Was bedeutet Leistungssteigerung?
Wer Leistungssteigerung hört, denkt vielleicht an Motortuning beim Fahrzeug und dass beim Diesel noch ein Performance Upgrade möglich ist. Oder aber an eine Leistungssteigerung des Körpers im Sport: Noch das Letzte aus dem Körper herausholen, womöglich mit Doping nachhelfen…
Nach wirtschaftlicher Lesart steckt hinter „Leistung“ das Ergebnis von Arbeit geteilt durch Zeit. Klingt abstrakt, bedeutet aber: Wer sich anstrengt und Mühe macht, erreicht auch mehr. Die Leistungssteigerung ergibt sich daraus, dass bisherige Anstrengungen intensiviert werden.
Gibt es natürliche Mittel zur Leistungssteigerung?
Leistung steigern? Aber bitte nicht um jeden Preis und schon gar nicht auf Kosten der Gesundheit! Das gilt nicht nur für den Einsatz von Steroiden, Tabletten oder illegalen Drogen, sondern auch mit Blick auf das eigene Verhalten im Job.
Wer seine Grenzen nicht erkennt beziehungsweise ignoriert, betreibt Selbstausbeutung. Der anhaltende Stress kann in Überforderung oder sogar einem Burnout münden.
Zum Glück gibt es natürliche Mittel und Methoden zur Leistungssteigerung – ohne Nebenwirkungen:
Kohlenhydrate
Viele Ernährungsratgeber verteufeln Kohlenhydrate. Dabei sind sie nicht nur aus sportlicher Sicht empfehlenswert: Auch Nichtsportler kennen das Gefühl, wenn der Blutzuckerspiegel abfällt. Konzentriertes Arbeiten ist dann unmöglich. Der Körper braucht Glukose, die er aus Kohlenhydraten gewinnt. So werden Muskeln mit Energie versorgt, ebenso sind Gehirn und Nerven darauf angewiesen. Kohlenhydrate sind in Obst, Hülsenfrüchten, Brot, Müsli, Nüssen und Kartoffeln enthalten. Allesamt völlig unbedenkliche Lebensmittel, die problemlos konsumiert werden können.
Schlaf
Ausreichender, gesunder Schlaf ist nicht nur ein natürliches Mittel zur Leistungssteigerung, sondern garantiert frei von Nebenwirkungen! Der Körper braucht Ruhephasen zur Regeneration. Nur so können Sie mit wachem Geist volle Leistung bringen. Schlafmangel und Schlafstörungen – beispielsweise durch Albträume – führt zu Konzentrationsstörungen und damit zu Leistungsabfall.
Ginseng
In der traditionellen asiatischen Heilkunde ist Ginseng seit Jahrtausenden ein vielfach verwendetes Heilmittel. Aus der Ginsengwurzel wird ein Tonikum gewonnen, das das Immunsystem kräftigt. Man sagt ihm außerdem nach, gegen Müdigkeit und Erschöpfung zu wirken. Es kann Erkältungen vorbeugen und ist ebenfalls frei von Nebenwirkungen.
Koffein
Koffein als Aufputschmittel ist weit verbreitet: Viele genehmigen sich schon vor der Arbeit die erste Tasse Kaffee und betreiben automatisch Leistungssteigerung: Einer Studie zufolge steigern bereits 200 Milligramm Koffein das Erinnerungsvermögen und unterstützen beim Lernen. Wer keinen Kaffee mag, kann auch mit schwarzem oder grünen Tee (enthält etwas weniger Koffein), Guarana oder Matcha-Extrakten (auch als Tee erhältlich) ähnliche Effekte erzielen. Allerdings sollten Sie mit der Dosis vorsichtig sein: Zu viel davon kann zu Magenproblemen und Schlafstörungen führen. Ein weiterer Nachteil: Steigern Sie über einen längeren Zeitraum die Dosis, nimmt der Wach-Effekt ab.
Vitamine
Vergessen Sie Vitalstoffe als Pillen und Pülverchen: In ausgewogener Ernährung nehmen Sie automatisch genügend Vitamine zu sich. Allenfalls Sportler, die einen höheren Bedarf als Nichtsportler haben, oder Veganer sollten über eine Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln nachdenken. Bestimmte Vitamine wie etwa das Vitamin B12 kommen überwiegend in tierischen Lebensmitteln vor. B12 ist wichtig, um körpereigene Proteine zu entwickeln. Entscheidend für Muskeln, Nerven und Energie auch das Vitamin B1. Das können Sie durch Vollkornprodukte, Kartoffeln, Thunfisch und Schweinefleisch zu sich nehmen.
Legale und illegale Substanzen zur Leistungssteigerung
Bleibt die eigene Leistung hinter den Erwartungen zurück, greifen viele in die Trickkiste. Kaum eine Spitzensportart, die nicht durch Doping in Verruf geraten wäre.
Anabolika für den Muskelaufbau, Medikamente zu Leistungssteigerung oder Ritalin für mehr Konzentration sind unter Studenten und Führungskräften keine Seltenheit. Oft ist mit dem Wunsch nach Leistungssteigerung großer Druck verbunden, dem dann mit Gehirn-Doping (auch: Neuroenhancement) begegnet wird.
Leistungsdenken und Leistungsdruck
Eine Ursache ist unsere Leistungsgesellschaft, in der Leistungsdenken weit verbreitet ist. Der Stellenwert von Arbeit und das protestantische Arbeitsethos wirken bis heute und prägen unser Verhältnis zur Leistung.
Eine DAK-Studie kam zum Ergebnis, dass zahlreiche Manager bereits zu verschreibungspflichtigen Mitteln greifen, um dem Leistungsdruck standhalten zu können. Dazu gehören Medikamente gegen Demenz wie Domepezil, die zugleich die Gedächtnisleistung stärken sollen. Oder Betablocker (eigentlich ein Herzmittel) gegen Panikattacken sowie der Wachmacher Modafinil.
Natürliche Leistungssteigerung fürs Gehirn
Medikamente zur Leistungssteigerung sind keine Option. Wenn überhaupt sollten sie nur auf ärztlichen Rat und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Viele haben Nebenwirkungen und können zu starker Abhängigkeit führen. Wer ernsthaft seine Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit verbessern will, sollte eher zu natürlichen Mitteln zur Leistungssteigerung greifen.
Speziell fürs Gehirn gibt es – neben den obigen Tipps – bestimmte Nahrungsmittel, die besonders geeignet sind – sogenannte Brainfoods:
Leinsamen
Die kleinen braunen Körner sind als Ballaststoffzusatz für Müslis bekannt und fördern den Stoffwechsel. Sie sind aber auch ein guter Omega-3-Fettsäure-Lieferant und helfen dabei, die Hirnleistung zu steigern. Wichtig dabei: immer genügend Wasser zu trinken, da sonst der gegenteilige Effekt erzielt wird.
Nüsse
Besonders Walnüssen sagt man leistungssteigernde Wirkung nach – schließlich sehen sie bereits wie Gehirnhälften aus. Neben ihrer Cholesterin senkenden Wirkung enthalten sie Serotonin – das hebt die Stimmung und sorgt für Motivation.
Rosmarin
Zu den wirkungsvollen Kräutern für Körper und Geist zählt der Rosmarin. Er macht munter und steigert die Konzentration.
Soja
Besonders Frauen haben häufig mit Eisenmangel zu kämpfen – der kann die Aufmerksamkeit behindern und das Lernen erschweren. Soja ist wiederum reich an Eisen und hilft dabei, die Leistungssteigerung des Gehirns wieder zu mobilisieren.
5 Methoden zur natürlichen Leistungssteigerung
Eine vorübergehende Leistungssteigerung können Sie dadurch erzielen, dass Sie jeden Tag Überstunden machen, Pausen streichen und noch einige Aufgaben mit nach Hause nehmen. Auf Dauer ist das aber keine gute Idee. Besser sind die folgenden Tipps – mit geringem Aufwand und großer Wirkung:
Feedback holen
Wenn Sie Ihre Leistung steigern wollen, sollten Sie sich zunächst Feedback über Ihre aktuelle Arbeit geben lassen. Fragen Sie bei Ihrem Chef nach einer Beurteilung oder einer Rückmeldung zu Ihren Leistungen der letzten Woche. Die darin enthaltene Kritik ist vielleicht nicht angenehm, gibt aber Anhaltspunkte zur Entwicklung.
Zeitmanagement verbessern
In vielen Fällen lässt sich die Leistung bereits deutlich steigern, indem Sie Ihre Arbeitsabläufe verbessern und Ihr Zeitmanagement optimieren. Finden Sie heraus, womit Sie Zeit verschwenden und wie Sie Ihren Arbeitstag besser strukturieren. Es geht nicht darum, mehr oder schneller zu arbeiten, sondern effizienter.
Prokrastination stoppen
Prokrastination ist einer der größten Produktivitätskiller. Indem wir Aufgaben jetzt aufschieben, machen wir es uns später nur umso schwerer (siehe: Depletion-Effekt). Stoppen lässt sich die Aufschieberitis zum Beispiel durch Methoden wie „Eat the frog“ oder das Eisenhower-Prinzip.
Fortbildung nutzen
Klingt erst einmal widersinnig, weil eine Fortbildung zunächst mehr Arbeit macht. Aber sehen Sie diese bitte als Investition in Ihre Zukunft und Ihre Leistungssteigerung: Sie erweitern dabei nicht nur Ihr Wissen im Arbeitsalltag, sondern lernen meist auch Techniken kennen, die Ihre Arbeit schneller und produktiver machen – insbesondere, wenn Sie diese noch nicht zu 100 Prozent beherrschen.
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