Gesprächsprotokoll schreiben: Vorlage, Aufbau, Tipps

In Meetings wird viel geredet, diskutiert, beschlossen. Damit nichts davon vergessen wird, gibt es das Gesprächsprotokoll. Darin werden alle wichtigen Diskussionen, Argumente, Erkenntnisse und Entscheidungen festgehalten. Es dient zur Dokumentation, als Gedächtnisstütze und zur Vermeidung von Missverständnissen. Ein Gesprächsprotokoll schreiben zu müssen, bleibt dennoch eine ungeliebte Aufgabe. Wir zeigen, worauf Sie dabei achten müssen – inklusive kostenloser Vorlage in Word…

Gespraechsprotokoll Schreiben Vorlage Word Aufbau Tipps

Definition: Was ist ein Gesprächsprotokoll?

Das Gesprächsprotokoll ist eine strukturierte, schriftliche Aufzeichnung zum Ablauf und den wichtigsten Inhalten eines Gesprächs, Meetings oder einer Besprechung. Es hält fest, welche Themen diskutiert, welche Ergebnisse erzielt und welche Aufgaben oder Verantwortlichkeiten verteilt wurden.

Gesprächsprotokolle dienen als offizielle Dokumentation, um für Teilnehmer und Abwesende nachvollziehbar zu machen, wie ein Gespräch oder Meeting verlaufen ist und welche Entscheidungen getroffen wurden.

Typische Bestandteile eines Gesprächsprotokolls

    Kopfbereich:

  • Meeting-Thema oder Anlass
  • Datum, Ort, Zeit
  • Teilnehmer und Abwesende
  • Name des Leiters und Protokollführers
  • Inhaltsbereich:

  • Tagesordnungspunkte (chronologische Liste der Agenda)
  • Zusammenfassung der Diskussionen
  • Getroffene Beschlüsse und Ergebnisse
  • Aufgabenverteilungen mit Fristen
  • Nennung von Personen, die später kamen oder früher gingen
  • Schlussbereich:

  • Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
  • Festlegen der nächsten Schritte oder Termine
  • Unterschriften (Leiter, Protokollführer)

Was ist Zweck und Nutzen eines Gesprächsprotokolls?

Ein Gesprächsprotokoll erfüllt gleich mehrere Funktionen. Dazu gehören:

  • Dokumentation
    Nachvollziehbarkeit von Gesprächsinhalten und Entscheidungen
  • Gedächtnisstütze
    Erinnerung an Fristen, Beschlüsse und Verantwortlichkeiten
  • Informationsquelle
    Für abwesende Teilnehmer sowie zur Vorbereitung auf Folgetermine
  • Kontrolle
    Überblick über offene und abgeschlossene Aufgaben

Das Gesprächsprotokoll ist damit ein zentrales Werkzeug, um für Klarheit, Nachvollziehbarkeit und Struktur in Arbeits- und Kommunikationsprozessen zu sorgen.

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Verschiedene Gesprächsprotokoll Arten

Protokoll ist nicht gleich Protokoll. Tatsächlich gibt es unterschiedliche Formen von Gesprächsprotokollen:

  • Verlaufsprotokoll

    Das Verlaufsprotokoll gibt den Gesprächsverlauf detailliert und chronologisch wieder, jedoch ohne wörtliche Wiedergabe: Was wurde besprochen? Welche Argumente wurden vorgetragen? Was sprach dagegen?

  • Ergebnisprotokoll

    Das Ergebnisprotokoll hält ausschließlich die wichtigsten Ergebnisse und Beschlüsse fest, meist in kompakter Form. Es wird in der Regel im Präsens geschrieben und muss zwingend sachlich und neutral formuliert werden.

  • Wortprotokoll

    Das Wortprotokoll gibt den genauen Wortlaut eines Gesprächs Wort für Wort wieder, es kommt jedoch selten im Alltag vor, weil wenig strukturiert und zu umfangreich ist.

Im Alltag finden Sie häufig hybride Protokollarten. Grundsätzlich können alle Gesprächsprotokoll Arten – wenn sie richtig angefertigt werden – die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse zusammenfassen.

Ein Protokoll allein bringt noch nichts

Ein Gesprächsprotokoll schreiben, ist gut – aber nur die halbe Miete! Wenn es anschließend in Schubladen oder digitalen Ordnern verschwindet, hat es keinen Effekt. Gesprächsprotokolle entfalten ihre Funktionen erst, wenn Sie genutzt werden. Zum Beispiel beim Folgemeeting, beim nächsten Mitarbeitergespräch oder Feedbackgespräch und dann nochmal thematisiert werden.

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Gesprächsprotokoll Checkliste: Inhalt & Aufbau

Die wichtigste Regel für ein Gesprächsprotokoll lautet: Vollständigkeit ist ein absolutes Muss. Fehlen wichtige Informationen oder werden grundlegende Entscheidungen ausgelassen, führt das den Zweck der Mitschrift ad absurdum. Wie aber sieht ein vollständiges Gesprächsprotokoll aus und welcher Inhalt gehört zwingend dazu? Das ist der Inhalt eines Gesprächsprotokolls:

  • Informationen zum Meeting

    Zunächst sollte aus dem Gesprächsprotokoll klar hervorgehen, für welche Besprechung es angefertigt wurde. Pflichtangaben im Protokollkopf sind deshalb Thema (Überschrift), Datum, Ort und Uhrzeit des Meetings.

  • Informationen zu den Teilnehmern

    Mitarbeiter, Vorgesetzte, Projektleiter, Kunden, Lieferanten oder Außenstehenden – wer auch immer im Meeting anwesend war, wird namentlich genannt. So lässt sich später nachvollziehen, wer darüber informiert oder für ein Projekt verantwortlich war. Die Teilnehmerliste kann zudem durch Kontaktdaten (E-Mail, Telefon) erweitert werden.

  • Punkte der Tagesordnung

    Ein organisiertes Meeting verfügt immer über eine Agenda. Diese gliedert sich in die zu besprechenden Tagesordnungspunkte – kurz: TOP. Die Punkte der Tagesordnung müssen selbstverständlich alle im Gesprächsprotokoll aufgeführt werden – auch wenn manche übersprungen oder gestrichen wurden. Auch das ist zu dokumentieren.

  • Entscheidungen und Beschlüsse

    Werden im Gespräch Entscheidungen zu dem jeweiligen TOP getroffen, Anweisungen gegeben oder Verantwortungen übertragen, gehört das zum Inhalt des Gesprächsprotokolls. Diese zentralen Ergebnisse sind jeweils am Ende des Tagesordnungspunkts in der Mitschrift festzuhalten.

  • Ziele und Fristen

    Häufig gibt es in Meetings Informationen oder Beschlüsse zu Zielen oder Fristen, die erreicht werden sollen. Um eine spätere Kontrolle zu ermöglichen, gehören auch diese Informationen zum Inhalt des Gesprächsprotokolls.

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Gesprächsprotokoll Vorlage & Beispiel

Um Ihnen das Erstellen eines Gesprächsprotokolls zu erleichtern, haben wir ein Beispiel und eine kostenlose Vorlage für ein Gesprächsprotokoll vorbereitet. Darin sind alle wichtigen Inhalte und Aspekte enthalten. Denken Sie bitte daran, dass es sich lediglich um ein Muster handelt! Für den individuellen Fall sollten Sie diese stets individuell anzupassen.

Das folgende Musterprotokoll können Sie gleich online im Browser editieren. Dazu einfach auf den Kasten klicken:

Gesprächsprotokoll

Thema:

Meeting zum Ausbau der Social Media Kanäle

Datum: TT.MM.JJJJ
Ort: Frankfurt am Main
Uhrzeit: Beginn: 14:30 Uhr
Ende: 15:15 Uhr
Teilnehmer: Bea Beispiel
Vera Vorlage
Max Muster
Protokoll: Max Muster

    TOP #1: Social Media Strategie verbessern

  • These, Problem, Diskussion, Argumente
  • Ergebnisse und Entscheidung
  • Aufgaben, Fristen und Verantwortung
  • TOP #2: Budget für Social Media

  • These, Problem, Diskussion, Argumente
  • Ergebnisse und Entscheidung
  • Aufgaben, Fristen und Verantwortung
  • TOP #3: Potenzielle Kooperationen

  • These, Problem, Diskussion, Argumente
  • Ergebnisse und Entscheidung
  • Aufgaben, Fristen und Verantwortung

Kostenloser Download: Gesprächsprotokoll Muster

Ein kostenloses Gesprächsprotokoll Muster können Sie sich hier in Word oder als PDF-Datei herunterladen:

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Gesprächsprotokoll schreiben: 3 Phasen

Ein professionelles Gesprächsprotokoll zu erstellen, ist eine unbeliebte Aufgabe. In vielen Teams wird deshalb reihum delegiert. So ist jeder einmal dran. Haben Sie die Aufgabe bekommen, stehen Sie vor drei typischen Phasen:

1. Vorbereitung

Gute Vorbereitung ist das A und O, wenn Sie ein Gesprächsprotokoll erstellen sollen. Bevor Sie loslegen, überlegen Sie, womit Sie schneller schreiben können: auf einem Notizblock mit Stift und Papier – oder auf einem Laptop oder Tablet. Bedenken Sie auch, dass das Klappern der Tastatur die Meetingteilnehmer stören könnte. Bei Tablets sollten Sie daher den Tastenklick deaktivieren.

Um die Aufzeichnung zu beschleunigen, sollten Sie im Vorfeld bereits alle genannten Eckdaten aufschreiben: Thema, Datum, Uhrzeit, Teilnehmer, Agenda beziehungsweise Tagesordnungspunkte. So haben Sie schon eine klare Struktur für Ihr Gesprächsprotokoll und müssen bei der Mitschrift nur noch Stichpunkte ergänzen, die Sie später ausformulieren. Profis beschäftigen sich während der Vorbereitung bereits mit wichtigen Fragen des Meetings. Das hilft ihnen, der Diskussion besser folgen zu können und parallel alle wichtigen Punkte schriftlich festzuhalten.

2. Erstellung

Sobald das Meeting startet, beginnt die Arbeit als Protokollführer. Wichtig ist, dass Sie über die gesamte Dauer der Besprechung aufmerksam bleiben, wichtige Argumente und Diskussionen mitbekommen und diese direkt notieren. Konzentrieren Sie sich vor allem auf die Ergebnisse und Entscheidungen, die unbedingt im Gesprächsprotokoll zu finden sein müssen.

Achten Sie bei der Erstellung des Protokolls darauf, etwaige Argumente oder Einwände in der Diskussion mit Namen zu verknüpfen: Wer hat was gesagt? Wem wurde welche Aufgabe zugeteilt? Im Nachhinein ist es schwer, sich genau daran zu erinnern, wer welchen Vorschlag gemacht hat oder wer gegen etwas gestimmt hat. In einem Ergebnisprotokoll sind solch genauen Abläufe nicht enthalten.

3. Überarbeitung

Nach dem Meeting sollten Sie das Gesprächsprotokoll einem Feinschliff unterziehen. Korrigieren und überarbeiten Sie Formulierungen, fassen Sie zusammen und bringen Sie Aussagen auf den Punkt. Das Protokoll sollte so kurz wie möglich und so ausführlich wie nötig sein. Klar: Auch Flüchtigkeits- oder Tippfehler werden eliminiert (Rechtschreibprüfung durchlaufen lassen!).

Für die Überarbeitung empfiehlt sich eine kleine zeitliche Distanz. Warten Sie nicht zu lange, bis Sie wichtige Details vergessen haben. Aber mit ein wenig Abstand lassen sich manche Tagesordnungspunkte besser zusammenfassen und formulieren. Auch sehen Sie so deutlicher, ob wirklich alles im Gesprächsprotokoll enthalten ist.

Gesprächsprotokoll unterschreiben: Ja oder nein?

Es gibt Protokolle, die unterschrieben werden müssen. Zum Beispiel Beschlussprotokolle bei einer Eigentümerversammlung. Im betrieblichen Kontext ist das nicht erforderlich, da das Gesprächsprotokoll nach außen keine bindende Wirkung hat. Es ist kein Vertrag. Um der Dokumentation mehr offiziellen Charakter zu verleihen, kann es aber sinnvoll sein, dass das fertige Protokoll vom Schriftführer und Meetingleiter oder Vorsitzenden unterschrieben wird.

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Tipps für ein professionelles Gesprächsprotokoll

Auch wenn es keiner mag, ein Gesprächsprotokoll schreiben zu müssen: Als Schriftführer können Sie sich im Unternehmen sichtbar machen. Ihr Name ist darin prominent platziert. Das Protokoll dient zugleich als eine Art Arbeitsprobe von Ihnen. Wer hier durch Stil, Sorgfalt und Qualität glänzt, kann mit dem professionellen Gesprächsprotokoll Vorgesetzte ebenso wie Kollegen beeindrucken. Nachhaltig!

Diese Tipps helfen Ihnen dabei, das bestmögliche Gesprächsprotokoll zu verfassen:

  • Neutral formulieren

    In einem Gesprächsprotokoll werden Aussagen oder Ergebnisse nicht kommentiert. Bleiben Sie als Schriftführer neutral und objektiv. Wertende Formulierungen sind in der Mitschrift absolut tabu. Geben Sie nur wieder, wer was in der Diskussion gesagt hat. Sparen Sie dabei mit Adjektiven. Sätze wie „Herr Müller hat dem wütenden Vorschlag von Frau Schmitz zähneknirschend zugestimmt“ haben im Protokoll keinen Platz.

  • Aktiv nachfragen

    Viele Protokollführer verstehen ihre Rolle als stille Zuhörer. Richtig: Sie sollen aufmerksam zuhören und mitschreiben. Das bedeutet aber nicht, dass Sie permanent schweigen müssen. Im Gegenteil: Fragen Sie nach, wenn etwas unklar ist oder wenn Sie nicht genau wissen, was im Protokoll festgehalten werden soll. Es ist sogar Ihre Pflicht, als Protokollführer dazwischenfunken, wenn alle durcheinander reden.

  • Einschübe erwarten

    Manche Konferenz und Besprechung entwickelt sich dynamisch. Bedeutet: Es können Tagesordnungspunkte dazu kommen oder Themen eingeschoben werden. Rechnen Sie damit und legen Sie dazu Extra-Blätter bereit oder einen neuen Punkt in der Textbearbeitung an. Das wird natürlich später im finalen Gesprächsprotokoll zusammengeführt. So aber behalten Sie einen besseren Überblick.

  • Punkte prüfen

    An dieser Stelle werden Sie für die Teilnehmer unbequem: Am Ende jedes Meetings wollen alle nur noch raus – oder müssen in die nächste Besprechung. Bevor das passiert, prüfen Sie genau, ob Sie alle wichtigen Informationen haben. Überfliegen Sie Ihre Mitschrift und gehen Sie alle Punkte durch. Auch hier dürfen und müssen Sie nachhaken, falls etwas unklar bleibt. Nur so können Sie dafür sorgen, ein wirklich vollständiges (und professionelles) Gesprächsprotokoll erstellen zu können.


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