Perspektivlosigkeit im Job: Bedeutung, Ursachen & Tipps

Zufriedenheit und Spaß im Job kommen nicht nur durch aktuelle Aufgaben, sondern durch berufliche Ziele: neue Aufgabenbereiche, wachsende Expertise, mehr Verantwortung, größere Projekte, mögliche Beförderungen… Viele Arbeitnehmer leiden jedoch unter Perspektivlosigkeit im Job. Sie treten nicht nur aktuell auf der Stelle, sondern sehen auch für die Zukunft keine Möglichkeiten zur Entwicklung. Wir klären mögliche Ursachen, die Folgen der Perspektivlosigkeit und geben Tipps, was Sie dagegen tun können…

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Bedeutung: Was ist Perspektivlosigkeit?

Perspektivlosigkeit ist ein Zustand, in dem Sie keine Aussicht auf positive Entwicklungen oder Veränderungen haben. Sie stecken in einer Situation fest und glauben nicht, dass diese sich in der nahen Zukunft verändern wird. Hinzu kommt oft ein Gefühl der Hilflosigkeit. Betroffene glauben nicht, durch eigenes Handeln etwas verändern zu können.

Im Job betrifft Perspektivlosigkeit Mitarbeiter, die sich in der aktuellen Position und beruflichen Situation gefangen fühlen. Sie sehen keine Aufstiegschancen, Entfaltungsmöglichkeiten oder Fortschritte für ihre Karriere.

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Ursachen für Perspektivlosigkeit im Job

Perspektivlosigkeit im Job entsteht nicht grundlos, sondern lässt sich auf einen (oder mehrere) Ursachen zurückführen. Eine Möglichkeit ist schlechte Führungsarbeit und eine Unternehmenskultur, die Mitarbeitern eine Entwicklung oder Weiterbildung erschwert. Aufgaben und Verantwortungen werden nicht delegiert, es gibt keine interne Förderung und Angestellte treten letztlich auf der Stelle.

Suchen Sie die Schuld aber nicht nur beim Arbeitgeber. Perspektivlosigkeit ist oft auch selbst verschuldet: Der Zustand tritt nicht über Nacht auf. Betroffene bleiben meist lange untätig und denken erst zu spät an die Zukunft oder Ihre Karriereziele.

Gewohnheit wird zu Perspektivlosigkeit

Sie sind gut im Job, entwickeln Routine und Gewohnheit – das ist angenehm, bis daraus Perspektivlosigkeit wird. Irgendwann fällt Ihnen auf, dass sich im Job nichts verändert und vermutlich auch nichts mehr ändern wird.

Ebenso ist Perspektivlosigkeit häufig das Resultat fehlender Ziele und Motivation. Es mangelt am Willen und Mut, seine Lebensziele Wirklichkeit werden zu lassen.

Anzeichen für Perspektivlosigkeit

Je früher Sie die Perspektivlosigkeit im Job (oder bereits deren Entstehung) erkennen, desto schneller sollten Sie darauf reagieren. Das erfordert Aufmerksamkeit für Ihre Situation, regelmäßige Selbstreflexion und auch einen Blick in die Zukunft. Hier sind einige Anzeichen, dass die Perspektive in Ihrem Job fehlt:

  • Ihre Aufgaben haben sich schon lange nicht weiterentwickelt.
  • Ihre Verantwortung stagniert seit mehreren Jahren.
  • In Ihrer Abteilung gibt es nahezu keine Beförderungen.
  • Der Job macht Ihnen keinen Spaß mehr.
  • Es gibt keine Fort- oder Weiterbildungen.
  • Sie kennen alle Facetten Ihres Jobs in- und auswendig.
  • Sie haben nicht das Gefühl, dass sich Ihre Anstrengungen bezahlt machen.
  • Sie zweifeln daran, im richtigen Job zu sein.
  • Wenn Freunde von Ihrer beruflichen Laufbahn erzählen, sind Sie neidisch.
  • Der Chef vertröstet Ihren Wunsch nach Entwicklung auf einen späteren Zeitpunkt.


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Perspektivlosigkeit: Folgen für Arbeitnehmer

„Mein Job führt nirgendwo hin!“ – Perspektivlosigkeit führt bei Mitarbeitern zu Frust. Sind die erhofften Entwicklungen am Arbeitsplatz nicht möglich, ist Unzufriedenheit nur eine Frage der Zeit. Hier hören die Konsequenzen aber nicht auf.

Auf den Frust folgen Antriebslosigkeit und Demotivation. Niemand gibt sein Bestes, wenn die Anstrengung vergeblich ist. Wenn die Perspektive fehlt, kann man sich den Stress sparen.

Perspektivlosigkeit ist eine ernste Belastung

Anhaltende Perspektivlosigkeit kann ernste Selbstzweifeln auslösen. Sie hinterfragen Ihre Situation und bisherige Entscheidungen. Ihre berufliche Laufbahn verläuft nicht nach Plan, Ziele und Träume könnten sich in Luft auflösen. Verstärkt werden diese Zweifel von Zukunftsängsten. Perspektivlosigkeit bringt zwangsläufig die Frage mit „Wie soll es jetzt weitergehen?“

Die psychische Belastung und das Gefühl der Hilflosigkeit können bis zu einer Depression führen. Es fehlt jede Aussicht auf eine Besserung der Lage, Selbstzweifel bestimmen das gesamte Denken, und es fehlt zunehmend die Energie.

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Perspektivlosigkeit überwinden: 5 Tipps

Sie glauben nicht, dass es besser wird und auch nicht, dass Sie etwas ändern können. Diese Einstellung macht es schwer, die eigene Perspektivlosigkeit zu überwinden. Besonders wichtig ist deshalb, dass Sie sich nicht entmutigen lassen. Die aktuelle Situation scheint aussichtslos, doch stehen Ihnen verschiedene Wege und Alternativen offen. Mit den folgenden fünf Tipps können Sie Ihre Perspektivlosigkeit im Job überwinden und neue Entwicklungen anstoßen:

  • Gestehen Sie sich Ihre Situation ein

    Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Das gilt auch für Perspektivlosigkeit. Reden Sie sich Ihre Situation nicht schön und warten Sie nicht, dass durch irgendeine Fügung plötzlich alles von alleine besser wird. Sie müssen ehrlich sein und erkennen, dass es so nicht weitergehen kann. Erst dann können Sie wirklich etwas ändern.

  • Formulieren Sie Ihre Ziele

    Um aus der Perspektivlosigkeit zu entkommen, müssen Sie wissen, welche Perspektiven Sie sich überhaupt wünschen. Wollen Sie mehr Verantwortung? Streben Sie nach einer Führungsposition? Wollen Sie Ihre Fähigkeiten erweitern und über den Tellerrand Ihrer bisherigen Tätigkeit hinausblicken? Machen Sie sich Ihre Ziele bewusst und formulieren Sie diese aus. So wissen Sie, worauf Sie hinarbeiten und was Sie sich von der Veränderung erhoffen.

  • Suchen Sie das Gespräch im Unternehmen

    Eine einfache und effektive Methode: Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem direkten Vorgesetzten oder der Personalabteilung. Schildern Sie Ihre Situation und Ihr aktuelles Gefühl der Perspektivlosigkeit. Gemeinsam mit dem Chef können Sie über Ihre Entwicklung sprechen und Pläne machen. Oder Sie erfahren, dass es wirklich keine Perspektive im Job gibt – dann wissen Sie, woran Sie bei diesem Arbeitgeber sind und können nächste Schritte einleiten.

  • Denken Sie nicht nur an die Sicherheit

    Wollen Sie aus der Perspektivlosigkeit ausbrechen, dürfen Sie nicht nur an die größtmögliche Sicherheit denken. Sie müssen Risiken eingehen und falls nötig die Komfortzone verlassen. Jede Veränderung bringt eine gewisse Unsicherheit mit, doch nur so können Sie neue Perspektiven erschließen und vorhandene Chancen wirklich nutzen.

  • Machen Sie einen kompletten Neustart

    Ein schwieriger, aber manchmal notwendiger Schritt. Können Sie die Perspektivlosigkeit in Ihrem Job nicht überwinden, kann ein beruflicher Neustart die Lösung sein. Gehen Sie auf Jobsuche, schreiben Sie Bewerbungen und wagen Sie den Neustart. Achten Sie bei der Auswahl neuer Arbeitgeber gezielt auf die Perspektiven für Mitarbeiter, um nicht noch einmal in eine ähnliche Situation zu geraten. Und verfolgen Sie vom ersten Arbeitstag an klare Ziele, die Sie nicht aus den Augen verlieren.


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