Definition: Was ist ein Bewerbertagebuch?
Ein Bewerbertagebuch ist ein strukturiertes Journal, mit dem Bewerberinnen und Bewerber ihre gesamte Jobsuche und Bewerbungsstrategie systematisch festhalten und analysieren können. Das Tagebuch kann digital (z.B. als Excel‑Tabelle) oder analog geführt werden.
Das Bewerbertagebuch dient dazu, den gesamten Bewerbungsprozess „wie ein Projekt“ zu planen, zu überwachen und fortlaufend zu verbessern. Es hilft z.B. dabei, den Überblick über alle gesendeten Bewerbungen, Rückmeldungen und Kontakte zu behalten und ermöglicht eine gezielte Analyse der Erfolge und Fehlversuche.
Bewerbertagebuch – wichtige Inhalte
Ein Bewerbertagebuch sollte immer folgende Informationen enthalten:
- Datum, Art und Anzahl versandter Bewerbungen
- Namen der Arbeitgeber und Stellenbezeichnungen
- Termin- und Statusangaben zu Rückmeldungen oder Nachfragen
- Notizen zu Vorstellungsgesprächen (z.B. gestellte Fragen, eigenes Auftreten)
- Erhaltenes Feedback (z.B. Gründe für Absagen, Verbesserungsvorschläge)
- Persönliche Reflexion oder To‑Dos für künftige Bewerbungen
- Erkenntnisse & Fortschritte beim Optimieren der Unterlagen
Mit diesen Daten decken Sie nicht nur die wichtigsten Eckpunkte der Jobsuche und Bewerbung ab. Er erhält ebenso die Motivation und hilft, die Bewerbung zu optimieren.
Besonderer Nutzen für die Arbeitsagentur
Arbeitssuchenden, die vom Jobcenter Arbeitslosengeld beziehen, dient das Bewerbertagebuch zusätzlich als Nachweis der Eigenbemühungen. Behörden verlangen oft dokumentierte Bewerbungsaktivitäten als Teil der Mitwirkungspflichten.
Wie kann ich mit dem Tagebuch meine Bewerbungschancen verbessern?
Die meisten Bewerbungen sind nicht sofort erfolgreich. Im Durchschnitt dauert eine typische Bewerbungsphase 3-6 Monate. In dieser Zeit erhalten Bewerber viele Bewerbungsabsagen.
Viele Absagen sind auf Dauer frustrierend und wirken oft demotivierend. Mit dem Bewerbertagebuch wirken Sie aber nicht nur dem Bewerbungsfrust aktiv entgegen. Sie können ebenso systematisch Ihre Jobchancen steigern, indem Sie genau analysieren, woran es bisher haken könnte oder bei welchen Vorstellungsgespräch Fragen Sie immer wieder ins Schleudern kommen.
Bewerbungstagebuch Vorlagen: 2 Gratis-Muster
Ein feste Regel, wie Sie ein Bewerbungstagebuch schreiben, gibt es nicht. Bei der Gestaltung, bei Aufbau und Inhalt sind sie völlig frei – wie auch bei einem Erfolgstagebuch.
Als Anregung und Vorlage stellen wir Ihnen exemplarisch zwei Varianten eines Bewerbertagebuchs als PDF zur Verfügung. Die beiden Dokumente können Sie – wie gewohnt – kostenlos herunterladen, ausdrucken und nutzen:
- Bewerbungstagebuch Muster Variante 1 (PDF)
- Bewerbertagebuch Vorlage 2 (PDF)
- Bewerbertagebuch Vorlage 2 (WORD)
Bewerbertagebuch Beispiel
Sie können auf Basis der Muster natürlich auch ein digitales Bewerbertagebuch führen. Das hat – Dank Suchfunktionen – den Vorteil, später gezielt Einträge zu sortieren und Ergebnisse oder Zusammenhänge noch schneller zu erkennen. Das Ergebnis könnte zum Beispiel auch so aussehen:
Bewerbertagebuch: Wie oft soll ich darin schreiben
Das Werkzeug und Instrument heißt zwar „Tagebuch“, das ist aber nicht wörtlich zu verstehen. Sie müssen dort also keine täglichen Einträge formulieren, wenn es nichts zu notieren gibt. Allerdings sollten Sie die Jobsuche regelmäßig dokumentieren und managen. Also durchaus mehrmals in der Woche Zeit in das Tagebuch investieren.
Zum Beispiel, indem Sie aufschreiben, wie Sie…
- Stellenanzeigen auswerten.
- die Bewerbungsunterlagen verbessern
- Ihr Bewerbungsschreiben neu formulieren.
- den Lebenslauf umgestalten.
- neue Bewerbungsmappen zusammenstellen.
Wir empfehlen, alle 2 Tage etwas zu notieren. Beispielsweise am Montag, Mittwoch und Freitag der Woche. Für das Bewerbertagebuch reservieren Sie sich dann abends jeweils 20-30 Minuten Zeit, um es zu fortzuführen. Entscheidend ist, dass Sie das Bewerbertagebuch wirklich regelmäßig nutzen, die Einträge zur Gewohnheit machen und es fest in Ihren Bewerbungsprozess integrieren. Sonst verpufft dessen Wirkung.
Kostenlose Bewerbungsvorlagen: 200 Muster in Word
Moderne Bewerbung schreiben – ganz einfach mit unseren kostenlosen Bewerbungsdesigns und Bewerbungsmustern in Word. 200 Muster im Set, inklusive Anschreiben, Deckblatt und Lebenslauf. Hier gratis herunterladen:
Bewerbungsabsagen: Wie gehe ich damit um?
Auch die folgenden Tipps können helfen, den Kopf frei zu bekommen und Ihre Bewerbungschancen zu steigern:
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Erlauben Sie sich zu trauern
Wenn Sie eine Bewerbungsabsage kassieren, geben Sie sich etwas Zeit zur Trauer. Wenn es hilft, können Sie schreien, heulen oder fluchen – aber nicht länger als 24 Stunden! Danach blicken Sie bitte wieder nach vorn und machen es besser als bisher.
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Bitten Sie um Feedback
Der Versuch ist nicht verboten: Finden Sie selbst keinen Grund für die Absage, können Sie beim Unternehmen nachhaken. Idealerweise telefonisch. Am Telefon steigen die Chancen, wenigstens etwas zu erfahren. Jedenfalls mehr als im Absageschreiben. Manchmal können Sie auch zwischen den Zeilen eine Antwort oder ein paar Hinweise finden.
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Prüfen Sie, wo Ihre Fehler lagen
Ziel Ihrer Analyse sollte stets sein, aus Rückschlägen und Erfahrungen zu lernen. Auch wenn es kein Feedback gibt: Gehen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen erneut durch und überlegen Sie, was Sie in Zukunft besser machen können. War Ihr Bewerbungsschreiben wirklich originell formuliert? War der tabellarische Lebenslauf aussagekräftig und übersichtlich? Entspricht Ihre Bewerbung einem hohen Standard? Seien Sie ehrlich und beschönigen Sie nichts!
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Suchen Sie Inspirationsquellen
Viele Menschen waren schon an dem Punkt, an dem Sie jetzt stehen. Schöpfen Sie aus den Erfahrungen und Lebensläufen anderer, erfolgreicher Menschen Kraft und Inspiration. Wie sind die mit Niederlagen umgegangen? Mit welchen Tricks haben andere Ihren Traumjob gefunden?
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Verfeinern Sie die Arbeitgebersuche
Apropos: Auf welche Stellen bewerben Sie sich regelmäßig? Vielleicht wählen Sie immer wieder die falschen Arbeitgeber aus oder fokussieren zu sehr auf einen Job oder eine Branche. Es gibt viele attraktive Unternehmen (gerade im Mittelstand), die kaum jemand kennt. Versuchen Sie daher, Ihren Suchradius regelmäßig zu erweitern und zu variieren. Womöglich entdecken Sie so einen noch viel besseren Job.
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Arbeiten Sie der latenten Prägung entgegen
Oft sind wir bei der Berufswahl festgelegt, ohne es zu ahnen. Fachleute sprechen dabei von der latenten Prägung. Hinterfragen Sie Ihre Suchtechnik und Suchbegriffe für Jobbörsen und informieren Sie sich über Jobs und Berufsbilder, die Sie vielleicht noch gar nicht kennen.
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Suchen Sie nach alternativen Einstiegen
Gerade am Anfang der Karriere kann es schwierig sein, den Einstieg über eine feste Stelle zu finden. Oft fehlt es Bewerbern noch an einschlägigen Berufserfahrungen. Ein Teufelskreis: Ohne Erfahrungen kein Job; ohne Job keine Erfahrungen (siehe: Permission Paradox). Überlegen Sie sich in dem Fall Alternativeinstiege: ein Praktikum zum Beispiel.
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Ziehen Sie Profis zu Rate
Wenn Sie mit Ihrer Bewerbung partout nicht weiterkommen, sollten Sie sich einen Profi zur Unterstützung suchen. Es gibt zahlreiche Bewerbungscoaches, Bewerbungsschreiber, Vorstellungsgespräch-Trainer oder Bewerbungsberater. Zugegeben, die Auswahl ist schwer. Die Preise variieren von 150 bis 250 Euro pro Stunde. Unsere verlinkten Artikel helfen Ihnen bei der Auswahl. Aber sparen Sie nicht am falschen Ende: Es geht um Ihre berufliche Zukunft und Ihr künftiges Einkommen!
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