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Büroformen: Vorteile und Nachteile im Vergleich

Für einen großen Teil der Arbeitnehmer ist das Büro der tägliche Arbeitsplatz. Doch nur von Büro zu sprechen, ist sehr ungenau und liefert keine ausreichende Beschreibung der vielen unterschiedlichen Büroformen, die prägend für die Arbeit von Millionen Beschäftigten sind. Wie genau Ihr Büroarbeitsplatz aussieht und gestaltet ist, kann dabei große Auswirkungen auf Ihre Zufriedenheit im Job und auch auf Ihre Produktivität und Leistung haben. So ist nicht jede Büroform automatisch auf Sie zugeschnitten und eine Veränderung der Arbeitsweise könnte Ihnen mehr Erfolg in Ihrem Beruf bescheren. Leider können sich Mitarbeiter die Büroformen aber meist nicht aussuchen. Wir stellen Ihnen unterschiedliche Büroformen vor und zeigen, wo die jeweiligen Vor- und Nachteile liegen, auf die Sie an Ihrem Arbeitsplatz achten sollten…



Büroformen: Vorteile und Nachteile im Vergleich

Büroformen: Die Unterschiede zwischen den Generationen

Auch wenn es sich viele wünschen würden, die perfekte Büroform gibt es nicht. Das liegt nicht daran, dass Unternehmen und Wissenschaftler nicht daran arbeiten würden, den Arbeitsplatz für Mitarbeiter so gut wie möglich zu gestalten. Und es soll auch nicht heißen, dass viele Arbeitgeber sich nicht größte Mühe geben würden, um das Büro optimal an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer anzupassen.

Das große Problem für alle Büroformen liegt in der Vielseitigkeit des Personals. Selbst wenn man von den individuellen Persönlichkeiten und Vorlieben absieht, reicht es bereits aus, dass am Arbeitsplatz verschiedene Generationen aufeinander prallen, die alle unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen haben. Eine Untersuchung des Büroeinrichters Steelcase und des Forschungsinstituts Ipsos hat das genauer untersucht.

Insgesamt wurden für die Studie mehr als 2400 Arbeitnehmer in Deutschland (403), Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden befragt. Unterschieden wurden dabei die vier Generationen der sogenannten…

  • Veteranen, geboren zwischen 1928 und 1945, Anteil*: 2 Prozent
  • Boomer, geboren zwischen 1946 und 1964, Anteil*: 44 Prozent
  • Generation X, geboren zwischen 1965 und 1978, Anteil*: 38 Prozent
  • Generation Y („Millenials“), geboren zwischen 1979 und 2000, Anteil*: 16 Prozent
*Anteil der Befragten in Deutschland

Bei der Ergebnissen zeigten sich viele Unterschiede und auch der Wunsch nach sehr unterschiedlichen Büroformen:

  • Die älteren Mitarbeiter (Veteranen) legen großen Wert auf klare Hierarchien und einen persönlichen, klar abgegrenzten Arbeitsplatz (61 Prozent). Für sie symbolisiert dieser berufliche Identität und damit auch erreichten Status.
  • Die teamgeprägten Boomer dagegen schätzen viel mehr die Zusammenarbeit in Gruppenbereichen, von ihnen halten lediglich 42 Prozent an einem eigenen Schreibtisch fest. Bei der Generation X sind es sogar nur noch 35 Prozent. Die Generation X arbeitet auch gerne im Home Office – vor allem legt sie Wert auf ästhetische und qualitativ hochwertige Räumlichkeiten.
  • Beide Altersgruppen (Boomer und Generation X) sind übrigens klassische Teamleader und fühlen sich in flachen Hierarchien am wohlsten. Die Generation X wird von allen anderen Altersgruppen sogar als besonders freundlich, kooperativ und effizient wahrgenommen. Boomer dagegen gelten eher als autoritär, aber auch als vorbildhaft und erfahren.
  • Ganz im Gegensatz zu den eher funktional orientierten Kollegen aus der Generation Y: Sie passen sich den bestehenden Hierarchien flexibel an. Auch beim Arbeitsplatz sind sie weniger wählerisch: Solange sie einen hochwertigen Rechner, einen großen Bildschirm und stylische Geräte bekommen, arbeiten sie überall gerne sowie mit anderen zusammen. Ihre Lieblings-Büroform sind wechselnde oder flexible Raumstrukturen mit informellem Charakter und vielen offenen Treffpunkt-Bereichen wie Kaffee-Ecken (20 Prozent) oder Terrassen (17 Prozent). Lediglich 27 Prozent der Generation Y wünschen sich einen persönlichen Schreibtisch.

Selbst bemühte Arbeitgeber kommen also an ihre Grenzen, denn es können nicht alle Wünsche erfüllt werden. Es kann aber ein wichtiger Faktor sein, sich die eigene Belegschaft genauer anzusehen und darauf einzugehen. Bei einem sehr jungen Team oder auch bei vielen erfahrenen Mitarbeitern macht es Sinn, die Büroform daran anzupassen.

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Die Vor- und Nachteile der häufigsten Büroformen

Es gibt einige unterschiedliche Büroformen die alle in verschiedenen Unternehmen umgesetzt werden. Häufig werden auch mehrere Formen miteinander kombiniert – entweder je nach Hierachieebene oder auch für alle zugänglich, um je nach Aufgabe die beste Variante nutzen zu können.

In welcher Büroform Sie am besten arbeiten, können Sie nur selbst herausfinden. Wir zeigen Ihnen aber dennoch die häufigsten Büroformen und erklären, wo deren Vor- und Nachteile liegen:

  • Das Großraumbüro

    Auch wenn der Begriff häufiger genutzt wird und es keine eindeutige Regelung darüber gibt, wird meist erst ab mindestens zehn oder auch erst 20 Arbeitsplätzen, die in einem großen Raum zusammengelegt werden, von einem Großraumbüro gesprochen. Die Kollegen haben dabei meist klar zugeordnete individuelle Arbeitsplätze, allerdings ist der Platz in Großraumbüros meist eher begrenzt.

    Dies ist gleichzeitig einer der Vorteile dieser Büroform, da sie für Unternehmen relativ platzsparend ist. Viele Mitarbeiter können auf kleinem Raum untergebracht werden, was zusätzlich die Kosten für teure Büros reduziert. Durch die meist recht offene Gestaltung und nur einfache Trennungen zwischen den Arbeitsplätzen kann im besten Fall auch die Kommunikation gesteigert werden.

    Allerdings hat das Großraumbüro auch einige Nachteile. Wer schon einmal in dieser Büroform gearbeitet hat, wird sich vermutlich noch an den Lärmpegel erinnern. Wo viele Kollegen in einem Raum arbeiten, entsteht zwangsläufig eine sehr große Geräuschkulisse. Tatsächlich zeigen Studien sogar, dass die Arbeit im Großraumbüro häufiger krank macht. Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Möglichkeit zur individuellen Gestaltung und das Konfliktpotenzial, da es unmöglich ist, im Großraumbüro einen Kompromiss zu finden, mit dem alle glücklich sind.

  • Das Einzelbüro

    Bei dieser Büroform sagt der Name schon alles über das wichtigste Kriterium: Ein Einzelbüro haben Sie ganz für sich allein. Ein eigener Raum, in dem nur SIe arbeiten und wenn Sie Ihre Ruhe haben wollen, können Sie einfach die Tür schließen.

    Ruhe, Konzentration und auch größere Privatsphäre sind große Vorteile, weshalb viele Arbeitnehmer sich diese Büroform wünschen, vor allem wenn sie vorher in einem großen Büro gearbeitet haben. Außerdem können Sie das Einzelbüro genau nach Ihren Bedürfnissen und Erwartungen anpassen und gestalten, ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen.

    Einzelbüros sind für Arbeitgeber jedoch sehr teuer. Oft hat nur der Chef ein eigenes Büro, während das Team gemeinsam in einer der anderen Büroformen arbeitet. Ein weiterer Nachteil ist die schwierige Kommunikation, wenn der Kollege nicht gleich am Tisch nebenan sitzt. Zuletzt kann ein Einzelbüro auch zur Isolation führen.

  • Das Mehrpersonenbüro

    Das Mehrpersonenbüro ist die kleine Variante des Großraumbüros, bei der zwei bis fünf Mitarbeiter in einem Büro zusammenarbeiten. Diese Büroform empfiehlt sich besonders bei Teams, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten oder um Mitarbeiter zu gruppieren, die ähnliche Schwerpunkte haben.

    Im Mehrpersonenbüro kann Zusammenhalt und ein großes Wir-Gefühl entstehen. Die Kollegen arbeiten oft sehr eng zusammen, unterstützen sich gegenseitig und stehen in ständiger Kommunikation. Hinzu kommt, dass es weit weniger laut ist als ein Großraumbüro.

    Doch Schwierigkeiten und Nachteile kann es auch im Mehrpersonenbüro geben. Kommen Kollegen nicht gut miteinander klar, kommt es zu ständigen Reibungen und Streitigkeiten. Auch die Konzentration kann schwerer fallen als in einem eigenen Büro.

  • Das flexible Kombibüro

    In einem Kombibüro werden verschiedenen Büroformen zusammengeführt. In der Regel handelt es sich dabei um ein Mehrpersonenbüro, dass nicht nur aus den festgelegten individuellen Arbeitsplätzen, sondern zusätzlichen Gemeinschaftsbereichen besteht. Dies kann beispielsweise ein großer Schreibtisch für gemeinsame Meetings und Besprechungen sein.

    Die Vorteile liegen hier in der Flexibilität und individuellen Nutzung je nach Aufgabe. Somit kann zwischen ruhiger und konzentrierter Arbeit alleine und großer Kommunikations in den gemeinschaftlichen Bereichen gewechselt werden.

    Ein Kombibüro braucht jedoch eine Menge Platz – und die ist bei vielen Unternehmen Mangelware.

  • Das Non-Territoriale Büro

    Zu den modernen Büroformen zählt das non-territoriale Büro. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass es keine klassischen festen Arbeitsplätze gibt. Sie gehen also nicht morgens an Ihren Schreibtisch, sondern können sich irgendeinen Platz suchen, an dem sie den Tag oder auch nur die nächsten Stunden verbringen wollen, bis Sie sich einen neuen Ort suchen.

    Meist geht das non-territoriale Büro mit flexiblen Arbeitszeitmodellen einher, die weniger auf Anwesenheitspflicht setzen. Die Flexibilität ist die Stärke dieser Büroform: Brauchen Sie Ruhe, suchen Sie sich ein Einzelbüro oder einen anderen ruhigen Platz, arbeiten Sie im Team, gehen Sie gemeinsam in ein passendes Büro.

    Wirkliche Nachteile hat diese Büroform nicht, außer das bisher kaum Büros darauf ausgelegt sind. Außerdem ist die Einstellung vieler Arbeitnehmer entscheidend, denn mancher möchte gerne weiterhin seinen ganz persönlichen und festen Arbeitsplatz haben und tut sich mit der Vorstellung schwer, möglicherweise jeden Tag woanders zu sitzen.

Die Transparenz der Büroformen ist ein wichtiger Faktor

Neben der Privatsphäre und der Kommunikation spielt vor allem die Transparenz und Sichtbarkeit eine große Rolle, wenn es um Büroformen geht. In einem vollkommen offen gestalteten Büro kann der Chef Ihnen schließlich jeder Zeit bei der Arbeit zusehen und Ihnen entweder direkt oder auch unbemerkt über die Schulter schauen. In der Theorie führt das dann dazu, dass alle noch besser und konzentrierter arbeiten.

Ein Trugschluss, den das sogenannte Transparenz-Paradoxon enthüllt. Tatsächlich tritt das genaue Gegenteil ein. Arbeitnehmer, die sich vom Chef beobachtet fühlen, wirken zwar sehr engagiert und zeigen nach außen hin Geschäftigkeit und Fleiß – tatsächlich arbeiten Sie dabei aber nur wenig, sondern wollen nur vor den Augen des Chefs den besten Eindruck erwecken.

Eigentlich warten Sie nur darauf, dass der Chef endlich wieder wegschaut, damit sie wirklich arbeiten und produktiv sein können. So konnte Studien eine größere Produktivität von Mitarbeitern zeigen, wenn weniger Transparenz in den Büroformen vorhanden war und die Blicke und Kontrolle des Chefs somit reduziert wurde.

Bei der Auswahl und Gestaltung passender Büroformen sollte deshalb auch berücksichtigt werden, dass Mitarbeiter die Möglichkeit haben, unbeobachtet zu agieren und nicht ständig den bohrenden Blicken des Vorgesetzten ausgesetzt sind.


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[Bildnachweis: Vasilyev by Shutterstock.com]

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