Bedeutung: Was ist Negativität?
Negativität bezeichnet eine negative Einstellung, Haltung oder Reaktion, die durch Pessimismus, Missbilligung, Feindseligkeit oder Ablehnung gekennzeichnet ist. Sie zeigt sich in negativen Gedanken und Gefühlen, negativen Verhaltensweisen und destruktiver Kommunikation. Lästern, Kritisieren, Klagen, negative Kommentare und auch Aggressionen sind Ausdrucksformen von Negativität.
Negative Menschen machen sich und anderen das Leben schwer. Sie destabilisieren ihr Umfeld und blockieren sich selbst. Wer Negatives erwartet, bekommt genau das. Es ist eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. So verstärken sich die Denkmuster selbst und führen in eine Abwärtsspirale.
Ursachen für Negativität
Ängste gehören zu den typischen Ursachen für Negativität. Negative Menschen leiden oftmals an Verlustängsten oder haben Angst, dass sie bestimmte Ziele nicht erreichen können. Fühlen sich Menschen ungeliebt, unverstanden, unsicher oder bedroht, entstehen daraus negative Gedanken. Diese wiederum führen dann zu negativen Verhaltensweisen.
Synonyme für Negativität
Synonym zu Negativität sind: Pessimismus, Endzeitstimmung, Weltuntergangsstimmung, Skeptizismus, Nihilismus, Verzweiflung, Katerstimmung, Mutlosigkeit, Lebensverneinung, Schwarzmalerei, Weltschmerz, Traurigkeit, Melancholie, Trübsinn oder Depressivität. Auf Englisch heißt es negativity.
Was ist der Negativitätseffekt?
Der Negativitätseffekt beschreibt das psychologische Phänomen, dass negative Gedanken, Erlebnisse oder Gefühle psychisch stärker auf uns wirken als neutrale oder positive, obwohl sie in gleicher Intensität stattfinden. Menschen neigen dazu, sich von negativen Emotionen und Gedanken stärker beeinflussen zu lassen. Sie richten ihre Aufmerksamkeit stärker auf die als negativ empfundenen Dinge und nehmen positive Aspekte deutlich weniger intensiv wahr. Es ist eine Form der verzerrten Wahrnehmung.
Dieser auch als Negativitätsbias bekannte Effekt tritt in vielen Bereichen auf. Er zeigt sich bei der Aufmerksamkeit, bei der Erinnerung, beim Lernen, bei Entscheidungsfindungen und bei Risikoüberlegungen. US-Psychologen haben herausgefunden: Die menschliche Psyche braucht vier positive Erfahrungen, um eine negative auszugleichen. Das Gehirn arbeitet so, um den Menschen zu schützen. Wer in allem nur das Gute sieht, wird zwangsläufig enttäuscht oder schadet sich. Negative Empfindungen wie Angst, Misstrauen oder Zweifel schützen uns auch vor Gefahren. Aber zu viel negatives Denken macht krank, depressiv oder verbittert.
Wie mit Negativität anderer umgehen? 5 Tipps
Negative Menschen sehen Probleme, wo keine sind und zerstören ein positives Umfeld. Deshalb müssen Sie sich vor negativen Impulsen schützen. Diese Tipps helfen beim Umgang mit negativen Menschen:
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Distanz finden
Die Negativität anderer Menschen hat nichts mit Ihnen selbst zu tun. Diese Erkenntnis ist eine wichtige Grundlage. Im Umgang mit negativen Menschen neigen viele Menschen dazu, das eigene Verhalten zu hinterfragen und es als Auslöser für die Negativität zu sehen. Sie müssen verstehen, dass Sie keine Verantwortung für die Gefühle und Haltung anderer Menschen tragen. Stellen Sie eine emotionale Distanz her.
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Grenzen setzen
Wollen Sie jemandem Beistand leisten und sich mit seinen negativen Emotionen befassen, müssen Sie Grenzen definieren. Diese sollten so gesetzt sein, dass Sie nicht in den Negativstrudel hineingezogen werden. Wird diese Grenze überschritten, müssen Sie sich konsequent der Situation entziehen. Auch kann es hilfreich sein, das negative Verhalten konstruktiv und direkt anzusprechen.
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Erwartungen senken
Eine echte Verhaltensänderung ist von einem negativen Menschen kaum zu erwarten. Deshalb sollten Sie keine Erwartungen in diese Richtung haben. Falsche Erwartungen kosten Energie und frustrieren. Es ist zwar richtig, dem negativen Menschen ein Feedback zum Verhalten zu geben. Dies sollten Sie aber erwartungsfrei tun.
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Empathie nutzen
Versuchen Sie zu verstehen, warum jemand eine negative Lebenshaltung hat. Das erfordert Empathie. Wenn Sie dies auf einer rationalen Ebene verstehen können, nehmen Sie es nicht mehr persönlich. Es ist dann auch leichter, für die betreffende Person Mitgefühl zu entwickeln und Sie können besser mit den negativen Energien umgehen.
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Streit vermeiden
Sie sollten negativen Personen nicht erlauben, Sie in Ihrer positiven Grundverfassung zu stören. Lassen Sie sich nicht in einen destruktiven Streit ziehen und auch nicht provozieren. Sie haben selbst die Kontrolle über Ihre emotionale Reaktion. Konzentrieren Sie sich bewusst auf Positives, bevor Sie sich mit der negativen Person auseinandersetzen. Das reduziert die negativen Einflüsse.
Eigene Negativität loswerden: Positivität lernen
Negativität betrifft nicht nur andere. Wenn Sie selbst zu negativen Gedanken und Gefühlen neigen und die eine Haltung Ihnen Optimismus und Kraft raubt, müssen Sie handeln. Hier sind fünf Tipps, mit denen Sie Negativität loswerden und sich aus der Negativspirale lösen:
Reflektieren Sie ihre Gedanken
Wenn Sie sich trübseligen Gedanken hingeben oder sich über viele Dinge in Ihrem Leben beschweren, ist eine objektive Bestandsaufnahme angesagt. Es ist in vieler Hinsicht einfacher, Negativität auszuleben, als an den Umständen etwas zu ändern. Setzen Sie sich mit Ihren Gedanken und Gefühlen auseinander. Prüfen Sie, ob Sie wiederkehrende negative Denkmuster feststellen und wie diese ausgelöst werden.
Sind Sie sich über diese Dinge im Klaren, können Sie überprüfen, ob die Realität dem wirklich standhält. Oftmals sind die realen Themen nicht so dramatisch, wie sie sich anfühlen. Beklagen Sie sich häufig oder kritisieren Sie andere? Was genau fühlt sich so negativ an? Was können Sie selbst tun, um die Situation zu ändern? Ist die Kritik an anderen überhaupt berechtigt oder lassen Sie nur spontanen Gefühlen ihren Lauf? Selbstreflexion ist ein wichtiger Weg, um Negativität loswerden zu können.
Kommunizieren Sie klar und direkt
Klares Zeichen von Negativität: Sie reden über andere Menschen, statt mit ihnen zu sprechen. Wenn Sie etwas stört, sollten Sie die Dinge klar und offen ansprechen. Suchen Sie einen passenden Zeitpunkt und bitten Sie um ein Gespräch. Erklären Sie, dass Sie sich unwohl fühlen und welche Gründe die Emotionen auslösen.
Verzichten Sie dabei auf Beschwerden und Vorwürfe. Sinnvoller ist konstruktive Kritik. Machen Sie sich schon vorher Gedanken über eine mögliche Lösung, um Vorschläge machen zu können. Schon ein solch offenes Gespräch wirkt Wunder gegen die eigene Negativität.
Ändern Sie Ihre Wortwahl
Auch die eigene Wortwahl ist wichtig. Ersetzen Sie negative Wörter durch positive – erst für einen Tag, dann langfristig. Dabei entsteht ein Perspektivenwechsel, der zu einer positiveren Einstellung führt. Das ist auch in Gesprächen ein wichtiger Punkt. Ihre Art zu kommunizieren entscheidet darüber, wie Gesprächspartner die Inhalte wahrnehmen und auffassen.
Sprechen Sie aus der Ich-Perspektive. Sagen Sie, was Sie empfinden und was Sie stört. „Ich empfinde…“ ist immer besser als „Sie machen…“ Dadurch vermeiden Sie einen persönlichen Angriff, der in jedem Gespräch kontraproduktiv ist und das Gegenüber schnell in eine Rechtfertigungshaltung bringt.
Suchen Sie einen Ausgleich
Suchen Sie sich einen Ausgleich und Ablenkung von der Schwarzmalerei. Wenn die Negativität wieder zuschlägt, hilft eine schöne Beschäftigung zu mehr Positivität. Überlegen Sie, was Ihnen gut tut und wie Sie entspannen können. Schon kleine Dinge können reichen: ein kurzer Spaziergang, ein bisschen Sport, schöne Musik hören oder ein Lieblingseis essen.
Auch Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Yoga helfen dabei, ausgeglichener zu werden. Positive Affirmationen und Dankbarkeitsübungen sind ebenfalls gute Mittel für eine positive Lebenshaltung.
Nicht alles persönlich nehmen
Aussagen und Umstände erscheinen als problematisch, wenn Sie diese persönlich nehmen. Meist ist das aber schlicht falsch. Nehmen Sie deshalb eine andere Perspektive ein. Das schafft Abstand von den eigenen Gefühlen oder Gedanken und macht Platz für alternative Bewertungen. Fühlen Sie sich schlecht behandelt oder von jemandem angegriffen, reagieren Sie nicht sofort darauf.
Lassen Sie Ihre negativen Emotionen zunächst einmal abklingen. Dann können Sie die Situation objektiver betrachten und überlegen, warum Ihr Gegenüber so reagiert hat. War es überhaupt persönlich gemeint? Haben Sie vielleicht einen Anlass dazu gegeben? Falls Sie keine Anhaltspunkte finden, sprechen Sie die betreffende Person in einer ruhigen Minute nochmals auf die Situation an.
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