Langeweile im Büro: Ursachen & Tipps gegen Eintönigkeit

Im Job nichts zu tun haben? Für manch gestressten Arbeitnehmer klingt das wie ein kleines Paradies. Doch Langeweile im Job kann schnell zum Albtraum werden. Schon nach kurzer Zeit spüren Betroffene die Auswirkungen von Monotonie und Ödnis im Beruf – dazu zählt nicht nur Frust, sondern auch ein sinkendes Selbstwertgefühl. Die gute Nachricht: Sie sind der Langeweile im Büro nicht hilflos ausgeliefert. Wir zeigen, wodurch die Langeweile im Job entsteht und welche praktischen Tipps dagegen helfen…

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Langeweile im Büro hat viele Facetten

Langeweile im Büro beschreibt meist das absolute Nichtstun. Fehlende Aufgaben führen dazu, dass Mitarbeiter stundenlang rumsitzen, weil einfach die Aufgaben fehlen. Sie gucken den Zeigern auf der Uhr zu und warten auf den Feierabend. Es ist pure Langeweile in Reinform: Das unerträgliche Gefühl, absolut nichts zu tun zu haben und die eigene Arbeitszeit nicht sinnvoll oder gar abwechslungsreich füllen zu können.

Doch Langeweile kann weitere Formen annehmen. Selbst wenn Sie acht Stunden lang beschäftigt sind und keine freie Minute haben, können Sie sich dabei endlos langweilen.

  • Eintönige Aufgaben
    Nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Aufgaben ist ein entscheidender Faktor für Langeweile im Job. Beispiel: Sie müssen hunderte Telefonnummern abgleichen und aktualisieren. Natürlich sind Sie ewig beschäftigt, doch langweilen Sie sich trotzdem zu Tode. Die Eintönigkeit und fehlende Herausforderung wird zur Qual.
  • Sinnlose Aufgaben
    Ihre Tätigkeit erscheint Ihnen vollkommen sinnlos, weil die Leistungen keinen spürbaren Effekt haben? Dann ist Langweile nur eine Frage der Zeit. Sie sitzen nur noch Ihre Arbeitszeit ab und starren Löcher in die Luft.
  • Wiederkehrende Aufgaben
    Routine gibt es in jedem Job. Gleicht aber jeder Tag dem anderen, langweilen Sie sich irgendwann nur noch. Sie müssen nicht mehr nachdenken oder sich anstrengen, weil Sie die Abläufe im Schlaf kennen.

Typisch für Langeweile in den verschiedenen Formen ist eine akute Unterforderung. Sie können (und müssen) Ihr Potenzial nicht ausschöpfen und bleiben unter Ihren Möglichkeiten.

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Ursachen: Wieso entsteht Langeweile im Job?

Mitarbeiter leiden unter der Langeweile, doch auch für Arbeitgeber ist es ein Nachteil. Schließlich sind gute Leistungen der Angestellten ein zentraler Erfolgsfaktor. Wird das Personal nicht richtig eingesetzt, übersteigen die Kosten bei weitem den potenziellen Nutzen. Aber wieso entsteht Langeweile im Beruf überhaupt, wenn alle Beteiligten das Gegenteil wollen? Dafür kann es mehrere Ursachen geben:

  • Überqualifizierung
    Stecken Sie in einem Job, für den Sie einfach viel zu gut sind, ist Langeweile unausweichlich. Der Aufgabenbereich liegt weit unter Ihrem Können und Sie müssen sich nicht einmal anstrengen, um Ihre täglichen ToDos zu meistern.
  • Flaute
    Manchmal ist einfach wirklich nicht genug zu tun. Die Auftragslage im Unternehmen ist schlecht, wichtige Kunden sind weggebrochen oder die große Arbeitslast tritt nur in bestimmten Phasen auf. Der Mangel an Aufgaben und Projekten führt zu Langeweile bei Teilen der Belegschaft, weil diese nicht ausgelastet sind.
  • Delegieren
    Es gibt eigentlich genug zu tun, doch kommen die Projekte nie bei den Mitarbeitern an. Einige Chefs können die Kontrolle nicht abgeben und wollen alles selbst erledigen. So werden Aufgaben und Verantwortungen nicht delegiert. Für das Team bleiben weniger, und vor allem die unsinnigen, eintönigen und langweiligen Aufgaben übrig. Alles, was wichtig oder herausfordernd ist, macht der Chef.
  • Vorgaben
    Mitarbeiter wollen sich einbringen, Ideen umsetzen und stecken voller Tatendrang – doch der Arbeitsplatz bremst sie aus. Es gibt keinerlei Freiheiten, sondern nur strenge Vorgaben. Alle Abläufe sind durchstrukturiert, die Prozesse müssen stets nach Schema F ablaufen. Schnell ist der Elan verflogen und es bleibt Langeweile.
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Konsequenzen: So leiden Sie unter Langeweile

„Dann langweilt man sich im Job halt ein bisschen, das Gehalt kommt ja trotzdem am Ende des Monats…“ Langeweile im Beruf wird häufig unterschätzt und einfach abgetan. Manche sehen es sogar als Vorteil, wenn sie nichts zu tun haben. Keine Anstrengung, kein Stress, keine Probleme? Falsch! Wer sich im Job dauerhaft langweilt, leidet unter der Situation.

Schon die Langeweile selbst ist quälend, doch zusätzlich kommen schon nach kurzer Zeit weitere Konsequenzen der Situation:

❌ Sie verlieren Ihre Motivation

Zuerst wirkt sich Langeweile auf Ihre Motivation aus. Warum noch engagiert sein und sich bei irgendwas anstrengen, wenn entweder gar nichts zu tun ist oder die Aufgaben so stumpfsinnig und eintönig sind, dass sie keine Leistungsbereitschaft erfordern? Spaß an der Arbeit ist unmöglich. Das geht so weit, dass Sie sich irgendwann kaum noch aufraffen können, überhaupt zur Arbeit zu gehen.

❌ Sie zweifeln an sich selbst

Die Arbeit und die eigenen Leistungen sind oft eng mit dem Selbstbewusstsein verbunden. Wir definieren uns zum Teil über berufliche Erfolge und Leistungen. Damit zeigen wir uns selbst, aber auch anderen, worin wir gut und was wir wert sind. Bei Langeweile im Büro bleiben wichtige Erfolgserlebnisse und Bestätigungen aus. Es folgen Selbstzweifel und ein schwindendes Selbstwertgefühl.

❌ Sie werden unglücklich

Es ist nervig, sich einen ganzen Tag zu langweilen. Schon ein Tag voller Langeweile schlägt auf die Stimmung. Sie wissen nichts mit sich anzufangen und die Zeit will einfach nicht vergehen. Wochen- oder monatelange Langeweile im Büro wird zur regelrechten Qual. Mit jedem Tag werden Sie unglücklicher, der Frust wächst und die Situation wird zu einer ernsten psychischen Belastung.

❌ Sie werden immer schlechter

Qualifikationen und Fähigkeiten sind unerlässlich, um erfolgreich zu sein – doch wollen diese auch eingesetzt werden. Wenn Sie Ihre Kompetenzen im Job gar nicht brauchen, werden wichtige Abläufe mit der Zeit schlechter. Auch Routinen gehen verloren, wodurch es zu mehr Fehlern kommt. Bei anhaltender Langeweile verlieren Sie zudem jede Lust, sich weiterzubilden und Ihre Fähigkeiten zu aktualisieren.

❌ Sie ergeben sich in Ihr Schicksal

Die Langeweile hält an, die Unzufriedenheit wächst, die eigene Arbeit fordert nicht heraus und macht keinen Spaß. Trotzdem finden sich viele Betroffene mit der Situation ab. Es fehlt der Mut, etwas zu ändern. Stattdessen lässt man sich regelrecht einlullen und hofft, dass sich von selbst etwas bessert.

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Was tun gegen Langeweile im Büro? 6 Tipps

Kurze und vorübergehende Langeweile ist noch nicht gleich ein Grund zur Sorge. Langweilen Sie sich hingegen regelmäßig und dauerhaft, müssen Sie etwas dagegen unternehmen. Gemeint ist dabei keine Beschäftigungstherapie, um den Arbeitstag irgendwie zu verbringen, nur um sich am nächsten Tag wieder zu langweilen. Sie müssen das Problem an der Wurzel packen und langfristig lösen. Mit diesen Tipps können Sie Langeweile bekämpfen und überwinden:

  • Warten Sie nicht zu lange ab

    Wer sich im Job langweilt, neigt dazu, erst einmal abzuwarten. „Das geht schon wieder vorbei…“ Eine Ausrede, um untätig zu bleiben. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass es wieder besser wird. Sonst werden die negativen Konsequenzen mit der Zeit größer. Kommt Langeweile häufiger vor, sollten Sie handeln.

  • Erkennen Sie die Hintergründe der Langeweile

    Sie können die Langeweile nur überwinden, wenn Sie verstehen, wodurch diese entsteht. Fehlt es Ihnen an Aufgaben? Sind Ihre Projekte zu einfach oder zu monoton? Sind Sie ständig unterfordert? Mit der Antwort auf diese Fragen können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern.

  • Informieren Sie Ihren Chef

    Ein Fehler vieler Betroffenen: Sie verheimlichen die eigene Langeweile aus Angst vor der Reaktion des Chefs. Es erfordert Mut, ist aber sehr wichtig, dass Sie Ihren Vorgesetzten informieren. Vielleicht merkt der Chef gar nicht, dass Sie zu wenig zu tun haben oder die Aufgaben Sie nicht genügend herausfordern. Durch ein offenes Gespräch können zusammen Lösungsvorschläge gesammelt und besprochen werden.

  • Erweitern Sie Ihre Verantwortungen

    Mehr Verantwortung ist oft der beste Weg gegen die Langeweile im Büro. Damit verbunden sind neue und auch herausfordernde Aufgaben und Projekte. Voraussetzung dafür ist das vorangegangene Gespräch mit dem Chef. Erklären Sie, dass Sie mehr übernehmen können und wollen. Bieten Sie sich bei großen und wichtigen Projekten an oder übernehmen Sie zusätzliche Aufgaben von Kollegen. Alles, was eine Herausforderung ist und Ihnen Abwechslung bietet, vertreibt die Langeweile.

  • Bilden Sie sich weiter

    Nutzen Sie die freien Kapazitäten, um Ihre Fähigkeiten zu erweitern und Ihre Qualifikationen zu verbessern. Das gilt vor allem, wenn Sie nicht genug zu tun haben. Es ist besser, als nur untätig herumzusitzen: Sie machen etwas, das Spaß macht und Sie herausfordert und Sie verbessern Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Spätestens beim letzten Tipp profitieren Sie davon.

  • Suchen Sie nach Alternativen

    Bei Langeweile sollten Sie nicht sofort kündigen, doch ist langfristig keine Lösung des Problems in Sicht, kann ein Jobwechsel die beste Alternative sein. Wollen Sie wirklich über Jahre oder vielleicht Jahrzehnte jeden Tag gelangweilt im Job herumsitzen? Wohl kaum. Der Schritt macht zwar Angst, doch ist er notwendig für mehr Zufriedenheit und Erfolg.


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