Sympathie Definition: Was macht einen Sympathieträger aus?
Sympathieträger – das sind Menschen, die gern gesehen sind. Ihnen fliegen die Herzen zu, auf der Beliebtheitsskala sind sie ganz oben. Dabei ist der Begriff Sympathie gar nicht so ganz eindeutig. Er wird im Deutschen heutzutage meist in der Bedeutung von „Zuneigung empfinden“ verwendet.
Wenn wir Sympathie für jemanden empfinden, dann heißt das, dass wir ganz ähnlich wie diese Person denken, wir etwas an ihr entdecken, das wir mögen, sie uns sympathisch ist. Das Hineinversetzen können in eine andere Person liegt allerdings auch ganz nah beim Begriff der Empathie – hier sind wir thematisch eher beim Mitgefühl oder sogar Mitleid.
Das Gegenteil von Sympathie ist Antipathie. Wir erleben eine Person, die uns durch und durch unsympathisch ist, weil wir ihr Verhalten, ihre Art nicht ausstehen können. Dieser Eindruck kann sich dadurch verfestigen, dass jemand keine Übereinstimmungen zwischen seiner Art zu denken, seinem Verhalten im Vergleich mit der anderen Person entdecken kann.
Sympathieträger: Wer wird Sympathieträger?
Wenn Sie so darüber nachdenken, wer alles Sympathieträger ist, dann haben Sie vermutlich eine Reihe prominenter, oftmals erfolgreicher Menschen vor Ihrem inneren Auge. Das ist eine Möglichkeit, aber längst nicht die einzige, als Sympathieträger empfunden zu werden:
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Menschen
Das Faszinierende ist ja, dass selbst wildfremde Menschen uns sympathisch sein können. Ihr Verhalten erzeugt eine Resonanz. Vielleicht wirken sie besonders freundlich, besonders positiv, interessiert, aufmerksam – all das vermittelt beim Gegenüber des Sympathieträgers, dass es wichtig ist. Das erklärt auch, warum Prominente oftmals Sympathieträger sind. In der Regel sind sie in irgendeiner Form abhängig von der Gunst ihres Publikums. Egal, ob Fußballer, Sänger oder Schauspieler: Solange ihnen der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen ist, werden sie sich besonders zugewandt zeigen. Sympathieträger können natürlich auch Normalsterbliche sein: Etwa die neue Kollegin, die durch Ihre freundliche und humorvolle Art gerne mal einen Konflikt entschärft.
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Tiere
Tiere – vor allem Haustiere – sind fast immer Sympathieträger. Erwachsene Menschen brechen bei Tiervideos in Entzückensschreie aus. Häufig spielt das sogenannte Kindchenschema eine Rolle, also übergroße Augen, weiche Gesichtszüge. Sie lösen beim Menschen positive Gefühle und den Beschützerinstinkt aus. Nicht umsonst lässt sich der Nachwuchs im Zoo so gut vermarkten. Zumal tierische Sympathieträger eine wichtige Einnahmequelle sind. Gut beobachten ließ sich dies beim Eisbärennachwuchs Knut und Flocke. Das gilt durchaus auch für erwachsene Exemplare. Echte Sympathieträger sind beispielsweise Erdmännchen in jeder Altersklasse. Das ist gut für diese Tiere, manchmal aber bedauerlich für andere Arten, die nicht so leicht Tierpaten bekommen.
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Figuren
Fiktive Figuren können ebenfalls Sympathieträger werden. Ganz gleich, ob es sich um Romanhelden, Werbefiguren oder Comics handelt. Bekannte Beispiele sind natürlich Helden wie Superman, Batman, Spiderman. Interessanterweise müssen es nicht immer Superhelden sein. Einer der bekanntesten Sympathieträger ist eine Ente namens Donald Duck, eine Comicfigur, die Walt Disney erschaffen hat. Donald Duck ist der Inbegriff des Pechvogels. Er hat auch längst nicht nur positive Seiten, sondern lässt zwischendurch den Choleriker durchscheinen. Im Grunde seines Herzens ist er aber ein guter Charakter. Und genau das macht ihn zum Sympathieträger: Er ist nicht perfekt, aber der Leser kann sich mit ihm identifizieren. Ganz anders nämlich mit seinem schnöseligen Gegenpart Gustav Gans, den niemand mag.
Warum es vorteilhaft ist, ein Sympathieträger zu sein
Prominente wissen, warum es so wichtig ist, ein Sympathieträger zu sein. Sympathie entscheidet zu einem nicht geringen Teil über Erfolg und damit auch berufliches Vorankommen. Gerade bei Schauspielern lässt sich das gut erkennen: Wer sich als Sympathieträger gut vermarkten lässt, bekommt regelmäßige Jobangebote.
Und oftmals hängt viel mehr als nur ein Film oder eine Serie daran. Wen das Publikum mag, der kommt auch häufig als Werbeträger infrage. Beispiele dafür sind etwa der Schauspieler Gerard Butler, der für Boss Werbung macht oder Joachim Löw, der als Bundestrainer viele Sympathien sammelte und später für Werbekampagnen von Nivea eingesetzt wurde.
An Sympathien und Sympathieträger kann also mitunter viel Geld hängen – weshalb das Ganze im Falle von Skandalen mächtig in die Hose gehen kann. Die Automarke Volkswagen war ebenfalls lange ein Sympathieträger, weil sie ein sauberes Image hatte.
Seit des Abgasskandals hat sich jedoch das Blatt gewendet. Zahlreiche Verbraucher sind enttäuscht und wütend, die Verluste gehen in die Milliarden. Wer seine Sympathien verspielt, bringt den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens in Gefahr. Beispiele wie dieses wirken sich nachhaltig aus, sei es der Absatz der Produkte oder die Motivation der Mitarbeiter.
Je eher ein Verbraucher eine Marke als Sympathieträger empfindet, desto eher ist er bereit sie zu kaufen und unter umständen mehr Geld als üblich dafür auszugeben. Das gleiche Prinzip lässt sich bei Bioprodukten beobachten: Der Konsument kauft hier etwas für sein gutes Gewissen ein.
Sympathieträger als Erfolgsfaktor
Untersuchungen konnten zeigen, dass Sympathie oftmals den Ausschlag dafür gibt, ob Konsumenten Produkte kaufen oder nicht. Auch der Erfolg von Vorstellungsgesprächen oder Beförderungen hängt längst nicht nur von objektiv messbaren Kriterien wie etwa Fachwissen ab.
Da Firmen längst den Wert von Sympathie erkannt haben, boomt mittlerweile ein Markt von Beratern und Coaches, die Techniken vermitteln, die Sympathie erzeugen. Denn Sympathie zahlt sich für den Sympathieträger aus. Viel eher sind die Kollegen bereit jemandem zu helfen, den sie sympathisch finden – auch wenn der vielleicht einfach nur etwas getrödelt hat.
Oder man springt für den sympathischen Kollegen ein und macht eine Zusatzschicht. Sympathieträger sind bedingt durch ihre Ausstrahlung sowohl im Beruflichen als auch Privaten erfolgreicher als andere. Das liegt daran, dass sie wesentlich aufgeschlossener auf Menschen zugehen und somit viel eher begeistern können.
Auf diese Art machen sie natürlich im Unternehmen auf sich aufmerksam. So jemand kommt für eine Beförderung viel eher infrage als ein Eigenbrötler.
So etwas ruft natürlich auch Neider auf den Plan. So besteht für Sympathieträger auch die Gefahr, dass andere ihnen mit Neid und Missgunst begegnen und das – je nach betrieblichen Umfeld – in Mobbing resultiert.
Sympathieträger: So werden Sie einer
Um selbst ein Sympathieträger zu werden, muss man einige Zusammenhänge kennen. Im Kontakt mit Menschen lässt sich immer wieder das sogenannte Resonanzphänomen beobachten: Unser Gegenüber lächelt uns an – wir lächeln zurück. Der Kollege neben uns gähnt – ganz unwillkürlich müssen wir auch gähnen.
Dahinter steckt ein Bedürfnis nach Harmonie und Symmetrie. Wir sind empfänglich für bestimmte Reize, verantwortlich dafür sind Spiegelneuronen, von denen man annimmt, dass sie das Erkennen kommunikativer Ausdrücke ermöglichen.
Sympathie lässt sich beeinflussen durch eine Vielzahl von Reizen, die durch Kommunikation, paraverbal, verbal oder nonverbal, ausgesendet werden. Beispielsweise durch:
- Aussehen
- Blickkontakt
- Kleidung
- Geruch
- Mimik
- Gestik
- Haltung
- Sprache
- Intonation
Das bedeutet auch: Je ähnlicher wir uns in bestimmten Dingen sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit für Sympathie. Wer denselben Fußballverein toll findet, den gleichen Musikgeschmack und den gleichen Humor hat, ist aus unserer Warte vermutlich ein Sympathieträger.
Bezogen darauf, wie Sie nun zu einem Sympathieträger werden können, heißt das nicht, eins zu eins alles zu kopieren. Menschen schätzen ebenfalls andere Personen mit einem eigenen Verstand und einer gewissen Individualität. Gleichwohl kann es von Nutzen sein, sich der Signale bewusst zu werden, die man aussendet:
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Mimik
Kein Mensch ist 24 Stunden rund um die Uhr gut gelaunt, auch keine acht Stunden im Büro. Dennoch kann es hilfreich sein, sich zwischenzeitlich vorzustellen, wie Sie auf Ihr Gegenüber wirken. Sind die Augenbrauen angestrengt zusammengekniffen, weil Sie über einem Problem brüten? Vielleicht schenken Sie Ihrem Kollegen ein umso freundlicheres „Guten Morgen“, wenn er zur Tür hereinkommt? Andere Menschen können nur vermuten, warum jemand grimmig aussieht.
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Blickkontakt
Schauen Sie Ihr Gegenüber an, wenn Sie sich mit ihm unterhalten. Der Blickkontakt ermöglicht ein erstes Einschätzen einer Person: Ist sie mir zugewandt? Versteht sie mich? Teilt sie meine Ansichten? Wer zwischendurch in die Gegend schaut, wirkt unaufmerksam und latent unehrlich – anderenfalls würden Sie ja dem Blick standhalten können. Damit kein Missverständnis entsteht: Es geht nicht um starren. Aber darum zu zeigen, dass Sie den anderen wertschätzen und ernst nehmen.
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Offenheit
Begegnen Sie anderen Menschen offen und wohlwollend. Das bedeutet, dass Sie sich Zeit für sie nehmen, über kleine Schwächen hinwegsehen. Genauso sollten Sie auch mit Ihrer Person umgehen: Gestehen Sie ruhig, wenn Ihnen etwas nicht liegt, Sie Schwierigkeiten bei einer Sache haben. Zum einen geben Sie zu, dass Sie menschlich sind und auch mal Fehler machen. Zum anderen senden Sie eine subtile Hilfsbotschaft. Wer Ihnen als Retter in der Not zur Seite springen kann, kann kein Unmensch sein. Und er würde Ihnen nicht helfen, wären Sie kein Sympathieträger.
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