Headhunter finden: Aufgaben, Gehalt + Tipps

Headhunter suchen nach qualifizierten Fach- und Führungskräften. Werden Sie von einem „Kopfjäger“ kontaktiert, haben Sie die Chance zu einem Jobwechsel. Aber wie können Sie Headhunter finden oder auf sich aufmerksam machen? Tipps für das Headhunter Gespräch…

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Definition: Was ist ein Headhunter?

Headhunter (synonym: Executive Search Consultant) sind Personalvermittler, die im Auftrag von Unternehmen aktiv und gezielt nach geeigneten Fach- und Führungskräften suchen. Die Personalexperten sprechen dazu potenzielle Kandidaten direkt an, auch wenn diese in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis stehen.

Die meisten Headhunter sind spezialisiert auf bestimmte Branchen oder suchen gezielt nach Führungskräften im gehobenen Management. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich „Kopfjäger“ oder „Kopfgeldjäger“.

Wie geht ein Headhunter vor?

Headhunter erhalten einen Auftrag von Unternehmen, die eine freie Stellen besetzen wollen. Sie nutzen ihr Netzwerk, Wissen über die Branche und Kontakte zu Unternehmen, um passende Kandidaten zu finden.

Für eine Vorauswahl sprechen Sie mit geeigneten Fach- und Führungskräften. Diese stellen sie dem Arbeitgeber vor und helfen bei weiteren Auswahlgesprächen sowie der Entscheidung für einen Kandidaten.

Headhunter Definition Ablauf Geschaeftsmodell Phasen Jobs

Arbeit und Vorgehensweise unterscheiden Headhunter von Personalberatern oder Outplacement-Beratern:

  • Personalberater unterstützen ebenso bei strategischen Fragen, wie der Gestaltung von Stellenanzeigen, Employer Branding oder Personalmarketing.
  • Outplacement-Berater bieten Hilfe bei beruflicher Neuorientierung nach einer Kündigung.
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Aufgaben: Was macht ein Headhunter?

Die Aufgaben eines Headhunters sind umfangreicher als das Auffinden von potenziellen Kandidaten für eine freie Stelle. Ein guter Headhunter ist Berater, Vermittler und Karrierecoach zugleich. Zu den zentralen Aufgaben gehören:

  • Profilanalyse entwickeln
    Welche Erfahrungen, Hard Skills und Soft Skills erfordert die Position?
  • Zielfirmenliste erstellen
    In welchen Unternehmen und Branchen gibt es passende Kandidaten?
  • Direktansprache (Active Sourcing)
    Diskrete Kontaktaufnahme über Telefon, E-Mail oder Linkedin.
  • Background-Check durchführen
    Prüfung von Lebenslauf, Arbeitszeugnis und Referenzen.
  • Vorauswahl treffen
    Interviews führen und die Eignung von Kandidaten für eine erste Auswahl beurteilen.
  • Vermittlungsgespräche koordinieren
    Kandidaten und Unternehmen im Bewerbungs- und Auswahlprozess begleiten.
  • Vertragsverhandlungen unterstützen
    Unterstützung bei Gehaltsverhandlungen und Fragen zum Arbeitsvertrag.

Wo arbeiten Headhunter?

Typische Einsatzgebiete für Headhunter sind Personalberatungen und Agenturen zur Personalvermittlung. Sie werden aber auch in Zeitarbeitsfirmen oder Unternehmensberatungen eingesetzt.

Viele machen sich als Headhunter selbstständig. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Theoretisch kann sich jeder „Personalvermittler“ so nennen, was leider schwarze Schafe der Branche ausnutzen.

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Gehalt: Wie wird ein Headhunter bezahlt?

Headhunter gehören zu den bestbezahlten Berufen. Die Spitzengehälter liegen im 6-stelligen Bereich. Einige Partner der großen Executive Search Beratungen bringen es sogar auf ein 7-stelliges Jahresgehalt.

Vergütungsmodell für Headhunter

Die Vergütung eines Headhunters ist in der Regel vom Auftrag abhängig. Es orientiert sich am Jahresgehalt des zu vermittelnden Mitarbeiters und an der Stufe innerhalb der Hierarchie des Unternehmens. Kurz: Je höher die Position, desto höher die Bezahlung für den Headhunter.

Im Durchschnitt liegt das Honorar zwischen 25 und 33 Prozent des angestrebten Jahresgehalts der freien Position. Für besonders hohe Positionen in der Direct oder Executive Search sind höhere Prozentsätze möglich. Zudem ist das Gehalt an den Erfolg der Vermittlung gekoppelt. Ein Teil des Honorars wird bei Auftragsvergabe gezahlt, der Rest bei erfolgreicher Einstellung.

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Headhunter finden: Tabelle und Übersicht

Der klassische Fall ist: Sie erhalten eine E-Mail oder einen Anruf vom Headhunter. Das passiert aber nur, wenn Sie auf dessen Radar landen! Der Personalvermittler muss von Ihnen gehört haben – und Sie müssen in der Branche positiv aufgefallen sein. Passt ein Suchauftrag zu Ihrem Profil, meldet sich der Headhunter.

Headhunter-Firmen im Überblick

Im Folgenden finden Sie eine Liste und Tabelle mit namhaften Headhunter-Firmen im Überblick (in alphabetischer Reihenfolge):

Firma Ort Link
Amblank Jung Hamburg Link
Amrop Germany Berlin Link
Baumann Frankfurt Link
Boyden Düsseldorf Link
CareerTeam Group Hamburg Link
Christian Könitzer Consulting Kötz Link
Cribb Hamburg Link
D-Level Hamburg Link
Deltacon Berlin, Köln Link
Deininger Recklinghausen Link
Dfind Düsseldorf Link
Digital Future Recruitment München Link
Division One Stuttgart Link
Dr. Schannath Executive Search Frankfurt Link
Egon Zehnder Zürich Link
Eric Salmon International Link
FMT International Link
H/P Executive Consulting Berlin Link
Hager Frankfurt Link
Heads München, Frankfurt Link
Heidrick & Struggles International Link
Herbold Fischer Associates Frankfurt Link
i-Potentials Berlin Link
IFP International Link
Indigo Frankfurt Link
Kienbaum International Link
Knaisch Consulting Ettlingen Link
Korn/Ferry International Link
LAB Düsseldorf Link
MINT Solutions Köln Link
Odgers Berndtson International Link
Pape Consulting München Link
Passion for People Düsseldorf Link
PrimePeople Stuttgart Link
Rochus Mummert Düsseldorf Link
Russell Reynolds International Link
Sabine Märten München Link
SAM Executive Search Schondorf Link
Selaestus Berlin Link
Senator Executive Search München Link
Signium International Link
SpencerStuart International Link
Swissconsult Wettswil am Albis Link
Talent Tree München Link
Transearch International Link
Westwind Berlin Link
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Headhunter Anruf: Fragen & Rückfragen

Viele sind bei einem Anruf vom Headhunter nervös. Der Anfang ist aber unspektakulär: Der Personalvermittler stellt sich vor, beschreibt den Suchauftrag und Job (ohne den Auftraggeber zu nennen) und erkundigt sich nach Ihrem Interesse.

Die wichtigste Information: Sind Sie grundsätzlich offen für eine berufliche Veränderung? Typisch beim Erstkontakt sind auch Fragen zu Ihren beruflichen Zielen und der generellen Wechselmotivation. Zum Beispiel:

  • Welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer Karriere?
  • Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
  • Was motiviert Sie?
  • Welche Herausforderungen suchen Sie – warum?
  • Wohin möchten Sie sich beruflich entwickeln?
  • Was würde Sie an einer neuen Position am meisten reizen?
  • Was mögen Sie an Ihrer derzeitigen Position nicht?
  • Wären Sie bereit, umzuziehen?
  • Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Rückfragen an den Headhunter

Ein Gespräch mit einem Headhunter ist kein einseitiges Verhör. Sie sollten daher unbedingt auch Rückfragen stellen. Beispiele:

    Fragen zum Headhunter

  • Wie ist Ihr Name und der Name Ihres Unternehmens?
  • Kann ich Sie im Internet finden? Ich würde mich gerne informieren.
  • Wie lange sind Sie schon Headhunter?
  • Sind Sie auf meine Branche spezialisiert?
  • Wer hat mich Ihnen empfohlen?
  • Fragen zu Position und Unternehmen

  • Aus welcher Branche stammt das Zielunternehmen, Größe, Umsatz?
  • Wie ist dessen aktuelle wirtschaftliche Lage?
  • Gibt es akute und laufende Change-Prozesse, von denen die Position betroffen ist?
  • Wo ist die Position angesiedelt: Wer berichtet mir? An wen muss ich berichten?
  • Wird die Stelle neu geschaffen oder gibt es einen Vorgänger?
  • Warum ist der Vorgänger ausgeschieden?
  • In welchem Rahmen bewegt sich das Gehalt?
  • Fragen zu Anforderungen

  • Wie sieht die Einarbeitungsphase aus?
  • Wie schnell und welche Ergebnisse werden erwartet?
  • Welche Herausforderungen sehen Sie?
  • Fragen zum Auswahlprozess

  • Wie geht es nach unserem Gespräch weiter?
  • Wie viele Interviews werden noch geführt?
  • Bis wann muss die Stelle besetzt sein?

Bei Anruf Job? Jetzt richtig reagieren!

Wenn der Headhunter anruft, bleiben Sie zunächst freundlich und neutral. Wenn es gerade nicht passt, verabreden Sie einen neuen Gesprächstermin nach Feierabend.

Hören Sie sich in jedem Fall an, was der Headhunter anbietet – auch wenn Sie keinen Jobwechsel planen! Sie erfahren so Ihren Marktwert und wie Sie auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen werden. Für die richtige Reaktion helfen diese Tipps:

  • Coolness

    Wenn der Headhunter anruft, ist das ein Kompliment. Er ist interessiert und hält Sie für potenziell geeignet. Bleiben Sie aber ruhig, noch ist nichts entschieden!

  • Zurückhaltung

    Egal, wie sehr Sie sich durch den Anruf geschmeichelt fühlen: Kommunizieren Sie vorsichtig. Ein zu starker Wechselwunsch wirkt schnell verzweifelt. Negative Kommentare zum aktuellen Arbeitgeber sind tabu.

  • Diskretion

    Bleiben Sie diskret und erzählen Sie nicht herum, dass Sie vom Personalvermittler angesprochen wurden. Schauen Sie lieber, wohin der Prozess führt. Sollten Sie kein Interesse haben, lehnen Sie mit einer freundlichen Begründung ab.

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Headhunter auf sich aufmerksam machen

Eine andere Möglichkeit ist, Headhunter auf sich aufmerksam zu machen. Diese Tipps erhöhen Ihre Chancen, auf dem Radar der Kopfjäger zu landen:

  • Online-Profile optimieren

    Bringen Sie Ihre beruflichen Online-Profile auf den neuesten Stand. Linkedin oder Xing sind auch für Headhunter eine wichtige Anlaufstelle.

  • Events besuchen

    Gehen Sie auf Konferenzen, Messen und Events oder nehmen Sie an Online-Veranstaltungen teil. Knüpfen Sie Kontakte und erweitern Sie Ihr Netzwerk innerhalb der Branche.

  • Expertise beweisen

    Zeigen Sie Ihre Expertise durch Blogartikel, Interviews, Fachartikel oder Vorträge als Keynote-Speaker.

Sichtbarkeit ist der Schlüssel! Sie müssen sich einen Namen machen und aus der Masse der Arbeitnehmer in Ihrer Branche und bei Ihrem Arbeitgeber herausstechen.

Headhunter privat beauftragen: Geht das?

Ein privater Auftrag an Headhunter ist kaum möglich, weil diese keine freie Stelle besetzen, sondern erst aktiv werden, wenn Sie einen Auftrag zur Besetzung haben. Die Jobsuche gehört nicht zum Berufsbild.

Sie können sich aber durch eine Bewerbung beim Headhunter zumindest auf den Radar bringen. Viele Personalvermittler führen Datenbanken mit potenziellen Kandidaten. Durch eine Initiativbewerbung werden Sie vielleicht aufgenommen und bei einem passenden Suchauftrag kontaktiert.

Biedern Sie sich aber bitte nie an! Wer bettelt, wirkt nicht wie ein Leistungsträger oder Top-Talent, sondern verzweifelt und bedürftig.

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Checkliste: Unseriöse Headhunter erkennen

Personalvermittlungen gibt es inzwischen viele, der Markt ist unübersichtlich. Jeder kann sich „Headhunter“ nennen. Um nicht auf schwarze Schafe hereinzufallen, sollten Sie diese Indizien für unseriöse Headhunter beachten:

  • Geheimniskrämerei

    Headhunter müssen beim Erstkontakt nicht den Auftraggeber nennen – sich selbst aber eindeutig mit Namen und Firma vorstellen. Wer hier schweigt oder ein Geheimnis um die eigene Identität macht, ist unseriös.

  • Überfallanruf

    Kaltakquise ist für Headhunter unzulässig. Sie dürfen maximal testen, ob ein Kandidat gesprächsbereit ist, kurz die neue Stelle schildern und nach der Privatnummer für weitere Gespräche fragen. Wer überfallartig mehr wissen will, verstößt gegen den Verhaltenskodex der Branche.

  • Ahnungslosigkeit

    Seriöse Headhunter machen ihre Hausaufgaben: Sie haben Daten zu Ihnen recherchiert und kennen die öffentlichen Infos zu Ihrem Lebenslauf. Hat der Anrufer keine Ahnung oder bietet einen Job an, der überhaupt nicht zu Ihnen passt, ist das ein Warnzeichen.

  • Beschönigung

    Welche Position bietet man Ihnen an? Worin liegt für Sie der Karriereschritt? Nennt der Headhunter hierzu keine echten Vorteile oder redet den Job nur schön, ist etwas faul.

  • Manipulation

    Gute Headhunter fragen nach Ihren Berufszielen und Karriereplänen – reden Ihnen aber keine Ziele ein! Seriöse Beratung hat nichts mit Manipulation zu tun.

  • Erklärungsnotstand

    Headhunter sind im Prozess Ansprechpartner – bei anfänglichen Fragen sowie wenn es mit dem Job nicht klappt. Erhalten Sie keine Antworten oder Erklärungen (siehe: Ghosting) ist das höchst unprofessionell.

Sehen Sie den Kontakt als das, was es ist: Eine Chance, die Sie genau prüfen sollten. Passen Vermittler, Job und Ihre Erwartungen zusammen, stehen Sie vor einem Karriereschritt. Sind Sie nicht an einem Wechsel interessiert, wissen Sie trotzdem, dass Sie positiv wahrgenommen werden.


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