Was versteht man unter Verantwortungsbewusstsein?
Verantwortungsbewusstsein ist die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen. So definiert auch der Duden die Kompetenz. Wer einer ihm übertragenen Verantwortung nachkommt, verhält sich somit verantwortungsbewusst. Um die gesamte Reichweite des Verantwortungsbewusstseins zu verstehen, greift diese Definition jedoch zu kurz. Vielmehr ist Verantwortungsbewusstsein das Wissen um die Auswirkungen des eigenen Handelns auf andere – und der damit verbundene Willen, die eigenen Pflichten zu erfüllen. Es ist nicht nur eine Fähigkeit oder Kompetenz, sondern eine Tugend und Einstellung.
Verantwortungsbewusstsein zeigt sich in dem stetigen Streben, den eigenen Pflichten bestmöglich nachzukommen. Ebenso heißt es, dass ein verantwortungsbewusster Mensch bereit ist, für die Konsequenzen des eigenen Verhaltens gerade zu stehen und – wie der Begriff bereits verrät – die Verantwortung zu tragen. Dabei werden verschiedene Begriffe synonym verwendet:
- Zuverlässigkeit
- Pflichtbewusstsein
- Gewissenhaftigkeit
- Verpflichtung
- Verantwortlichkeit
Das Gegenteil von Verantwortungsbewusstsein ist Leichtsinnigkeit, Fahrlässigkeit, Gewissenlosigkeit oder das Antonym Verantwortungslosigkeit. Auch diese Begriffe verdeutlichen noch einmal, dass jemand, der kein Verantwortungsbewusstsein besitzt, nicht über die Folgen des eigenen Handelns nachdenkt und auch negative Folgen für andere in Kauf nimmt, weil er seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Vorteile: Darum ist die Eigenschaft so wichtig
Verantwortungsbewusstsein ist nicht immer leicht. Es bedeutet, dass Sie sich immer mit besonders großem Einsatz einer Aufgabe widmen, sich für einen erfolgreichen Ablauf einsetzen und sich persönlich für das bestmögliche Ergebnis verantwortlich fühlen. Damit verbunden ist Arbeit, Druck, hohe Erwartungen und natürlich auch teilweise negative Konsequenzen. Dennoch überwiegen die Vorteile:
- Sie haben einen guten Ruf
Großes Verantwortungsbewusstsein führt schnell zu einem guten Ruf. Es spricht sich herum, dass man sich immer auf Sie verlassen kann. Indem Sie stets verantwortungsbewusst handeln, betreiben Sie beste Eigenwerbung für Ihre Person – ohne noch etwas dafür tun zu müssen. - Ihnen wird größere Verantwortung übertragen
Ein weiterer Vorteil: Indem Sie Ihr Verantwortungsbewusstsein immer wieder unter Beweis stellen, qualifizieren Sie sich in Zukunft für mehr Verantwortung und wichtigere Aufgaben. Ihnen wird mehr zugetraut, weil keine Zweifel daran bestehen, dass Sie die Verantwortung annehmen und sich der Bedeutung bewusst sind. - Sie führen bessere Beziehungen
Verantwortungsbewusstsein ist ein sozialer Faktor. Sie signalisieren damit: Ich weiß, dass meine eigenen Handlungen Auswirkungen haben können, die auch andere betreffen – und ich nehme darauf Rücksicht, indem ich mein Bestes gebe. Das rechnet Ihr Umfeld Ihnen hoch an und Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern sich. - Ihre Leistungen verbessern sich
Mit steigendem Verantwortungsbewusstsein verbessert sich auch die Qualität Ihrer Arbeit. Sie nehmen jede Aufgabe, die Ihnen übertragen wird, sehr ernst, wollen ein bestmögliches Ergebnis erreichen und sind bereit, den dafür nötigen Aufwand zu betreiben. Diese Mühen spiegeln sich in besseren Leistungen wieder.
Verantwortungsbewusstsein in Bewerbung und Job
Im Berufsleben ist Verantwortungsbewusstsein ein absolutes Muss. In vielen Stellenanzeigen wird sie bereits explizit gefordert, in Lebenslauf und Anschreiben können Bewerber damit punkten und auch im späteren Arbeitsverhältnis ist es eine entscheidende Kompetenz für Arbeitnehmer. Der einleuchtende Grund: Unternehmen müssen sich auf ihre Mitarbeiter verlassen können. Und zwar jederzeit, im besten Fall ohne diesen ständig auf die Finger schauen zu müssen. Bei einem verantwortungsbewussten Mitarbeiter kann sich der Chef sicher sein, dass jede Aufgabe in gewohnt guter Qualität zum benötigten Zeitpunkt erledigt wird. Unzuverlässigkeiten kosten hingegen nicht nur Nerven, sondern bares Geld, wenn Kunden unzufrieden sind und abspringen.
Gerade wenn Sie beruflich aufsteigen wollen, brauchen Sie großes Verantwortungsbewusstsein, um sich für eine Beförderung zu qualifizieren und für die Position in Betracht gezogen zu werden. Doch schon bei der Bewerbung für einen neuen Job sollten Sie Ihr Verantwortungsbewusstsein als wichtige Kompetenz hervorheben. Diese drei Tipps helfen Ihnen dabei:
- Nutzen Sie konkrete Beispiele
Es ist nicht überzeugend und glaubwürdig, wenn Sie sich einfach nur selbst ein großes Verantwortungsbewusstsein bekunden. Besser ist es, wenn Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben konkrete Beispiele nennen können. Erläutern Sie etwa, wie Sie im letzten Job verantwortungsbewusst gehandelt haben und wie Sie und Ihr Arbeitgeber davon profitiert haben. - Beziehen Sie sich auf die angestrebte Position
Gehen Sie auch darauf ein, wie Sie Ihr Verantwortungsbewusstsein in der angestrebten Position nutzen wollen. Beantworten Sie die Frage: Welchen Nutzen hat der neue Arbeitgeber von Ihrem verantwortungsbewussten Handeln? So verdeutlichen Sie den Mehrwert, den Sie dem Unternehmen bringen. - Knüpfen Sie im Vorstellungsgespräch daran an
Werden Sie zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen, können Sie hier noch einmal an die bereits in der schriftlichen Bewerbung genannten Argumente anknüpfen. Sprechen Sie Ihr Verantwortungsbewusstsein noch einmal als eine Ihrer Stärken an und bringen Sie weitere Beispiele, warum dieses als Pluspunkt für Sie spricht.
Verantwortungsbewusstsein lernen: Mit diesen Tipps
Wie stark ausgeprägt das Verantwortungsbewusst sein ist, wird meist im Kindesalter und in der Jugend bestimmt. Es handelt sich nicht um eine angeborene Eigenschaft oder Kompetenz, sondern wird maßgeblich von der Erziehung der Eltern geprägt und gefördert. Das bedeutet, dass Sie Verantwortungsbewusstsein lernen und trainieren können – auch später im Leben. Wir haben einige Tipps gesammelt, die Ihnen helfen können, Verantwortungsbewusstsein zu trainieren und zu fördern:
- Nehmen Sie jede Aufgabe ernst
Verantwortungsbewusstsein sollte nicht auf einzelne Aufgaben begrenzt sein, sondern zu einer grundsätzlichen Einstellung werden, die Sie jederzeit verkörpern. Dies können Sie trainieren und lernen, indem Sie jede Aufgabe ernst nehmen und verantwortungsbewusst behandeln. Machen Sie keine Ausnahmen, um Verantwortungsbewusstsein zur Gewohnheit zu machen. - Beginnen Sie klein
Zur Übung kann es helfen, wenn Sie mit kleinen und scheinbar unwichtigen Aufgaben beginnen. Schreiben Sie sich selbst eine ToDo-Liste oder bieten Sie an, kleinere Aufgaben zu übernehmen. Damit lernen Sie größeres Verantwortungsbewusstsein und können gleichzeitig Ihren Freunden oder Kollegen zeigen, dass Sie verantwortungsbewusst handeln können. - Erinnern Sie sich daran, wen Ihre Handlungen betreffen
Es kann Ihnen leichter fallen, Ihr Verantwortungsbewusstsein zu fördern, wenn Sie sich bewusst machen, wen Ihre Handlungen und Entscheidungen betreffen. Oder anders formuliert: Wer leidet darunter, wenn Sie Ihren Verpflichtungen nicht nachkommen? Vielleicht schaden Sie Ihren Kollegen, den Freunden oder dem Partner und Ihrer Familie. So verdeutlichen Sie sich die Konsequenzen Ihres Verhaltens und werden fast automatisch verantwortungsbewusster. - Zeigen Sie sich bei Fehlern verantwortungsbewusst Gerade bei Fehlern können Sie Ihr Verantwortungsbewusstsein fördern – auch wenn es hier natürlich besonders schwer ist. Sie lernen aber auch, dass es oft gar nicht so schlimm ist, verantwortungsbewusst zu sein. Oft reicht es schon, wenn Sie sagen Das war mein Fehler! Ich kümmere mich sofort darum, diesen zu beheben.“ Damit übernehmen Sie die Verantwortung, statt sich zu drücken. Das zeigt Verantwortungsbewusstsein und Charakterstärke.
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