Niederlagen: 9 Tipps wie Sie diese richtig bewältigen

Ob gescheiterte Geschäftsidee oder Karriere – Niederlagen gibt’s in jeder Biografie. Aber sie bedeuten nie das Ende! Statt sich davon unterkriegen zu lassen, sind sie eine Chance für persönliches Wachstum. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Niederlagen bewältigen und für sich gewinnbringend nutzen…

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Bedeutung: Was sind Niederlagen?

Eine Niederlage beschreibt das Verfehlen eines persönlich wichtigen Ziels. Niederlagen gibt es im Sport (z.B. Wettkampf), im Beruf (z.B. Bewerbung) und Privatleben (z.B. Beziehung). Gerade hatten Betroffene noch Pläne, Träume, Ziele. Jetzt ist nichts mehr davon übrig. Keine Hoffnung, nur ein Scherbenhaufen.

Eine Niederlage schmerzt. Immer. Der Sturz auf den steinharten Boden der Tatsachen kann sogar das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und Selbstzweifel schüren.

Warum fühlen sich Niederlagen so schlecht an?

Nicht nur das Gefühl, gescheitert zu sein, macht Niederlagen zur Belastung. Es ist noch mehr die Angst vor den Reaktionen der Umwelt: Mitleid, Missbilligung oder Spott steigern das bittere Gefühl des Versagens. Wer eine Niederlage erlebt, fürchtet, als „Loser“ zu gelten.

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Warum sind Niederlagen wichtig?

Die meisten Menschen werden an Erfolgen gemessen. Dabei sind Misserfolge menschlicher und viel wichtiger! Fehler machen und Scheitern gehört nicht nur zum Leben dazu: Zahlreiche Studien zeigen, dass wir aus Niederlagen am meisten lernen und vor allem an ihnen wachsen.

Niederlagen Vorteile

Niederlagen und Misserfolge haben, entgegen allgemeiner Annahmen, mehrere positive Aspekte:

Ein Blick in die Geschichte zeigt: Zahlreiche Pleiten, Pech und Pannen haben zu großen Innovationen geführt: Penicillin, die Mikrowelle, Amerika – all diese Entdeckungen basieren auf Fehlern, Rückschlägen und anfänglichen Niederlagen.

Den Unterschied macht allein, wie die Betroffenen mit Ihren Fehlschlägen – konstruktiv – umgegangen sind. Das Leben besteht eben nicht aus den Dingen, die uns passieren, sondern was wir daraus machen!

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Lesen Sie dazu auch: Shit happens – mehr als eine gesunde Einstellung

Intensity-Bias: Niederlagen werden überschätzt

Menschen überschätzen die Bedeutung künftiger Niederlagen massiv. Zu dem Ergebnis kommen holländische Studien. Ursache dafür ist der sogenannte Intensity Bias: Geht es um die Zukunft, werden viele zu Schwarzsehern – und überbewerten die Intensität und Dauer der negativen Gefühle (siehe: Spotlight-Effekt).

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Wie kann ich mit Niederlagen umgehen?

Lassen Sie sich von einer Niederlage weder bremsen noch blockieren! Es geht nicht darum, wie oft man fällt, sondern darum, öfter aufzustehen, weiterzumachen, einen anderen Weg zu finden… Den ersten Schritt sind Sie schon gegangen: Sie suchen nach Wegen, wie Sie persönliche Niederlagen verarbeiten und daraus lernen – und wie Sie künftig besser mit Niederlagen umgehen… Klasse!

Aller Anfang ist schwer, ja. Aber mit der Zeit werden Sie besser und mental stärker. Glauben Sie uns: Es ist eine der wichtigsten Lektionen im Leben, souverän mit Niederlagen umzugehen und diese konstruktiv zu bewältigen. Mit diesen Tipps sind Sie auf dem besten Weg:

1. Verantwortung übernehmen

Gestehen Sie sich die Bauchlandung ein – egal, wie schmerzhaft das auch ist und Sie am liebsten die Augen davor verschließen würden. Dahinter stecken Stolz und Eitelkeit und der Wunsch nach einem makellosen Selbstbild. Den Misserfolg zu verleugnen, führt aber nur dazu, in der Situation stecken zu bleiben.

2. Emotionen zulassen

Viele Ratschläge zum Thema „Niederlagen bewältigen“ folgen dem Motto: „Das Leben geht weiter.“ Das stimmt. Richtig ist aber auch, dass wir persönliche Niederlagen besser bewältigen, wenn wir uns der Wut, Trauer und Enttäuschung stellen. Sprechen Sie mit Freunden und Familie darüber und reden Sie sich den Frust sprichwörtlich von der Seele. Studien um den Psychologen Matthew Lieberman belegen: Wer über negative Emotionen redet, verarbeitet diese schneller.

3. Niederlage bewerten

Wer scheitert, tendiert dazu, die Niederlage als Endstation wahrzunehmen. So wird die Niederlage zum unüberwindbaren Hindernis und Prellbock. Wechseln Sie die Perspektive und ordnen Sie Fehlschlag in den Gesamtkontext ein: Es ist nur eine Zwischenstation in Ihrem Leben – und die Chance, daran zu wachsen und daraus gestärkt hervorzugehen!

4. Selbstbild korrigieren

Viele Menschen schämen sich für Ihre Misserfolge. Dabei haben sie Mut bewiesen, sind ein Risiko eingegangen… Die Mehrheit versucht es gar nicht erst, ihre Träume zu Ziele zu verwirklichen! Es ist unser Selbstbild und Denken, das Erfolge oder Niederlagen bewirkt. Seien Sie also stolz auf sich: Sie sind ein Macher! Im ersten Anlauf hat es nicht geklappt, jetzt ist der zweite dran…

5. Stärken stärken

Besinnen Sie sich wieder auf Ihre Stärken – nicht auf die akute Schwäche. In Ihren Stärken liegt die Basis für die weitere Entwicklung. Um Niederlagen zu überwinden, dürfen Sie sich die Zeit nehmen, diese genau zu analysieren, Feedback und Rat einzuholen und dann nochmal ganz von vorne anzufangen: Was hat dazu geführt? Was kann ich künftig vermeiden? Achten Sie nur darauf, dass Sie…

  • nach Ursachen nicht nach Schuldigen suchen.
  • die Situation nüchtern und objektiv betrachten.
  • Selbstvorwürfe generell meiden.

6. Präsent bleiben

Die Versuchung ist groß, sich mit seinen Blessuren in ein Schneckenhaus zurückzuziehen. Damit verarbeiten Sie Niederlagen aber nicht, sondern verschleppen die Bewältigung nur. Natürlich dürfen Sie erst einmal zur Ruhe kommen, alle Gedanken, Gefühle und Hintergründe sortieren. Aber allzu lange sollte diese Phase nicht dauern (siehe: 24-Stunden-Regel). Suchen Sie stattdessen nach Menschen oder Vorbildern, die Ihnen Halt geben und inspirieren: Wie haben andere ihre Niederlagen bewältigt?

7. Konsequenzen ziehen

Sie wissen nun, woran Sie gescheitert sind und dass Sie grundsätzlich kein Versager sind! Also ziehen Sie Konsequenzen aus dem Rückschlag: Nutzen Sie die Lektion, um sich beim nächsten Mal besser vorzubereiten oder den Fehler zu vermeiden. Das alles gehört zum lebenslangen Lernen. Und für den Erfolg sind manchmal eben mehrere Anläufe nötig.

8. Ziele justieren

Eine Niederlage kann auch ein Hinweis dafür sein, dass Sie einen Kurswechsel brauchen. Berufliche Niederlagen wegstecken, wäre der falsche Weg. Womöglich ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für eine berufliche Neuorientierung oder einen Jobwechsel gekommen. Hinzu kommt: Ein neues Ziel weckt meist neuen Mut und neue Motivation!

9. Selbstbewusst bleiben

Lassen Sie schließlich die negativen Erfahrungen hinter sich und etablieren Sie für sich die Einstellung: „Jetzt erst recht!“ Lassen Sie nicht zu, dass die Niederlage zum Trauma wird, sondern suchen Sie gezielt die neue Herausforderung. Der beste Weg aus der Angst heraus, ist durch die Angst hindurch. Sie haben die Niederlage überstanden, sind davon gestärkt und jetzt bereit für Neues. Shit happens – machen Sie das Beste daraus!

Wie lobt man Misserfolge?

Falls Sie einem Freund Mut machen wollen, weil der oder die gerade gescheitert ist: Stärken Sie dessen Selbstvertrauen, indem Sie den Menschen auffangen, zuhören und Zuversicht vermitteln. Eine Niederlage ist nicht das Ende! Gute Ratgeber sind immer auch Chancen-Aufzeiger: Finden Sie gemeinsam nach Auswegen und Lösungen.

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Sprüche: Nach Niederlagen wieder aufstehen

Den Amerikanern fällt der Umgang mit Niederlagen viel leichter. Dort werden Fehler sportlich gesehen, Motto: Das Wichtigste ist, nach Niederlagen wieder aufzustehen… Das können Sie auch – mit diesen Niederlagen Sprüchen:

  • „Auch ein Schritt zurück, ist ein Schritt hin zum Ziel.“
  • „Alle Siegerstraßen sind gepflastert mit Niederlagen.“
  • „Die Kunst des Siegens lernt man in der Niederlage.“
  • „Das Aufstehen lernt der Mensch von Fall zu Fall.“
  • „Aufgeben kannst du bei der Post!“

Eines der größten Irrtümer ist, dass Niederlagen das Gegenteil von Erfolg sind. Das Gegenteil ist richtig: Sie sind ein wichtiger Teil davon! Wer wagt, kann auch verlieren. Wer aber nichts wagt, wird auch nie etwas erreichen…


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