Trinken mit Kollegen: Wer, was mit wem?

Wer hart arbeitet, darf sich auch etwas gönnen. Ein Umtrunk nach Feierabend ist verdiente Auszeit, baut Stress ab und stärkt den Kontakt zum Team. Trinken mit Kollegen ist gut für die Motivation und die Karriere – das belegen Studien und zeigen sozialpsychologische Phänomene. So verdienen Mitarbeiter, die regelmäßig mit Kollegen trinken gehen, rund 17 Prozent mehr. Aber Vorsicht: Trinken mit Kollegen heißt nicht, dass Alkohol in Strömen fließt…

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Trinken mit Kollegen: Eine gute Idee!

Im Job verbringen Sie schon acht Stunden am Tag mit den Büronachbarn – sollten Sie nach Feierabend noch mit den Kollegen etwas trinken? Klare Antwort: Ja, wenn Sie im Job zufriedener und erfolgreicher sein wollen. Wissenschaftler der Universität Stirling sagen: Das gemeinsame Bier fördert Vertrauen und Kameradschaft.

Das bestätigt Psychologie-Professor Michael Sayette. Er bezeichnet Alkohol als soziales Gleitmittel. Trinken mit den Kollegen bricht das Eis, verstärkt Emotionen und das Gefühl sozialer Verbundenheit. Es entsteht ein Wir-Gefühl und der Zusammenhalt wächst. Aus „Ich und die Kollegen…“ wird ein echtes Team.

Trinken mit Kollegen: Braucht es Alkohol?

Grundsätzlich gilt: Trinken mit Kollegen ist unabhängig von Alkohol. Sie können Wasser, Cola oder Saft trinken – es bleiben positive Effekte auf die Teamdynamik. Sayette und sein Team stellten in Studien aber auch fest: Moderates Trinken dämpft negative Emotionen wie Stress und stärkt die soziale Bindung in Gruppen.

Ein gemeinsames Bier oder ein Wein kann die positiven Effekte verstärken. Es wird häufiger gelächelt und mehr miteinander geredet. Sie sollten sich dennoch nicht zu Alkohol drängen lassen oder gezwungen fühlen. Ob Sie beim Trinken mit Kollegen alkoholfrei bleiben, ist allein Ihre Entscheidung.

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Umtrunk mit Kollegen: Was sollten Sie trinken?

Stimmen Sie der Einladung zu einem gemeinsamen Umtrunk nach Feierabend zu. Vielleicht bauen Sie auch einen besseren Draht zum Chef auf, der sich positiv auf Ihre Karriere auswirkt – auch wenn Sie nicht gleich beim zweiten Bier eine Gehaltsverhandlung beginnen sollten.

Bleibt aber die Frage: Was sollten Sie trinken? Allgemein lässt sich das kaum beantworten. Entscheidend sind der Anlass und natürlich auch, mit wem Sie trinken. Als Orientierungshilfe dient das folgende (humorvolle) Flussdiagramm:

Trinken mit Kollegen Alkohol Essen gehen privater Kontakt was trinken Arbeit Flussdiagramm Grafik Bild

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Trinken mit Kollegen: Vorsicht bei Alkohol am Arbeitsplatz

Ein geselliger Abend mit den Kollegen macht Spaß, warum aber so lange warten? Sie können schließlich auch im Büro gemeinsam Bier oder Sekt trinken. Grundsätzlich ist das möglich – doch bei Alkohol am Arbeitsplatz ist Vorsicht geboten. Das Arbeitsrecht enthält kein generelles Verbot, doch können Arbeitgeber den Umgang mit Alkohol individuell regeln.

Beachten Sie diese Punkte, bevor Sie im Job mit Kollegen trinken:

  • Verbote für Berufsgruppen
    Für einige Berufsgruppen ist Alkohol am Arbeitsplatz in jedem Fall tabu. Busfahrer, Taxifahrer, Piloten oder Berufskraftfahrer verzichten unbedingt auf jeglichen Alkohol.
  • Regelungen beim Arbeitgeber
    Jeder Arbeitgeber legt fest, ob er Alkohol am Arbeitsplatz duldet – oder eben nicht. Informieren Sie sich beim Chef, bevor Sie einen Umtrunk mit den Kollegen planen.
  • Aufgaben im Job
    Sie müssen jederzeit Ihre vertraglich vereinbarten Aufgaben im Job erledigen können. Beeinflusst der Alkoholkonsum Ihre Leistung, kann das arbeitsrechtliche Konsequenzen haben – bis zur Kündigung.

Alkohol mit Kollegen: Trinken – nicht betrinken

Am Arbeitsplatz ist es ohnehin ausgeschlossen, doch auch nach Feierabend gilt: Beim Trinken mit Kollegen sollten Sie es bei einem oder zwei Gläsern belassen. Positive Effekte verschwinden und kehren sich ins Gegenteil um, wenn Sie völlig betrunken sind.

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8 Faktoren beim Trinken mit Kollegen

Wenn Sie mit Kollegen etwas trinken, sollten Sie einige Punkte beachten. Zur Übersicht hier noch einmal 8 wichtige Faktoren:

  • Zeitpunkt

    Nach Feierabend oder in der Mittagspause mit den Kollegen ein Bier trinken, ist meist unproblematisch. Doch gleich zu Beginn des Arbeitstages mit Alkohol starten oder einfach zwischendurch einen Sekt trinken? Das kann bei den Kollegen einen falschen Eindruck hinterlassen – und auch Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

  • Anlass

    Mit einem passenden Anlass ist es umso schöner, mit den Kollegen anzustoßen. Ein Dienstjubiläum, Geburtstage oder ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt sind gute Gründe für einen gemeinsamen Umtrunk. Nutzen Sie diese Gelegenheiten, um gemeinsam zu feiern.

  • Gemeinsamkeit

    Gemeinsam trinken ist gut für das Team – allein im Büro ein Bier aufmachen oder im Alleingang die Korken knallen lassen, kommt nicht gut an. Trinken Sie grundsätzlich nur in Gesellschaft. Wer allein trinkt, scheint nicht darauf verzichten zu können und den Alkohol zu brauchen.

  • Menge

    Beim Alkohol mit Kollegen ist weniger mehr. Sie wollen in einer netten Runde mit den Kollegen Spaß haben und sich nicht besinnungslos saufen. Nach ein oder zwei Gläsern sollte Schluss sein – egal, ob Sie mehr vertragen. Zwischendurch sollten Sie zudem Wasser trinken.

  • Häufigkeit

    Es spricht nichts dagegen, hin und wieder ein Glas mit den Kollegen zu trinken. Das sollte aber keine tägliche Gewohnheit werden. Alkohol ist eine Ausnahme zu bestimmten Anlässen und kein täglicher Begleiter ohne Grund.

  • Absprache

    Trinken mit Kollegen funktioniert am besten mit offener Kommunikation. Klären Sie im Vorfeld ab, ob es alkoholische Getränke gibt oder auch alkoholfreie Cocktails gesetzt wird. So kann jeder gleich zu Beginn sagen, was er trinken möchte und es kann ein gemeinsamer Weg gefunden werden.

  • Klima

    Achten Sie auf das Betriebsklima, wenn Sie mit Kollegen trinken. Bei großer Konkurrenz wird viel geredet und Gerüchte verbreitet, um anderen zu schaden. Aus zwei Bier wird ein sturzbetrunkener Kollege und wer verzichtet, wird als Spaßverderber abgestempelt. Überlegen Sie deshalb genau, mit wem Sie etwas trinken.

  • Nachwirkung

    Zum Alkohol am Arbeitsplatz zählt nicht nur, was Sie heute trinken. Wer am Vorabend zu tief ins Glas geschaut und bis in die Nacht getrunken hat, muss an den Restalkohol am nächsten Morgen denken. Das kann dem Chef auffallen und zu Problemen führen.


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