Alleskönner: Bedeutung & Nachteile für die Karriere

In den unterschiedlichsten Projekten mitarbeiten, Kompetenzen aus jedem Bereich haben und universell einsetzbar sein – Mitarbeiter wären gerne echte Alleskönner. Die Antwort auf die Frage „Kannst du das?“ lautet immer Ja, auch ohne weitere Angaben zur Aufgabe. Davon versprechen Arbeitnehmer sich den größtmöglichen Erfolg, schaden aber in Wahrheit der eigenen Karriere. Alleskönner machen sich nicht unverzichtbar, sondern haben kein klares Profil. Wir erklären, warum eine Karriere als Alleskönner nicht der richtige Weg ist…

Alleskoenner Synonym Multitalent Tausendsassa

Was ist ein Alleskönner?

Ein Alleskönner (auch: Generalist, Universaltalent oder Allrounder) sind Arbeitnehmer, die über zahlreiche Fähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen verfügen. Durch Ihre Wissensbreite können Sie ein Team bei vielen Aufgaben unterstützen und bringen immer eine gewisse Kompetenz mit.

Sie verfügen über die Ausbildung und Qualifikation, die für ihre Position notwendig ist. Zusätzlich habe sie sich Grundkenntnisse in verwandten Themen und Aufgabenbereichen angeeignet.

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Nachteile: So schaden Alleskönner ihrer Karriere

Wer alles kann, muss erfolgreich sein? Falsch! Ob große Verantwortung, Gehaltserhöhung oder Beförderung – in der Praxis haben Alleskönner oft das Nachsehen. Die großen Karrieresprünge machen Experten.

Das hat zwei Gründe: Zum Einen fehlt das Alleinstellungsmerkmal. Multitalente können im Zweifel nur das, was andere auch (besser) können. Hinzu kommt: Echte Alleskönner gibt es (fast) nie. Breitgefächerte Fähigkeiten kratzen oft nur an der Oberfläche und ersetzen kein echtes Fachwissen. So haben Alleskönner mehrere Nachteile für die Karriere:

  • Sie können nichts besonders gut

    Für Alleskönner gilt das Problem: Wer alles kann, kann nichts richtig. Sie können überall ein bisschen, sind aber in keinem Bereich an der Spitze. Im direkten Vergleich fehlen Ihnen entscheidende Fähigkeiten und tiefere Fachkenntnisse. Es ist unmöglich, alle Gebiete so gut zu können, wie ein Experte, der sich nur auf ein Thema konzentriert. Im Zweifelsfall verfügen Sie nur über gefährliches Halbwissen, mit dem Sie Grundlagen übernehmen können.

  • Sie erfüllen keine spezielle Rolle

    Alleskönner stehen zwischen den Stühlen. Sie haben kein klares Profil und erfüllen keine eindeutige Rolle im Team. Das erschwert berufliche Entwicklungen. Sie können kein Selbstmarketing betreiben, wenn der Chef Sie nicht zuordnen kann und weiß, wofür Sie stehen. Vielleicht können Sie bei verschiedenen Aufgaben aushelfen, bei den nächsten Karriereschritten stehen Sie trotzdem unten auf der Liste. Ausgewählt werden Mitarbeiter mit einem klaren Profil, die darauf hinarbeiten.

  • Sie können Erwartungen nicht erfüllen

    Ein selbstgemachtes Problem von Alleskönnern: Sie können die hohen Erwartungen langfristig nicht erfüllen. Allrounder vermitteln den Eindruck, sie wären in jedem Bereich eine Koryphäe – und können diesen Ansprüchen nicht gerecht werden. Bleiben Leistungen aus, ist der Ruf im Job ruiniert. Spätestens jetzt wird aus dem Alleskönner ein Sprücheklopfer, der sich selbst überschätzt.

Alleskönner haben auch Vorteile

Auf der anderen Seite haben Alleskönner auch einige Vorteile. Sie sind Organisationstalente und behalten den Überblick, weil Sie ein Verständnis für die Zusammenhänge haben. Bei Führungskräften sind sie beliebt, weil sie flexibel einsetzbar sind und bei Bedarf in anderen Projekten einspringen oder Kollegen unterstützen.

Diese Pluspunkte reichen aber nicht aus, um die Nachteile auszugleichen. Für Alleskönner droht der Karrierestillstand, weil die Konkurrenz an ihnen vorbeizieht.

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Gründe: Warum wollen Arbeitnehmer zu Alleskönnern werden?

Bei den Problemen im Job und der Karriereplanung stellt sich die Frage: Warum werden Arbeitnehmer zu Alleskönnern, statt gleich Kompetenzen in der Tiefe zu entwickeln und Spezialist zu werden? Hauptursache sind Arbeitgeber selbst. In Stellenanzeigen suchen sie regelmäßig nach Kandidaten, die alles können. Kompetent in allen Bereichen, Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Berufserfahrung… Unternehmen beschreiben die eierlegende Wollmilchsau.

Für Kandidaten großer Druck und Zugzwang, diese Anforderungen zu erfüllen. Mitarbeiter sollen wechselnden Herausforderungen und Arbeitsbedingungen gewachsen sein und sich schnell in jedem Projekt zurechtfinden. Wer nicht alles kann, scheint unterqualifiziert zu sein.

Unsicherheit führt zu Alleskönnern

Ein weiterer Grund ist die Unsicherheit. Viele Arbeitnehmer wissen nicht, in welchem Bereich sie sich spezialisieren können oder wollen. Sie legen sich nicht fest, sondern halten alle Türen offen. Weil sie sich viele Bereiche anschauen, bauen sie überall ein Grundwissen auf. Die mangelnde Bereitschaft zu einer endgültigen Entscheidung formt einen scheinbaren Alleskönner.

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Alleskönner: 5 Tipps für mehr Erfolg

Sehen Sie sich als Alleskönner im Job? Dann sollten Sie handeln, um auf der Karriereleiter weiter aufsteigen zu können. Hier sind fünf Tipps, die Ihnen dabei helfen:

Bleiben Sie ehrlich

Zu Beginn hilft ehrliche Selbstreflexion. Fragen Sie sich selbstkritisch: Sind Sie ein kompetenter Alleskönner – oder können Sie alles nur ein bisschen? Vergleichen Sie sich dazu mit Experten und Spezialisten. Können Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten mithalten? Die Antworten sollen Ihr Selbstbewusstsein nicht schmälern. Aber mit der Erkenntnis können Sie die nächsten Schritte leichter angehen…

Nutzen Sie Ihre Stärken

Niemand ist in jedem Bereich gut, aber jeder hat besondere Stärken. Finden Sie heraus, welche Ihre sind: Was fällt Ihnen leicht? Worin liefern Sie ohne große Anstrengungen beste Ergebnisse? Konzentrieren Sie sich nicht auf alles, sondern nutzen Sie Ihre vorhandenen Fähigkeiten. Das reduziert den Druck und steigert Ihre Erfolgschancen.

Entwickeln Sie einen roten Faden

Alleskönnern fehlt oft der rote Faden in der Karriere. Sie haben kein klares berufliches Ziel und keinen konkreten Karriereplan. Überlegen Sie, was Sie erreichen wollen und wie Sie sich Ihren Karriereverlauf vorstellen. Fragen Sie sich ehrlich: Was erwarte ich von meinem Berufsleben und wofür will ich im Job stehen?

Verbessern Sie Ihr Kompetenzprofil

Es ist nicht grundsätzlich schlecht, dass Sie breit aufgestellt sind. Sie sollten Ihr Kompetenzprofil zusätzlich durch Tiefenwissen ergänzen – so entsteht ein sog. T-Shaped Profil. Durch diese Kompetenzverteilung profitieren Sie vom Besten aus beiden Welten: Detaillierte Kenntnisse zu Ihrer Kernkompetenz kombiniert mit Wissensbreite.

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Konzentrieren Sie sich auf einzelne Bereiche

Wenn Sie sich nicht festlegen können oder wollen, müssen Sie nicht gleich eine Karriere als Spezialist für eine bestimmte Nische machen. Eine solche Einschränkung liegt nicht jedem. Statt alles gleichzeitig zu machen, sollten Sie sich einzelne Bereiche heraussuchen. Bündeln Sie Ihre Energie auf zwei Aufgabengebiete, statt überall mitmachen zu wollen.


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[Bildnachweis: KEIGO YASUDA by Shutterstock.com]