Definition: Was ist Arbeitsmoral?
Arbeitsmoral ist die innere Haltung und Einstellung zur Arbeit, dem eigenen Beruf und Arbeitgeber. Eine hohe Arbeitsmoral steht für großes Engagement und Zufriedenheit im Job, gleichzeitig ist es ein Zeichen für das Vertrauen zum Unternehmen. Solche Mitarbeiter hängen sich voll rein, sind motiviert und nicht nur am eigenen, sondern auch am Unternehmenserfolg interessiert.
Entsprechend wichtig ist die Arbeitsmoral als Erfolgsfaktor. Arbeitgeber suchen Mitarbeiter mit der richtigen Einstellung und fördern diese gezielt. Mit der richtigen Haltung im Team werden Probleme gelöst, Herausforderungen gemeistert und Ziele erreicht. Bei schlechter Arbeitsmoral leisten die Angestellten hingegen höchstens Dienst nach Vorschrift und sitzen die Zeit bis zum Feierabend ab.
Arbeitsmoral Synonym
Synonym wird oft von Arbeitsauffassung, Arbeitseifer, Arbeitsethos, Arbeitsethik, Arbeitstugend oder auch schlicht Motivation gesprochen.
Arbeitsmoral: Beispiele für eine gute Haltung
Arbeitgeber wünschen sich eine hohe Arbeitsmoral von Mitarbeitern. Wie diese im Arbeitsalltag aussehen kann, zeigen verschiedene Beispiele:
Beispiel: Deadline
Ein wichtiges Projekt steht kurz vor der Fertigstellung, doch durch Verzögerungen rückt die Deadline immer näher. Mit der richtigen Einstellung zum Job packen Mitarbeiter jetzt noch einmal richtig an, arbeiten fokussiert und engagiert, um die zeitlichen Vorgaben einzuhalten. Mangelnde Arbeitsmoral zeigt sich hingegen eher in einer Null-Bock-Stimmung oder Ist-mir-doch-egal-Haltung.
Beispiel: Probleme
Im Job müssen regelmäßig Probleme gelöst werden. Die Frage ist: Wie gehen Mitarbeiter damit um? Eine schlechte Arbeitsethik folgt dem Motto: Das wird schon ein anderer machen. Solche Mitarbeiter fühlen sich nie zuständig und halten sich am liebsten raus, um möglichst wenig zu tun zu haben. Eine positive Arbeitsauffassung zeigt sich in dem Willen und der Bereitschaft, jedes Problem am Arbeitsplatz anzupacken und mit einer Hands-on-Mentalität zu bewältigen.
Beispiel: Leistung
Das wohl deutlichste Beispiel: Bei einer falschen Einstellung zum Job machen Mitarbeiter genau so viel, wie sie müssen. Über das erforderliche Maß hinaus wird kein Finger krumm gemacht. Gute Arbeitsmoral hingegen zeigt sich in Leistungsbereitschaft, Motivation und Tatendrang. Diese Mitarbeiter wollen nicht nur selbst immer besser werden, sondern aktiv und ehrgeizig am Unternehmenserfolg mitwirken.
Mangelnde Arbeitsmoral: Ursachen
Viele Faktoren beeinflussen, wie die Arbeitsmoral ausfällt. Experten und Arbeitspsychologen wie Frederick Herzberg unterscheiden beispielsweise zwischen Hygienefaktoren (dissatisfiers) und Motivationsfaktoren (satisfiers). Während die ersten erfüllt sein müssen, um die Arbeit überhaupt zu ermöglichen, tragen die zweiten maßgeblich zur Arbeitsmoral und Zufriedenheit der Mitarbeiter bei. Wichtige Punkte dabei sind Anerkennung, Selbstbestimmung, Verantwortung und Erfolge.
Fehlen diese Aspekte, sinkt die Arbeitsmoral. Doch gibt es auch andere Ursachen:
- Schlechte Führungsarbeit
Leisten die Führungskräfte keine gute Arbeit, zeigt sich das in der Arbeitsmoral der Mitarbeiter. Regelmäßig berichten Arbeitnehmer, dass der Chef hinter ihrer Unzufriedenheit und Demotivation steht. Oft geht dieser Punkt mit einer insgesamt schlechten Unternehmenskultur einher. - Falscher Job
Längst nicht jeder Angestellte ist in dem Job, den er eigentlich will. Wer im falschen Job ist, entwickelt keine gute Arbeitsmoral. Es fehlt die Leidenschaft und das Interesse an der eigenen Tätigkeit. - Viel Stress
Stress gibt es in jedem Job und bei jedem Arbeitgeber. Werden Druck und Belastungen allerdings zu groß und zu einem Dauerzustand, leidet die Arbeitsmoral. - Keine Aussichten
Mitarbeiter wollen ihre beruflichen Ziele erreichen, aufsteigen, mehr Geld verdienen und sich selbst verwirklichen. Fehlt die Aussicht dazu, verschlechtert sich die Haltung zur Arbeit. Sobald das Gefühl entsteht, dass durch Leistungen und Engagement nichts erreicht werden kann, sinkt die Motivation spürbar.
Vorteile: So wichtig ist hohe Arbeitsmoral
Eine hohe Arbeitsmoral wird oft angepriesen. Aus gutem Grund! Die richtige Einstellung zur Arbeit hat viele Vorteile – sowohl für Unternehmen, als auch für Mitarbeiter selbst:
Vorteile für Unternehmen
- Größeres Engagement und insgesamt bessere Leistungen
- Weniger Fluktuation und steigende Loyalität
- Mehr Ideen und Ansätze zur Optimierung
- Besseres Betriebsklima und gute Atmosphäre im Team
Vorteile für Mitarbeiter
- Mehr Spaß und Freude an der eigenen Arbeit
- Starke intrinsische Motivation zu Leistung und Erfolg
- Häufigere Erfolge im Berufsleben
- Größere Zufriedenheit mit eigenen (beruflichen) Situation
Arbeitsmoral steigern: Austausch von Chef und Mitarbeitern
Gute Arbeitsmoral ist kein Zufallsprodukt. Sie ist das Ergebnis gezielter Planung und Gestaltung der Arbeitsatmosphäre. Das beginnt mit dem ersten Schritt: Wissen und verstehen, was für das eigene Team wichtig ist. Warum kommen die Mitarbeiter gerne zur Arbeit, identifizieren sich mit dem Unternehmen und bringen sich engagiert ein? Im nächsten Schritt geht es dann an die Umsetzung, um die Arbeitsmoral zu steigern.
Das erfordert ein Umdenken. Oft werden Schwierigkeiten ignoriert oder totgeschwiegen. Statt die Arbeitsmoral zu steigern, wird die Situation akzeptiert oder die Schuld ausschließlich bei den Mitarbeitern gesucht. Der Trugschluss: Unternehmen befürchten eine noch schlechtere Arbeitsmoral und Unruhe, wenn Probleme thematisiert und diskutiert werden. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Kommunikation als Schlüssel zur Arbeitsmoral
Viele Probleme mit der Arbeitsmoral lassen sich durch möglichst offene Kommunikation zwischen Mitarbeiter und Chef klären. Dazu sollte ein regelmäßiger Austausch zu den Erwartungen und den Optimierungsmöglichkeiten stattfinden. Welche akuten Herausforderungen schaden der Arbeitsethik? Welche Stellschrauben können kurzfristig angepasst werden? Werden die Ursachen gemeinsam identifiziert, kann schnell eine Lösung gefunden werden.
Tipps für bessere Arbeitsmoral
Neben den obigen Aspekten gibt es aber auch weitere Möglichkeiten und Tipps, um die Arbeitsmoral zu steigern. Allen voran geht es dabei darum, für die bestmögliche Arbeitsatmosphäre zu sorgen, in der sich Mitarbeiter wohlfühlen. Die Idee ist simpel, aber effektiv: Die Arbeitsmoral steigt, wenn Arbeitnehmer glücklich im Job sind und die Arbeit nicht nur als finanzielle Einkommensquelle, sondern sinnstiftenden Teil des Lebens sehen.
Diese Tipps helfen Führungskräften die Arbeitsmoral zu steigern:
Zeigen Sie Wertschätzung und Dankbarkeit
Einer der größten Faktor für die Arbeitsmoral ist der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern. Niemand ist motiviert und vom Job begeistert, wenn er das Gefühl hat, nur eine Personalnummer zu sein. Vorgesetzte sollten deshalb Wertschätzung gegenüber jedem einzelnen Mitarbeiter zeigen. Leistungen und Erfolge sind eben keine Selbstverständlichkeiten und großes Engagement sollte nicht einfach als Nichtigkeit abgetan werden. Es ist erstaunlich, wie sehr die Arbeitsmoral steigen kann, durch ein so einfaches Wort wie Danke.
Lesetipp: So entscheidend ist Wertschätzung im Job
Schaffen Sie eine schöne Arbeitsumgebung
Graue Wände, graue Schreibtische, graue Teppiche, keine Fenster. Wie sieht die Einstellung zur Arbeit in dieser Atmosphäre wohl aus? Das Arbeitsumfeld hat große Auswirkungen auf die Haltung der Beschäftigten. Sorgen Sie für ausreichend helle Beleuchtung, buntere Farben, Pflanzen und Bildern. Der Arbeitsplatz sollte einladend sein und das Wohlfühlen erleichtern. Wer einen Fuß in ein schön eingerichtetes Büro setzt, arbeitet gleich mit einer ganz anderen Stimmung.
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Konzentrieren Sie sich nicht ausschließlich auf die Arbeit>
Ja, im Job geht es um Leistungen und Geld. Diese Einstellung ist der Arbeitsmoral aber alles andere als zuträglich. Für die richtige Haltung der Mitarbeiter ist der soziale Faktor viel wichtiger. Ein gutes Verhältnis untereinander, ein starkes Wir-Gefühl und echte Bindung im Team sorgen für Spaß und Motivation bei der Arbeit. Deshalb sind Teambuilding-Übungen eine gute Maßnahme für bessere Arbeitsethik.
Lesetipp: So gelingt Teambuilding
Geben Sie Verantwortung ab
Für die Arbeitsmoral ist es ein großer Schub, wenn Mitarbeitern mehr zugetraut wird und sie die Chance bekommen, größere und wichtigere Aufgaben zu übernehmen. Wichtig dabei ist: Es sollten nicht nur die Aufgaben, sondern auch die Verantwortung abgegeben werden. Wenn Angestellte eigenverantwortlich agieren, entwickeln sie oft eine völlig neue Einstellung zu ihrer Arbeit. Führungskräfte müssen bereit sein, das Mikromanagement zu unterlassen und nicht ständig über die Schulter zu blicken.
Lesetipp: So delegieren Sie Aufgaben richtig
Entwickeln Sie ein gemeinsames Ritual
Rituale schweißen zusammen und können die Arbeitsmoral des gesamten Teams steigern. Ihrer Kreativität sind dabei für die Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Sie können jeden Freitag gemeinsam Essen gehen oder sich eine Flasche Wein (und nicht alkoholische Getränke) ins Büro mitbringen. Oder Sie bestellen am Ende eines erfolgreichen Projekts für die gesamte Truppe eine Pizza und feiern sich für den Erfolg.
Lesetipp: So wichtig sind Rituale im Alltag
Beziehen Sie das Team ein
Mitarbeiter wollen einbezogen werden – und wenn sie nicht mitbestimmen können, dann doch wenigstens informiert sein. Transparenz über Entwicklungen und Entscheidungen ist ein Grundpfeiler einer hohen Arbeitsmoral. Achten Sie auf eine frühzeitige und offene Kommunikation, statt das Team einfach irgendwann vor vollendete Tatsachen zu stellen. Das sorgt nicht nur dafür, dass Veränderungen besser aufgenommen und mitgetragen werden, sondern dass die innere Haltung der Mitarbeiter deutlich verbessert wird.
Lesetipp: So funktioniert erfolgreiche Teamführung
Arbeitsmoral Sprüche und Zitate
Zum Abschluss haben wir noch einige inspirierende Sprüche und Zitate rund um das Thema Arbeitsmoral und Haltung zum Beruf aufgelistet:
- „Im Büro ist es so lange schön, wie die Mittagspause dauert.“
- „Ich bin auf der Arbeit, nicht auf der Flucht.“
- „Wer treu arbeitet, betet doppelt. Wer untreu arbeitet, flucht doppelt.“ (Martin Luther)
- „Arbeit ist schön. Deshalb immer etwas für morgen aufheben!“
- „Der einzige Grund, länger zu arbeiten, ist nicht vorhanden.“
- „Der Kerl, der die Arbeit erfunden hat, der muss nischt zu tun jehabt haben.“ (Berliner Sprichwort)
- „Bei uns wird Hand in Hand gearbeitet. Was die eine nicht schafft, lässt die andere liegen.“
- „Freude an der Arbeit läßt das Werk trefflich geraten.“ (Aristoteles)
- „Die Arbeit ruft – aber ich kann ja nicht alles hören!“
- „Kann ich nicht beurteilen, müsste mich interessieren.“
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