Joballtag: Der richtige Umgang mit dem Alltag

Jeden Morgen die gleichen Gesichter, täglich wiederholende Aufgaben, Meetings zur selben Zeit und Kundengespräche, die alle identisch ablaufen… Kurz: Sie stecken mitten im Joballtag. Die Abläufe sitzen und Ihre Projekte können Sie mit geschlossenen Augen erledigen. Das ist nicht zwangsläufig schlimm – entscheidend ist der richtige Umgang mit der Situation. Wir zeigen die Vorteile und Gefahren des Joballtags und was Sie tun können, um ihm zu entkommen…

Joballtag Anzeichen Erkennen Vorteile Nachteile Tipps Ueberwinden Alltag

Joballtag erkennen: 4 klare Anzeichen

In einem neuen Job ist am Anfang alles spannend, aufregend und herausfordernd. Sie lernen Kollegen, Prozesse und Aufgaben kennen, finden sich am neuen Arbeitsplatz zurecht und machen jeden Tag neue Erfahrungen.

Doch mit der Zeit setzt der Joballtag ein. Sie sind angekommen, verspüren nicht mehr die anfängliche Aufregung und entwickeln zunehmende Routine. Der genaue Zeitpunkt ist unterschiedlich – es kann Wochen oder Monate dauern. Ob Sie bereits mitten im Joballtag stecken, zeigen diese Anzeichen:

  1. Arbeitstage laufen gleich ab

    Nach einiger Zeit im Job gleicht jeder Tag dem anderen. Sie können die Tagesabläufe kaum voneinander unterscheiden, alles wird zum Einheitsbrei. Abläufe, Aufgaben, Termine, Meetings – alles wiederholt sich. Ein klares Signal, dass Sie im Joballtag angekommen sind.

  2. Herausforderungen lassen nach

    Im Alltag haben Sie kaum noch mit Herausforderungen zu kämpfen. Die ersten Probleme haben Sie überwunden und mit besserem Wissen über Abläufe und mögliche Schwierigkeiten haben Sie bereits Lösungen erarbeitet. Je länger Sie im Job sind, desto seltener müssen Sie über sich hinauswachsen.

  3. Langeweile kommt vor

    Langeweile im Beruf sollte kein Dauerzustand sein, kommt im Joballtag aber vor. Sie werden besser in Ihren Aufgaben, sind schneller und haben effizientere Abläufe. So kann Leerlauf entstehen, in dem Sie weniger zu tun haben.

  4. Motivation wird geringer

    In der Anfangsphase ist Ihre Motivation bei 120 Prozent, Sie stecken voller Elan und stürzen sich auf jedes Projekt. Ist der Joballtag erst einmal da, sinkt die Motivation auf ein normales Ausmaß.

Anzeige

Vor- und Nachteile des Joballtags

Im Joballtag feststecken? Auf den ersten Blick für viele Arbeitnehmer eine Horrorvorstellung. Sie wünschen sich Abwechslung, ständige Herausforderungen und Chancen zu persönlichem Wachstum. Doch der Alltag ist nicht nur schlecht. Wir zeigen sowohl die Vor- als auch die Nachteile:

Vorteile

  • Kontrolle
    Im Joballtag gibt es keine bösen Überraschungen. Sie haben alles unter Kontrolle und können jede Situation meistern. Sollte es doch zu Problemen kommen, finden Sie schnell eine Lösung und haben wieder alles im Griff. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit, weil Sie Ihren Job beherrschen.
  • Stress
    Sie sind kaum Stress und Druck ausgesetzt. Sie wissen, was auf Sie zukommt, kennen die Abläufe und Aufgaben bis ins Detail. Die Belastung durch die Arbeit ist geringer.
  • Leistungen
    Routine führt zu effizienten Leistungen und guten Ergebnissen. Die Arbeit ist nicht abwechslungsreich, aber Sie sind produktiv und erfolgreich. Das kann sogar zu beruflichem Aufstieg in Form von Gehaltserhöhungen oder Beförderungen führen.

Nachteile

  • Stillstand
    Leider ist auch das genaue Gegenteil vom Aufstieg möglich: Sie treten nur noch auf der Stelle und befinden sich im Karrierestillstand. Im Joballtag machen Sie das Standardprogramm – zwar gut, aber eben auch nicht mehr. Es fehlen größere Projekte, mehr Verantwortung und Herausforderungen, an denen Sie wachsen und mit denen Sie sich für neue Positionen qualifizieren können.
  • Langeweile
    Sie kümmern sich um die täglich gleichen Aufgaben, schauen auf die Uhr und warten, dass der Feierabend endlich kommt. Joballtag kann auf Dauer langweilig sein. Während Sie Ihr Pensum leisten, wünschen Sie sich nur, dass der Tag endlich endet. Manche Betroffene fühlen sich regelrecht nutzlos.
  • Unzufriedenheit
    Ändert sich nichts an der Situation, steigt die Unzufriedenheit. Spaß und Lust am Job haben Sie zu diesem Zeitpunkt längst verloren. Sie sind frustriert, die Nerven liegen blank und in schlimmen Fällen fehlt die Motivation, morgens überhaupt zur Arbeit zu fahren.
Anzeige

Joballtag entkommen: Das können Sie tun

Sie spüren die negativen Folgen des Joballtags, stecken fest und sind davon eingeschränkt? Die gute Nachricht: Sie sind den Umständen nicht hilflos ausgeliefert, sondern können handeln und etwas dagegen unternehmen. Diese Tipps helfen, wenn Sie dem Joballtag entkommen und mehr Abwechslung und Spannung zurückbringen wollen:

Sprechen Sie mit Ihrem Chef

Ein erster Schritt ist ein offenes Gespräch mit Ihrem Chef. Erklären Sie Ihre Situation und das aktuelle Gefühl. Dabei geht es nicht um Vorwürfe oder Kritik, sondern eine ehrliche Schilderung Ihrer Lage. Kennt Ihr Vorgesetzter das Problem, können Sie gemeinsam mögliche Lösungen erarbeiten und Sie haben für die nächsten Schritte mehr Unterstützung.

Übernehmen Sie größere Verantwortung

Ein effektiver Weg aus dem Joballtag ist größere Verantwortung. Übernehmen Sie wichtigere Projekte, verantworten Sie größere Budgets oder arbeiten Sie mit großen Kunden zusammen. Die damit verbundenen Herausforderungen und neuen Aufgabenbereiche sind genau das, was Sie im langweiligen Joballtag vermissen. Diese Veränderungen bringen das Gefühl, als hätten Sie eine neue Stelle angetreten.

Bilden Sie sich weiter

Dem Joballtag entkommen Sie auch, indem Sie sich weiterbilden und Ihre Fähigkeiten ausbauen. Das sorgt für Abwechslung zum täglichen Trott, da Sie sich nicht nur mit den immer gleichen Aufgaben beschäftigen müssen. Sie lernen Neues, erweitern Ihre Kompetenzen und fordern sich selbst heraus. Zusätzlicher Pluspunkt: Mit den neuen Qualifikationen arbeiten Sie bereits an Ihrer beruflichen Entwicklung.

Sorgen Sie für Abstand

Bevor der Joballtag Ihre Zufriedenheit gefährdet, kann eine berufliche Auszeit helfen. Nehmen Sie einen längeren Urlaub oder prüfen Sie die Möglichkeit eines Sabbaticals. Wenn Sie nach der Pause wieder in den Job einsteigen, haben Sie für einige Zeit Ruhe vor dem Joballtag. Noch wichtiger: Sie können sich Gedanken machen, wie es weitergehen soll.

Wechseln Sie den Arbeitsplatz

Die letzte Möglichkeit gegen den Joballtag: Suchen Sie sich einen neuen Arbeitgeber. Gehen Sie diesen Schritt nicht voreilig, sondern erst als letzte Lösung. Am neuen Arbeitsplatz erleben Sie wieder den Reiz des Neuen und freuen sich über Herausforderung. Das große Aber: Ein Jobwechsel kann nicht jedes Mal die Lösung sein, wenn der Alltag Sie nach ein paar Monaten einholt.


Was andere dazu gelesen haben