Definition: Was ist Fachkompetenz?
Fachkompetenz ist die Fähigkeit, fachliches und fachübergreifendes Wissen zu verbinden, kritisch zu prüfen und in der Berufspraxis anzuwenden. Hinter fachlichen Kompetenzen stecken rein fachliche Fähigkeiten, Kenntnisse und Stärken, die in der Schule, Ausbildung sowie in Fort- und Weiterbildungen erworben und erweitert wurden.
Die Fachkompetenz bildet zusammen mit der Personal-, Sozial- und Methodenkompetenz die sogenannte Handlungskompetenz (siehe auch Abschnitt unten).
Fachkompetenz Synonyme
Häufige Synonyme für Fachkompetenz sind: Sachkunde, Fachwissen oder Hard Skills. Letztere sind messbar und durch Zeugnisse oder Zertifikate nachweisbar.
Fachkompetenzen Beispiele
Fachkompetenz zeigt sich darin, mithilfe theoretisch erworbener Kenntnisse und Methoden komplexe Aufgaben praktisch zu bearbeiten und zu lösen. Das erworbene Fachwissen sowie berufsspezifische Erfahrungen bilden dabei die Grundlage aller fachlichen Kompetenzen.
Vor allem bei der Bewerbung spielt die Fachkompetenz und fachliche Eignung für die angestrebte Stelle eine zentrale Rolle. Eine große Bedeutung hat hierbei zunächst der Lebenslauf in der schriftlichen Bewerbung – später im Vorstellungsgespräch sollten Kandidaten ihre fachlichen Stärken und Fähigkeiten anhand von Beispielen und passend zum Berufsbild belegen können.
Fachkompetenz im Lebenslauf (Beispiel)
Fachkompetenz Beispiele für verschiedene Berufsbilder
Fachkompetenzen
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Fachkompetenz Test
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Fachkompetenzen in der Bewerbung formulieren: Beispiel Pflege
Falls Sie Ihre Fachkompetenz im Bewerbungsgespräch untermauern wollen, können Sie sich an folgenden Formulierungsbeispielen orientieren.
- „Während meiner Ausbildung zur Pflegefachkraft habe ich mich auf den Bereich … spezialisiert.“
- „Meine langjährige Erfahrung in der Pflege ermöglicht mir, den Pflegebedarf und die Ressourcen des Patienten schnell einzuschätzen.“
- „Als Erzieherin nutze ich die neueste Erkenntnisse aus der Pädagogik und habe erst vor zwei Monaten die Weiterbildung zur „…“ absolviert.“
- „Für Weiterbildungen im Bereich … investiere ich regelmäßig Zeit.“
- „Ich verfüge über umfassende MS-Office-Kenntnisse in Word, Excel und PowerPoint.“
- „Anwendungen mit Adobe Photoshop praktiziere ich bereits seit 5 Jahren.“
- „Ich verfüge über sehr gute Kenntnisse der Reiseplanung und Reisekostenabrechnung.“
- „In meiner Tätigkeit als … habe ich viele Erfahrungen in den Bereichen … gesammelt.“
- „Dank mehr als 10 Jahren Erfahrung im Projektmanagement, bin ich versiert in agilen Methoden wie Scrum oder Kanban-Boards.“
4 Kompetenzfelder und Fachkompetenz
Die Fachkompetenz ist Teil der grundlegenden Kompetenzen. Hierbei werden verschiedene Kompetenzfelder sowie verschiedene Kompetenzmodelle unterschieden. Dabei werden die Fach- und Methodenkompetenz oft zusammengefasst. Sämtliche Kompetenzen zeichnen sich dadurch aus, dass eine Person in der Lage ist, vorhandene Fähigkeiten und Wissen in neuen und komplexen Situationen anzuwenden.
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Fach- und Methodenkompetenz
Die Fach- und Methodenkompetenz befähigt dazu, vorhandenes Wissen anzuwenden und damit Aufgaben erfolgreich zu lösen. Die Methodenkompetenz ist dabei grundlegend, um überhaupt erst Fachkompetenz zu erlangen und weiterzuentwickeln.
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Sozialkompetenz
Die Sozialkompetenz erleichtert den Umgang mit anderen Menschen. Wer sozial kompetent ist, löst Konflikte durch Kommunikation und Einfühlungsvermögen (siehe: Empathie). Soziale Kompetenzen zählen zu den Soft Skills und sind vor allem in sozialen und pflegerischen Berufen sowie für Führungskräfte wichtig.
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Personalkompetenz
Diese Kompetenz wird auch Individual-, Human- oder Selbstkompetenz genannt. Der Begriff beschreibt zum Beispiel die Fähigkeit zur Selbstreflexion, Anpassungsfähigkeit oder Eigenmotivation.
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Handlungskompetenz
Wer sein Wissen zielführend umsetzen kann, besitzt Handlungskompetenz. Sie bildet die Schnittmenge aus personaler, sozialer, methodischer und fachlicher Kompetenz und steht für eigenverantwortliches Handeln. Handlungskompetente Menschen zeichnen sich durch hohe Eigeninitiative und Entscheidungsfreude aus.
Oft gibt es Überschneidungen zwischen den Kompetenzfeldern. Eine eindeutige Abgrenzung ist bei manchen Fähigkeiten nur schwer möglich. Führungskompetenz zum Beispiel erfordert sowohl Sozialkompetenz wie Fachkompetenz.
Einfach erklärt: Wie kann ich Fachkompetenz fördern?
Nie war die Halbwertszeit von Wissen geringer als heute. Einmal erworben, veraltet das Fachwissen schnell – und mit ihm die Fachkompetenz. Der rasante Wissensverfall macht es erforderlich, die eigene Fachkompetenz regelmäßig zu fördern. Drei Tipps:
1. Bilden Sie sich regelmäßig weiter
Lebenslanges Lernen ist privat wie beruflich unverzichtbar. Durch regelmäßige Fortbildung und Coachings halten Sie Ihr Fachwissen aktuell und bauen Ihre Fachkompetenz stetig aus. Das fördert Ihre Expertise und steigert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
2. Pflegen Sie soziale Kontakte
Nach Ansicht des Lerntheoretikers George Siemens hängt unser Wissen maßgeblich davon ab, mit welchen Personen wir uns umgeben. Idealerweise umgeben Sie sich mit Menschen, die für Ihren Bereich relevant sind. Natürlich nicht ausschließlich – das fördert eher Eindimensionalität. Gemeint ist der Kontakt zu Vorbildern, Mentoren und Experten, um aktuelle Entwicklungen nicht zu verpassen.
3. Trainieren Sie neue Fähigkeiten
Es ist wie mit dem Sport: Wer seine (neuen) Fachkompetenzen nicht trainiert, kann sie auch wieder verlieren. Daher ist es wichtig, theoretisches Wissen so oft wie möglich in die Praxis umzusetzen. Das erhöht Ihre Fachkompetenz und Glaubwürdigkeit in dem Bereich.
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