Aufs Abstellgleis gestellt: Was Sie jetzt tun können

Sie waren lange Zeit Leistungsträger im Team? Doch nun werden Sie aufs Abstellgleis gestellt: Sie schauen eher nur noch zu, wie Kollegen wichtige Aufgaben übernehmen, Verantwortung bekommen und an Ihnen vorbei ziehen… Damit müssen Sie sich nicht abfinden! Was Sie tun können, wenn Sie aufs Abstellgleis gestellt werden…

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Aufs Abstellgleis gestellt: Was bedeutet das?

Werden Sie im Job aufs Abstellgleis gestellt, droht der Karrierestillstand. Sie können sich nicht entwickeln, zählen nicht mehr zu den wichtigen Mitarbeitern im Team und stehen an der Seitenlinie, während die Kollegen Erfolge erzielen, Verantwortung tragen und vom Chef gefördert werden.

Auf dem Abstellgleis landen Sie buchstäblich in einer Karriere-Sackgasse. Motivation bringt Sie allerdings nicht wieder in die Spur. Nur mit der richtigen Reaktion bringen Sie Ihre Karriere wieder in Schwung.

Folgen auf dem Abstellgleis: So leiden Betroffene

Für Karriere und Psyche sind die Folgen auf dem Abstellgleis spürbar: Sie treten auf der Stelle, während die Konkurrenz an Ihnen vorbeizieht. Je länger dieser Zustand andauert, desto schwieriger wird der weitere Weg auf der Karriereleiter.

Zusätzlich sinken Zufriedenheit und Selbstwertgefühl. Der Frust im Job wächst und es entstehen Selbstzweifel: Bin ich noch gut genug? Habe ich etwas falsch gemacht und den Platz auf dem Abstellgleis verdient? Eine enorme psychische Belastung für Betroffene.

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3 Anzeichen, dass Sie aufs Abstellgleis gestellt werden

Werden Sie aufs Abstellgleis gestellt, müssen Sie etwas tun. Von alleine wird die Situation nicht besser. Handeln können Sie aber nur, wenn Sie die negative Entwicklung erkennen und richtig einschätzen. Schließlich wird das nicht offen kommuniziert, sondern läuft oft subtiler ab. Auf einige Anzeichen und Warnsignale müssen Sie besonders achten:

  • Verantwortung wird umverteilt

    Ein deutliches Indiz ist die Neuverteilung von Aufgaben und der damit verbundenen Verantwortung. Wichtige Kunden werden plötzlich von Kollegen betreut, Projekte werden Ihnen abgenommen und an wichtigen Aufgaben werden Sie nicht mehr beteiligt. Erhalten Sie nur noch unwichtige Teilaufgaben ohne Verantwortung, dann schiebt man Sie möglicherweise auf das Abstellgleis.

  • Informationen kommen nicht an

    Alle Mitarbeiter sind besser über laufende Projekte informiert. Gehen Informationen regelmäßig an Ihnen vorbei, sollten Sie aufmerksam werden. Relevante Informationen werden mit relevanten Arbeitnehmern geteilt. Wenn Sie nicht auf dem Stand der Dinge sind, die aktuellen Entwicklungen kennen und über anstehende Entscheidungen informiert sind, zeigt das Ihre abnehmende Bedeutung und Rolle im Team.

  • Sie werden ersetzt

    Der Chef stellt Ihnen einen Kollegen an die Seite, der Sie unterstützen oder der von Ihnen lernen soll. Mit der Zeit übernimmt dieser Schritt für Schritt Ihren Aufgabenbereich, bis Sie nicht mehr benötigt werden. Das ist ein oft schleichender Prozess, auf den Sie unbedingt achten müssen – bevor es zu spät ist und Sie Ihren eigenen Ersatz eingearbeitet haben.

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Gründe: Warum landen Sie auf dem Abstellgleis?

Sie waren erfolgreich und geschätzt, nun landen Sie auf dem Abstellgleis. Solche Entwicklungen haben immer Gründe. Eine Möglichkeit ist eine schlechte Führungskraft. Der Chef hat keine böswilligen Hintergedanken, ist aber unfähig, ein Team zu leiten, Aufgaben zu verteilen und den Überblick zu behalten.

Häufiger ist der Vorgang aber bewusst und gewollt. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein:

  • Ärger mit dem Vorgesetzten
    Gab es Unstimmigkeiten mit dem Vorgesetzten? Eine Meinungsverschiedenheit bei wichtigen Angelegenheiten? Manch ein Chef reagiert darauf leider mit einer Machtdemonstration. Sie werden von wichtigen Projekten abgezogen und die Verantwortung geht an Kollegen. Motto: „Ich sitze hier am längeren Hebel!“
  • Angst vor Nachfolge
    Unsichere Chefs fürchten erfolgreiche und kompetente Mitarbeiter. Sie haben Angst, früher oder später von diesen ersetzt und verdrängt zu werden. Als Gegenmaßnahme werden leistungsstarke Arbeitnehmer klein gehalten und aufs Abstellgleis gestellt.
  • Bevorzugung eines Kollegen
    Vitamin B ist ein großer Faktor im Job. Vielleicht bremst der Chef Sie aus, weil er einen Kollegen, den er lieber mag, in den Fokus rücken will. Ihr beruflicher Erfolg wird geopfert, damit der Schützling des Chefs auftrumpfen kann.
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Aufs Abstellgleis gestellt: Das können Sie tun

Finden Sie sich nicht einfach damit ab, dass Ihre Aufgabenfelder unter den Kollegen aufgeteilt werden, während Sie nur noch daneben stehen, Kleinigkeiten oder Unwichtiges erledigen und gelegentlich helfen dürfen. So haben Sie sich Ihren Job nicht vorgestellt – und erreichen werden Sie auch nichts. Will der Chef Sie aufs Abstellgleis stellen, müssen Sie aktiv werden. Diese Tipps helfen weiter:

Suchen Sie das Gespräch

Der erste Weg sollte ins Büro des Chefs führen. Ein offenes und klärendes Gespräch fällt schwer, ist aber der beste Weg, um die Situation zu analysieren und einzuordnen. Schildern Sie ehrlich, welches Gefühl Sie haben und woran Sie dies festmachen. Im besten Fall können Sie gemeinsam mit Ihrem Chef nach einer Lösung suchen. Sie werden wieder stärker eingebunden und erhalten Verantwortungen zurück. Weicht die Führungskraft hingegen nur aus, liefert Ausreden oder sieht keinen Handlungsbedarf, müssen Sie eine andere Möglichkeit probieren.

Verteidigen Sie Ihre Aufgabenbereiche

Wenn im Meeting eine Ihrer Aufgaben umverteilt wird, sollten Sie nicht stumm daneben sitzen. Äußern Sie Ihre Meinung und verteidigen Sie die Verantwortung, die Sie im Job tragen. Stehen Sie dafür ein, dass Sie weiterhin an Projekten beteiligt sind und liefern Sie gleich die passenden Gründe, warum es so sein sollte: „Im Team habe ich die meiste Erfahrung mit __ und habe die letzten drei Projekte in diesem Bereich mit großem Erfolg betreut…“

Überzeugen Sie weiterhin mit Leistung

Der Frust wächst und die Motivation lässt nach. Trotzdem sollten Sie weiterhin Ihr Bestes geben. Zeigen Sie gute Leistungen und tragen Sie zum Erfolg des Teams bei. So brauchen Sie sich selbst nichts vorzuwerfen und liefern dem Chef keine Argumente in Form von „Ihre Leistungen in letzter Zeit konnten leider nicht überzeugen“. Gute Ergebnisse sind zusätzlich für den letzten Schritt ein Vorteil.

Schauen Sie sich nach Alternativen um

Können Sie die Situation intern nicht verbessern, sollten Sie einen Jobwechsel vorbereiten. Monate oder gar Jahre darauf zu warten, dass es im aktuellen Job besser läuft, ist keine Option. Das macht Sie unglücklich und wirf Ihren Karriereplan zurück. Der doppelte Vorteil für die Jobsuche: Sie bewerben sich aus einer ungekündigten Stelle. Das verbessert Ihre Verhandlungsposition und nimmt Druck, weil Sie nicht das erstbeste Angebot annehmen müssen.

Tipp: Gleich Zwischenzeugnis ausstellen lassen!

Die Zeit der Loyalität ist jetzt vorbei. Deshalb sollten Sie sich umgehend ein Zwischenzeugnis ausstellen lassen. Doppelter Vorteil: Sie profitieren von der Bindungswirkung. Sollten Sie intern wechseln, darf der neue Chef von dieser Einschätzung nicht ohne Weiteres abweichen. Und: Sie brauchen das Arbeitszeugnis bei der Bewerbung und sparen somit Zeit.



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