Definition: Was ist eine Selbsterklärung?
Die Selbsterklärung erläutert klar und nachvollziehbar, welche Gründe es für eine Entscheidung oder einen Fehler gab – jedoch ohne Ausflüchte und ohne sich zu rechtfertigen. Gleichzeitig übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Handeln und beweisen so Rückgrat.
Die professionelle Selbsterklärung besteht im Wesentlichen aus vier Elementen:
- Klare Aussagen ohne Ausflüchte.
- Analyse der Abläufe und Folgen.
- Erklärung der Gründe für das eigene Handeln.
- Übernahme von Verantwortung.
Der Begriff hat allerdings mehrere Bedeutungen: An der Uni wird eine Selbsterklärung zum Beispiel den Haus- oder Abschlussarbeiten beigefügt. Damit garantieren die Verfasser, die Arbeit nach wissenschaftlichen Regeln verfasst, keine Fakten verfälscht oder Ideen geklaut haben (kein Plagiat).
Wir konzentrieren uns in diesem Artikel auf die erste Definition einer Selbsterklärung – und Was Sie dabei beachten müssen.
Fehler gemacht: Wie komme ich aus der Nummer heraus?
„Wo gehobelt wird, fallen Späne“, sagt das Sprichwort. Fehler passieren in jedem Job. Manche sind peinlich, andere teuer. In jedem Fall steht man damit erst einmal schlecht da. Was tun?
Solange der Fehler nicht vorsätzlich passiert ist, haben Arbeitnehmer drei Optionen, wie Sie damit umgehen und darauf reagieren:
1. Rechtfertigung
Die Rechtfertigung ist nichts anderes, als das Delegieren von Schuld: Umstände, doofe Kollegen, der Markt… Wer sich rechtfertigt, verrät ein schlechtes Gewissen, fehlendes Selbstbewusstsein und die Unfähigkeit die Verantwortung für eigenes Versagen zu übernehmen. Die schlechteste Option von allen.
2. Entschuldigung
Eine Stufe besser ist die Entschuldigung. Hierbei gestehen Betroffene eigene Schuld ein und bitten um Verzeihung – meist verbunden mit einer Wiedergutmachung. Zumindest aber haben sie ihre Lektion gelernt und machen den Fehler kein zweites Mal.
3. Selbsterklärung
Die Selbsterklärung informiert über die Umstände und die Gründe für das eigene Verhalten. Sie versucht aber nicht andere von deren Richtigkeit zu überzeugen. Dabei stehen Betroffene zu ihrem Fehler, übernehmen Verantwortung und analysieren sachlich die Beweggründe – ohne jede Verteidigung.
Damit gehen Sie weder in die Defensive, noch machen Sie sich zum Opfer, wie etwa bei der Rechtfertigung. Das beweist charakterliche Größe und lässt gleichzeitig Raum für eine Entschuldigung oder Korrektur.
Selbsterklärung Beispiele
„Wer sich verteidigt, klagt sich an.“ – Schon die Redewendung des Kirchengelehrten Hieronymus warnt vor schlechten Rechtfertigungen und Ausreden – sie fallen immer auf einen selbst zurück. Umgekehrt gibt es im Job zahlreiche Beispiele, wo eine Selbsterklärung viel wirkungsvoller ist:
- Verspätung
Sie kommen zu spät zur Arbeit. Statt sich mit Verkehr und Stau dafür zu rechtfertigen (der ohnehin erwartbar war), erklären Sie, dass Sie zu spät von zuhause losgefahren sind und in Zukunft, 10 Minuten eher losfahren. - Deadline verpasst
Die Deadline kann unmöglich eingehalten werden. Als Projektleiter machen Sie nicht das Team dafür verantwortlich oder ein unklares Briefing, sondern erklären, wie Sie das Zeitmanagement für Folgeprojekte verbessern. - Prognose falsch
Es kommt anders, als im Bericht berechnet und prognostiziert. Das liegt aber nicht an den falschen Zahlen, die Sie vom Kollegen bekommen haben, sondern daran, dass Sie diese nicht überprüft haben.
Was sind die Vorteile einer Selbsterklärung?
Wer dem Chef oder Kunden einen Fehler beichten muss, kämpft immer mit eigener Scham und Schuld. Der große Vorteil der Selbsterklärung aber ist, dass Sie dabei ihr Selbstbewusstsein trainieren: Sie stehen zu der unangenehmen Situationen – meistern sie souverän und wachsen daran. Chapeau!
Gleichzeitig beweisen Sie damit die Fähigkeit zur Selbstreflexion sowie analytisches Denken. Zwar haben Sie sich geirrt, aber Sie können plausibel darlegen, warum.
Die Selbsterklärung ist im Kern eine Haltung: Ja, Sie haben einen Fehler gemacht und streiten das auch nicht ab. Zugleich haben Sie daraus gelernt und geloben Besserung. Das darf dann allerdings auch kein leeres Versprechen sein. Jede(r) kann mal einen Fehler machen und hat eine zweite Chance verdient. Denselben Fehler mehrfach begehen, ist allerdings kein Versehen mehr, sondern eine Entscheidung!
Was andere dazu gelesen haben