Bewerbung als Freelancer: Mehr Aufträge bekommen
Je nach Branche und Profession ist die Konkurrenz unter freien Mitarbeitern groß. Entsprechend wichtig ist eine überzeugende Bewerbung für Freelancer bei neuen Auftraggebern und Kunden.
Mit diesen bewährten Tipps gelingt die Bewerbung als Freelancer, wenn Sie gerade auf der Suche nach zusätzlichen Aufträgen sind:
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Potenzielle Auftraggeber recherchieren
Recherchieren Sie zunächst mögliche Auftraggeber: In welcher Branche sind diese aktiv? Welche Ziele verfolgen sie? Womit haben sie Probleme – und wie können Sie diese lösen? Eine erfolgreiche Freelancer-Bewerbung ist immer individuell darauf zugeschnitten. Massenbewerbungen wirken wie Spam.
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Ausschreibung und Anforderungen beachten
Sollte es eine Ausschreibung für Projekte oder Aufträge geben, sollten Sie alle relevanten Anforderungen und Erwartungen identifizieren und natürlich auch erfüllen. Machen Sie unbedingt deutlich, dass Sie perfekt zu dem Projekt passen.
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Bisherige Erfolge nennen
Zentrales Argument bei der Auswahl von Freelancern sind meist Erfahrungen und bisherige Erfolge. Zählen Sie deshalb auf, was Sie bereits Vergleichbares für andere Kunden geleistet und erreicht haben. Gibt es dazu öffentliche Referenzen oder Testimonials? Auf jeden Fall nennen!
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Erste Vorschläge machen
Nennen Sie in Ihrer Bewerbung als Freelancer bereits erste Ideen oder einen kurzen Vorschlag zur Umsetzung. Das beweist fachliche Kompetenz und solche Mini-Geschenke sorgen sofort für Verbindlichkeit (siehe: Verkaufspsychologie).
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Online-Profile optimieren
Auftraggeber achten heute nicht nur auf Bewerbungsunterlagen, sondern checken meist noch die Online-Profile potenzieller Freelancer – z.B. auf Linkedin oder der eigenen Homepage. Sorgen Sie dafür, dass diese vorab gepflegt und aktualisiert sind sowie professionell wirken. Damit bestätigen Sie den positiven ersten Eindruck der Bewerbung.
Eine erfolgreiche Kundenakquise hängt entscheidend von einer Mischung aus systematischem Selbstmarketing und einer aussagekräftigen Bewerbung ab. Pluspunkte bringen relevante Referenzen und eine passende Projektliste als Übersicht bisheriger Berufserfahrungen.
Kundenakquise – die wichtigsten Instrumente
Lesen Sie hierzu auch unsere ausführlichen Fachartikel und Ratgeber zur Neukundengewinnung:
- Erfolgreiche Akquise-Anschreiben: E-Mail-Vorlagen und Checkliste
- Neukunden akquirieren: 6 Strategien und 6 häufige Fehler
Bewerbung als Freelancer: Zurück in den Job
Manchmal funktioniert die Selbstständigkeit einfach nicht, oder es gibt nicht genug Aufträge für Freiberufler, um sich über Wasser zu halten. Dann ist der Weg zurück zur Festanstellung eine sinnvolle und mögliche Option.
Entscheidend für Ihren Erfolg ist dabei die Richtung der sogenannten Wechselmotivation. Bewerbungsprofis unterscheiden hierbei zwei Arten, wie Sie Ihren Jobwechsel begründen können:
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Weg-von-Motivation
Bei der Weg-von-Motivation wollen Sie „weg von etwas“ Negativem – anstrengenden Kunden, wenig Aufträgen einer schlechten Geschäftsidee. Dahinter steckt aber ein Fluchtreflex: Sie handeln aus der Not heraus. Das aber schwächt Ihre Position in der Bewerbung.
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Hin-zu-Motivation
Mit einer Hin-zu Motivation haben Sie hingegen ein klares berufliches Ziel und können ebenso einen Unternehmensbezug herstellen (Warum dieses Unternehmen?). Das wiederum stärkt Ihre Position und wirkt fokussiert.
Für Ihre Bewerbung als Freelancer bedeutet das: Argumentieren Sie in den Bewerbungsunterlagen immer nach vorne! Warum wollen Sie „hin zu“ diesem Arbeitgeber, dieser Stelle? Indem Sie ein positives Ziel formulieren, wird Ihre Bewerbung sofort überzeugender.
Bewerbung Freelancer: Vorlagen + Muster
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Wie schreibe ich eine Initiativbewerbung als Freelancer?
Einer der der erfolgreichsten Weg in einen neuen Job ist die Initiativbewerbung (auch: Blindbewerbung). Ihre Erfolgsquote liegt zwischen 20 und 33 Prozent.
Dabei bewerben Sie sich bei Ihrem Wunschunternehmen „auf gut Glück“, auch wenn das zurzeit keine passende Stelle ausgeschrieben hat. Standard ist in Deutschland heute die sogenannte E-Mail-Bewerbung bzw. Online-Bewerbung per Formular – meist mit „vollständigen“ Bewerbungsunterlagen.
Für die Bewerbung per Mail fassen Sie alle Dokumente in einem PDF zusammen und hängen dies einem kurzen E-Mail-Anschreiben (4-7 Zeilen reichen) an. Darin können Sie dann zum Beispiel schreiben:
- „Sehr geehrte Frau Muster,
im Grunde kennen wir uns schon lange: Ich bin seit 10 Jahren treuer Kunde Ihres Unternehmens. Und nun möchte ich Ihr Team tatkräftig unterstützen. Daher sende ich Ihnen meine Initiativbewerbung und meine Unterlagen im PDF-Format für den Bereich XY.Falls Sie Rückfragen haben und an meiner Mitarbeit interessiert sind, erreichen Sie mich werktags am besten ab 10 Uhr unter der Nummer 0123 4567890.
Mit freundlichen Grüßen
E-Mail-Signatur“
Umfang und Aufbau der Bewerbungsunterlagen
Für die angehängten Bewerbungsdokumente als Freelancer benötigen Sie bei einer „vollständigen“ Bewerbung stets folgende Unterlagen – in dieser Reihenfolge:
- Bewerbungsschreiben (max. 1 Seite)
- Deckblatt (optional)
- Lebenslauf (1-3 Seiten)
- Referenzen, Empfehlungsschreiben (bis zu 3)
- Zertifikate relevanter Qualifikationen (bis zu 3)
- Arbeitsproben (bis zu 3 oder Link zur Webseite)
Aufgebaut und sortiert wird die vollständige Online-Bewerbungsmappe dann nach diesem Muster:
Bewerbung für Freelancer – Anschreiben
Ihre Bewerbung als Freelancer beginnt immer mit dem Anschreiben. Das ist nie länger als eine DIN A4 Seite und bringt vor allem Ihre Motivation, wichtige Skills und einen klaren Bezug zum Unternehmen und der Stelle auf den Punkt.
Aufgebaut wird es wie ein typischer Geschäftsbrief und diesen Abschnitten:
- Briefkopf
Absender, Empfänger, aktuelles Datum, Betreffzeile - Einleitung
Persönliche Anrede und origineller Einstieg - Hauptteil
Relevante Qualifikationen, Motivation und Bezug zur Stelle - Schlussteil
Vorfreude auf Gespräch, Grußformel, Unterschrift, Anlagenvermerk
Worauf muss ich im Anschreiben achten?
Um mit Ihrem Bewerbungsanschreiben bei der Initiativbewerbung sofort positiv aufzufallen und sich von anderen Mitbewerbern abzuheben, müssen Sie auf folgende Bausteine achten:
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Betreffzeile
Die Betreffzeile fällt besonders auf und wird sofort gelesen. Sie muss unbedingt aussagekräftig und das Wort „Bewerbung“ bzw. „Initiativbewerbung“ enthalten sowie die Position nennen, für die Sie sich im Unternehmen interessieren.
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Anrede
Bemühen Sie sich im Vorfeld überdies, einen passenden Ansprechpartner zu recherchieren und sprechen Sie diesen in einer persönlichen Anrede direkt an. Die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist für die Initiativbewerbung nur im Notfall geeignet.
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Einleitung
Beginnen Sie stets mit einem originellen Einleitungssatz. Bitte niemals: „Hiermit bewerbe ich mich als…“ Besser: „Ich möchte Ihnen gleich zu Beginn drei Gründe nennen, warum Sie von mir als neuem Mitarbeiter profitieren werden: 1. …“
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Hauptteil
Spätestens jetzt beweisen Sie Ihre Hin-zu-Motivation und das Interesse an genau diesem Arbeitgeber! Verdeutlichen Sie gleichzeitig den Mehrwert, den Sie durch Ihre Erfahrungen und Projekte als Freelancer mitbringen. Erklären Sie möglichst konkret mit Beispielen, was Sie in Zukunft für den Arbeitgeber leisten können und wollen.
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Schluss
Im Schlussteil bekräftigen Sie noch einmal Ihr Interesse und nennen – falls verlangt – Ihre Gehaltsvorstellungen oder den frühestmöglichen Eintrittstermin. Signalisieren Sie im Schlusssatz Vorfreude auf ein persönliches Bewerbungsgespräch. Beispiel: „Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir einen ebenso engagierten wie erfahrenen Mitarbeiter gewinnen.“
Das Anschreiben endet formal mit einer angemessenen Grußformel und (eingescannten) Unterschrift. Darunter fügen Sie bei umfangreichen Unterlagen ab 5 Seiten noch einen kurzen Anlagenvermerk hinzu.
Anschreiben für Freelancer: Vorurteile entkräften!
Das Bewerbungsschreiben ist bei einem Berufswechsel vom Freelancer zurück in die Festanstellung unverzichtbar. Sie erklären darin nicht nur Ihren Wechselwunsch, sondern argumentieren auch gegen typische Vorurteile:
- „Wer lange selbstständig war, kann sich nur noch schlecht integrieren.“
- „Freelancer tun sich schwer mit langen Abstimmungswegen und Hierarchien.“
- „Freie Mitarbeiter lieben Abwechslung, der Job wird schnell langweilig.“
- „Selbstständige sind oft Eigenbrötler.“
Hinzu kommen die üblichen Bedenken wegen des Jobwechsels: Warum wollen Sie zurück in die Festanstellung? Waren Sie den Herausforderungen nicht gewachsen? Warum waren Sie nicht erfolgreich? Warum sollten Sie als Angestellte(r) erfolgreicher sein? Im Anschreiben als Freelancer gehen Sie diese Zweifel aktiv an.
Beispiel-Formulierung:
- „In den vergangenen Jahren konnte ich Projekte mit einem Budget von insgesamt 100.000 Euro erfolgreich umsetzen. Das hat mir viel Spaß gemacht. Ich musste aber feststellen, dass ich mich persönlich wie beruflich kaum noch weiterentwickelt habe. Der Wechsel in die neue Position und Ihr Unternehmen bietet uns beiden eine großartige Chance: Ich selbst kann über meinen Horizont hinauswachsen. Zugleich kann ich meine umfassenden Erfahrungen gewinnbringend für Sie einsetzen. Meine Kunden und bisherigen Projektteams bescheinigen mir eine hohe Teamfähigkeit und Problemlösungskompetenz. Hinzu kommen einschlägige Erfahrungen im Projektmanagement.“
Mit sozialen Kompetenzen punkten
Falls wichtige fachliche Kompetenzen fehlen (sog. Hard Skills), können Sie diese ebenfalls im Anschreiben für Freelancer mit sog. Soft Skills ausgleichen.
Besonders gefragt sind aktuell Stärken, wie Verlässlichkeit, Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke oder Sorgfalt. Letztere beweisen Sie übrigens schon mit dem Aufbau und Inhalt Ihrer Freelancer-Bewerbung. Jede Bewerbung ist immer zugleich eine Art erste Arbeitsprobe! Wichtig ist, dass die genannten Soft Skills wieder im Bezug zur Stelle stehen und dafür relevant sind.
Bewerbung für Freelancer – Lebenslauf
Der Lebenslauf ist das Herzstück Ihrer Bewerbung als Freelancer. Von Personalern wird er besonders aufmerksam gelesen, denn darin stecken Hinweise auf Ihre grundsätzliche Eignung – mittels Werdegang, Qualifikationen, besonderen Kenntnissen.
Der Aufbau des tabellarischen Lebenslaufs ist in Deutschland standardisiert. Er ist nie länger als maximal 3 DIN A4 Seiten und wird in einzelne Abschnitte gegliedert, die nach diesem Muster aufgebaut sind (von oben nach unten):
- Lebenslauf-Titel („Lebenslauf“)
- Persönliche Daten
- Angestrebte Position
- Kurzprofil
- Beruflicher Werdegang
- Bildungsweg (Ausbildung, Studium)
- Besondere Kenntnisse
- Interessen & Hobbys
- Datum & Unterschrift
Wie zeige ich als Freelancer meine Fähigkeiten im Lebenslauf?
Häufiges Problem in der Bewerbung für Freelancer ist die Darstellung der Kenntnisse und Erfahrungen. Sie können diese schließlich nicht mit bisherigen Jobs oder Stationen in Unternehmen belegen. Es gibt jedoch ein paar Tipps und Tricks dafür:
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Projekte statt Berufserfahrungen
Kompetenzen und fachliche Fähigkeiten belegen Sie durch bisherige Aufträge und Projekte. So ähnelt Ihr Lebenslauf einer Erfolgsliste – statt „Berufserfahrung“ können Sie den Abschnitt auch „Praxiserfahrung“ nennen. Wählen Sie aus, was zum neuen Job passt und welche wichtigen Qualifikationen Sie nachweisen können. Es gilt der Grundsatz: Masse vor Klasse!
Vorsicht aber bei Aufträgen und Projekten mit direkten Konkurrenten des potenziellen Arbeitgebers! Die könnten in der Bewerbung negativ wirken. -
Referenzen angeben
Sie haben als Freelancer keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Als Alternative eignen sich dafür Referenzen in der Bewerbung. Bitten Sie zufriedene Kunden und langjährige Geschäftspartner darum, Ihre Eignung oder Sozialkompetenzen zu bestätigen. Angeben können Sie diese in einer sogenannten Referenzliste:
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Arbeitsproben mitsenden
Schicken Sie bei der Bewerbung als Freelancer zusätzlich Arbeitsproben mit. So geben Sie dem künftigen Arbeitgeber gleich einen Einblick in Ihre Arbeitsweise und Ergebnisse. Verweisen Sie zusätzlich auf Ihre Homepage mit mehr Arbeitsproben und Referenzen.
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Dritte Seite nutzen
Mit langjähriger Berufserfahrung als Freelancer, vielen Projekten und Beispielen kann die Übersichtlichkeit im Lebenslauf leiden. Dagegen hilft eine sogenannte Dritte Seite, Leistungsbilanz oder Profilseite (Beispiel als PDF). Sie betonen darin weitere Kompetenzen und berufliche Schwerpunkte.
Bei jeder Bewerbung für Freelancer gilt: Zeigen Sie sich unbedingt selbstbewusst und treten Sie nicht als Bittsteller auf! Präsentieren Sie den Schritt zurück in die Festanstellung nicht als Notlösung, sondern als durchdachten und sinnvollen Karriereschritt.
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Erfolgreiche Jobsuche als Freelancer
Vor der Bewerbung als Freelancer steht natürlich noch die Jobsuche für passende Stellen. Hierbei haben Sie ebenfalls mehrere Möglichkeiten:
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Jobbörsen
Nutzen Sie klassische Jobbörsen und suchen Sie Stellenanzeigen, die zu Ihren Vorstellungen passen.
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Kunden
Sie haben als Freelancer erfolgreich für Kunden gearbeitet, die Ihre Leistung benötigen und vielleicht freie Stellen haben. Sprechen Sie Ihre Kunden darauf an, ob auch die Chance auf eine Festanstellung besteht.
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Passive Jobsuche
Optimieren Sie Ihre Online-Profile auf Linkedin oder Xing und zeigen Sie, dass Sie einen neuen Job suchen – und werden Sie sichtbar durch Posts und Kommentare! So können Sie von Personalern und Recruitern gefunden werden (siehe: Active Sourcing).
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Netzwerk
Aktivieren Sie alle Kontakte in Ihrem Netzwerk. So erfahren Sie von offenen Stellen – rund 70 Prozent aller Jobs werden heute auf Empfehlung und über Vitamin B vergeben.
Sie steigern Ihre Bewerbungschancen enorm, indem Sie verschiedene Kanäle kombinieren. Gerade bei der Bewerbung für Freelancer ist der verdeckte Stellenmarkt von großer Bedeutung.
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