Zweite Chance bekommen: Die 5 wichtigen Schritte

Jeder braucht mal eine zweite Chance. In der Liebe und Beziehung, bei der Bewerbung und im Job. Denn Fehler passieren. Manchmal ist es auch nur ein falsches Wort im falschen Hals oder ein verpatzter erster Eindruck. Wenn etwas richtig schief gelaufen ist und wir die erste Chance verspielt haben, sind das Vertrauen und unser guter Ruf geschädigt und wir brauchen den zweiten Anlauf, um es wieder gut zu machen. Eine zweite Chance bekommen, ist allerdings nicht so einfach. Nicht jede(r) ist dazu bereit, sie zu gewähren. Was Sie tun können, um die Chance auf eine Begnadigung und Möglichkeit zur Wiedergutmachung zu erhöhen…

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Wann brauche ich eine zweite Chance?

Gelegenheiten für Gnade gibt es zuhauf: eine vergeigte Bewerbung, ein unglückliches Vorstellungsgespräch oder das leider nur suboptimale Projekt und Gespräch mit dem Chef… In der Liebe ist vielleicht das erste Date so gar nicht gut gelaufen und in der Beziehung kam es zum Seitensprung… All diese Fehltritte haben eine Gemeinsamkeit: Die erste Chance ist vertan, der erste Eindruck oder das Vertrauen sind verspielt. Um das wieder auszubügeln braucht es eine zweite Chance.

Frust über eigene Fehler und die Erkenntnis „Das hätte ich besser machen können!“ sind die häufigsten Gründe für den Wunsch nach einer zweiten Chance. Im Nachhinein ärgern wir uns noch am meisten über uns selbst und wollen beweisen, dass doch mehr in uns steckt. Wenigstens beim zweiten Mal.

In der Liebe und in Beziehungen allgemein ist es noch schlimmer – dann wenn wir Vertrauen verspielt oder Versprechungen und Zusagen nicht eingehalten haben. Das belastet Partnerschaften (auch geschäftliche) nachhaltig. Wer andere enttäuscht und deren Vertrauen verliert, braucht die zweite Chance, um zu zeigen, dass es ein einmaliger Ausrutscher war. Nicht selten kommen auch gleich mehrere Faktoren zusammen. Aber wie dann die zweite Chance bekommen?

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Zweite Chance bekommen: 5 Tipps

Wenn Sie Ihren Chef oder Partner betrogen oder schwerwiegend hintergangen haben, wird es vermutlich schwierig, eine zweite Chance zu bekommen. Haben Sie hingegen einen Fehler gemacht oder eine Aufgabe verbockt, können Sie auf Milde hoffen und selbst ebenfalls einiges tun, um sich eine zweite Chance zu verdienen. Zum Beispiel so…

1. Fehler eingestehen

Das Wichtigste ist gerade am Anfang: Stehen Sie zu Ihrem Fehler, übernehmen Sie Verantwortung. Kein Drumherumreden, keine Schminke oder Blabla. Sie haben es verbockt. So richtig. Punkt. Das tut Ihnen leid und Sie sind bereit etwaige Konsequenzen zu tragen. Aber natürlich hoffen Sie eben auf Gnade und eine neue Gelegenheit. Umso glaubwürdiger wird das Schuldeingeständnis, wenn Sie vorher reflektiert haben, was genau der Fehler war und wie es dazu gekommen ist. Das darf allerdings keine Ausrede werden. Sondern allenfalls ein Schluss für die Zukunft, damit der Fauxpas nicht wieder passiert. Denn dritte Chancen sind selten.

2. Reaktion aushalten

Der ehrliche Umgang mit den eigenen Fehlern und eine offene Kommunikation wird zunächst dazu führen, dass man Ihnen die Leviten liest – im Job ein klassisches Come-to-Jesus-Meeting, privat ein kräftiges Donnerwetter. Das müssen Sie aushalten und über sich ergehen lassen. Schließlich darf Ihr Gegenüber zurecht sauer sein und muss vielleicht erstmal Dampf ablassen. Zeigen Sie hier uneingeschränkt und zähneknirschend Verständnis für die Gefühle und den Ärger Ihres Gegenübers.

3. Besserung geloben

An der Stelle dreht sich das Blatt. Der erste Ärger ist verraucht, Sie haben den Fehler analysiert und erklärt (nicht schöngeredet!) – jetzt versprechen Sie es künftig besser zu machen. Aber nicht einfach nur so lapidar, sondern ganz konkret. Was werden Sie in Zukunft anders machen? Hierbei ist es wichtig, dass Sie zugleich beweisen, dass Sie der Fehlschlag zwar ordentlich durchgeschüttelt hat und Sie noch daran knabbern – gleichzeitig glauben Sie an sich, dass Sie es besser können. Ohne diese Selbstvertrauen bekommen Sie keine zweite Chance. Warum auch? Wenn Sie schon nicht an sich selbst glauben, warum sollten es andere tun?

4. Taten demonstrieren

Worte sind billig. Sie bekommen nur dann eine zweite Chance, wenn Ihr Gegenüber wirklich nicht befürchtet, dass sich derselbe Fehler wiederholt. Zeigen Sie deshalb, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Beteuerungen bringen hier nicht viel. In erster Linie müssen Sie Taten sprechen lassen. Erledigen Sie alle künftigen Aufgaben äußerst gründlich und demonstrieren Sie Veränderungswillen.

5. Geduld beweisen

Sie können niemanden dazu drängen oder zwingen, Ihnen eine zweite Chance zu geben. Üben Sie daher keinen Druck aus, sondern üben Sie sich in Geduld. Vielleicht bekommen Sie die neue Chance nicht innerhalb von einem Tag. Und auch Vertrauen braucht, bis es wieder zurückgewonnen ist. Überdies gilt: Wer eine zweite Chance bekommt, sollte nicht nur dankbar dafür sein, sondern diese auch unbedingt nutzen. Noch eine Chance werden Sie kaum bekommen.

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Wann sollte man eine zweite Chance geben?

Sie kennen das Sprichwort: „Jeder hat eine zweite Chance verdient.“ In den meisten Fällen stimmt das. Aber eben nicht in allen. Sie kennen sicher auch den Spruch: „Gebranntes Kind scheut das Feuer.“ Wer also selbst ein paarmal betrogen, hintergangen oder enttäuscht wurde, wird mit der Zeit umso vorsichtiger und blockt eher ab, wenn er oder sie eine zweite Chance gewähren soll. Schließlich wollen wir nicht noch einmal enttäuscht werden, nachdem wir eine zweite Chance gegeben haben.

Ob jemand bereit ist, anderen eine zweite Chance zu geben, hängt in der Regel von einigen Faktoren ab:

  • Persönlichkeit

    Der entscheidendste Faktor ist die eigene Persönlichkeit. Manche Menschen geben grundsätzlich keine zweite Chance und bleiben hart, wenn Vertrauen verspielt wurde. Andere vergeben schneller und leichter. Oft stehen hinter diesen Einstellungen ganz unterschiedliche persönliche Erfahrungen in der Vergangenheit.

  • Fehlverhalten

    Ob es eine zweite Chance gibt, hängt maßgeblich vom vorangegangenen Fehler ab. War es eine Kleinigkeit oder trägt der oder die Schuldige vielleicht nicht die volle Verantwortung? Dann ist es leichter, eine neue Chance einzuräumen. Bei schweren Vergehen haben Betroffene hingegen oft schlechte Karten. Besonders schwer wiegen Fehler, bei denen Menschen aus purer Bosheit zu Schaden gekommen sind.

  • Aufrichtigkeit

    Nicht zuletzt hängt unser Wohlwollen und die Begnadigung auch davon ab, wie glaubwürdig und aufrichtig das Schuldeingeständnis beziehungsweise der Versprechen für die Zukunft daher kommt. Man könnte auch sagen: Der Grad der Zerknirschung ist der Türöffner zur Gnade. Wer es sich zu einfach macht, bekommt keine zweite Chance.

  • Verhältnis

    Klar, die Reaktionen unter Freunden fallen anders aus als zwischen Chef und Angestellten. Auch macht es einen Unterschied, wie lange man sich schon kennt und ob man die Beziehung grundsätzlich fortführen will. Einem langjährigen Freund, den Sie schätzen und nicht verlieren wollen, geben Sie bereitwilliger eine zweite Chance, als einem Kollegen, dem Sie nur selten im Büroflur über den Weg laufen.

  • Zeit

    Es klang oben schon an: Manchmal braucht es Zeit, bis es eine zweite Chance gibt. Direkt im Anschluss ist der Ärger bei vielen noch zu groß. Die Emotionen kochen hoch, Frust und Enttäuschung sitzen noch zu tief. Hier hilft nur: Abwarten bis sich die Wogen glätten.

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Gute Gründe für eine zweite Chance

Neben der Moral und den persönlichen Gründen, warum andere von uns eine zweite Chance bekommen, gibt es natürlich auch noch ein paar grundsätzliche Gründe, warum Menschen eine zweite Chance verdient haben. Allen voran natürlich die Vorbildfunktion: Jeder von uns kommt irgendwann mal in eine Situation, in der er oder sie eine zweite Chance und ein wenig Barmherzigkeit braucht. Bevor Sie zweite Chancen also abwiegeln und verwehren, lassen Sie sich folgende Argumente nochmal durch den Kopf gehen…

Loslassen

Ärger findet vor allem im eigenen Kopf statt und macht uns bitter. Wer nicht vergeben kann oder will, schleppt diese Last nur weiter mit sich herum. Und das ist weder gesund für uns, noch macht es unser Leben leichter. Im Gegenteil: Es belastet auch künftige Beziehungen. Nicht nachtragend sein – loslassen lernen ist ein erwiesener Schlüssel zu mehr Glück und besseren Beziehungen.

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Selbsttäuschung

Eine Enttäuschung ist immer auch das Ende einer (Selbst-)Täuschung. Der erste Eindruck muss gar nicht der Wirklichkeit entsprechen. Menschen eine zweite Chance zu geben, bedeutet daher auch, sich SELBST eine zweite Chance zu geben und seine Menschenkenntnis zu trainieren. Die damit verbundene Überraschung könnte ja auch positiv ausfallen.

Fairness

Sicher, chronische Unzuverlässigkeit und regelmäßige Lügenmärchen muss niemand erdulden. Aber wir können anderen immer nur bis vor die Stirn schauen. Vielleicht gibt es Beweggründe, die das Verhalten erklären (nicht rechtfertigen) und nachvollziehbar machen. Jeder hat mal einen miesen Tag. Und vielleicht sind wir an dem Ergebnis auch nicht ganz unschuldig?! Es ist also nur fair, wenn wir uns auch selbst fragen, was wir falsch gemacht haben und in Zukunft besser machen können. Ist das so, ist es auch nur fair, wenn andere eine zweite Chance bekommen…


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]