer, Kümmel, Lavendel, Mandel, Menthol bis hin zu Oregano, Propolis, Rosmarin, Sesam, Teebaumöl, Thymian und Weidenrinde.
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Senf
Kompressen mit Senf haben sich bei Gliederschmerzen bewährt. Rühren Sie dafür etwa vier Esslöffel Senfmehl mit lauwarmem Wasser zu einem glatten Brei. Streichen Sie es auf ein Leinen- oder Küchentuch und legen diese Senfkompresse als Wickel auf schmerzende Glieder und Gelenke. Die Anwendungsdauer sollte bei maximal 15 Minuten liegen und nur einmal pro Tag und nicht nicht länger als 5 Tage hintereinander angewandt werden.
Hausmittel gegen Fieber
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Holunderblüten
Als Tee zubereitet, bringt dieser Ihren Körper ins Schwitzen. Einfach zwei Teelöffel der Blüten in heißem Wasser aufbrühen und 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee bringt Ihren Kreislauf auf Touren und sorgt dafür, dass Sie über Nacht den Infekt ausschwitzen. Neben Holunderblütentee eignet sich auch Lindenblüten- und Wachholderbeerentee.
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Essig
Kaltes Wasser gemischt mit etwas Obstessig kann als Basis für einen Wadenwickel gegen Fieber verwendet werden.
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Hühnersuppe
Heiß aufgetischt wirkt die Hühnersuppe antibakteriell und hemmt Infekte der oberen Atemwege. Das warme Gericht erhöht die Körpertemperatur und unterstützt damit den Kampf gegen die Bakterien. Zu beachten ist jedoch, dass nur selbstgekochte Hühnersuppe wirklich hilft, da Fertigprodukte einen viel schwächeren Effekt besitzen.
Gerade bei kleinen Infekten können Hausmittel exzellente Helfer sein. Sollten Sie jedoch mehrere Tage ohne Besserung erkältet bleiben, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf. Und zu Risiken und Nebenwirkungen der obigen Hausmittel fragen Sie bitte auch Ihren Arzt – oder Oma!
Grippe-Welle: Wie Sie sich im Büro schützen
Während in einigen Teilen Deutschlands die Krankenhäuser unter der Influenza ächzen und die Notaufnahmen überlastet sind, herrscht im Büro weiter munter Ansteckungsgefahr. Es ist keine gute Idee, krank ins Büro zu gehen. Das grenzt schon an Körperverletzung – rücksichtslos ist es zudem.
Der beste Rat während eine Grippe-Welle lautet daher: Gehen Sie anderen Menschen aus dem Weg! Vermeiden Sie Körperkontakt; achten Sie verstärkt auf gründliche Hygiene – und nutzen Sie einen Mundschutz. Die FFP2-Masken während der Corona-Pandemie sind dafür ideal. Weitere Empfehlungen, um gesund zu bleiben, sind:
„Gesundheit!“ – So klappt das:
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Auto nutzen
Öffentliche Verkehrsmittel sind Virenherde – genauso wie Großraumbüros. Wenn Sie Ihr Fortbewegungsmittel frei wählen können, entscheiden Sie sich jetzt besser fürs Auto. So umfahren Sie den direkten Kontakt mit Hunderten Mitfahrern, die Sie potenziell anstecken könnten.
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Gesicht meiden
Viruserreger gehen leicht von den Händen auf die Schleimhäute von Nase, Augen oder Mund über. Diesen Weg sollten Sie den Viren versperren, indem Sie Ihre Hände von Ihrem Gesicht fernhalten. Also möglichst nicht am Kinn zupfen, die Augen reiben oder sich mit der Hand im Gesicht abstützen.
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In den Arm husten
Halten Sie – wenn Sie niesen oder husten müssen – nicht die Hände vor Mund oder Nase. Sondern husten Sie lieber den Ärmel und die Ellenbeuge Ihres Hemds. Alternativ geht natürlich auch ein Einmal-Taschentuch – kein Stofftaschentuch! Entscheidend ist, dass die Hände Viren-frei bleiben und dort keine Tröpfchen mit Erregern hinkommen.
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Hände waschen
Waschen Sie Ihre Hände lieber zu oft als zu selten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt, die Hände unter fließendes Wasser zu halten, anschließend Seife oder ein Handreinigungsmittel 20 bis 30 Sekunden lang – auch zwischen den Fingern – zu verreiben. Während der Arbeit gilt das auch: Wenn Sie zum Beispiel Geschäftspartnern die Hand gegeben haben (besser wäre die Corona Ghetto-Faust) oder Türklinken genutzt haben, waschen Sie möglichst bald wieder die Hände.
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Büro lüften
Die Anzahl der Viren, die in der Luft umherschwirren, ist in geschlossenen Räumen besonders groß. Lüften Sie daher regelmäßig durch, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Vor allem in Großraumbüros ist das wichtig. Das RKI empfiehlt, 3-4 Mal pro Tag für mindestens 10 Minuten zu lüften.
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Desksharing streichen
Können die Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen den Arbeitsplatz frei wählen? Das sollten Sie während einer Erkältungswelle streichen, um Übertragungswege der Grippe-Viren zu blockieren. Halten Sie die einzelnen Arbeitsplätze nach Möglichkeit auf Abstand und reinigen Sie diese gründlich mit Desinfektionstüchern. Gilt noch mehr für die Tastatur!
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Homeoffice nutzen
Auch wenn manche Arbeitgeber kein Fan davon sind: In der Erkältungszeit ist das Homeoffice die beste Alternative zum Büro. Keine Kollegen, keine Begleiter in Bus und Bahn bedeuten weniger Ansteckung.
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Videomeetings abhalten
Auch Meetings sollten in der Erkältungszeit eher per Zoom, Teams oder Skype abgehalten werden. Bei einer Telefon- bzw. Videokonferenz ist die gegenseitige Ansteckung nicht möglich.
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Immunsystem stärken
Was nie verkehrt ist: Das eigene Immunsystem stärken – zum Beispiel mittags, indem Sie mehr Obst und Gemüse essen, Vitamine tanken. Auch Sport und Bewegung (z.B. in der Mittagspause) machen Ihren Körper fit und stärken die Abwehrkräfte. Ebenso viel schlafen (Powernap) und Wasser trinken.
Sollte es Sie dennoch erwischen: Bleiben Sie bitte zuhause und lassen Sie sich krankschreiben. Viele schleppen sich aus falsch verstandenem Engagement zur Arbeit und stecken damit nur Kollegen an. Kurieren Sie sich lieber daheim gründlich aus!
Ansonsten Bleiben Sie gesund – oder: Gute Besserung!
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