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Retikuläres Aktivierungssystem: So wirkt es sich auf uns aus

Jede Sekunde prasseln unzählige Eindrücke auf uns ein. Unser Gehirn hat gelernt, diese so zu filtern, dass wir sie verarbeiten und verständliche Informationen daraus ziehen können. Diese Monsteraufgabe hat das sogenannte retikuläre Aktivierungssystem, kurz RAS genannt. Objektiv ist es dabei allerdings nicht. Beeinflusst wird es von unseren ureigensten Überzeugungen und Glaubenssätzen. Und das hat Konsequenzen…


Retikuläres Aktivierungssystem: So wirkt es sich auf uns aus

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Definition: Was ist das RAS und wie funktioniert es?

Zu jedem Zeitpunkt wirken über zwei Milliarden verschiedenster Eindrücke auf uns ein. Wir hören, riechen, schmecken, sehen und fühlen mit unseren Sinnesorganen:

  • Die auditive Wahrnehmung erfolgt über unsere Ohren,
  • die gustatorische Wahrnehmung über unsere Zunge
  • die olfaktorische Wahrnehmung über unsere Nase,
  • die visuelle Wahrnehmung über die Augen und
  • die taktile Wahrnehmung über die Haut.

Ganz gleich, ob es nun pro Sekunde 50.000 oder 80.000 (die Zahlen dazu schwanken) Signale sind, die wir aus unserer Umgebung aufnehmen: Nähmen wir sie bewusst wahr, würde uns vermutlich der Kopf platzen.

Damit das nicht passiert, hat die Natur einen Filter zwischen das Bewusstsein des Menschen und seine Umgebung geschaltet, das retikuläre Aktivierungssystem. Das filtert Informationen vor allem unter drei Gesichtspunkten heraus:

  • neue Informationen
  • emotionale Informationen
  • lebenswichtige Informationen

Der Begriff wird vor allem im Bereich des Neuro-Linguistischen Programmierens (NLP) verwendet.


Bedeutung: Was ist NLP?

Was ist NLP? Der Begriff Neuro-Linguistisches Programmieren geht zurück auf den Mathematiker und Psychologen Richard Bandler und den Linguisten John Grinder. Er drückt bereits die Grundannahme aus, dass bestimmte Vorgänge im Gehirn mithilfe linguistischer Methoden „programmierbar“ sind, also beeinflusst werden können.

Es handelt sich dabei um eine Reihe von Kommunikationstechniken und Methoden, die Menschen dabei helfen sollen, ihre Einstellung und Verhaltensweise so zu ändern, dass sie im Alltag besser zurechtkommen und ihre Ziele erreichen. NLP wird daher auch in verschiedenen Therapieformen eingesetzt.

Ein Beispiel: Sie haben sich in ein Paar Sneaker verliebt, das Sie sich kaufen. Nun, da Sie diese Sneaker ständig tragen, fällt Ihnen auf, dass auch andere Menschen solche oder sehr ähnliche Sneaker tragen. Sie haben es vermutlich immer getan, aber Ihr Fokus hat sich geändert, seit Sie selbst Besitzer dieser Schuhe wurden.

Ihr retikuläres Aktivierungssystem sendet Ihnen nun ständig Informationen zu diesen Sneakern. Es funktioniert ein bisschen wie die Anzeige einer bekannten Onlineplattform: Käufer die dies kauften, interessierten sich auch für jenes.

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Einstellung beeinflusst die Selektion

Es gibt Menschen, die eine eher pessimistische Grundhaltung haben und überall nur Hindernisse sehen. Sie sind von einer Sache so überzeugt, dass sie in allem eine Bestätigung dafür sehen. Dieses Phänomen lässt sich auf verschiedenste Bereiche beziehen. Etwa auf den politisch-gesellschaftlichen Bereich: Angenommen eine Person ist davon überzeugt, dass die Diebstahlquote in ihrer Stadt sehr hoch ist.

Wird dieser Person das Handy geklaut, wird sie eine Bestätigung ihrer Grundannahme sehen – ungeachtet dessen, wie die realen Diebstahlquoten in der Stadt ausfallen und sie selbst lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort war. Das gleiche lässt sich auf persönliche Eigenschaften und berufliche Möglichkeiten beziehen.

Wer sich selbst langweilig und unattraktiv einstuft, wird unbewusst mithilfe des retikulären Aktivierungssystems dafür sorgen, dass nur die Botschaften von außen ins Bewusstsein dringen, die diese Einstellung bestätigen. Diese selektive Wahrnehmung zieht sich durch alle Bereiche: Wir wählen vorzugsweise die Nachrichten aus, die unsere Meinung unterstützen.

Was einerseits völlig normal und menschlich ist, wird allerdings häufig von Denkfehlern begleitet und kann leicht dazu führen, dass Fakten ausgeblendet werden, weil sie nicht ins Bild passen.

Bezogen auf berufliche Aspekte kann diese Selektion dazu führen, dass jemand weit hinter seinen Entwicklungsmöglichkeiten zurückbleibt. Seine Vorannahme sorgt dafür, dass das retikuläre Aktivierungssystem anderslautende Informationen erst gar nicht durchlässt, sondern herausfiltert.

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Zwei Seiten des retikulären Aktivierungssystems

Das retikuläre Aktivierungssystem soll eigentlich dafür sorgen, dass nur relevante Informationen beim Empfänger ankommen. Würden Sie beispielsweise auf der Arbeit nicht nur das Klingeln Ihres eigenen Telefons hören, sondern mit derselben Aufmerksamkeit das Öffnen und Schließen von Türen, das Räuspern des Kollegen und den Regen an der Fensterscheibe wahrnehmen, hätten Sie ein Problem.

Das RAS hilft somit dabei, sich ganz auf eine Sache zu konzentrieren. Wenn das Selbstbild des Empfängers aber so negativ ist, hilft es auch dabei, sich ganz darauf zu fokussieren. Jemand wird sich für klein und unbedeutend halten. Die Gegenbeweise bleiben quasi außen vor.

Das Ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt. Manchen Menschen scheint das Glück nur so zuzufallen. Auch hier leitet das retikuläre Aktivierungssystem die sinnlich wahrgenommenen Informationen weiter – nur eben dergestalt, dass sie in die (positive) Grundannahme passen. Mögliche Impulse, die der gesetzten Grundannahme zuwiderlaufen, werden erst gar nicht empfangen.

So betrachtet ist jeder seines Glückes Schmied. Diese Formel greift zwar einerseits zu kurz, allerdings ist das Anliegen im NLP zu verdeutlichen, dass vielen Menschen Chancen und Gelegenheiten entgehen, weil sie sich nur auf das Negative beschränken. Sie sehen Misserfolge als Bestätigung dessen, was sie im tiefsten Inneren befürchten und fördern somit die selbsterfüllende Prophezeiung.

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Den Teufelskreis durchbrechen

Vor diesem Hintergrund ist klar: Wer Dinge zum Besseren ändern möchte, muss den Filter so anpassen, dass auch die Möglichkeiten gesehen werden, die existieren. Analog zur Pechsträhne wird im NLP davon ausgegangen, dass jeder das retikuläre Aktivierungssystem so programmieren kann, dass es einem nutzt.

Verschiedene Schritte sind notwendig, um das eigene Mindset dahingehend zu verändern:

  • Arbeiten Sie mit Visualisierung

    Zunächst müssen Sie den Mut fassen, etwas Neues zu probieren. Viele Menschen haben Angst enttäuscht zu werden, aber was gibt es zu verlieren, wenn man bereits an einem Punkt der totalen Unzufriedenheit ist? Schlimmstenfalls bleibt der Status quo erhalten. Soll der geändert werden, besteht also die Chance zur Verbesserung. Dafür müssen Sie lernen, Ihre Perspektive zu ändern. Statt nur auf das zu schauen, was derzeitig nicht gut läuft, sollten Sie unbedingt auf das schauen, was Sie bisher erreicht haben: Beispielsweise einen Schulabschluss, ein geglücktes Vorstellungsgespräch, eine erfüllte Beziehung, eine schöne Wohnung, wertvolle Freundschaften. Auch wenn nicht alle Punkte davon zutreffen, waren sicherlich in der Vergangenheit einige davon dabei. Als nächstes stellen Sie sich vor, was davon für Sie wichtig ist und schwören Sie Ihren Verstand gewissermaßen darauf ein.

    Mehr dazu lesen Sie hier:

  • Lösen Sie alte Überzeugungen auf

    Gerade alte Zuschreibungen und Glaubenssätze halten Menschen häufig von ihrer Selbstverwirklichung ab. „Ich bin zu dumm, unsportlich, dick, dünn, ungeschickt, hässlich, um etwas Besseres für mich zu erreichen.“ Solche Formulierungen sind Gift für die Seele und bremsen Sie nur aus, da Ihr retikuläres Aktivierungssystem gegenteilige Beweise herausfiltert. Sie brauchen daher eine positive Grundeinstellung zu sich selbst, um genügend Motivation für weitere Aktionen zu erhalten. Nur dann werden Sie irgendwann auch anderweitige Informationen aufnehmen. Selbst wenn anfangs noch die totale Überzeugung fehlt: Jeder Mensch kann etwas, hat gute Seiten. Diese gilt es mithilfe einer veränderten Sichtweise in den Vordergrund zu rücken. Helfen können dabei positive Affirmationen.

    Mehr dazu lesen Sie hier:

  • Formulieren Sie nach der SMART-Methode

    Es existiert eine teilweise sehr unseriöse Anwendung von Affirmationen. Motto: Du musst nur fest genug daran glauben, dann stellen sich Erfolg, Reichtum und Schönheit ein. Bei solchen Heilsversprechen sollte jeder misstrauisch werden. Nur weil man sich einen Satz wie „Ich bin reich, schön und klug“ zehnmal laut vorsagt, wird er nicht Realität. Auch nicht nach hundert Malen. Deutlich ergebnisorientierter ist es, Ziele nach der SMART-Methode zu formulieren. Ein Ziel wie „Ich will reich werden“ ist zu unspezifisch und unkonkret – der Misserfolg ist vorprogrammiert. Etwas anderes ist es beispielsweise zu sagen: „Ich will reicher (oder wohlhabender) werden, indem ich die Beförderung zum XY bekomme.“

    Mehr dazu lesen Sie hier:

[Bildnachweis: Cookie Studio by Shutterstock.com]

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