Was ist eine Sommergrippe?
Im Gegensatz zur echten Grippe (Influenza) ist die Sommergrippe meist nur ein grippaler Infekt oder eine Erkältung. Die typischen Symptome wie Husten und Schnupfen stammen nicht von den im Winter üblichen Grippeviren, sondern von anderen Erregern (Coxsackieviren, Echoviren).
Auch laborieren die meisten Menschen an einer Sommergrippe weniger lang als an einer echten Influenza. Letztere kann einen schon mal 3-6 Wochen krank machen – die Sommergrippe ist meist nach 5-9 Tagen wieder vorbei. Unangenehm sind aber beide.
Wie kann ich eine Sommergrippe bekommen?
Erwachsene bekommen durchschnittlich bis zu drei Erkältungen im Jahr, eine davon im Sommer. Auch im Sommer treiben Viren ihr Unwesen. Ohne es zu ahnen, öffnen wir diesen mit bestimmten Verhaltensweisen Tür und Tor. Hierdurch erhöhen Sie das Risiko, an einer Sommergrippe zu erkranken:
- Ausgedehnte Sonnenbäder
Verbringen Sie viel Zeit unter starker Sonneneinstrahlung, ist das eine hohe Belastung für Ihr Immunsystem. - Eiskalte Getränke
Viel trinken, ist besonders im Sommer wichtig. Eiskalte Getränke, wenn der Körper aufgeheizt ist, kühlt aber die Schleimhäute aus und macht anfällig für Infekte. - Klimaanlage zu kalt
Büros, öffentliche Verkehrsmittel und das eigene Auto werden bei hohen Temperaturen stark klimatisiert. Ist der Temperaturunterschied zu groß, belastet das wieder das Immunsystem. Gleiches gilt für Ventilatoren. - Verschwitzte Kleidung
Gerade im Sommer schwitzt man viel. Wer die nassen und verschwitzten Kleider zu lange anbehält, läuft aber Gefahr, dass der Körper stark auskühlt. Krankheitserreger haben dann leichtes Spiel. - Häufige Zugluft
Wer bei schneller Fahrt das Autofenster weit geöffnet lässt, sitzt im Luftzug. Der fühlt sich zunächst angenehm an und sorgt für Abkühlung. Doch trocknet auch er wieder die Schleimhäute aus.
Erste Anzeichen und Symptome einer Sommergrippe?
Eine Erkältung beginnt oft mit einer verstopften Nase und Kratzen im Hals. Wir müssen häufiger Niesen, der Schnupfen wechselt die Farbe zu Gelbgrün.
Oft gesellen sich dann noch Halsschmerzen, Heiserkeit sowie trockener Husten oder Kopfschmerzen dazu. Steigt dann die Temperatur auf über 28 Grad, kann sich daraus leicht eine Bronchitis, Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung entwickeln.
Erkennen Sie diese Symptome an sich, sollten Sie sich krank melden und sich auszuruhen. Gegen grippale Infekte lässt sich nicht viel machen. Mit ausreichend Bettruhe und den üblichen Hilfs- und Hausmitteln sind Sie aber in einigen Tagen meist wieder auf den Beinen.
Was tun bei einer Sommergrippe?
Falls es Sie doch mal mit einer Sommergrippe erwischt, sollten Sie vor allem viel trinken, um den Schleim zu lösen. Bewährt haben sich Kräutertees mit frischem Thymian oder Salbei, dazu ein Teelöffel Honig. Ebenso können Sie ein Dampfbad mit ätherischen Ölen unter heißem Wasserdampf machen. Das wiederum fördert die Durchblutung der Schleimhäute. Besonders wirkungsvoll ist eine Salzwasserdusche der Nase.
Ansonsten sollten Sie ein paar Gänge zurückschalten und sich ins Bett oder auf die Couch legen. Gegen Fieber helfen kalte Wadenwickel, den Husten lindern warme Brustwickel aus heißen, gestampften Kartoffeln. Generell aber gönnen Sie Ihrem Körper bitte Ruhe – der kämpft gerade mit fiesen Viren!
Wundermittel: Hühnersuppe gegen Erkältung
Oma wusste es schon: Hühnersuppe wirkt Wunder gegen Erkältung. Aber warum? In Hühnersuppe steckt der Eiweißstoff Cystein. Der wirkt entzündungshemmend und abschwellend auf die Schleimhäute. Dazu kommt eine gute Portion Zink, der perfekt gegen Infekte aller Art hilft.
Hausmittel: Wie der Sommergrippe vorbeugen?
Das beste Mittel gegen eine Sommergrippe ist, dass Sie Ihre Abwehrkräfte stärken. Folgende Hausmittel und Tipps haben sich dazu bewährt:
1. Ausreichender Schlaf
Tagsüber ist das Immunsystem mit typischen Abwehrreaktionen beschäftigt, nachts arbeitet es an der langfristigen Erregerabwehr. Zusätzlich wird im Schlaf ein Wachstumshormon ausgeschüttet, das auch für die Wundheilung gebraucht wird. Wissenschaftler aus Pittsburgh konnten zeigen, dass Menschen, die weniger als 7 Stunden pro Nacht schliefen, häufiger eine Erkältung bekommen. Zwar ist das Schlafbedürfnis individuell verschieden. Grundsätzlich aber empfiehlt die WHO einen gesunden, ausreichenden Schlaf von 7 Stunden pro Tag.
2. Gesundes Essen
Was viele nicht wissen: Der Darm ist das größte Immunorgan im Körper. Rund 70 Prozent der Immunzellen befinden sich hier. Damit spielt die Ernährung eine zentrale Rolle für unsere Abwehrkräfte. Nährstoffe beeinflussen die Aktivität des Immunsystems. Wer viel Obst und Gemüse zu sich nimmt, versorgt das Immunsystem mit Vitaminen und Mineralstoffen, die es für seine Arbeit braucht.
3. Spaß haben
Der Tipp klingt skurril. Der US-Psychologe Sheldon Cohen fand aber in Experimenten heraus: Wurden glückliche Probanden Schnupfenviren ausgesetzt, bekamen sie seltener eine Erkältung oder Sommergrippe. Auch der Gemütszustand hat Einfluss auf unsere Abwehrkräfte. Sorgen Sie daher regelmäßig für Stressausgleich und tun Sie Dinge, die Ihnen Freude bereiten.
4. Frische Luft
Bewegung an der frischen Luft – zum Beispiel spazieren gehen – ist nicht nur ein perfekter Ausgleich gegen Stress – es stärkt auch unsere Abwehrkräfte und aktiviert das Immunsystem. Gleiches gilt für Sport. Schon 20 Minuten am Tag reichen.
5. Heiß-Kalt duschen
Sogenannte Wechselduschen stärken die Immunabwehr, solange Sie noch nicht erkältet sind. Bei der sogenannten schottischen Dusche wechseln Sie zwischen 30 Sekunden im kalten und 30 Sekunden im warmen Wasser. Wichtig ist nur: Starten Sie stets mit warmem Wasser und enden Sie immer mit kaltem.
PS: Die klassische Grippeimpfung hilft übrigens nicht gegen eine Sommergrippe!
Häufige Fragen zur Erkältung
Bei einer Erkältung schwört jeder auf eine andere Strategie und Therapie. Gleichzeitig gibt es viele Irrtümer darüber, mit denen wir zum Schluss noch aufräumen wollen:
Ich nehme jeden Tag Vitamin C. Schützt das vor Erkältung?
Australische und finnische Forscher haben herausgefunden, dass hochdosiertes Vitamin C, wie es in Ergänzungspräparaten steckt, Erkältungen nicht vorbeugt. Der Köper scheidet das überflüssige Vitamin C sowieso wieder aus. Damit geben viele Menschen umsonst Geld für teure Vitaminpräparate aus. Viel wichtiger ist Vitamin D: Der Mensch bildet es mit Hilfe von Sonnenlicht. Statt eine Vitamin C-Tablette einzuwerfen, sollten Sie lieber öfter an der frischen Luft sein.
Ich hatte vor kurzem eine Erkältung. Kann ich mich wieder anstecken?
Nachdem wir eine Krankheit überstanden haben, merkt sich das Immunsystem die Erreger. Dann kann es beim nächsten Mal besser darauf reagieren. Allerdings gibt es weit über 200 verschiedene Erkältungsviren und jährlich kommen neue dazu. Irgendeinen Virus davon kennt das Immunsystem noch nicht. Sie können sich daher auch 1-2 Wochen danach wieder anstecken.
Ich gehe jede Woche in die Sauna. Das schützt doch?
Jein. Der Wechsel von warm und kalt ist zwar ein gutes Training für unsere Abwehrkräfte. Doch das gilt nur für gesunde Menschen. Wer die Viren bereits in sich trägt, macht so alles nur noch viel schlimmer und schwächt sein Immunsystem zusätzlich.
So oder so: Wir wünschen gute Besserung!
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