Definition: Was ist Momentum?
Der Begriff Momentum stammt aus der Physik und beschreibt den Impuls und die Antriebskraft eines Objekts. Im übertragenen Sinn ist es positiver Bewegungsfluss, bei dem eine Entwicklung durch einen kleinen Anstoß an Fahrt gewinnt.
Momentum ist der Zeitraum, in dem der Stein ins Rollen kommt und alles in eine Richtung läuft – ob im Job, bei einem Projekt, einer Idee oder in einer Beziehung. Der Anfang ist schwer, doch nach der ersten Anstrengung klappt alles Weitere mühelos.
Momentum ist allerdings kein Dauerzustand. Wie der begriffsverwandte Moment ist auch das Momentum flüchtig, wenn auch nicht zwangsläufig so kurzweilig wie ein Augenblick. Ihr Momentum mag Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate anhalten, doch kann es nicht auf ewig glattlaufen.
Momentum in der technischen Analyse
Momentum ist auch ein wichtiger Indikator in der technischen Analyse für Aktien. Es beschreibt die Schwungkraft von Börsentrends und gibt Aufschluss über Stärke sowie Geschwindigkeit von Kursbewegungen.
Beispiele für Momentum
Jeder hat schon einmal Momentum erlebt – positiv wie negativ. Manchmal funktioniert alles, in anderen Phasen will nichts gelingen. Hier sind Beispiele für den Schwung in unterschiedlichen Bereichen des Lebens:
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Sport
Jeder Pass kommt an, jeder Schuss ist ein Tor. Eine Mannschaft kann scheinbar nichts falsch machen.
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Job
Die Aufgaben fallen spielend leicht, Sie meistern täglich Herausforderungen und reihen Erfolge aneinander.
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Projekt
Sie machen enorme Fortschritte in kurzer Zeit. Mit jeder Entscheidung bringen Sie das Projekt große Schritte voran.
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Kreativität
Nach einer guten Idee folgt gleich die nächste. Sie sprühen vor Kreativität und haben Geistesblitze.
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Film / Musik
Eine erfolgreiche Premiere oder Veröffentlichung sorgt für Momentum. Ticketverkäufe oder Hörerzahlen schießen ganz automatisch in die Höhe.
Ursachen: Wie entsteht Momentum?
Nicht immer lässt sich genau erklären und begründen, warum das Momentum gerade besonders gut – oder eben auch schlecht – ist. Die Dinge fügen sich von selbst und plötzlich läuft es wie am Schnürchen. Glück spielt manchmal eine Rolle, doch lässt sich die Entwicklung nicht nur als Zufall erklären.
Es gibt verschiedene Ursachen und Gründe, die solche Impulse fördern und erhalten:
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Selbstverstärkung
Es klingt merkwürdig, aber: Erfolg macht erfolgreicher. Wichtiger Faktor ist dabei auch Ihre Denkweise. Durch vorherige gute Leistungen gehen Sie mit einer ganz anderen Einstellung an neue Herausforderungen.
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Motivation
Selbst kleine Erfolgserlebnisse sorgen für große Motivation. Sie merken, dass es funktioniert und sind mit vollem Elan und Begeisterung bei der Sache. So erreichen Sie die nächsten Ziele und sorgen selbst für weitere Erfolge.
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Ruf
Mit dem Momentum entsteht ein Ruf. Ihr Umfeld erwartet bereits gute Leistungen und Erfolge. Andere trauen Ihnen viel zu und unterstützen Sie entsprechend. Bei Gegnern im Sport sorgt dieser Ruf hingegen für Angst und Selbstzweifel – und die Einstellung: „Hier haben wir keine Chance!“
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Selbstbewusstsein
Nach dem ersten Impuls und mit jedem weiteren Schritt wächst Ihr Selbstbewusstsein. Sie trauen sich mehr zu, treffen mutigere Entscheidungen und gehen Risiken ein, die sich auszahlen.
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Widerstand
Aller Anfang ist schwer, aber danach wird es leichter. Ist das erste Hindernis überwunden, wird der Widerstand geringer und das Weitermachen fällt Ihnen leichter.
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Neurowissenschaft
Fortschritte und positive Erfahrungen setzen Dopamin frei. Der Neurotransmitter sorgt für mehr Antrieb, setzt Energie frei, macht glücklich und gibt Kraft. Mit diesen Voraussetzungen gelingt Ihnen vieles leichter.
Momentum nutzen: 5 Tipps für den Alltag
Mit dem Momentum auf Ihrer Seite können Sie fast alles erreichen. Was vorher unmöglich schien, fällt plötzlich leicht. Oft entsteht ein solcher Schwung von alleine. Es gibt aber Tipps und Möglichkeiten, mit denen Sie das Momentum gezielt aufbauen und nutzen:
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Starten Sie mit dem Einfachsten
Suchen Sie sich eine möglichst einfache Aufgabe, die Sie schnell und problemlos erledigen. Dieser erste (kleine) Erfolg bringt den Stein ins Rollen. Sie geben den wichtigen Impuls in die gewünschte Richtung und bauen darauf auf.
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Machen Sie Erfolge sichtbar
Momentum lebt von positiver Energie. Machen Sie Ihre Erfolge sichtbar und feiern Sie jeden Fortschritt. Das sorgt für die richtige Einstellung und gibt Ihnen den nötigen Antrieb. Auch kleine Belohnungen verstärken den Effekt.
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Nutzen Sie die Zeit
Ist das Momentum auf Ihrer Seite, müssen Sie die Phase unbedingt nutzen. Legen Sie klare Ziele fest, minimieren Sie Ablenkungen und geben Sie Vollgas. In dieser Zeit erreichen Sie viel mit geringer Anstrengung. Wenn Sie vor einer Herausforderung stehen, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt.
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Etablieren Sie Routinen
Mit Routinen und klarer Struktur erhalten Sie das Momentum möglichst langfristig. Planen Sie die kommenden Tage oder Wochen und die Schritte, die Sie in diesem Zeitraum machen wollen.
Bei allen Tipps gilt auch: Bleiben Sie flexibel und passen Sie sich an die Umstände an. Momentum ist letztlich Bewegung, nicht Starrheit. Reagieren Sie auf Veränderungen und gehen Sie mit dem Flow.
Momentum verloren: Was jetzt?
Jedes positive Momentum hat ein unbekanntes Verfallsdatum. Es kommt unweigerlich die Zeit, in der es nicht mehr so rund läuft. Plötzlich missglückt, was gerade noch geklappt hat. Dinge gehen schief, die bisher gut ausgegangen sind. Erfolge bleiben aus und Kunden, Kollegen oder der Chef sind unzufrieden.
Ein solcher Richtungswechsel des Momentums ist keine leichte Situation. Gerade noch im Höhenflug kommen Sie auf dem harten Boden der Tatsachen an. Das ist ernüchternd und nagt am Selbstbewusstsein.
- Bin ich doch nicht so gut?
- Waren die Erfolge nur Glück?
- Wieso will einfach nichts mehr klappen?
Holen Sie das Momentum zurück
Haben Sie Ihr Momentum verloren, heißt es zunächst: Durchhalten! Es nervt und ist anstrengend, wenn sich vermehrt Fehler einschleichen und Erfolge ausbleiben. Das sagt aber nichts über Ihre Kompetenzen und Fähigkeiten aus. Auch Abwärtstrends sind nur eine vorübergehende Phase.
Nun müssen Sie das Momentum zurückgewinnen. Arbeiten Sie sich aus dem Tief heraus. Sie müssen mehr geben, um Erfolge zu erzwingen. Gerade jetzt braucht es die Anstrengung und Kraft, weil es nicht mehr leicht fällt. Doch der Aufwand lohnt sich: Mit jedem hart erkämpften Erfolg bringen Sie das Momentum wieder auf Ihre Seite.
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