Definition: Was bedeutet Selbstmarketing?
Selbstmarketing ist die bewusste und systematische Vermarktung der eigenen Person. Sie heben authentisch Ihre eigenen Stärken hervor, präsentieren Fähigkeiten, Leistungen und Erfolge. Im Job bauen Sie eine Personenmarke auf und positionieren sich als wichtiger Mitarbeiter und Leistungsträger.
Durch erfolgreiches Selbstmarketing heben Sie sich von Kollegen und Konkurrenz ab. Sie steigern Ihre Sichtbarkeit, werden wahrgenommen, anerkannt und erfolgreicher.
Warum ist Selbstmarketing so wichtig?
Die harte Wahrheit: Es reicht im Job nicht, wenn Sie einfach nur gut sind. Das sind andere auch – und im Zweifelsfall geben Talent und Leistung nicht den Ausschlag für eine Beförderung oder Gehaltserhöhung.
Wollen Sie erfolgreich sein, müssen andere – vor allem der Chef – Sie wahrnehmen und Ihre Kompetenzen erkennen. Wer im Hintergrund unbemerkt Top-Leistungen erbringt, wird oft übersehen und übergangen.
Vorteile von Selbstmarketing:
- Karrierechancen verbessern
- Vertrauen aufbauen
- Netzwerk entwickeln
- Profil schärfen
- Ideen, Projekte und sich selbst besser verkaufen
Selbstmarketing: Erfolg ist nicht immer fair
Leider wird Selbstmarketing oft vernachlässigt. „Meine Leistungen sprechen für sich!“ – So denken viele – und liegen falsch. Immer wieder fallen schlechtere Mitarbeiter die Karriereleiter hinauf.
Das ist ungerecht und ärgerlich. Darauf reagieren müssen Sie trotzdem. Schuld sind meist eine ungesunde Unternehmenskultur und schlechte Führungsqualitäten.
A-Leute umgeben sich mit A-Leuten; B-Leute mit C-Leuten
Wahre Spitzenkräfte sind nie allein. Sie wirken wie Magneten, ziehen andere Top-Talente an und umgeben sich auch gerne mit ihnen. Sie schätzen es, sich gegenseitig herauszufordern, zu inspirieren und voneinander zu profitieren.
Zweitklassige Manager (B-Leute) haben hingegen etwas zu verlieren. Sie fürchten, dass ihre Mittelmäßigkeit durch einen Besseren offenbar wird. Um die Gefahr zu minimieren, umgeben sie sich mit Menschen, die ihnen unterlegen sind. Mit C-Leuten, von denen sie dennoch profitieren und die sie ausbeuten. Selbstvermarktung durchbricht diesen Mechanismus, weil Sie damit auch wieder A-Leuten auffallen.
Voraussetzungen: Das braucht es für Selbstmarketing
Bescheidenheit ist eine Zier – weiter kommt man ohne ihr! So eitel und unangenehm Ihnen Selbstdarstellung vorkommt: Wer nicht auffällt, fällt durchs Raster. Selbst die großartigste Leistung verpufft, wenn sie keiner mitbekommt.
Aber was müssen Sie für Selbstmarketing tun? Hier sind die wichtigsten Voraussetzungen:
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Selbstkenntnis
Sie müssen wissen, womit Sie punkten und was Sie auszeichnet. Was sind Ihre Stärken, Leistungen, Erfolge und auch Ziele?
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Positionierung
Eigenmarketing bedeutet klare Positionierung: Wofür wollen Sie stehen? Was unterscheidet Sie? Sind Sie Experte für eine Aufgabe?
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Außenwirkung
Ihre Außenwirkung entscheidet, wie andere Sie wahrnehmen und reagieren. Achten Sie auf Kommunikation, Auftreten, Verhalten und Dresscodes.
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Kommunikationsstrategie
Entwickeln Sie eine Kommunikationsstrategie: Wo und wie sprechen Sie über sich? In Meetings mit dem Team, bei Gesprächen mit dem Chef?
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Kontinuität
Selbstmarketing ist kein einmaliger Akt, sondern ein Prozess. Bleiben Sie dran, und setzen Sie sich selbst regelmäßig in Szene.
Tipps für Selbstmarketing im Job
Klassisches Selbstmarketing (insbesondere im Internet – siehe: Personal Branding) funktioniert in folgenden einfachen Schritten:
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Erstellen Sie Zwischenberichte
Ihr Chef soll merken, wie positiv sich ein Projekt entwickelt? Dann erstellen Sie regelmäßige Zwischenberichte, in denen Sie die Fortschritte zeigen. So bleiben Sie positiv im Gedächtnis und machen gleichzeitig einen professionellen Eindruck.
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Melden Sie sich zu Wort
Wer in Meetings immer nur still daneben sitzt und die Rolle des stummen Zuhörers einnimmt, wird schnell übersehen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich mit gut durchdachten und frischen Ideen zu Wort zu melden. Hier zeigen Sie: Ich bin engagiert und bringe das Team voran.
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Bitten Sie um Feedback
Nach abgeschlossenen Projekten und erbrachten Leistungen sollten Sie Ihren Chef um Feedback zu Ihren Ergebnissen bitten. So muss sich dieser damit auseinandersetzen – und stellt fest, wie gut Sie arbeiten.
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Helfen Sie anderen Kollegen
Wenn Ihre Kollegen vor einem Problem stehen, bieten Sie Ihr Wissen und Ihre Hilfe an. Das hat den Vorteil, dass später positiv über Sie gesprochen wird. Und wenn es etwas gibt, das noch besser wirkt als Selbstmarketing, dann ist es Mundpropaganda.
Selbstmarketing für Frauen
Gerade Frauen fällt Selbstmarketing häufig schwer. Sie agieren zurückhaltender, sprechen nicht über eigene Erfolge und unterschätzen den Wert ihrer Arbeit. Umso wichtiger ist ein selbstbewusster Umgang mit den eigenen Fähigkeiten und Leistungen.
Kommunizieren Sie Ihre Ergebnisse und positionieren Sie sich mit Ihren Stärken als Leistungsträgerin. Hilfreich sind Role Models als Vorbilder und ein Netzwerk mit anderen Frauen, in dem Sie sich gegenseitig unterstützen.
Selbstmarketing ohne anzugeben?
Übertriebenes Selbstmarketing kann nach hinten losgehen. In diesem Fall wird nicht mehr über Ihre Leistungen gesprochen, sondern nur noch über die Wichtigtuerei. Sie fallen Vorgesetzten und Kollegen sicher auf – jedoch negativ.
Entscheidend ist, wie Sie das Selbstmarketing betreiben. Mit diesen Tipps machen Sie Leistungen sichtbar, ohne dabei anzugeben:
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Bleiben Sie bei den Fakten
Unnötige Übertreibungen und Beschönigungen der Tatsachen fallen meistens negativ auf. Wenn Sie eine gute Leistung erbracht haben, müssen Sie nicht noch zusätzlich etwas erfinden.
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Wählen Sie die Projekte genau aus
Nicht alles, was Sie während Ihres Arbeitstages tun, ist eine Erwähnung gegenüber dem Chef wert. Überlegen Sie daher, ob Sie von einer Aufgabe berichten wollen oder ob es sich um eine Alltäglichkeit handelt.
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Wiederholen Sie sich nicht
Eine Leistung wird nicht besser, wenn Sie diese nur oft genug ansprechen. Weisen Sie Ihren Chef oder die Kollegen nicht immer wieder auf dasselbe hin. Wenn die Leistung tatsächlich gut war, bleibt diese nach der ersten Erwähnung im Gedächtnis.
Übertreiben Sie die Eigenvermarktung nicht
Die Grenze zwischen Selbstmarketing und Wichtigtuerei ist schmal. Sie brauchen Fingerspitzengefühl und müssen eine gute Balance finden.
Beispiele von Übertreibungen gibt es genug. Die Geschichte ist voll von Egos, deren Erfolg sie nicht vor übersteigertem Geltungsbedürfnis bewahrt hat:
- Alexander der Große bezeichnete sich selbst als „Sohn des Zeus“, als Nachkomme der obersten Gottheit.
- Katharina die Große weigerte sich, Briefe zu öffnen, die nicht an „Ihre königliche Majestät“ adressiert waren.
- George Washington wollte unbedingt „Seine Hoheit der Präsident der Vereinigten Staaten“ genannt werden.
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