Warum wird man im Sommer krank?
Jeder Erwachsene bekommt durchschnittlich drei Erkältungen im Jahr, eine davon im Sommer. Zwar spricht man von der Sommergrippe, doch eine richtige Grippe ist es in den meisten Fälle nicht. Die Grippeviren mögen ein kaltes und feuchtes Klima. Woran die meisten Menschen erkranken, ist ein grippaler Infekt, ausgelöst von Viren, die besonders gut mit warmen Temperaturen zurechtkommen.
Nicht wenige erliegen dem Irrtum, dass sie nur im Winter, aber nicht im Sommer, krank werden können. Richtig ist, dass man im Winter häufiger krank wird. Doch auch im Sommer treiben Viren ihr Unwesen. Ohne es zu ahnen, öffnen wir diesen mit bestimmtem Verhalten Tür und Tor.
So erhöhen Sie das Risiko an einer Sommergrippe zu erkranken:
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Ausgedehnte Sonnenbäder nehmen
Verbringen Sie viel Zeit unter starker Sonneneinstrahlung, ist das eine hohe Belastung für Ihr Immunsystem.
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Eiskalte Getränke trinken
Viel trinken ist besonders im Sommer sehr wichtig. Doch eiskalte Getränke zu sich zu nehmen, wenn der Körper aufgeheizt ist, kühlt die Schleimhäute aus.
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Klimaanlage zu kalt stellen
Büroräumlichkeiten, öffentliche Verkehrsmitteln und das eigene Auto werden bei hohen Temperaturen stark klimatisiert. Doch ist der Temperaturunterschied zu groß, wird das zur Belastung fürs Immunsystem.
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Verschwitzte Kleidung zu spät wechseln
Gerade im Sommer schwitzt man viel. Doch behält man die nassen und verschwitzten Kleider zu lange an, läuft man Gefahr, dass der Körper auskühlt.
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Zugluft aussetzen
Wenn Sie beispielsweise die Autofenster weit geöffnet haben, entsteht ein Luftzug. Im ersten Moment fühlt sich dieser angenehm an und sorgt für Abkühlung. Doch trocknet er auch die Schleimhäute aus und macht diese anfälliger für Viren.
Sind die ersten Symptome bei Ihnen ausgebrochen, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich auszuruhen. Gegen grippale Infekte lässt sich nicht viel machen. Mit ausreichend Bettruhe und den üblichen Hilfsmitteln sind Sie in einigen Tagen wieder auf den Beinen.
Irrtümer über die Erkältung
Damit es Sie erst gar nicht erwischt, ist es empfehlenswert, die eigenen Abwehrkräfte zu stärken, damit Viren sich erst gar nicht einnisten können. Es gibt hunderte von Tipps und Hausmitteln zur Stärkung des Immunsystems. Diese reichen von jeden Tag eine Kiwi essen bis zu einmal in der Woche in die Sauna gehen. Jeder schwört auf eine andere Strategie. Viele Menschen verrennen sich dabei allerdings auch. Hier ein paar klassische Irrtümer dazu:
- Ich nehme jeden Tag Vitamin C zu mir. Das schützt vor Erkältung. Australische und finnische Forscher haben herausgefunden, dass hochdosiertes Vitamin C, wie es in Ergänzungspräparaten eingenommen wird, Erkältungen nicht vorbeugt. Der Köper scheidet das überflüssige Vitamin C sowieso gleich wieder aus. Damit geben viele Menschen völlig umsonst Geld für teure Vitaminpräparate aus. Viel wichtiger ist Vitamin D: Der Mensch bildet es mit Hilfe von Sonnenlicht. Statt eine Vitamin C-Tablette einzuwerfen, sollte man lieber einen Spaziergang machen.
- Ich hatte doch vor kurzem eine Erkältung und kann mich nicht mehr anstecken. Nachdem wir eine Krankheit überstanden haben, merkt sich das Immunsystem die Erreger. Dann kann es beim nächsten Mal besser darauf reagieren. Es gibt Krankheiten, wie Masern, die bekommt man nur einmal. Doch Erkältungen gehören nicht dazu. Es gibt über 200 verschiedene Erkältungsviren. Irgendeinen Virus davon kennt das Immunsystem mit Sicherheit noch nicht.
- Ich habe eine schlimme Erkältung, mein Immunsystem muss schwach sein. Unser Immunsystem versucht die Viren zu bekämpfen und reagiert mit einer Entzündungsreaktion. Diese fällt umso heftiger aus, je schlagfertiger die Abwehrkräfte sind.
- Ich gehe jede Woche in die Sauna, deswegen werde ich nicht krank. Der Wechsel von warm und kalt ist zwar ein gutes Training für unsere Abwehrkräfte, doch das gilt nur für gesunde Menschen. Wer die Viren bereits in sich trägt, macht so alles nur noch viel schlimmer und schwächt sein Immunsystem zusätzlich.
- Ich treibe Sport. Der schützt mich davor krank zu werden. Grundsätzlich gilt: Regelmäßige Bewegung unterstützt die Killerzellen des Immunsystems. Allerdings nur, wenn der Sport nicht zu einem zusätzlichen Stressfaktor wird. Konkurrenzdruck und übertriebener Ehrgeiz machen sogar anfälliger. Wer sich einen Virus eingefangen hat, sollte deshalb besser eine Pause einlegen. Ansonsten kann aus einer harmlosen Erkältung eine Herzmuskelentzündung werden.
3 Simple Tipps, wie Sie Ihre Abwehrkräfte stärken
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Machen Sie Dinge, die Ihnen Freude bereiten.
Der amerikanische Psychologe Sheldon Cohen hat in einem Experiment Menschen nach ihrem Gemütszustand befragt. Anschließend setzte er sie Schnupfenviren aus. Gemein, aber erkenntnisreich: Probanden, die sich glücklich und zufrieden fühlten, bekamen viel seltener eine Erkältung.
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Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf.
Tagsüber ist das Immunsystem mit schnellen Abwehrreaktionen beschäftigt, nachts arbeitet es an langfristiger Erregererkennung. Zusätzlich wird im Schlaf ein Wachstumshormon ausgeschüttet, das auch für die Wundheilung gebraucht wird. Wissenschaftler aus Pittsburgh zeigten in einem Experiment, dass Menschen, die durchschnittlich weniger als sieben Stunden pro Nacht schliefen, häufiger eine Erkältung bekamen. Das Schlafbedürfnis ist zwar individuell. Grundsätzlich aber gilt: Wenn Sie sich tagsüber fit und leistungsfähig fühlen, schlafen Sie ausreichend.
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Essen Sie sich gesund.
Der Darm ist das größte Immunorgan des Körpers. Rund 70 Prozent der Immunzellen befinden sich hier. Damit spielt die Ernährung eine zentrale Rolle für unsere Abwehrkräfte. Nährstoffe beeinflussen die Aktivität des Immunsystems. Wer viel Obst und Gemüse zu sich nimmt, versorgt das Immunsystem mit den Nährstoffen, die es für seine Arbeit braucht.