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Beratungsresistenz: Bedeutung, Beispiele + was tun?

Beratungsresistenz bremst Entwicklung und Wachstum – sowohl bei Unternehmen als auch persönlich. Die renitente Haltung ist ebenso gefährlich wie gefürchtet und leider auch nur schwer in den Griff zu bekommen. Welche Bedeutung beratungsresistente Mitarbeiter haben, Beispiele und was Sie bei beratungsresistenten Kollegen tun können…



Beratungsresistenz: Bedeutung, Beispiele + was tun?

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Definition: Was bedeutet Beratungsresistenz?

Beratungsresistenz bezeichnet ein uneinsichtiges Verhalten, bei dem Menschen oder Unternehmen jede Form von Beratung oder Korrektur ablehnen und sich davor verschließen. Je nach Ausprägung spricht man in der Psychologie auch von Rigidität, was sogar ein Anzeichen für eine Zwangsstörung sein kann.

Beratungsresistente Menschen sind das Gegenteil von aufgeschlossen, flexibel oder kompromissbereit. Vielmehr beschreibt ihre Haltung eine Art Dogmatismus und Festhalten an Überzeugungen oder Weltbildern, die nicht weiter überprüft werden. Jede Form des Nachgebens stellt für diese Menschen eine Form von Unterwerfung oder Niederlage dar.

Beratungsresistent Synonyme + Gegenteil

Menschen, die beratungsresistent sind, bezeichnet man synonym auch als: bockig, dickköpfig, eigensinnig, halsstarrig, hartnäckig, rechthaberisch, renitent, starrsinnig, störrisch, stur, unbelehrbar, uneinsichtig, unnachgiebig oder widerspenstig.

Das Gegenteil zur Beratungsresistenz ist Kompromissfähigkeit, Lernwilligkeit oder Veränderungsbereitschaft.


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Beratungsresistenz Beispiele: Was sind typische Merkmale?

Beratungsresistenz zeigt sich sowohl im zwischenmenschlichen Umgang mit Kollegen oder Kunden als auch bei Unternehmen selbst. Typische Beispiele:

Beratungsresistenz bei Unternehmen

Manche Traditionen können zwar einen Wert für die Unternehmenskultur und -geschichte darstellen. Sie können aber auch eine Rechtfertigung und Ausrede für verkrustete Strukturen und bürokratische Prozesse sein, Motto: „Das haben wir schon immer so gemacht!“ Statt längst überholte Abläufe oder Technologien abzuschaffen (siehe: Exnovation), verhindert die Beratungsresistenz Change Prozesse und damit eine Anpassung an den Markt. Es mag stimmen, dass Beharrlichkeit siegt. Diese Renitenz und Ignoranz führt aber nicht selten in den Untergang.

Beratungsresistenz bei Kollegen und Mitarbeitern

Auch Mitarbeiter und Kollegen zeigen sich häufig beratungsresistent. Häufige Merkmale sind eine grundlegend kritische Haltung gegenüber neuen Vorschlägen und Ideen – erst recht von externen Beratern und deren Impulsen – sowie jeglicher Art von Veränderungen; das Beharren auf etablierten Abläufen oder die Suche nach Problemen und Fehlern in neuen Abläufen. Sicher, manche Zweifel sind berechtigt oder verständlich – insbesondere bei schlechten Erfahrungen. Hier aber geht es um eine generelle Haltung und Ablehnung.

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Was sind die Gründe für die Unbelehrbarkeit?

Die Ursachen für Beratungsresistenz sind vielfältig. Meist liegen sie in schlechten Erfahrungen mit falschen Ratschlägen oder haben ihre Ursache in bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen. Dahinter können Narzissmus, Besserwisserei, politischer oder religiöser Fanatismus, ein geringes Selbstwertgefühl oder schlicht Dummheit stecken (siehe: Dunning-Kruger-Effekt).

Teilweise spielen auch Erlebnisse in der Kindheit hinein. Zum Beispiel der erlernte Kommunikationsstil durch die Eltern (siehe: Transaktionsanalyse) – als permanente Zurechtweisung und Korrektur, die dann übernommen wird.

Warum sind meine Mitarbeiter beratungsresistent?

Beratungsresistenz in der Unternehmenskultur hat hingegen ihre Ursache häufig im herrschenden Führungsstil. Je autoritärer und tyrannischer der Führungsstil, desto größer die subtile Renitenz der Mitarbeiter, die bis hin zur Sabotage reichen kann.

Ebenso schädlich wirkt Unentschlossenheit bei Managern – also das Fehlen von Führung im Wortsinn. Mangelhafte Klarheit untergräbt das Vertrauen in die Führungskraft und lässt Mitarbeiter an Entscheidungen zweifeln (siehe: Ostrich-Effekt).

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Was tun gegen Beratungsresistenz?

Eine generelle Beratungsresistenz zu lösen, ist schwer. Dafür brauchen Sie vor allem viel Einfühlungsvermögen und Geduld um die negativen Verhaltensmuster aufzubrechen.

Dennoch gibt es laut Psychologen einige Methoden, was Sie bei beratungsresistenten Kollegen tun können:

Vorurteile abbauen

Stecken hinter der Beratungsresistenz letztlich negative Erfahrungen, Vorurteile oder unbegründete Ängste, sollten Sie diese durch Zahlen, Daten, Fakten widerlegen. Klären Sie behutsam und anhaltend auf, um Vorbehalte zu zerstreuen. Je präziser ein Ratschlag, desto eher erweckt er den Eindruck wirklich gut zu sein.

Gespräch suchen

Oft sind Menschen in Gruppen beratungsresistenter als einzeln. Das hat viel mit Gruppendynamik und Konformität zu tun (siehe: Asch-Experiment). Ein einfacher Weg, das aufzulösen, ist das 4-Augen-Gespräch. Dabei lassen sich ebenfalls Ängste abbauen. Zudem sind Menschen offener, wenn Sie gute Absichten erkennen und nicht fürchten, das Gesicht zu verlieren.

Wertschätzung zeigen

Viele beratungsresistente Personen halten deshalb am eigenen Urteil fest, weil sie ihre Erkenntnis für klüger und kompetenter halten als den Durchschnitt. Diese Form der Beratungsresistenz ist höchst stabil und lässt sich nur dadurch überwinden, dass Sie den Betroffenen in seinem Selbstbild zunächst bestätigen: „Das sehe ich genauso, gleichzeitig kann es sein, dass…“

Timing beachten

Nichts ist unwillkommener als unerbetener Rat. Wer andere berät, ohne dass diese danach gefragt haben, darf sich nicht wundern, wenn er oder sie auf taube Ohren und Abwehr stößt. Achten Sie daher unbedingt auf das richtige Timing und beraten Sie andere nur, wenn diese ausdrücklich darum bitten.

Glaubwürdigkeit gewinnen

Studien um Sunita Sah von der Universität Cambridge ergaben, dass Menschen weniger beratungsresistent reagieren, wenn der Berater zuvor erklärt, dass er selbst von seiner Empfehlung profitiert. Der offenbarte Eigennutz steigert die Glaubwürdigkeit. Überhaupt sollte ein Ratschlag stets im Brustton der Überzeugung vorgetragen werden: Der gilt den meisten als veritabler Hinweis auf vorhandene Kompetenz.

Insgesamt lässt sich Beratungsresistenz nur durch beharrliches, wohlwollendes und konsequentes Vorgehen nachhaltig abbauen. Unternehmen und Führungskräfte sollten die hierfür notwendige Zeit und Energie investieren, wenn sie die dauerhafte Entwicklung Ihrer Firma und Mitarbeiter fördern wollen.


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