Reibereien: Bedeutung, Ursachen + Wie richtig reagieren?

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Wenn unterschiedliche Charaktere und Arbeitsweisen aufeinanderprallen, sind Reibereien programmiert. Werden diese im Job aber zum Dauerzustand, drohen Frust und eine chronisch miese Arbeitsatmosphäre. Die häufigen Ursachen für Reibereien und wie Sie richtig reagieren…

Reibereien Bedeutung Synonyme Kollegen Konflikt Was Tun

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Definition: Was bedeutet Reibereien?

Reibereien sind ein Synonym für Meinungsverschiedenheiten, Streit oder Differenzen (im Job). Ein Konflikt entsteht, wenn zwei oder mehrere Personen unterschiedlicher Meinung sind und sich nicht einigen können.

Reibereien müssen nicht automatisch und offenkundig feindselig sein. Sie werden aber häufig von starken Emotionen begleitet, aus denen leicht ein heftiger Streit erwachsen kann – Beleidigungen und verbale Verletzungen inklusive.

Reibereien Synonyme

Ähnliche Begriffe und weitere Synonyme für Reibereien sind: Auseinandersetzung, Differenzen, Disput, Gezänk, Querelen, Streitigkeit oder Zerwürfnis.


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Sind Reibereien im Job automatisch schlecht?

Wie immer kommt es darauf an, wie gestritten wird. Bleiben die Reibereien sachlicht und konstruktiv, haben gelegentliche Konflikte sogar Vorteile:

  • Sie machen dem Ärger Luft

    Staut sich Wut auf, ist es weder klug noch gesund, diese herunterzuschlucken. Aufgestauter Ärger sorgt für Bluthochdruck, Magen-Darm-Probleme und Schlafstörungen. Solange Sie diesen nicht völlig unkontrolliert ventilieren, trägt eine Aussprache dazu bei, das Arbeitsklima zu verbessern.

  • Sie fördern das Verständnis

    Gewitter und manches Donnerwetter haben reinigende Wirkung. Zuerst knallt es, ja. Danach aber verstehen sich die Kollegen oft besser, gewinnen Verständnis für die einzelnen Bedürfnisse, Motive und Sichtweisen. Effekt: Nach dem Streit können alle an einem Kompromiss und verträglichen Lösung arbeiten. Das fördert sogar noch den Teamgeist.

  • Sie sorgen für Frieden

    Konflikte im Job sind unvermeidlich. Ein gutes Konfliktmanagement gehört daher nicht nur zur eigenen Professionalität: Wer es regelmäßig schafft einen Streit zu schlichten, beweist hohe Empathie und emotionale Reife. Er oder sie wirkt dabei auch als Friedensstifter. Das wiederum steigert die Motivation von allen.

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Ursachen: Wie entstehen Reibereien?

Reibereien im Job können verschiedene Ursachen haben. Meist aber eskalieren Meinungsverschiedenheiten, weil die Mitarbeiter und betroffenen Kollegen auf unterschiedlichen Ebenen miteinander und aneinander vorbei reden (siehe: 4-Ohren-Modell)…

1. Sachebene

Hierbei geht es allein um den Austausch von Sachverhalten, Fakten oder Argumenten. Niemand muss sich dadurch persönlich angegriffen fühlen. Reibereien auf dieser Ebene sind eher selten.

2. Beziehungsebene

Hier geht es um das persönliche Verhältnis des Streitenden untereinander. Wechselt eine Seite auf diese Ebene, wird es persönlich, emotional und meist laut. Die Diskussion verliert an Sachlichkeit und wird schnell polemisch. Dann geht es nur noch darum, Antipathie auszudrücken oder zu verletzen, weil man selbst verletzt wurde.

3. Kommunikationsebene

„Haben Sie das gesehen?“ – Schon Paul Watzlawick wusste: „Wir können nicht nicht kommunizieren.“ Selbst wenn wir schweigen, redet unsere Körpersprache. Die sogenannte nonverbale Kommunikation kann eine Aussage ins Gegenteil verkehren. Passen Worte, Gesten und Mimik nicht zusammen, entstehen ein Störgefühl und Reibereien.

4. Rollenebene

Ob wir wollen oder nicht: Im Job nehmen wir stets unterschiedliche Rollen ein: Anführer, Ausführer, gute Seele, Mitläufer, Opfer… Reibereien können sich entwickeln, wenn einem Mitglied von der Mehrheit der Gruppe eine andere Rolle zugeschrieben wird, als die Person sich selbst sieht. Schließlich sind mit der Rolle meist Rechte und Pflichten sowie Erwartungen und Verhaltensmuster verbunden. Bricht jemand aus, führt das nicht selten zu Unmut.

5. Werteebene

Wenn latente Chaoten mit Ordnungsfanatikern zusammenarbeiten, bietet das jede Menge Konfliktpotenzial. Tägliche Reibereien sind da programmiert.

6. Machtebene

Nicht jeder kann im Team Häuptling sein. Es muss auch Indianer geben. Werden allerdings zwei Projektgruppen oder Abteilungen zusammengelegt, werden die Karten und Rangordnungen neu gemischt. Es kommt automatisch zu Rangeleien um die Leitungsposition und weitere Rollen.

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Wie lassen sich Reibereien entschärfen?

Schon an den unterschiedlichen Kommunikationsebenen erkennen Sie, dass Konflikte möglichst auf der Sachebene ausgetragen werden sollten. So bleiben sie mehrheitlich konstruktiv. Erinnern Sie sich selbst daran – weisen Sie aber auch andere darauf hin, wieder zur Sachebene zurückzukehren.

Grundsätzlich tut es allen Beteiligten gut, wenn Emotionen im Streitfall nicht die Oberhand gewinnen (siehe: Impulskontrolle). Ein kluges Sprichwort lautet: „Wer schreit, hat es nötig.“

Sollte es trotzdem einmal dazu kommen, dass Sie während der Reiberei über die Stränge schlagen, gehört es zum guten Ton, dass Sie sich dafür entschuldigen. Kann passieren, ist menschlich. – Eine Entschuldigung macht es Ihrem Gegenüber aber leichter, auch in Zukunft nach einem Streit ein unbelastetes Verhältnis weiterzuführen.


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