Liebe Grüße: Wann schreiben? + Alternativen

„Liebe Grüße“ oder „Mit freundlichen Grüßen“? Die Grußformel am Schluss verrät viel über den Absender und seine Beziehung zum Empfänger. Aber welche Grüße sind angemessen? Wir erklären, wann Sie eher formelle Grußformeln verwenden sollten – und wann „Liebe Grüße“ angebracht sind…

Liebe Gruesse Bedeutung Grussformel Verwendung Abkuerzung Synonyme

Wann sind „Liebe Grüße“ angebracht?

„Liebe Grüße“ klingen freundlich, wohlwollend und persönlich. Angebracht sind sie aber nur in der „informellen“ Korrespondenz. Gegenüber Kunden, Geschäftspartnern, Lieferanten oder offiziellen Stellen wirkt die Grußformel schnell distanzlos.

Ob Sie „Liebe Grüße“ verschicken sollten, hängt wesentlich von zwei Faktoren ab:

  1. Kultur des Unternehmen

    Bei machen Unternehmen gehört es zur Kultur, persönlich und emotional nach innen und außen zu kommunizieren (Beispiel: Ikea, Otto). Hier wird sogar der CEO geduzt; Kunden begegnet man wie Freunden. In dem Fall kann die Grußformel „Liebe Grüße“ zum Imagebildung gehören.

  2. Bezug zum Empfänger

    Wer sich persönlich kennt und vertraut zusammenarbeitet, kann sich „Liebe Grüße“ schicken. Das betont die gute Beziehung. Deutschland ist allerdings das Land der gepflegten Distanz. Bedeutet: Kennen Sie sich nicht wirklich, sind „Liebe Grüße“ zu viel.

Faustregel: „Liebe Grüße“ sind unter Freunden und guten Bekannten oder Kollegen erlaubt – in offiziellen Schreiben wie Bewerbungsschreiben oder Beschwerdebrief aber unangebracht.

„LG“ statt „Liebe Grüße“?

Verzichten Sie bitte immer auf die Abkürzung „LG“ – zu flapsig! Unter Freunden oder auf Whatsapp mag das noch in Ordnung sein. Im Job aber sollten Sie nie Abkürzungen verwenden – auch nicht MfG.

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Formulierungen für liebe Grüße in Brief oder Mail

Für Grußformeln und „Liebe Grüße“ gilt: Passen Sie diese immer wieder einmal an. Individuelle Formulierungen zeigen dem Empfänger, dass es sich nicht um eine Floskel handelt.

Gerade am Schluss drücken Sie noch einmal Wertschätzung aus und dass Sie sich Gedanken gemacht haben. Hier ein paar Ideen und Varianten:

  • „Mit lieben Grüßen“
  • „Viele liebe Grüße“
  • „Schönes Wochenende und liebe Grüße“
  • „Ich wünsche einen guten Start in die Woche und sende liebe Grüße“
  • „Ich freue mich auf unser Gespräch. Liebe Grüße“
  • „Liebe Grüße aus dem Urlaub“
  • „Liebe Grüße nach Berlin“

Unser Favorit ist übrigens: „Liebe Grüße ins sonnige Berlin“ (falls dort gerade die Sonne scheint).

Liebe Grüße – Englisch

Beim Schriftverkehr auf Englisch können Sie ebenfalls zwischen formellen und informellen Grußformeln wählen. Liebe Grüße auf Englisch entspricht der Formel „Kind regards“.

Informell (privat) Formell (geschäftlich)
„Kind regards“
„Best wishes“
„Bye for now“
„All the best“
„Yours“
„Yours sincerely,“
„Yours faithfully,“
„Best regards,“
„Yours truly,“
„Respectfully yours,“

Achtung: Auf Englisch endet die formelle Grußformel immer mit einem Komma. Das gilt erst recht, wenn Sie in der englischen Anrede ebenfalls ein Komma gesetzt haben.

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Liebe Grüße – Alternativen

Falls Sie keine „Lieben Grüße“ verschicken wollen, bleiben noch Alternativen, einen Brief oder eine E-Mail formell bzw. informell zu beenden. Hier ein paar Formulierungen und Grußformeln, die Sie stattdessen nutzen können:

  • Mit freundlichen Grüßen

    Der formelle Klassiker unter den Grußworten. „Mit freundlichen Grüßen“ machen Sie nie etwas verkehrt. Allerdings ist diese Grußformel wenig persönlich. Für den Erstkontakt oder einen förmlichen Brief ist es aber eine gute Alternative.

  • Viele Grüße

    Bei vielen Schriftwechseln, können Sie auf „Viele Grüße“ zurückgreifen, um die Grußformel zu variieren. „Viele Grüße“ sind eher informell, aber eine gute, neutrale Alternative.

  • Herzliche Grüße

    Herzliche Grüße“ am Ende der Mail ähneln stark den „lieben“ Grüßen und können einen vertrauten Eindruck vermitteln. Deshalb sind für die förmliche Korrespondenz aber ungeeignet und sollten guten Bekannten, Freunden vorbehalten bleiben.

  • Beste Grüße

    Die Variante „Beste Grüße“ ist heute beliebt. Die Grußformel ist persönlicher als „Mit freundlichen Grüßen“, aber nicht so vertraut wie „herzliche“ oder „liebe Grüße“. Besteht schon ein Kontakt, ist diese Formulierung eine gute Option.

  • Sonnige Grüße

    Wenn es die Wetterlage zulässt, können Sie „Sonnige Grüße“ verschicken. Entscheidend ist jedoch die Wetterlage beim Empfänger. Empathisch wirkt immer, wenn Sie den Empfänger in den Fokus stellen. Das gilt auch für „Liebe Grüße nach Berlin“ (bitte nie: „Liebe Grüße aus Berlin“).

Individuelle Grußformeln

Grüße sind immer etwas Persönliches – das i-Tüpfelchen vor der Unterschrift. Mit einer besonderen Grußformel im Schriftverkehr können Sie ein Schreiben perfekt abrunden und diesem eine individuelle Note geben – zum Beispiel mit einem Bezug zum Ort des Empfängers, zum Wochentag, zur Jahreszeit oder anstehenden Feiertagen herstellen.

Je individueller die Grußformel, desto authentischer und weniger floskelhaft wirkt der Gruß. Desto besser sollten Sie aber zugleich den Empfänger kennen! Beispiele…

Bezug zum Ort

  • „Mit freundlichen Grüßen nach Hamburg“
  • „Herzliche Grüße nach Berlin“

Bezug zum Tag

  • „Beste Grüße und ein schönes Wochenende“
  • „Einen erholsamen Feierabend wünscht“
  • „Freundliche Grüße zum Wochenstart“
  • „Einen guten Start in die Woche wünscht“
  • „Herzliche Grüße und schöne Feiertage“

Bezug zu Jahreszeiten oder Wetter

  • „Herzliche Herbstgrüße sendet“
  • „Winterliche Grüße aus dem verschneiten München“
  • „Sonnige Grüße ins strahlende Köln“

Bezug zu Anlässen

  • „Viele Grüße und einen schönen Urlaub“
  • „Herzliche Grüße und gute Besserung“

Bezug zum Unternehmen

  • „Mit blitzblanken Grüßen“ (von Reinigungsfirma)
  • „Mit sportlichen Grüßen“ (vom Fitnessstudio)
  • „Mit kulinarischen Grüßen“ (von einem Restaurant)
  • „Guten Urlaub!“ (vom Reiseveranstalter)
  • „Mit dankenden Grüßen“ (vom Geschäftspartner)

Bezug zu baldigem Treffen

  • „Mit Vorfreude auf unser Treffen“
  • „Mit Freude auf unser persönliches Kennenlernen“
  • „Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen“
  • „Mit erwartungsvollen Grüßen“

Alternative ohne Gruß

Eine originelle Abwechslung ist eine Verabschiedung ohne das Wort „Grüße“. Trotzdem können Sie dabei förmlich und höflich klingen. Beispiele Alternativen ohne Gruß:

  • „Einen Wochenstart wünscht“
  • „Haben Sie ein erholsames Wochenende!“
  • „Weiterhin alles Gute!“
  • „Mit einem großen Dankeschön“
  • „Noch eine tolle Woche!“
  • „Genieß‘ den restlichen Tag!“
  • „Mit guter Laune“

Falsche Grußformeln

Neben den Alternativen gibt es allerdings auch ein paar Grußformeln, die Sie vermeiden sollten – vor allem, wenn es sich um ein offizielles und formelles Schreiben handelt:

  • Hochachtungsvoll
    nicht mehr zeitgemäß und hochgestochen
  • Herzlichst
    Superlative sind in der Grußformel eher unangebracht
  • Von ganzem Herzen alles Gute
    Gut gemeint, aber übertrieben. Höchstens für private Mail an eine kranke Freundin okay.
  • Gruß, Grüße
    sehr kurz, wirkt verärgert oder desinteressiert
  • Schöne Grüße
    Streitbare Formulierung. Gibt es auch hässliche Grüße?
  • „Vielen Dank im Voraus“
    Als Dankeschön höflich, kann aber Druck erzeugen. „Vielen Dank im Voraus“ wird oft als Arbeitsanweisung interpretiert.
  • Keine Grußformel
    sieht immer respektlos und unprofessionell aus

„Grüße“ schreibt man im Deutschen übrigens stets mit „ß“, nicht mit „ss“. Das machen Sie nur, wenn Sie Briefe in die Schweiz verschicken.

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7 Grundregeln für Grußformeln

Bei der Grußformel gibt es ein paar generelle Regeln, die Sie unbedingt beachten sollten:

  1. Kein Komma

    Es ist der häufigste Fehler bei der Grußformel: Im Deutschen folgt danach kein Komma! Überdies wird die Unterschrift von der Grußformel immer durch einen Absatz getrennt.

  2. Anlass

    Die Grußformel muss zum Absender und Anlass passen. Ein offizieller Brief braucht auch eine formelle Schlussformel wie „mit freundlichen Grüßen“.

  3. Stil

    Anrede und Grußformel sollten im Stil zueinander passen. Wer sich für eine förmliche Anrede („Sehr geehrte Damen und Herren“) entscheidet, sollte die Grußformel entsprechend wählen.

  4. Unternehmenskultur

    Bei offiziellen Schreiben sollten Sie nach außen einheitlich kommunizieren. Bei einigen Unternehmen ist das Duzen Teil der Kultur. Wählen Sie die Grußformel entsprechend.

  5. Variationen

    Schreiben Sie mehrere E-Mails hin und her, sollten Sie die Grußformel variieren. So wirkt sie weniger floskelhaft.

  6. Keine Smileys

    Smileys und Emojis haben in Geschäftsmails nichts verloren! In der Grußformel sind sie generell tabu.

  7. Nie weglassen

    Verzichten Sie nur bei kurzen Infos per Mail auf die Grußformel. Alles andere wäre unhöflich.

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Formale Regeln für die Grußformel

Neben der Kommasetzung gilt es noch ein paar formale Regeln für eine korrekte Grußformel zu beachten. Diese sind in der DIN 5008 für Geschäftsbriefe geregelt. Sie regelt Aufbau, Struktur und Formatierung eines förmlichen Schreibens.

Danach liegt zwischen Fließtext und Grußformel exakt eine Leerzeile Abstand. Beispiel:

Danke für deine Einladung. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Liebe Grüße

Nach der Grußformel folgt die Unterschrift. Zwischen Unterschrift und Grußformel liegen rund 1-3 Zeilen Abstand. So sieht alles großzügiger und luftiger aus. Beispiel:

Liebe Grüße

Mia Muster

Als Faustregel können Sie sich merken: Die Unterschrift sollte nie größer sein als die Höhe von zwei gedruckten Zeilen im Dokument.


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