Definition: Was versteht man unter Sinneswandel?
Ein Sinneswandel bezeichnet die Änderung oder Umkehr von der bisherigen Einstellung, Meinung oder Überzeugung.
Dabei kann es sich um einen plötzlichen Sinneswandel aufgrund einer neuen Erkenntnis von jetzt auf gleich handeln – oder um einen allmählichen Sinneswandel – basierend auf einer persönlichen Entwicklung oder Reife.
Sinneswandel Synoyme
Ähnliche Redewendungen und Synonyme für Sinneswandel sind: Bekehrung, Kehrtwende, Umkehr, Sinnesänderung oder Verweigerung (negativ).
Sinneswandel Beispiele
Einen Sinneswandel erleben Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen. In der Regel bedeutet das, dass Betroffene eine Art Läuterung durchleben und erkennen, dass sie etwas in ihrem Leben ändern müssen. Typisch für einen Sinneswandel sind:
- Die Bekehrung zu seinem neuen Glauben.
- Die Umstellung des bisherigen Lebenswandels (Ernährung, Sport).
- Die Umkehr des Geschäftsmodells aufgrund einer zündenden Idee.
- Die Kehrwende beim Weltbild wegen neuer Entwicklungen (Klimawandel).
Was löst einen Sinneswandel aus?
Wer einen Sinneswandel erlebt, muss nicht zwangsläufig sein gesamtes Leben umkrempeln. Ein Sinneswandel bedeutet auch nicht, dass alles Vorherige falsch war. Manchmal ist es einfach nur Zeit für etwas Neues. Häufige Auslöser für einen Sinneswandel sind:
-
Sinnkrise
So gut wie jeden Menschen ereilt irgendwann eine Sinnkrise – meistens in der Mitte der Karriere in Form einer Midlife-Crisis bzw. Mid-Career-Crisis. Viele planen dann einen Neustart.
-
Krankheit
Wer dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen ist, den Krebs besiegt oder einen Herzinfarkt überlebt hat, sieht sein „zweites“ Leben nochmal mit anderen Augen und verändert oft die komplette Lebensführung – inklusive Job, Wohnort und sozialem Umfeld.
-
Trennung
Eine kaputte Beziehung oder Scheidung löst ebenfalls häufig einen Sinneswandel aus. Teilweise brechen dabei auch Freundschaften und Freundeskreise auseinander.
-
Rollenveränderung
Im Leben gibt es immer wieder wichtige Wendepunkte: der Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben; die Familiengründung; Vater oder Mutter werden; ein kompletter Jobwechsel… Dabei verändern sich zugleich bisherige Rollen und die Verantwortung – was kaum ohne Sinneswandel bleibt.
Welche Vorteile hat ein Sinneswandel?
Die meisten Menschen tun sich mit einer Lebensveränderung schwer. Der Sinneswandel führt uns heraus aus der sicheren Komfortzone, weg vom status quo – doch das hat oft ungeahnte Vorteile:
-
Korrektur
Ein Sinneswandel kann eine längst überfällige Korrektur des bisherigen irrigen Lebens- oder Karriereweges sein. Wir erkennen: „Wenn ich so weitermache, manövriere ich mich in eine Sackgasse!“
-
Perspektivwechsel
Indem wir einen bisherigen Irrtum aufgeben und die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten, erlangen wir ein tieferes Verständnis von Zusammenhängen und treffen bessere Entscheidungen.
-
Beziehungen
Wer offen bleibt für neue Sichtweisen, verbessert damit automatisch seine Beziehungen – persönliche wie berufliche. Überdies fördert der Sinneswandel die Empathie und das Verständnis für andere.
-
Anpassungsfähigkeit
Nichts ist stetiger als der Wandel in dieser schnelllebigen Welt. Wer zum Sinneswandel fähig ist, trainiert zugleich seine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Das ist heute eine Schlüsselkompetenz.
-
Wachstum
Eine Veränderungen der Denkweise fördert das persönliche Wachstum. Menschen entwickeln sich erst dadurch weiter und lernen, sich an neue Gegebenheiten anzupassen.
-
Zufriedenheit
Wenn man alte Überzeugungen hinter sich lässt und neue, richtige Ansichten annimmt, führt dies immer zu mehr Motivation und Lebenszufriedenheit, weil wir damit zugleich wieder eigene Ziele verfolgen.
Warum fällt der Sinneswandel oft so schwer?
Im Grunde ist es ganz einfach, seine Meinung oder bisherige Überzeugungen zu ändern. Konrad Adenauer hat das mal so ausgedrückt: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!“ Wer mit dem Sinneswandel seine Schwierigkeiten hat, sollte daher folgende Faktoren reflektieren und hinterfragen:
-
Angst vor Ablehnung
Ein plötzlicher Sinneswandel kann das soziale Umfeld verstören oder gar abschrecken. Vor allem, wenn wir damit polarisieren oder gegen den Strom schwimmen. Auch Angst von Ablehnung machen dann viele einen Rückzieher. Dabei aber verleugnen sie sich selbst und das, was sie als „richtig“ erkannt haben.
-
Kognitive Dissonanz
Um einen Irrtum zu korrigieren, müssen wir uns diesen erst einmal eingestehen. Das führt meist zu einer Störung des Selbstbildes – in der Psychologie spricht man dann von einer kognitiven Dissonanz. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl gehen dabei häufig in eine trotzige Flucht nach vorn, statt sich zu korrigieren.
Machen Sie sich in den Fällen nochmal die Vorteile eines Sinneswandels bewusst – und springen Sie über Ihren Schatten. Die meisten Veränderungen fühlen sich im ersten nicht schön an, entpuppen sich im Rückblick aber als eine der besten Entscheidungen im Leben…
Was andere dazu gelesen haben