Nutzen Sie unsere kostenlosen Webinare und sichern Sie sich rechtzeitig einen der limitierten Plätze!
Gratis-Webinar: Erfolgreicher Jobwechsel |
Gratis-Webinar: Mehr Gehalt – ganz einfach |
Definition: Was sind Vorbehalte?
Vorbehalte sind Zweifel, geäußerte Bedenken, Einwände und Skepsis gegenüber einer Idee, einem Plan oder einer Vorgehensweise. Ebenso umfasst der Begriff Einschränkungen, Bedingungen und Konditionen, die an ein Vorhaben geknüpft werden. Solche Vorbehalte ähneln oftmals direkter Kritik und werden von anderen auch als solche aufgefasst. Dem Wortsinn nach bedeutet „unter Vorbehalt“, dass eine Person etwas zurückbehält und nicht alles sofort herausgibt oder offenbart.
Oft werden Vorbehalte direkt angesprochen und offen kommuniziert. Es gibt jedoch auch stille Vorbehalte, die zunächst verschwiegen werden und damit näher an der wörtlichen Bedeutung liegen.
Vorbehalte Synonym
Synonym zu Vorbehalten wird von Bedenken, Zweifeln, Befangenheit, Einwand, Prämisse, Auflage, Bedingung, Voraussetzung, Kondition, Einschränkung oder je nach Zusammenhang auch Skrupel gesprochen. Auch Voreingenommenheit, Protest, Abstriche, Einspruch oder Gegenmeinung werden als sinnverwandte und bedeutungsgleiche Begriffe verwendet.
Vorbehalte im juristischen Zusammenhang
Auch in anderen Kontexten taucht der Begriff auf, wichtig ist er beispielsweise in seiner juristischen Bedeutung. Hier einige Beispiele:
- Rücktrittsvorbehalt
Im bürgerlichen Recht bedeutet Vorbehalt des Verkäufers, dass er vom Vertrag zurücktreten kann, wenn der Käufer beispielsweise seine Verpflichtungen nicht erfüllt. - Eigentumsvorbehalt
Und solange der Käufer den Kaufpreis nicht bezahlt hat, bleibt eine Sache Eigentum des Verkäufers. In diesem Fall wird vom Eigentumsvorbehalt gesprochen. - Gesetzesvorbehalt
Das Grundgesetz enthält die Möglichkeit, die Grundrechte seiner Bürger in zulässiger Weise einzuschränken. So kann etwa laut Artikel 8 eine Versammlungsfreiheit unter freiem Himmel durch andere Gesetze beschränkt werden.
In diesem Artikel geht es aber um Vorbehalte als Bedenken und Einwände gegen Ideen, Umsetzungen oder auch andere Personen.
Vorbehalte haben: 3 gute Gründe
Vorbehalte können sehr lästig sein. Sie tragen zu Hemmungen bei, können für Diskussionen und Streit sorgen – und natürlich kreative Prozesse und Innovationen unterbinden. Werden ständig Vorbehalte geäußert, kann nichts Neues entstehen und jeder Geistesblitz wird im Keim erstickt. Nicht ohne Grund empfehlen Kreativitätstechniken wie das Brainstorming, dass zunächst alle Vorschläge vorbehaltlos gesammelt werden sollten.
Wer Einwände gegen alles hat, wirkt wie ein Klotz am Bein. Sind Vorbehalte somit ausschließlich negativ und destruktiv? Nein, denn es gibt eine andere Seite der Medaille. Tatsächlich gibt es einige gute Gründe, warum es Vorbehalte gibt:
Zurückhaltung
Schon aus evolutionsgeschichtlichen Gründen begegnen wir Fremden zurückhaltend und mit Vorbehalten. Wir schenken nicht gleich jedem unser Vertrauen, sondern sind vorsichtig und erzählen nicht gleich alles – gerade wenn es um persönliche Informationen geht. Schließlich wissen wir noch nicht, ob sich ein neuer Kollege als Klatschtante entpuppt, der alles weitererzählt und Gerüchte verbreitet. Anfängliche Vorbehalte sind somit notwendig, damit eine Beziehung zunächst geprüft und die Intention des Kontakts analysiert werden kann.
Selbstschutz
Vorbehalte sorgen für Sicherheit und sind eine Maßnahme für den Selbstschutz. Nicht nur im oben beschriebenen Umgang mit anderen, sondern auch im eigenen Handeln. Wer im Eifer des Gefechts zu viel ausplaudert oder Informationen preisgibt, die er besser für sich behalten hätte, hat am Ende das Nachsehen. Die Zweifel, etwas zu tun oder zu sagen, verringern das Risiko, dass etwas schief gehen könnte.
Auch bei Ideen oder Konzepten basieren Vorbehalte oft auf Sicherheitsdenken. Vermeidbare Fehler sollen verhindert werden, also werden besser schon vor Beginn die eigenen Bedenken geäußert. So kann bereits jetzt korrigiert und angepasst werden, statt viel Zeit und Energie zu verschwenden. Das ändert natürlich nichts daran, dass manche Menschen einfach Narzissten sind und aus Prinzip alles und jeden madig machen, nur um selbst im Rampenlicht zu stehen.
Kontrollverlust
Ein häufiger Grund für Vorbehalte sind Unwägbarkeiten, Risiken und mögliche Entwicklungen, die außerhalb des eigenen Einflusses liegen. Wir können nicht alles vorhersagen, einkalkulieren und vorher wissen. Manches liegt nicht in unserer Macht, hängt von den äußeren Umständen oder Entscheidungen anderer Personen ab. Gegen diese Dinge bestehen häufig Vorbehalte, weil wir sie nicht beeinflussen können.
Durch Bedenken werden Enttäuschungen vermieden und Sie verhindern, später die Verantwortung tragen zu müssen.
Jobzusage unter Vorbehalt
Nach dem Bewerbungsverfahren hoffen Kandidaten auf eine Zusage. Manchmal gibt es diese aber zunächst nur unter Vorbehalt. Das passiert beispielsweise, wenn zunächst der Betriebsrat zustimmen muss. Auch im öffentlichen Dienst durchlaufen Bewerbungen oft verschiedene Gremien, bis eine Einstellung endgültig abgesegnet wird.
Für Bewerber ist der Arbeitsvertrag weiter eine Zitterpartie. Noch steht nicht fest, ob es eine Jobzusage oder doch eine verspätete Bewerbungsabsage gibt. Der zweite Fall ist umso frustrierender, weil einige Zeit verloren gehen kann, in denen andere Bewerbungsbemühungen zurückgestellt werden, wenn Sie sich auf die Zusage unter Vorbehalt verlassen. Zum Glück ist eine Zustimmung durch den Betriebsrat aber meist eine reine Formsache und Sie haben gute Chancen, dass bald die Unterschrift unter dem Vertrag steht.
Vorbehalte abbauen: So kann es klappen
Vorbehalte werden durch Angst und den Wunsch nach Absicherung begünstigt, aber auch schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit führen zu gesteigerten Bedenken oder auch Vorurteilen in der Zukunft. Solche Erlebnisse sind sehr prägend und beeinflussen die eigene Einstellung langfristig. Das macht es nicht leichter, wenn Sie Vorbehalte abbauen wollen. Möglich ist es trotzdem! Hier sind drei effektive Strategien, mit denen Sie Vorbehalte überwinden können.
Achten Sie aber darauf: Es geht nicht um blinde Naivität. Begründete und durchdachte Vorbehalte sind durchaus erlaubt. Sie müssen nicht allem sofort zustimmen, wenn Sie einen offensichtlichen Fehler oder Mangel daran erkennen. Sind Vorbehalte hingegen ein Dauerzustand oder Sie können diese nicht rational erklären, sollten Sie daran arbeiten:
- Offenheit
Versuchen Sie mehr Offenheit neuen Ideen gegenüber zu zeigen. Neuerungen, Veränderungen und Innovationen mögen Ihnen schwer fallen, doch sind diese nicht grundsätzlich schlecht. Bremsen Sie Ihre Vorbehalte und hinterfragen Sie stattdessen Ihre Meinung. Haben Sie wirklich Gründe für die Bedenken und basieren diese auf Fakten? Oder stecken Sie in Ihrer geistigen Routine fest, die den Blick auf Neues verstellt? - Optimismus
Vorbehalte können ein Zeichen der eigenen Unsicherheit sein. Was hilft: Mehr Zuversicht und Optimismus im eigenen Denken. Nicht immer geht alles schief, Schwarzmalerei im vorauseilendem Gehorsam hilft nicht weiter. Sehen Sie nicht nur das mögliche Scheitern, sondern die damit verbundenen Chancen und Verbesserungen. - Selbstvertrauen
Vertrauen Sie Ihren eigenen Fähigkeiten und stärken Sie Ihr Selbstvertrauen. Je positiver die Einstellung zu sich selbst, desto leichter ist es, Vorbehalte zu überwinden und Bedenken abzubauen. Sie wissen, dass Sie mit Situationen umgehen und Herausforderungen meistern können. Erinnern Sie sich dafür auch an Situationen und Hürden, die Sie trotz vorheriger Mutmaßungen erfolgreich gemeistert haben.
Was andere Leser dazu gelesen haben
- Stigma: Wie es zur Ausgrenzung beiträgt
- Schubladendenken: Wie wir uns vor Klischees schützen
- Voreingenommen: Definition, Nachteile, Test
- Denkschubladen: Die Selbstbeschränkung im Kopf
- Denkfehler: Wie uns das Unterbewusstsein beeinflusst
- Denkmuster: Denkfallen erkennen und ändern
- Prokrustesbetten: Raus aus den Denkschubladen!