Leistungsdenken: Definition, Gefahren & Tipps

Wer den Erfolg will, braucht hohe Ziele. Doch Leistungsdenken ist ein zweischneidiges Schwert: Wenn Sie es übertreiben, können Sie Ihren sowie fremden Erwartungen nicht mehr gerecht werden. Selbst die größte Anstrengung reicht nur für ein kurzfristiges Erfolgserlebnis. Wir erklären, was Leistungsdenken bedeutet, welche Gefahren damit verbunden sind und wie Sie es überwinden können…

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Definition: Was bedeutet Leistungsdenken?

Leistungsdenken ist die Einstellung, dass der Wert eines Menschen von seinen Erfolgen und beruflichen Verdiensten abhängt. Das leistungsorientierte Denken ist vor allem nach innen gerichtet. Betroffene fragen sich: „Bin ich gut genug?“ Es kommt zu kaum erfüllbaren Erwartungen an die eigenen Leistungen.

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Schule, Studium, Ausbildung oder Job – gute Noten, Abschlüsse und Leistungen bringen weiter. Wer nicht mithalten kann, verliert dagegen den Anschluss. Respekt und Anerkennung kommen oftmals erst mit dem Erfolg. Diese äußeren Einflüsse prägen die Selbstwahrnehmung – das Leistungsdenken wird größer und die eigenen Ansprüche immer unrealistischer.

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Was sind die Gefahren von Leistungsgedenken?

Leistungsdenken ist nicht grundsätzlich schlecht. Es motiviert, treibt an, steigert das Engagement und hilft dabei, große Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Statt sich mit dem Erstbesten zufrieden zu geben, strengen sich Betroffene an und schaffen mehr, als Sie geglaubt haben.

Ambitionen, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen sind allesamt Folgen des Leistungsdenkens. Das Problem: Es übersteigt schnell das gesunde Maß.

Das sind die größten Gefahren von übersteigertem Leistungsdenken:

  • Selbstzweifel
    Leistungsdenken kann zu quälenden Selbstzweifeln führen. Sie hinterfragen nicht nur Erfolge, sondern den persönlichen Wert. Egal, was Sie tun: Sie fühlen sich nie gut genug und haben das Gefühl, immer mehr machen zu müssen. Das Selbstbewusstsein schwindet. Mit der Zeit sehen Sie nur noch Fehler und Schwächen.
  • Selbstausbeutung
    Zusätzliche Projekte, Überstunden, mehr Verantwortung… Leistungsdenken treibt Menschen in die Selbstausbeutung. Sie machen nicht nur mehr, als im Arbeitsvertrag vereinbart – Sie machen mehr, als Sie eigentlich können und überschreiten Ihre Grenzen regelmäßig.
  • Unzufriedenheit
    Trotz aller Bemühungen sind Sie unzufrieden. Nichts genügt Ihren Ansprüchen und selbst Erfolgserlebnisse verpuffen nach kürzester Zeit. Sie können sich über keine Leistungen mehr freuen und stürzen sich nur ins nächste Projekt.
  • Teufelskreis
    Übersteigertes Leistungsdenken führt Sie in einen Teufelskreis. Durch noch mehr Ehrgeiz und Perfektionismus versuchen Sie den Ansprüchen zu genügen, die ins Unermessliche steigen.
  • Burnout
    Dauert der Zustand an, führt das Leistungsdenken direkt in einen Burnout. Sie kämpfen krampfhaft gegen das Gefühl, nicht gut genug zu sein und überfordern sich damit nur noch weiter. Haben Sie alle Kräfte aufgebraucht und sind körperlich wie mental am Ende, droht eine ernste psychische Erkrankung.
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Leistungsdenken überwinden: 6 effektive Tipps

Ein übersteigertes Leistungsdenken entwickelt sich schleichend. Was Sie anfangs antreibt und erfolgreich macht, schlägt nach einigen Jahren ins Gegenteil um. Leider ist die Denkweise dann schon tief verankert, und Sie können die Gewohnheit nicht von einem Tag auf den anderen ablegen. Was tun?

Es gibt ein paar Strategien mit denen Sie ein übersteigertes Leistungsdenken überwinden können:

Messen Sie sich nicht nur an Ihren Leistungen

Der erste Schritt von einem übersteigerten Leistungsdenken weg: Arbeiten Sie an Ihrer Wahrnehmung! Es braucht ein Umdenken, um sich nicht nur anhand von Erfolgen zu beurteilen. Sie sind nicht weniger wert, wenn Sie weniger schaffen oder ein Projekt scheitert. Machen Sie Ihren Selbstwert unabhängig von Verdiensten. Ihre Leistungen machen Sie nicht aus! Es sind allein Ihre Persönlichkeit, Ihre Eigenschaften und die Werte, für die Sie stehen.

Freuen Sie sich über Erfolge

Ein großes Problem beim Leistungsdenken ist das Gefühl, dass nichts gut genug ist. Um aus dem Leistungsdenken auszubrechen, müssen Sie sich mehr über Erreichtes freuen, dürfen stolz darauf sein und mit Ihren Leistungen zufrieden sein. Es muss nicht immer höher, schneller und weiter sein… Wenn Sie etwas geschafft haben, dann genießen Sie den Moment mit Freunden, Familie oder Kollegen. Legen Sie die Latte nicht ständig höher, wenn Sie gerade erst die letzte Hürde genommen haben.

Passen Sie Ihre Erwartungen an

Durch übersteigertes Leistungsdenken machen Sie immer mehr, um den eigenen Erwartungen gerecht zu werden. Das Gegenteil ist die bessere Option: Schrauben Sie Ihre Ansprüche an sich selbst auf ein realistisches Maß zurück. Reflektieren Sie ehrlich: Verlangen Sie nicht zu viel von sich? Setzen Sie sich nur Ziele, die erreichbar sind und nehmen Sie sich nicht mehr vor, als Sie leisten können.

Seien Sie vorsichtig mit Belohnungen

Belohnungen sind grundsätzlich schön und können eine gute Leistung noch erstrebenswerter machen. Leiden Sie jedoch unter einem übersteigerten Leistungsdenken, sollte Sie auf Belohnungen verzichten. Diese verstärken die Einstellung noch weiter und zeigen: „Bist du gut, bekommst du etwas. Wenn du scheiterst, gibt es nichts.“ Das gilt auch für Belohnungen von außen. Eltern meinen es gut, doch fördern sie damit nur das Leistungsdenken der Kinder. Die Praxis zeigt dem Nachwuchs: Erfolge werden belohnt, sonst wird man schlechter behandelt oder verpasst positive Aspekte.

Sprechen Sie mit Ihrem Umfeld

Ein schwieriger Schritt, doch auch ein offenes Gespräch ist eine Chance, das Leistungsdenken zu verringern. Erklären Sie Ihre Gefühle und Gedanken. Sprechen Sie an, dass Sie glauben, nur geschätzt und respektiert zu werden, wenn Ihre Leistungen stimmen. So können Sie gemeinsam Lösungen finden, Missverständnisse ausräumen und Leistungsgedanken reduzieren.

Lassen Sie Fehler zu

Sie haben Angst vor dem Scheitern? Genau deshalb sollten Sie sich mehr Fehler erlauben. Natürlich nicht mit Absicht! Aber wer gnädiger zu sich ist, erkennt schon nach ein paar Patzern: „Niemand behandelt mich deswegen anders!“ Die befürchteten Folgen des Misserfolgs bleiben aus. Es ist eine heilsame Erkenntnis, durch die Sie das Leistungsdenken überwinden können.


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