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Informelles Lernen: Definition, Beispiele, Vor- & Nachteile

Im Gegensatz zum formellen Lernen in Schule, Ausbildung oder Studium findet informelles Lernen oft unbewusst und nebenbei statt – ein Leben lang. Gerade das „Learning on the Job“ gewinnt seit Jahren an Bedeutung. Ein Grund dafür: Dank Digitalisierung ist der Zugriff auf vorhandenes Wissen nahezu unbegrenzt. Wir erklären, was informelles Lernen ist, welche Vor- und Nachteile es hat und wie Sie Ihren Lernerfolg damit steigern können…



Informelles Lernen: Definition, Beispiele, Vor- & Nachteile

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Definition: Was ist informelles Lernen?

Informelles Lernen (auch: natürliches Lernen) bezeichnet alle Lernformen, bei denen Wissen und Inhalte nicht strukturiert und nicht institutionell organisiert vermittelt werden und das Lernen weder an feste Räume oder Zeiten gekoppelt ist. Beim informellen Lernen bekommen Sie nichts beigebracht, sondern lernen durch beobachten, fragen, machen (siehe: Learning by doing).

Non-formales Lernen findet vor allem im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit statt – als implizites Lernen oder Erfahrungslernen. Es gibt keine vorgegebenen Lernziele oder Zertifikate und ist von den Lernenden oft auch nicht beabsichtigt.

Merkmale des informmellen Lernens

Charakteristisch für informelle Lernprozesse sind diese Merkmale:

  • Neues Wissen wird unbewusst (implizit) gewonnen.
  • Das Lernen erfolgt spontan und reaktiv.
  • Die Lerneffekte sind situativ und selbstgesteuert.
  • Das informelle Wissen kann unmittelbar angewendet werden.
  • Non-formales Lernen braucht keine Lehrmaterialien.

Was versteht man unter formalem Lernen?

Formales Lernen ist immer zielgerichtet und erfolgt meist in festgelegten und strukturierten Lerneinheiten (Curricula) und anerkannten Bildungseinrichtungen. Für den nachgewiesenen Lernerfolg erhalten die Teilnehmer häufig einen offiziell anerkannten Abschluss oder eine allgemeine Zertifizierung.


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Informelles Lernen Beispiele: Wo sind die Lernfelder?

Informelles Lernen passiert praktisch nebenbei – und gehört damit zum lebenslangen Lernen. So lernen die meisten Menschen schon durch Zuschauen, Zuhören, Ausprobieren (siehe: Trial an Error) oder durch eigene Fehler.

Wieder andere lernen informell, indem sie sich das informelle Wissen autodidaktisch zum Beispiel aus Büchern aneignen, Messen oder Events besuchen oder das Know-how gleich praktisch im Ehrenamt erproben sowie im Job umsetzen (siehe: Training on the job).

Lernen 9 Arten Informelles Lernen

Nach dem sogenannten 70-20-10-Modell werden 70 Prozent unserer Fähigkeiten durch die täglichen Aufgaben und Herausforderungen gewonnen. Es ist vor allem das informelle Lernen, das Learning on the Job, bei dem wir unsere Kompetenzen weiterentwickeln – nicht die klassischen Formen der Weiterbildung oder Seminare. Diese machen gerade einmal 10 Prozent aus.

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Was sind die Vor- und Nachteile des informellen Lernens?

Wie jede Methode – auch wenn es sich beim informellen Lernen streng genommen um gar keine Methode handelt – hat auch diese Art des Lernens Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Einfach
    Informelles Lernen braucht keine Voraussetzungen, ist ebenso einfach wie universell einsetzbar und verursacht praktisch keine zusätzlichen Kosten.
  • Praxisnah
    Beim formellen Lernen und theoretischen Formen der Wissensvermittlung fehlt oft die nötige Praxisnähe, die hier gegeben ist.
  • Motivierend
    Beim Learning on the job haben sie einen konkreten Bezug zur täglichen Arbeit und lösen dabei gleich Probleme. Das sorgt für unmittelbare und motivierende Erfolgserlebnisse.

Nachteile

  • Ungewiss
    Weil eine Lern- oder Erfolgskontrolle beim informellen Lernen fehlt, können Sie Ihren Wissensstand nie richtig einschätzen oder gezielt erweitern.
  • Belanglos
    Für informell erworbene Kenntnisse und persönliche Erfahrungen gibt es keinen Nachweis oder Zeugnisse. Das macht es schwer, sich zum Beispiel damit zu bewerben.
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Wie kann ich informelles Lernen besser nutzen?

Gerade im Arbeitsalltag und Job können wir täglich dazulernen und uns beruflich weiterentwickeln. Mit ein paar einfachen Tipps lässt sich informelles Lernen im Job noch erfolgreicher nutzen und verbessern:

1. Voraussetzungen schaffen

Als Arbeitgeber sollten Sie für optimale Rahmenbedingungen sorgen, die ein informelles Lernen fördern. Dazu gehören beispielsweise eine angstfreie Fehlerkultur oder ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch. Gleichzeitig sollten Sie kommunizieren, dass das Unternehmen großen Wert auf diese Form des Learning on the Job legt.

2. Eigeninitiative entwickeln

Als Mitarbeiter wiederum sollten Sie die nötige Neugier und Eigeninitiative mitbringen. Informelles Lernen lebt davon, dass Sie aus eigenem Antrieb dazulernen WOLLEN. Das kann bedeuten, dass Sie auch mal selber Informationen recherchieren oder aus eigener Tasche eine Fortbildung finanzieren.

3. Austausch fördern

Informelles Lernen ist vor allem ein Geben und Nehmen. Wissen teilen, Tipps austauschen und Feedback einholen – all das sollten Arbeitgeber wie Arbeitnehmer regelmäßig nutzen und ausbauen. Dazu bieten sich zum Beispiel ein Jour fixe, Workshops oder Mastermindgruppen an. So entwickeln Sie ganz nebenbei neue Perspektiven und gewinnen einen Blick über den Tellerrand.


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