Nichtstun: Vorteile + Tipps zur Untätigkeit

Nichtstun hat einen schlechten Ruf. Es gilt als verschwendete Zeit oder Zeichen von Faulheit. Doch gelegentliche Untätigkeit ist wichtig für unsere Gesundheit und Kreativität. Warum das „einfach mal nichts tun“ so schwierig ist – und wie Sie es lernen…

Nichtstun Bedeutung Beispiele Tipps Weniger Machen

Was bedeutet Nichtstun?

Nichtstun ist der Zustand vollkommener Untätigkeit: keine Aufgaben erledigen, keine Ziele verfolgen, keine Vorhaben umsetzen. Es ist Müßiggang in Reinform, bei dem Sie keine Gedanken an eine Tätigkeit verschwenden, sondern sich dem süßen Nichtstun völlig hingeben.

Nichtstun erquickt, hat aber ein schlechtes Image. Ein Mangel an Aktivität ist gerade in der Arbeitswelt kaum vorstellbar. Hier zählen Produktivität, Leistung und Effizienz. Doch gerade als Gegenbewegung zu dauerhaftem Stress hat Nichtstun viele Vorteile (siehe weiter unten).

Nichtstun: 3 Merkmale

  1. Absichtliche Untätigkeit
    Sie entscheiden sich bewusst und gezielt dazu, nichts zu tun.
  2. Mentale Erholung
    Sie erholen sich nicht nur körperlich, sondern schalten auch mental ab.
  3. Keine Prokrastination
    Sie schieben keine unliebsamen Aufgaben vor sich her (siehe: Prokrastination).

Nichtstun Synonyme

Häufige Synonyme sind die Begriffe Müßiggang, Muße, Untätigkeit, Passivität, Inaktivität, Tatenlosigkeit, Dolcefarniente oder auch Faulenzen. Laut Duden wird Nichtstun zusammengeschrieben.

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Vorteile des Nichtstuns

Nichtstun ist angenehm und eine schöne Abwechslung zur Dauerbelastung im Alltag. Das ist aber längst nicht alles. Es hat zahlreiche Vorteile, wenn Sie manchmal einfach gar nichts machen:

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Nichtstun lernen: 5 Tipps zur Untätigkeit

Nichtstun ist ein Kunst, die viele Menschen verlernt haben. Wir sind ständig aktiv, hetzen von Aufgabe zu Aufgabe und haben keine Zeit für Ruhe und Stille.

Mit diesen 5 Tipps lernen Sie das Nichtstun wieder:

  • Erlauben Sie sich das Nichtstun

    Es ist weder Zeitverschwendung noch Faulheit. Erlauben Sie es sich selbst, manchmal einfach nichts zu tun. Sie brauchen kein schlechtes Gewissen haben oder sich rechtfertigen.

  • Planen Sie die Auszeiten

    Im ansonsten hektischen Alltag sollten Sie feste Zeiten für das Nichtstun einplanen. Zum Beispiel jeden Abend für 30 Minuten oder zwischen anstrengenden Terminen.

  • Finden Sie einen Ort

    Suchen Sie einen Platz, an dem Sie wirklich ungestört sind – frei von Reizen, Störquellen und Ablenkungen. Das kann zuhause funktionieren, ein stiller Ort in der Natur ist aber ideal.

  • Nutzen Sie Techniken zum Abschalten

    Meditation, Atemtechniken oder Achtsamkeit sind Methoden, die Ihnen beim Nichtstun helfen. Streng genommen sind Sie dabei zwar noch aktiv, es ist aber ein guter Einstieg.

  • Machen Sie sich keinen Druck

    Lernen Sie, die Untätigkeit zu genießen. Setzen Sie sich nicht mit Gedanken wie „Ich mache gerade nichts, obwohl es viel zu tun gibt“ unter Druck.

Nichtstun Sprüche und Zitate

Schon immer gaben sich Dichter und Denker dem Müßiggang und der süßen Untätigkeit hin. Von ihnen stammen einige der schönsten Sprüche und Zitate zum Nichtstun:

  • „Es ist nie zu spät, um nichts zu tun.“
  • „Nichtstun ist eine Kunst. Ich bin Künstler.“
  • „Nichtstun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen.“(Laotse)
  • „Der Nachteil am Nichtstun: Man weiß nie, wann man fertig ist.“
  • „Ich atme. Produktiver wird es heute nicht mehr.“
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Warum ist Nichtstun so schwierig?

Einfach herumsitzen, ausruhen und nichts tun – das kann doch nicht so schwer sein? Falsch, für viele Menschen ist es schier unmöglich. Wir fürchten, für die eigene Faulheit und Untätigkeit verurteilt zu werden. In unserer Leistungsgesellschaft zählen Leistungen und Ergebnisse. Damit andere kein falsches Bild bekommen, stürzen wir uns in Aufgaben.

Verstärkt wird dies durch die Angst, etwas zu verpassen (siehe: Fear of Missing out). Während wir nichts tun, passieren unzählige wichtige Dinge und Ereignisse – zumindest befürchten wir das.

Nichtstun ist Anstrengung für das Gehirn

Für das Gehirn ist Nichtstun eine echte Herausforderung. Es sucht ständig nach Reizen und neuen Impulsen. Je weniger passiert, desto aktiver geht es auf die Suche. Deshalb kreisen die Gedanken, wenn Sie die Augen schließen und einfach gar nichts machen wollen.

Eine Studie zeigt sogar: Probanden in einem reizfreien Raum schockten sich mit einem (ungefährlichen) Elektroschocker selbst, um überhaupt Impulse zu generieren – und das bereits nach wenigen Minuten.


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