Mitarbeiterbeurteilung: Definition, Vorlage, Kriterien Beispiele

Die Mitarbeiterbeurteilung ist ein zentrales Element der Personalführung und des Performance Managements. Sie hilft nicht nur Führungskräften, Mitarbeiter entsprechend ihrer Kompetenzen optimal einzusetzen und zu fördern. Auch die Mitarbeiter selbst profitieren davon, wenn sie wissen, wo sie stehen. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, was Sie bei einer Mitarbeiterbewertung beachten müssen und wie sie abläuft – inklusive kostenloser Vorlage für einen Beurteilungsbogen…

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Definition: Was bedeutet Mitarbeiterbeurteilung?

Die Mitarbeiterbeurteilung (auch: Mitarbeiterbewertung oder Personalbeurteilung) ist ein Instrument der Personalführung und dient dazu die Kompetenzen der Mitarbeiter und Führungskräfte zu identifizieren sowie zu fördern und zielführend einzusetzen. Zur Mitarbeiterbeurteilung wird meist ein Frage- bzw. Beurteilungsbogen eingesetzt.

Wesentliche Inhalte der Mitarbeiterbeurteilung sind:

  • Bewertung der Arbeitsleistung
  • Identifikation von Stärken und Schwächen
  • Potenzialanalyse und Entwicklungsbedarf
  • Formulierung von Zielen
  • Erfolgskontrolle

Ein typischer Zeitpunkt für eine Mitarbeiterbeurteilung ist das Ende der Probezeit oder vor einem geplanten Aufstieg – zum Beispiel in Form eines 360-Grad-Feedbacks. Viele Unternehmen setzen die Methode jedoch regelmäßig ein –mindestens einmal im Jahr, etwa zusammen mit dem Jahresgespräch.

Als Mitarbeiter haben einen Anspruch auf eine Beurteilung durch den Arbeitgeber! Erst dadurch können Sie sich verbessern und letztlich eine Gehaltserhöhung oder Beförderung rechtfertigen.

Welche Formen der Mitarbeiterbeurteilung sind möglich?

Unterschieden werden bei der Mitarbeiterbewertung meist zwei Formen:

  1. Absolute Mitarbeiterbeurteilung

    Bei der absoluten Mitarbeiterbeurteilung werden die individuellen Stärken und Schwächen des Mitarbeiters betrachtet – unabhängig von den Teamkollegen.

  2. Relative Mitarbeiterbeurteilung

    Bei der relativen Mitarbeiterbeurteilung spielt die Arbeitsleistung im Vergleich zur Leistung der Kollegen eine Rolle. So lassen sich Schwächen leichter bewerten.

Warum eine Mitarbeiterbeurteilung?

Ziel und Zweck der Mitarbeiterbewertung können unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Anlässen gehören:

  • Ausbildung
    Im Rahmen der Ausbildung, Fortbildung oder Umschulung werden die Leistungen des Arbeitnehmers bewertet. Dies geschieht meist in Form einer Abschlussprüfung und eines Abschlusszeugnisses.
  • Förderung
    Ein Mitarbeiter soll weiterentwickelt werden und erhält dazu ein Mentoring oder Coaching. Dabei werden die Fortschritte festgehalten. Zusätzlich verbessert die Mitarbeiterbeurteilung die Führungsqualität des Vorgesetzten oder Mentors.
  • Vergütung
    Die Mitarbeiterbeurteilung dient vielen Unternehmen dazu, eine leistungsgerechte Vergütung zu finden. Diese trägt neben der individuellen Förderung zur Motivation der Mitarbeiter bei.
  • Kritik
    Auch das kann Ziel der Mitarbeiterbeurteilung sein: Der Arbeitgeber ist mit den Leistungen unzufrieden und möchte dies objektiv belegen und konstruktiv dokumentieren. Dadurch können die eigenen Leistungen reflektiert und verbessert werden.
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Download: Mitarbeiterbeurteilung Vorlage

Nutzen Sie für Ihr nächstes Mitarbeitergespräch und die Beurteilung unsere kostenlose Mitarbeiterbeurteilung Vorlage als PDF, um Mitarbeiter zu beurteilen. Der Fragebogen bietet Ihnen eine erste Grundlage für Beurteilungsgespräche ihrer Mitarbeiter.

Um die Mustervorlage kostenlos herunterzuladen, klicken Sie einfach auf den Button. Ebenso können Sie die kostenlose Vorlage als Anregung nutzen und individuell anpassen:

Mitarbeiterbeurteilung Vorlage (PDF)

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Wie läuft eine Mitarbeiterbeurteilung ab?

Angestoßen und durchgeführt wird die Personalbeurteilung meist von den Mitarbeitern aus dem Personalwesen bzw. der Human-Resources-Abteilung. Zu deren Kernaufgaben gehören die Personalbeschaffung und Personalentwicklung, wobei die Mitarbeiterbewertung eine wichtige Rolle spielt.

Klassisch erfolgt eine Mitarbeiterbeurteilung in drei Phasen:

  1. Beobachtung
  2. Bewertung
  3. Besprechung

Was sind Methoden der Mitarbeiterbeurteilung?

Es gibt verschiedene Methoden zur Mitarbeiterbeurteilung. Einige basieren auf objektiven Quellen, andere auf subjektiven. Beide haben ihre Vor- und Nachteile:

  • Fragebogen

    Fragebögen oder Beurteilungsbögen sind Teil der subjektiven Leistungsbeurteilung. Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter und Kunden geben dabei ihren persönlichen Eindruck wieder.

  • Mitarbeitergespräch

    Beim Mitarbeitergespräch oder Gehaltsgespräch bewerten Mitarbeiter und Vorgesetzte bisherige Leistungen und vereinbaren neue Ziele.

  • Selbsteinschätzung

    Bei der Selbsteinschätzung oder Selbstbeurteilung (Vorlage, PDF) hat der Mitarbeitende die Chance, durch Selbstreflexion seine Leistungen sowie Defizite zu bewerten. Diese Form der Mitarbeiterbeurteilung soll die Akzeptanz erhöhen.

  • Zahlen

    Liegen entsprechende Daten vor, lässt sich auf Grundlage erreichter Ziele und Zahlen die Arbeitsleistung des Mitarbeiters beurteilen. Bei Werten wie Umsatz, Fehlerquote oder Kundenzufriedenheit ist eine objektive Mitarbeiterbeurteilung möglich.

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Was sind wichtige Kriterien zur Mitarbeiterbeurteilung?

Wonach Mitarbeiter beurteilt werden sollen, hängt letztlich von der Zielsetzung der Mitarbeiterbewertung ab. Zu den klassischen Kriterien gehören:

  • Arbeitsqualität
    Welche Aufgaben fallen in den Zuständigkeitsbereich des Mitarbeiters und wie gut werden diese erledigt? Gibt es eine geringe Fehlerquote oder müssen die Ergebnisse häufig nachbearbeitet werden?
  • Belastbarkeit
    Wie geht der oder die Mitarbeiterin mit Stress und Belastung um? Bleibt die Leistung konstant oder fällt sie schnell ab?
  • Effektivität
    Geht der Mitarbeitende zielgerichtet und systematisch vor? Fällt es ihm oder ihr leicht, die richtigen Prioritäten zu setzen?
  • Flexibilität
    Kann sich der Mitarbeiter schnell an neue Situationen anpassen? Wie offen ist er für Veränderungen? Wie schwer fällt der Umgang mit neuen Aufgaben oder wechselnden Teammitgliedern?
  • Leistungsbereitschaft
    Wird nur Dienst nach Vorschrift geleistet oder Eigeninitiative und Engagement gezeigt?
  • Selbständigkeit
    Viele Arbeitnehmer erledigen eigenständig ihre Arbeit, andere brauchen konkrete Vorgaben oder machen nur das Nötigste. Wie sieht es zudem mit der Problemlösungskompetenz aus?
  • Teamfähigkeit
    Handelt es sich um einen „Einzelkämpfer“ oder kann der Mitarbeitende sich gut ins Team integrieren?
  • Sozialverhalten
    Wie verhält sich der Mitarbeiter gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden? Kann er oder sie Konflikte lösen und gut Kompromisse finden?

Zusätzliche Kriterien für Führungskräfte

  • Delegation
    Wie gut kann die Führungskraft Arbeit delegieren? Oder besteht ein latenter Kontrollwahn?
  • Mitarbeiterförderung
    Wird das Potenzial von Mitarbeitern erkannt und werden sie gemäß ihrer Fähigkeiten eingesetzt?
  • Personalführung
    Wie geht der Vorgesetzte mit seinen Mitarbeitern um? Welchen Führungsstil prägt seine Arbeit – und welche Auswirkungen hat das auf die Leistungen oder die Unternehmenskultur?
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Was sind die Grenzen der Mitarbeiterbeurteilung?

Bei der Mitarbeiterbeurteilung kann es zu verschiedenen Fehlern kommen. Diese trüben das Urteil und machen es unbrauchbar. So birgt der Vergleich mit anderen Mitarbeitern immer das Risiko, Vorurteile zu verstärken oder bestätigen zu wollen. Auch kann es selbst bei guter Leistung immer einen Kollegen geben, der alle anderen neben sich schlecht aussehen lässt. Dabei ist er oder sie ein Ausnahmetalent.

Weitere Fehler in der Mitarbeiterbeurteilung können durch menschliche Effekte entstehen. Zum Beispiel, weil der Chef ein freundschaftliches Verhältnis zu einem der Mitarbeiter pflegt oder einen ungeliebten Kollegen unbedingt loswerden will. Ebenso können frühere Bestleistungen die gegenwärtigen überstrahlen und so eine objektive Mitarbeiterbewertung verfälschen.

Häufige Fehler und Kritikpunkte

  • Intransparente oder unklare Beurteilungskriterien
  • Ergebnisse früherer Bewertungen werden nicht dokumentiert
  • Positive oder negative Effekte früherer Beurteilungen
  • Beurteilungen fallen überwiegend negativ aus – die Motivation fehlt
  • Es gibt kein Feedback zu den Beurteilungs-Ergebnissen
  • Bewertungen haben keine Auswirkungen, es gibt keine Entwicklung
  • Die Mitarbeiterbeurteilung findet nur unregelmäßig statt

Damit die Mitarbeiterbeurteilung und das Instrument der Mitarbeiterführung alle Vorteile entfalten kann, sollte es standardisierte Beurteilungsbögen und einen festgelegten Prozess geben, um die Auswertung und Ergebnisse zu objektivieren und zu optimieren.

Als regelmäßiger Turnus hat sich ein Beurteilungsgespräch einmal pro Jahr bewährt.


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