Belastungsgrenze erreicht? 10 Warnzeichen

Die tollste Arbeit macht nicht immer Spaß. Und in manchen Phasen geht es stressig zu – etwa, wenn in einigen Branchen das Weihnachtsgeschäft beginnt. Oder während der Schulferien die Urlaubsvertretung übernommen werden muss und mehr Arbeit für den Einzelnen zu bewältigen ist. Manche Menschen kennen dabei nicht ihre Belastungsgrenze. Sie denken, sie müssten alles schaffen und setzen sich eher noch unter Druck, als einen Gang herunterzuschalten. Dabei ist es wichtig, bestimmte Warnzeichen als solche zu erkennen, um die eigene Regenerationsfähigkeit beizubehalten. Worauf Sie achten sollten…

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Belastungsgrenze: Große individuelle Unterschiede

Was jemand als Belastung empfindet, kann individuell sehr verschieden sein. Abhängig ist dies von verschiedenen sogenannten „Moderatorvariablen“, das heißt Faktoren, die Auswirkungen zwischen Stress und Gesundheit moderieren können. Dazu gehören beispielsweise folgende:

  • Alter
  • Finanzen
  • Freunde
  • Geschlecht
  • Kinder
  • Lebenssituation
  • Persönlichkeitsmerkmale
  • Partnerschaft

Ganz konkret: Wer seine Situation auf der Arbeit aktuell als besonders belastend empfindet, kann dieses Gefühl dennoch aufgrund besagter Faktoren kompensieren, wenn im Privaten alles größtenteils in Ordnung ist.

Stimmen die Rahmenbedingungen der Arbeit?

Wer aber beispielsweise geringe soziale Kontakte und außerdem noch finanzielle Probleme hat, wird Stress auf der Arbeit als zusätzliche Belastung nicht ohne Weiteres wegstecken können. In diesem Fall kann es gut sein, dass die Belastungsgrenze irgendwann erreicht ist. Abhängig ist dies neben persönlichen Voraussetzungen von den Rahmenbedingungen auf der Arbeit:

  • Wie ist die Ausstattung des Arbeitsplatzes?
  • Wie sicher ist der Arbeitsplatz?
  • Wie hoch ist die eigene Verantwortung?
  • Wie ist das Verhältnis zu den Kollegen, zum Vorgesetzten?
  • Wie steht es um die eigenen Kompetenzen?

Sicher, ein schlechtes Arbeitsklima mit schwelenden Konflikten, einem herrischen Chef und einem Laptop, der ständig abstürzt, kann das Gefühl der Belastungsgrenze unmittelbar verstärken. Stellt sich zusätzlich das Gefühl der Überforderung ein, wird die Grenze schon überschritten.

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Was tun, wenn die Belastungsgrenze erreicht ist?

Ein häufiges Problem: Rückt die Belastungsgrenze näher, wissen Betroffene sich kaum noch zu helfen. Es fehlt die Energie, um die nötigen Veränderungen anzugehen. Dabei ist es gerade jetzt unbedingt notwendig, dass Sie etwas unternehmen. Machen Sie sich eine Liste mit Veränderungen, die Sie bemerken. Nicht selten äußern sich belastende Faktoren auch körperlich. Tinnitus, Magenprobleme, Kopf- und Rückenschmerzen nebst Bluthochdruck sind nur einige der möglichen Symptome. Je mehr Sie davon bei sich beobachten, desto klarer ist, dass Sie Ihre Belastungsgrenze erreicht haben und handeln müssen.

Notieren Sie außerdem, welche Bedingungen auf der Arbeit dazu führen, dass Sie sich so erschöpft fühlen. Wenn Sie grundsätzlich das Gefühl haben, wertschätzend behandelt zu werden und sich mit Ihren Kollegen gut verstehen, dann kann ein Gespräch schon Wunder wirken. Gemeinsam mit Ihrem Vorgesetzten können Sie analysieren, an welchen Stellschrauben sich noch was drehen lässt. Tipp: Gehen Sie nicht unvorbereitet ins Gespräch. Wenn Sie beispielsweise bestimmte Gründe, die in einer vom Betrieb veränderten Arbeitsorganisation liegen, ausmachen können, sollten Sie diese auch so benennen.

Ist es Zeit für eine berufliche Veränderung?

Ebenfalls sollten Sie überlegen, was Sie selbst dazu beitragen können: Vielleicht kann ein Kollege Ihnen bei bestimmten Aufgaben zur Hand gehen? Womöglich gibt es im Bereich der Selbstorganisation noch Luft nach oben?

Haben Sie allerdings den Entschluss gefasst, das Unternehmen zu wechseln, weil ein Großteil der Rahmenbedingungen Ihre Arbeitszufriedenheit schon länger hat schrumpfen lassen, dann ist es Zeit für berufliche Veränderungen.

Auch hier können Sie sich Unterstützung suchen in Form von Netzwerken, Berufsberatung und Mentoring.

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Diese 10 Warnzeichen sollten Sie beachten

Leider ignorieren viele Arbeitnehmer die häufigsten Warnzeichen, dass die eigene Belastungsgrenze erreicht ist. Es wird krampfhaft versucht, sich immer weiter zu zwingen, bis der Körper endgültig streikt. Soweit sollten Sie es aber auf keinen Fall kommen lassen!

Erschöpfungsgrad

Am Ende der Woche darf man ein bisschen platt sein, keine Frage. Wer sich aber bereits Montagabend fragt, wie er die restlichen Tage noch überstehen soll, hat ein Problem. Gerade dann, wenn es so ausgeprägt ist, dass Sie sich weder dazu aufraffen können, Ihren Hobbys nachzugehen oder Freunde zu treffen, geschweige denn etwas für Ihre Gesundheit tun und frisch kochen oder Sport machen können.

Gleichgültigkeit

Ihnen ist alles gleichgültig – egal, ob Sie die Präsentation vergeigen, welchen Eindruck Sie bei Kunden hinterlassen oder was die Kollegen über Sie denken. Das kann zweierlei bedeuten: Sie bringen schlichtweg keine Energie mehr auf, sich über irgendwas zu empören. Oder aber Sie hoffen insgeheim, dass Ihrem Chef irgendwann der Kragen platzt und er Sie kündigt – dann müssen Sie diese schwierige Entscheidung nicht selbst treffen. Große Gleichgültigkeit zeigt zudem, dass der Job Sie zwar stark belastet, aber Sie nicht allzu sehr daran hängen.

Aufmerksamkeit

Ein bisschen Aufmerksamkeit braucht jeder – etwa in Form von Anerkennung, wenn etwas besonders gelungen ist. Bekommen Sie hingegen Aufmerksamkeit, weil Sie einen schlechten Eindruck machen, ganz schön mitgenommen aussehen oder Kollegen und Freunde sich nach Ihrem Wohlbefinden erkundigen, haben Sie Ihre Belastungsgrenze offenbar erreicht. Solche Warnhinweise sollten Sie unbedingt ernst nehmen. Wenn es bereits anderen auffällt und diese sich Sorgen machen, scheint es dringend an der Zeit zu sein, dass Sie sich Erholung gönnen und etwas an der Situation ändern.

Schlafstörungen

Das Paradoxe an der Situation ist: Einerseits sind Sie völlig erschöpft, andererseits gehen Ihnen die Dinge immer wieder durch den Kopf, so dass Sie unter Schlafstörungen leiden. Ein echter Teufelskreis, denn so können Sie sich natürlich nicht erholen. Das Gefühl, die Belastungsgrenze erreicht zu haben, steigt eher noch. Liegen Sie nächtelang wach, liegt das nicht selten am Stress im Job und einer Situation, die Sie schon länger überfordert. Bereits nach kurzer Zeit wirken sich Schlafstörungen zudem negativ auf die restliche Gesundheit aus.

Unruhe

Trotz ständiger Erschöpfung fühlen Sie getrieben, ein Gefühl der inneren Unruhe macht sich breit. Einerseits das schlechte Gewissen, nichts gegen die Situation zu tun, andererseits die Angst vor Veränderung. Kombiniert mit der Befürchtung, dass Sie sich generell überfordert fühlen werden und für nichts geeignet sind: Ein klares Signal für eine erreichte Belastungsgrenze. Dieses Warnsignal tritt häufig in Kombination mit anderen Indizien auf. Es ist ein Faktor, der die Symptome noch weiter verstärkt.

Aufschieberitis

Sie spüren innerlich, dass Sie eine Entscheidung treffen müssen, eigentlich haben Sie sich auch schon für einen Jobwechsel entschieden. Leider unternehmen Sie nichts, um ihn tatsächlich umzusetzen. Sie könnten Ihre Bewerbungsunterlagen sortieren, den Lebenslauf aktualisieren. Stattdessen schieben Sie das Unausweichliche vor sich her. Gleiches zeigt sich bei anderen Aufgaben, ob im Job oder privat. Wer die Belastungsgrenze erreicht hat, beginnt Dinge vor sich herzuschieben. Dahinter steht ein Gefühl der Hilflosigkeit, aber auch ein Schutzmechanismus, um sich nicht noch mehr aufzubürden.

Überforderung

Wurde die Belastungsgrenze permanent überschritten, ist ein Burnout wahrscheinlich. Ein Indiz kann das Gefühl der ständigen Überforderung sein. Tatsächlich lässt bei Burnout die Leistungsfähigkeit nach; Aufgaben, die früher mühelos bewältigt werden konnten, stellen nun ein Problem dar. Fühlen Sie sich von allem überfordert, sollten Sie handeln und sich falls nötig Hilfe suchen.

Jammerei

Falls Sie sich nicht bereits komplett abgeschottet haben, liegen Sie Ihren Freunden ständig in den Ohren, wie furchtbar die gegenwärtige Situation doch sei und dass dieser Zustand nicht zu ertragen sei. Freunde und Partner sollten natürlich auch für Sorgen ein offenes Ohr haben. Wenn sie jedoch zum Mülleimer werden, weil Sie nur noch am Jammern sind, wächst die Gefahr, dass Sie sie abschrecken. Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Wenn alles so schrecklich ist, dann tun Sie etwas dagegen. Sprechen Sie mit Ihrem Chef, um die Situation zu verbessern – oder begeben Sie sich auf Jobsuche, wenn der aktuelle Arbeitgeber keine Verbesserung ermöglicht.

Pessimismus

Die Belastungsgrenze wurde sehr wahrscheinlich längst überschritten, wenn Sie alles nur noch schwarz sehen. Besonders deutlich wird das, wenn nicht nur keinerlei positive Vorstellungen über die Zukunft möglich sind, sondern auch Vergangenes rückblickend negativ interpretiert wird. Hier ist dringend Erholung in Form eines Urlaubs oder – wenn es dafür bereits zu spät ist – in Form einer Krankschreibung angesagt. Problematisch ist auch, dass Pessimismus zur selbsterfüllenden Prophezeiung wird. Sie glauben selbst nicht mehr daran, dass es besser wird – und tragen unbewusst dazu bei, dass es genau so kommt.

Rückzug

Alleinsein kann ein sehr gutes Mittel zur Regeneration sein. Wer sich allerdings regelrecht abschottet und vollkommen vor dem eigenen Umfeld verschließt, sollte aufpassen. Während ein wenig Zeit für sich selbst ein angenehmes Gegenmittel zum stressigen Alltag im Großraumbüro sein kann, spricht das völlige Fehlen von sozialen Kontakten eher für einen Zustand enormer Erschöpfung. Sie haben nicht mehr die Kraft, sich mit anderen zu beschäftigen und wollen nicht, dass Freunde oder Bekannte mitbekommen, wie schlecht es Ihnen eigentlich geht.


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