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Erfahrungsaustausch: Definition, Methoden, Vor- & Nachteile

Sich über verschiedene Themen austauschen, Erfahrungen teilen, Feedback einholen sowie Trends mitbekommen – darum geht es beim Erfahrungsaustausch. Wissen ist ein Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt. Der Wissens- und Erfahrungstransfer hat zahlreiche Vorteile – ein paar Nachteile aber auch. Wir stellen Ihnen hier die besten Methoden zum Erfahrungsaustausch vor…



Erfahrungsaustausch: Definition, Methoden, Vor- & Nachteile

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Definition: Was versteht man unter Erfahrungsaustausch?

Erfahrungsaustausch bedeutet, eigene Erkenntnisse, Erlebnisse, Einsichten oder Lehren mit anderen zu teilen, um voneinander zu lernen. Durch die offene Kommunikation und Diskussion werden Wissen und Know-how weitergegeben und vermehrt.

Durch den freien Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer in Unternehmen gewinnen sowohl die Führungskräfte wie auch die Mitarbeiter an indirekter Erfahrung, können Entscheidungen besser treffen und begehen Fehler kein zweites Mal.

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Warum Erfahrungsaustausch? Die Vor- und Nachteile

In vielen Unternehmen schlummert ein enormer Wissensschatz – verteilt auf alle Mitarbeiter, die die Strukturen, Prozesse und Abläufe aus dem Effeff kennen. Aber auch deren Schwachpunkte und Potenziale. Findet ein offener Erfahrungsaustausch auf allen Ebenen und über Abteilungen hinweg statt (siehe: Silodenken), hat das zahlreiche Vorteile – allerdings auch einige Nachteile…

Erfahrungsaustausch Vorteile

  • Wissenstransfer
    Wissen vermehrt sich, wenn es geteilt wird. Dasselbe gilt für Erfahrungen: Nicht alle muss man erst selber machen – erst recht nicht die negativen.
  • Fehlervermeidung
    Erfahrungen zu teilen, bedeutet zugleich auf mögliche Systemfehler hinzuweisen und wie diese zu umgehen sind. Die Warnhinweise verbessern so die Produktivität und Ergebnisqualität.
  • Perspektivwechsel
    Die Auseinandersetzung mit anderen Sichtweisen, Erfahrungen und Meinungen führt zum sprichwörtlichen „Blick über den Tellerand“ und beugt der gefürchteten Betriebsblindheit vor.
  • Innovationsförderung
    Durch regelmäßigen Wissensaustausch können firmeninterne Veränderungsprozesse beschleunigt und gestärkt werden. Weil vorhandenes Wissen effizienter genutzt wird, fördert das die Innovationskraft von Unternehmen (siehe: 5S-Methode) und verschafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil.
  • Unterstützung
    Erhalten die Kollegen relevante und notwendige Informationen, fördert das nicht nur der Arbeit und senkt den Stress. Die Unterstützung zahlt ebenso positiv auf das Betriebsklima ein.
  • Zusammengehörigkeit
    Sein Herrschaftswissen zu teilen, ist ein Vertrauensbeweis. Der Austausch stärkt den Teamgeist, weil alle „gemeinsam“ ein Ziel verfolgen.

Erfahrungsaustausch Nachteile

  • Ideenklau
    Wer wertvolles Erfahrungswissen teilt, riskiert immer auch, ausgenutzt oder gar bestohlen zu werden. Ideenklau unter Kollegen ist gar nicht selten – im großen Stil führt es zu Industriespionage und Weitergabe von Betriebsgeheimnissen.
  • Austauschbarkeit
    Spezialisten sind überall gefragt. Wer als einzigartige Expertin und Fachkraft mit hoher Spezialisierung gilt, kann seinen Marktwert enorm steigern. Das Know-how bereitwillig zu teilen, macht zum Teil austauschbar und senkt die sog. Employability.
  • Konkurrenzdenken
    Konkurrenzdenken kann den Erfahrungsaustausch nicht nur hemmen. Es kann auch dazu führen, dass gezielt falsche Informationen gestreut werden, um anderen zu schaden.

Bei den oft genannten Nachteilen wird allerdings ausgeblendet, dass es beim Erfahrungsaustausch nicht nur darum geht, eigenes Wissen und Erfahrungen abzugeben, sondern im Gegenzug ebenso Know-how zu erhalten. Austausch ist ein Nehmen und Geben – Risiko und Chancen gibt es daher auf beiden Seiten. Wobei die Vorteile deutlich überwiegen.

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Welche Methoden zum Erfahrungsaustausch gibt es?

Erfahrungsaustausch ist zwar an keine Methoden gebunden – er funktioniert auch völlig frei von Regeln. Gleichzeitig haben sich in Unternehmen einige Erfahrungsaustausch Methoden etabliert, die sich – je nach Anforderung – schon vielfach bewährt haben:

Meetings

Regelmäßige Meetings – zum Beispiel einmal in der Woche als Jour fixe – sind perfekt zum Erfahrungsaustausch. Diese können innerhalb der eigenen Abteilung stattfinden. Oder als fachübergreifende Gesprächsgruppen – zum Beispiel mit allen Projektleitern oder Führungskräften.

Workshops

Workshop oder Seminare sind zielgerichteter Erfahrungsaustausch. Dabei geht es meist um eine konkrete Problemstellung für die möglichst unterschiedliche Experten und Typen zusammenkommen (siehe: Belbin Teamrollen) und ihre Erfahrungen austauschen. Je vielfältiger das Team, desto besser die Lösung.

Mentoring

Mentorenprogramme (auch: Mentoring) sind in erster Linie ein Instrument zur systematischen Personal- und Persönlichkeitsentwicklung. Zwischen dem erfahrenen Mentor (oder der Mentorin) und dessen lernenden Mentee findet aber genauso ein Erfahrungsaustausch statt. Meist lernen dabei Jüngere von Äteren. Das funktioniert aber umgekehrt genauso.

Wissensdatenbank

Erfahrungsberichte, Ergebnisprotokolle, Memos, Dokumentationen und Handbücher sind schriftliche Erfahrungen. Viele davon verschwinden in Schubladen – leider. Werden diese zum Beispiel im Intranet gesammelt und systematisch aufbereitet, sodass das Wissen von allen gefunden und genutzt werden kann, ergibt sich daraus ein enormer Erfahrungsschatz. Getreu dem Motto: „Wenn unsere Firma wüsste, was unsere Firma alles weiß!“

Mastermindgruppen

In einer Mastermind-Gruppe schließen sich Menschen zusammen, die sich für das gleiche Thema interessieren. Sie haben mit einem ähnlichen Problem zu tun oder suchen einfach den Austausch von Meinungen, Ansichten, Ratschlägen oder Leidenschaften. Es ist eine Zusammenkunft von Gleichgesinnten, die aber gar nicht so gleich sein müssen.

Fachkreise

Lebenslanges Lernen ist heute die Voraussetzung für eine anhaltende Karriere und berufliche Weiterentwicklung. In Fachkreisen tauschen sich gleichartige Fachkräfte regelmäßig informell und kollegial aus und erweitern so ihr Wissen kontinuierlich oder entwickeln Methoden, die ihren beruflichen Alltag bereichern und erleichtern.

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Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen – sinnvoll?

Neben dem internen Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeitern und Führungskräften gibt es zusätzlich einen externen – zwischen Unternehmen. Oft ist dieser in Industrieverbänden oder Lobby-Gruppen organisiert. Denkbar ist aber genauso ein lockerer Austausch von lokalen Unternehmern oder Startups derselben Branche oder Region.

Wichtige Voraussetzungen hierfür sind – neben der generellen Bereitschaft – gegenseitiges Vertrauen und die eherne Regel (Ethik-Charta): „Was im Geheimen geteilt wurde, bleibt auch geheim!“ Nutzen einzelne Teilnehmer den Erfahrungsaustausch aus und dazu Wettbewerber auszustechen, werden sie sofort ausgeschlossen. Ansonsten findet kein offener Erfahrungsaustausch mehr statt.

Umgekehrt können alle von dem Netzwerk nur profitieren und gemeinsam Gefahren und Hindernisse rechtzeitig erkennen oder sogar neue Geschäftspartner finden und erschließen.


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