Definition: Was ist Ausdauer?
Ausdauer ist die Fähigkeit, trotz großer Anstrengungen, Erschöpfung und Müdigkeit weiterzumachen. Es ist die Widerstandsfähigkeit des Körpers, aber auch des Geistes. Ausdauernde Menschen geben nicht gleich aus, sondern halten länger durch. Sie können über einen langen Zeitraum Stress und Belastungen aushalten. Meist wird der Begriff im Sport verwendet, wo er mit Fitness und Kondition gleichgesetzt wird.
Doch Ausdauer ist in vielen anderen Bereichen ebenso wichtig. Gerade im Job. Hier geht es nicht wörtlich uns ausdauernde Rennen, doch müssen Sie trotzdem einen langen Atem beweisen. Die Synonyme Beharrlichkeit, Robustheit, Geduld, Resilienz und Durchhaltevermögen beschreiben sehr gut, worauf es dabei ankommt.
Ausdauer Arten
Sportlich betrachtet werden verschiedene Ausdauer-Arten unterschieden. Als Hauptkategorien gibt es die aerobe und die anaerobe Ausdauer. Die aerobe Variante stellt die für die Belastung benötigte Energie vor allem durch Sauerstoff zur Verfügung. Bei der anaeroben Art werden andere Formen der Energiebereitstellung genutzt – etwa durch Verstoffwechselung von Laktat zu Glucose. Andere Unterscheidungen erfolgen durch die genutzten Muskeln (allgemeine oder lokale Ermüdungswiderstandsfähigkeit) oder die Art und Dauer der Belastung (statisch / dynamisch).
Ausdauer schlägt Talent
Unternehmen suchen stetig und überall nach den talentiertesten Mitarbeitern. Top-Talente werden gleich von der Uni rekrutiert und eingestellt. Und je größer das Talent, desto größer die Chance auf eine steile Karriere… Das glauben viele. Denkste! Natürlich ist Talent wichtig, doch Ausdauer ist wichtiger.
Talent und Begabung verschaffen einem einen Vorsprung am Startblock, auf den ersten Metern. Ins Ziel schaffen es am Ende aber nur die Ausdauernden. Gerade wenn es auf der Strecke ungeahnte Hindernisse oder Rückschläge gibt, sind Ausdauer und Durchhaltevermögen (siehe auch: Volition) von Vorteil und gleichen jeden Vorsprung aus. Talentierte können auf der Strecke bleiben, Ausdauer hingegen überwindet Hindernisse und Rückschläge.
Die Vorteile von Ausdauer im Berufsleben
Ausdauer als Eigenschaft wird häufig unterschätzt. Der Erfolg in Rekordzeit wird von allen bewundert. Ein Mitarbeiter, der es innerhalb weniger Jahre vom Azubi in die Chefetage schafft; ein Startup, das binnen Monaten einen Millionen-Umsatz generiert… das ist eine famose Leistung! Aber Ausdauer? Selbst wenn die Leistung am Ende genauso groß ist – es wirkt langweilig. Aber zu Unrecht! Ausdauer hat viele Vorteile:
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Sie lassen sich nicht unterkriegen
Durchhalten bedeutet, nicht bei der ersten Schwierigkeit einzuknicken und frustriert aufzugeben. Stattdessen kämpfen Sie sich durch, überwinden Hindernisse und machen weiter, wo andere aufhören. Dies stärkt nicht nur Ihr Selbstbewusstsein, sondern bleibt nicht unbemerkt, sodass andere Ihnen schließlich immer mehr zutrauen und mehr Verantwortung übertragen.
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Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf Ihren Erfolg
Viele Erfolgsgeschichten stammen von rasanten Aufsteigern, die es in kurzer Zeit zu Ruhm, Geld, Erfolg geschafft haben. Diese sind zwar bekannt, aber die absolute Ausnahme. Sind Sie hingegen ausdauernd und arbeiten langfristig an Ihrem Erfolg, haben Sie deutlich größere Chancen, wirklich etwas zu erreichen.
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Sie können verzichten
Ausdauer und Geduld sind enge Geschwister. Ausdauernd zu bleiben, bedeutet auch, auf den Erfolg warten zu können und möglicherweise einen zeitnahen Nutzen auszuschlagen und darauf zu verzichten, um langfristig etwas größeres zu erreichen.
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Sie lösen Probleme
Wer Ausdauer beweist, stößt nicht auf weniger, sondern mehr Probleme. Die Strecke ist schließlich auch länger. Die Leistung besteht aber darin, dass Sie diese lösen, statt zu resignieren oder Wege drum herum zu suchen. Ganz nebenbei trainieren Sie Ihre Problemlösungskompetenz. Und die ist gefragter denn je.
Ausdauer trainieren: 7 Tipps
Im Sport wird Ausdauer durch regelmäßiges Training gesteigert. Das geht nicht ohne Disziplin, einen strengen Trainingsplan und langen Atem. Im Job ist es nicht viel anders. Auch hier können Sie Ihre Ausdauer trainieren und steigern. Zum Beispiel mit diesen Tipps:
Setzen Sie sich langfristige Ziele
Mehr Ausdauer können Sie nur erreichen, wenn Sie diese auch nutzen und herausfordern. Zwar brauchen Sie auch kurzfristige Ziele, die Erfolgserlebnisse bringen. Doch Ihre Ausdauer trainieren Sie in erster Linie mit langfristigen Zielen, auf die Sie hinarbeiten müssen. Welche das sind, ist individuell verschieden. Denkbar ist beispielsweise eine berufliche Neuorientierung oder eine Gehaltserhöhung oder Beförderung. Private Ziele wiederum können eine Immobilie oder eine lang ersehnte Weltreise sein.
Vergleichen Sie sich nicht ständig mit anderen
Es ist zutiefst menschlich, sich immer in Konkurrenz mit anderen zu sehen und die eigene Situation mit anderen zu vergleichen. Allerdings stehen diese ständigen Vergleiche Ihrer Ausdauer im Weg. Nur zu schauen, was andere schon (erreicht) haben, lässt Sie Ihre eigenen Ziele aus den Augen verlieren. Effekt: Sie geben irgendwann auf, weil es immer Menschen geben wird, die weiter sind als Sie. Konzentrieren Sie sich lieber auf sich selbst und auf das, was Sie für sich erreichen wollen.
Achten Sie auf Körper und Gesundheit
Auch wenn es in erster Linie um die psychologische Ausdauer geht, sollten Sie auf Ihren Körper, Ihre Gesundheit und eine generelle Fitness achten. Sie laufen vielleicht keinen Marathon, müssen aber trotzdem fit genug sein, um mit den Belastungen des Berufs umzugehen. Stress, Druck, Frust und Rückschläge wirken sich körperlich wie psychisch aus. Durch gute körperliche und psychische Gesundheit können Sie ausdauernder damit umgehen.
Stärken Sie Ihre Motivation
Ausdauer lässt uns trotz widriger Umstände weitermachen. Sie sind erschöpft und müde – doch Ihr Ziel ist noch lange nicht erreicht? Um dranzubleiben, brauchen Sie eine starke Motivation. Finden Sie Ihr persönliches „Warum“, den Grund, warum Sie die Strapazen auf sich nehmen. Das kann der Wunsch nach Erfolg, ein gutes Leben für sich und die Familie, der Drang, es sich und anderen zu beweisen oder etwas völlig anderes sein. Indem Sie an Ihrer Motivation arbeiten, trainieren Sie auch Ihre Ausdauer.
Rechnen Sie mit Widerständen
Wer glaubt, dass alles glatt läuft, ist nicht nur naiv, sondern auch weniger ausdauernd. Wenn dann doch Schwierigkeiten und Hindernisse auftauchen, sind Sie schlecht vorbereitet, können nicht damit umgehen und geben eher auf. Rechnen Sie besser gleich damit, dass es früher oder später schwierig wird und Herausforderungen auf Sie zukommen. So gehen Sie mit der richtigen Einstellung an jede Aufgabe heran und sind gewappnet, wenn es anstrengend wird.
Zwingen Sie sich zu mehr Ausdauer
Ausdauer kommt nicht von alleine. Sie müssen sich manchmal regelrecht dazu zwingen, beharrlich und geduldig zu bleiben. Das können Sie schon im Alltag üben: Kaufen Sie sich Dinge nicht sofort, sondern warten Sie auf ein gutes Angebot. Oder legen Sie Ihr Geld an (langfristig), sodass Sie es nicht direkt ausgeben. Solche kleinen Dinge können die Ausdauer steigern, weil Sie sich zunehmend daran gewöhnen, auf etwas warten zu müssen und es eben nicht sofort zu bekommen. Je mehr Sie das eigene Verhalten kontrollieren und sich immer wieder vor Aufgaben, die Ausdauer erfordern, stellen, desto leichter wird es mit der Zeit.
Scheitern Sie
Es klingt skurril, ist aber ein ernst gemeinter Tipp: Scheitern kann Ihrer Ausdauer gut tun – natürlich nur dann, wenn Sie sich davon nicht unterkriegen lassen, sondern wieder aufstehen, weitermachen und sich durchbeißen. Rückschläge und Hindernisse sind das beste Training für wahre Ausdauer. Das bedeutet nicht, dass Sie ein Scheitern freiwillig herbeiführen sollen oder absichtlich Fehler machen sollen. Sie brauchen aber keine Angst davor zu haben oder jedes Risiko meiden. Scheitern hat einen schlechten Ruf, bringt aber tatsächlich viele Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten mit sich.
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